Großer Preis von Italien 2000
Renndaten | ||
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14. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000 | ||
Name: | LXXI Gran Premio Vodafone d’Italia | |
Datum: | 10. September 2000 | |
Ort: | Monza | |
Kurs: | Autodromo Nazionale Monza | |
Länge: | 307,029 km in 53 Runden à 5,793 km
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Wetter: | schön und warm | |
Zuschauer: | ~ 135.864 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Michael Schumacher | Ferrari |
Zeit: | 1:23,770 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes |
Zeit: | 1:25,595 min (Runde 50) | |
Podium | ||
Erster: | Michael Schumacher | Ferrari |
Zweiter: | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes |
Dritter: | Ralf Schumacher | Williams-BMW
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Führungsrunden
Kein Rennen angegeben!
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Der Große Preis von Italien 2000 (offiziell LXXI Gran Premio Campari d’Italia) fand am 10. September auf dem Autodromo Nazionale di Monza in Monza statt und war das 14. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000.
Berichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Großen Preis von Belgien führte Mika Häkkinen in der Fahrerwertung mit sechs Punkten vor Michael Schumacher und mit 13 Punkten vor David Coulthard. In der Konstrukteurswertung führte McLaren-Mercedes mit acht Punkten vor Ferrari und mit 95 Punkten vor Williams-BMW.
Mit Michael Schumacher (zweimal), Johnny Herbert, Heinz-Harald Frentzen und Coulthard (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freitagstraining
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im ersten freien Training am Freitag erzielte Rubens Barrichello die schnellste Rundenzeit vor Schumacher und Jarno Trulli.
Samstagstraining
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Samstagstraining übernahm sein Teamkollege Michael Schumacher die Führungsposition vor Häkkinen, Barrichello selber fuhr die drittschnellste Zeit.
Qualifying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Qualifying lautete die Reihenfolge genau gleich wie im freien Training zuvor: Michael Schumacher drehte erneut die schnellste Runde und belegte damit die Pole-Position vor Häkkinen und Teamkollege Barrichello.
Warm Up
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Warm Up am Rennsontag erzielte überraschend Ricardo Zonta die schnellste Runde, zweiter wurde Häkkinen vor Michael Schumacher.
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gleich nach dem Start, als sich die Autos der vor kurzem neu gestalteten ersten Schikane näherten, kollidierte Eddie Irvines Jaguar mit beiden Sauber-Fahrern, sodass sein Motor abstarb und ihn so schon früh im Rennen zur Aufgabe zwang. Ein viel schwererer Unfall wurde kurze Zeit später in der zweiten Schikane ausgelöst, als die Jordan von Trulli und Frentzen einander berührten, Trulli sich drehte und die beiden die Autos von Barrichello und Coulthard von der Strecke rissen. Alle vier endeten im Kiesbett. Kurz darauf folgte der Arrows von Pedro de la Rosa, der ins Heck von Herberts Jaguar gekracht war; mit solcher Wucht, dass es dessen linkes Hinterrad weggerissen hatte, der Arrows in die Luft stieg und sich mehrfach überschlug. Als er den Auslaufbereich erreichte, touchierte de la Rosas Auto das von Coulthard und landete auf der Seite, gleich neben Barrichellos Ferrari.
Die fünf ausgefallenen Fahrer konnten ohne körperliche Verletzungen aus ihren Autos klettern. Herberts Auto kam um die Auslaufzone herum und er fuhr zurück an die Boxen auf drei verbliebenen Rädern. Jedoch hatte sich während des Abflugs das rechte Vorderrad von Frentzens Jordan gelöst und war in Richtung Streckenbegrenzung geflogen, wo es den 33-jährigen Feuerwehrmann Paolo Gislimberti[1] im Brust- und Kopfbereich traf. Gislimberti wurde vor Ort reanimiert, erlag aber später seinen Verletzungen und wurde der erste Todesfall in der Formel 1 seit Ayrton Senna 1994 (siehe: Großer Preis von San Marino 1994). Er hinterließ eine schwangere Frau, die finanzielle Unterstützung aus einer Auktion des Verkaufs der Rennfahrer-Overalls erhielt.
Die Rennkommissäre entschieden sich, das Rennen nicht abzubrechen, sondern die verbliebenen Autos hinter dem Safety-Car zu führen. Dies verärgerte viele Fahrer, darunter Coulthard, der sagte, das Rennen hätte wegen der Ernsthaftigkeit des Zustandes des Feuerwehrmannes abgebrochen werden müssen. Die Safety-Car-Phase dauerte elf Runden mit Michael Schumacher in Führung und Häkkinen an zweiter Position. Beide befanden sich kurz vor dem Unfall, als er passierte.
Michael Schumacher und Häkkinen benutzten beide eine Ein-Stopp-Strategie, die es Michael Schumacher ermöglichte, am Ende des Rennens vor dem Finnen zu bleiben und damit den Großen Preis von Italien das dritte Mal in fünf Jahren zu gewinnen. Dies war der 41. Sieg seiner Karriere, damit hatte er nun die zweithöchste Anzahl Gesamtsiege und genau gleich so viele wie Senna. Häkkinen sicherte sich den zweiten Platz, Ralf Schumacher wurde Dritter. In die weiteren Punkteränge fuhren Jos Verstappen (das beste Resultat der Saison mit einem vierten Platz) 7,5 Sekunden hinter Ralf Schumacher, Alexander Wurz erzielte seine einzigen beiden WM-Punkte des Jahres mit dem fünften Platz und Ricardo Zonta wurde sechster für British American Racing.
Bei der Pressekonferenz nach dem Rennen brach Michael Schumacher in Tränen aus, als er gefragt wurde, ob ihm der heutige Sieg viel bedeute, da es sein 41. war und er nun mit Senna Gleichstand hatte. Nachdem auch Häkkinen, der ein Jahr lang Sennas Teamkollege gewesen war, sichtlich um seine Fassung rang und um eine Unterbrechung bat, wurde die Pressekonferenz bei Ralf Schumacher fortgesetzt, bis die anderen beiden sich beruhigen konnten.[2] Michael Schumacher wurde noch zweimal auf seinen Gefühlsausbruch angesprochen, verweigerte aber, diese Fragen zu beantworten. Michael Schumacher zeigte sich später überrascht über die allgemeine Reaktion auf seinen Gefühlsausbruch[3] (da sein öffentliches Auftreten sonst eher emotionslos gewesen war, waren seine Tränen vor allem in Italien größere Schlagzeilen als sein Sieg[4]) und erklärte, dass er kurz vor dem Rennen erfahren hatte, dass sein alter Freund Willi Bergmeister[5] einen Herzinfarkt erlitten hatte (den er allerdings überleben würde). Dazu kamen der schwere Unfall Gislimbertis (die Fahrer wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht von seinem Tod), der Druck gewinnen zu müssen und schließlich die Erinnerung an Senna, die das Fass zum Überlaufen brachte.[6]
Als Konsequenz von Gislimbertis Tod wurden die Radaufhängungen der Rennwagen verbessert, um die Räder davon abzuhalten, umherzufliegen und Fahrer, Sicherheitsbeamte und Fans in Gefahr zu bringen. 2004 wurde ein Sicherheitszaun an der Unfallstelle in der Variante Della Roggia installiert.
In der Weltmeisterschaft verkürzte Michael Schumacher den Abstand zu Häkkinen auf nur noch zwei Punkte. Bei der Konstrukteurswertung holte Ferrari bis auf vier Punkte Abstand zu McLaren auf.
Meldeliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Qualifying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Michael Schumacher | Ferrari | 53 | 1 | 1:27:31,638 | 1 | 1:25,663 (36.) |
2 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 53 | 1 | + 3,810 | 3 | 1:25,595 (50.) |
3 | Ralf Schumacher | Williams-BMW | 53 | 1 | + 52,432 | 7 | 1:26,636 (49.) |
4 | Jos Verstappen | Arrows-Supertec | 53 | 1 | + 59,938 | 11 | 1:27,033 (31.) |
5 | Alexander Wurz | Benetton-Supertec | 53 | 1 | + 1:07,426 | 13 | 1:26,869 (44.) |
6 | Ricardo Zonta | BAR-Honda | 53 | 3 | + 1:09,293 | 17 | 1:26,433 (22.) |
7 | Mika Salo | Sauber-Petronas | 52 | 3 | + 1 Runde | 15 | 1:27,297 (26.) |
8 | Pedro Diniz | Sauber-Petronas | 52 | 2 | + 1 Runde | 16 | 1:27,215 (44.) |
9 | Marc Gené | Minardi-Fondmetal | 52 | 1 | + 1 Runde | 21 | 1:28,131 (31.) |
10 | Gastón Mazzacane | Minardi-Fondmetal | 52 | 1 | + 1 Runde | 22 | 1:28,299 (49.) |
11 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Supertec | 52 | 1 | + 1 Runde | 9 | 1:26,731 (46.) |
12 | Jean Alesi | Prost-Peugeot | 51 | 1 | + 2 Runden | 19 | 1:27,978 (47.) |
– | Nick Heidfeld | Prost-Peugeot | 15 | 0 | DNF | 20 | 1:29,580 (14.) |
– | Jacques Villeneuve | BAR-Honda | 14 | 0 | DNF | 4 | 1:28,038 (14.) |
– | Jenson Button | Williams-BMW | 10 | 0 | DNF | 12 | 1:43,666 ( | 1.)
– | Johnny Herbert | Jaguar-Cosworth | 1 | 0 | DNF | 18 | 4:18,026 ( | 1.)
– | Rubens Barrichello | Ferrari | 0 | 0 | DNF | 2 | – |
– | David Coulthard | McLaren-Mercedes | 0 | 0 | DNF | 5 | – |
– | Jarno Trulli | Jordan-Mugen | 0 | 0 | DNF | 6 | – |
– | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Mugen | 0 | 0 | DNF | 8 | – |
– | Pedro de la Rosa | Arrows-Supertec | 0 | 0 | DNF | 10 | – |
– | Eddie Irvine | Jaguar-Cosworth | 0 | 0 | DNF | 14 | – |
WM-Stände nach dem Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Anmerkungen
- ↑ Aufgrund eines fehlenden FIA-Siegels an Mika Häkkinens Auto beim Großen Preis von Österreich wurden McLaren-Mercedes nachträglich zehn Konstrukteurspunkte aberkannt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paolo Gislimberti. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 20. April 2023 (englisch).
- ↑ Mitschnitt der Pressekonferenz. Abgerufen am 18. Juni 2018.
- ↑ Artikel auf grandprix.com. Abgerufen am 18. Juni 2018 (englisch).
- ↑ Schumi, che pianto in tv Mi sono tolto un peso. La Repubblica, 11. September 2000, abgerufen am 18. Juni 2018 (italienisch).
- ↑ F1, GP Italia: quando Schumacher eguagliò Senna. Abgerufen am 18. Juni 2018 (italienisch).
- ↑ Formel-1-Geschichte: Der Tag an dem Michael Schumacher in Tränen ausbrach. T-Online, abgerufen am 18. Juni 2018.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wochenendstatistiken bei Motorsport-Total.com