League of Legends Championship Series (kurz: LCS)[1] ist die nordamerikanische E-Sport-Profiliga in League of Legends(LoL). Dabei handelt es sich um ein Spiel aus dem MOBA-Genre, bei dem zwei Teams – bestehend aus jeweils fünf Spielern – gegeneinander antreten. Zu den Sponsoren der Liga zählen unter anderem Kia[2], Red Bull[3] und die Erste Group.[4]
Organisiert und finanziert wird die LCS von Riot Games – dem Entwickler von League of Legends – in Zusammenarbeit mit der ESL. Die LCS wurde im August 2012 erstmals angekündigt; die Austragung begann im Februar 2013.[5] Seit 2014 gibt es mit der NA Challenger Series auch eine offizielle „zweite Liga“ zur LCS.[6] Über die Videostreaming-Plattformen Youtube, Twitch.tv und Azubu erreichte die LCS seit 2013 regelmäßig sechsstellige Zuschauerzahlen, mit über 500.000 Zuschauern zu Spitzenzeiten.[7][8]
In Nordamerika spielten 2013 und 2014 jeweils acht Mannschaften. Seit 2015 ist die Anzahl auf jeweils zehn Teams erhöht worden. Die Saison ist in zwei Abschnitte (Splits) aufgeteilt: den Spring Split (etwa von Februar bis Mai) und den Summer Split (etwa von Juni bis September). Die Ergebnisse der Splits fungieren als Qualifikation für die im Herbst stattfindende und mit etwa 2 Millionen US-Dollar dotierte League of Legends World Championship.
Alle Teams erhalten für ihre Teilnahme von Riot Games einen deutlich fünfstelligen Dollar-Betrag pro Split. Während dieser Zeit spielen die Mannschaften exklusiv für die LCS und Riot-Partner und dürfen nicht an konkurrierenden Ligen und Turnieren teilnehmen. Die Teams sind verpflichtet, jedem ihrer fünf Spieler mindestens 12.500 Dollar Gehalt pro Split zu bezahlen.[9] Zusätzlich werden erfolgsabhängige Preisgelder ausgeschüttet (je 100.000 Dollar pro Split).
Mit insgesamt über 8 Millionen Dollar war League of Legends 2013 der E-Sport-Titel mit dem höchsten ausgeschütteten Preisgeld.[10] Laut Aussage von Riot Games refinanzieren sich diese Ausgaben trotz hoher Zuschauerzahlen zwar derzeit nicht vollständig, allerdings sind weitere Investments in den E-Sport für die kommenden Jahre vorgesehen, da sich Riot Games davon eine langfristige Bindung der Spielerschaft erhofft.[11][12]
Im Juli 2013 vergab die Regierung der Vereinigten Staaten, erstmals im E-Sport, P-1A-Athleten-Visa an ausländische LCS-Spieler.[13][14]
2019 wurde die NA LCS lediglich auf LCS eingekürzt, zeitgleich mit der EU LCS zur LEC.[15][16][17]
Im Januar 2021 wurde infolge eines Rebrandings der LCS der Spring Split mit dem Summer Split zusammengefasst. Am Anfang des Jahres findet ein Lock-In Tournament statt, welches die Hauptseason nicht beeinflusst.[18]
Ein Split ist in eine Liga-Phase (Regular Season) und eine Playoff-Phase aufgeteilt. Während der Regular Season spielte bis 2014 jedes Team viermal gegen die anderen sieben Teams; insgesamt also 28 Spiele. Ab 2015 werden im Zuge der Erweiterung auf 10 Teams weniger Spiele gespielt. Jedes Team tritt nur noch zweimal gegen jedes andere an. Die Anzahl der Spiele in der Regular Season war also von 28 auf 18 reduziert. 2017 spielte jedes Team in der NA LCS in einem „Best of 3“ Format. Die Spiele finden gewöhnlich zwischen Donnerstag und Sonntag statt. Reguläre Austragungsorte waren ursprünglich Köln für die europäische und Los Angeles für die nordamerikanische LCS. Seit 2015 findet die LCS in Los Angeles statt.
Bis einschließlich 2014, wo es nur 8 Teams gab, qualifizierten sich die besten sechs Teams für die Playoffs. Die zwei besten erhielten direkt ein Freilos für das Halbfinale. Die Ränge 3–6 traten in zwei Viertelfinalpaarungen an. Es gab neben dem Finale ein kleines Finale um den dritten Platz und außerdem ein Duell der beiden Verlierer aus dem Viertelfinale. Das Team, welches hier erneut unterlag, musste sich, wie die beiden schlechtesten Teams auf den Rängen 7 und 8 auch, in einem Relegationsspiel gegen ein Team aus der Challenger Series behaupten, um nicht abzusteigen. Die Playoff-Paarungen werden seit dem Sommer 2014 alle im Best-Of-5 Modus abgehalten. Zuvor gab es im Viertel- und Halbfinale einen Best-Of-3 Modus. Seit 2015 gibt es einen direkten Abstieg für das letztplatzierte Team. Die Teams auf den Rängen 8 und 9 müssen eine Relegation spielen. Rang 7 hat nach der Regular Season Pause, während die Top 6, genau wie vorher auch schon, in den Playoffs antreten.
Das Siegerteam des Spring Split qualifiziert sich für ein im Frühjahr ausgetragenes Turnier. 2014 hieß es All-Star Tournament und seit 2015 Mid-Season Invitational. In diesem Turnier treten die jeweiligen Siegerteams der unterschiedlichen Ligen der ganzen Welt gegeneinander an. Nach dem Summer Split findet die mit rund mit 2 Millionen $ dotierte League of Legends World Championship statt. Hier qualifizieren sich jeweils drei Teams aus der LCS.
Es ist möglich, Spieler auszuwechseln oder von anderen Teams zu verpflichten, solange dabei bestimmte Regeln eingehalten werden.[9] Spieler müssen nicht aus der Region kommen, in der sie antreten. So wechselte 2013 beispielsweise der russisch-armenische Spieler Edward „Edward“ Abgaryan vom europäischen LCS-Team Gambit Gaming zum nordamerikanischen LCS-Team Curse Gaming. Nachdem 2014 mit dem Team LMQ ein aus fünf chinesischen Spielern bestehendes Team in die nordamerikanische LCS einzog, führte Riot eine neue Regel ein, die den Teams nur noch zwei nicht-einheimische Spieler erlaubt. LMQ selbst wurde dadurch allerdings nicht eingeschränkt, weil Spieler, die durch die Regel bei der Einführung betroffen gewesen wären, bis zum Ende ihrer Teilnahme an der LCS wie einheimische Spieler behandelt werden.[19][20] Dennoch verließen vier der Spieler das Team nach den World Championships, um in die Heimat zurückzukehren.[21][22]
Im Sommer 2017 hat Riot angekündigt, im Jahr 2018 ein Franchising-System für Nordamerika einzuführen.[23] Dieses sollte mit fairer Geldverteilung und der Entfernung der Relegation ein stabiles Gerüst für die Teams der Liga sein. Daher musste sich jedes Team für den nächsten Split bei Riot bewerben. Dabei bekamen Immortals, Team Dignitas, Team EnVyUs und Phoenix1 keinen Platz. So mussten vier Plätze für nächstes Jahr vergeben werden. Diese vier Teams waren OpTic Gaming, 100 Thieves, Golden Guardians und Clutch Gaming.