Museum Rietberg
Aussenansicht Villa Wesendonck und «Smaragd» (2011) | |
Daten | |
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Ort | Zürich-Enge |
Art |
Aussereuropäische Kunst
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Eröffnung | 24. Mai 1952 |
Besucheranzahl (jährlich) | 80'000 |
Leitung |
Annette Bhagwati
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Website | |
ISIL | CH-001319-0 |
Das Museum Rietberg ist ein Museum für Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien in Zürich-Enge. Es ist das grösste Kunstmuseum für aussereuropäische Kulturen in der Schweiz, das drittgrösste Zürcher Museum und das grösste von der Stadt Zürich selbst betriebene Museum.[1] Es zählt rund 80.000 Besucher pro Jahr.
Lage und Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum liegt im 67'000 Quadratmeter grossen Rieterpark. Es besteht aus mehreren historischen Gebäuden: der Villa Wesendonck, der Remise, der Villa Rieter und der Villa Schönberg. Am 17. Februar 2007 wurde der Erweiterungsbau «Smaragd» der Architekten Alfred Grazioli und Adolf Krischanitz eröffnet. Durch diesen grösstenteils unterirdisch angelegten Bau wurde die Ausstellungsfläche des Museums mehr als verdoppelt.[2]
Der Rieterpark ist durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossen: Er liegt nahe dem Bahnhof Zürich Enge und ist über die Tramlinie 7 (Museum Rietberg) sowie die Buslinien 66 und 72 (Hügelstrasse) der Verkehrsbetriebe Zürich zu erreichen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1945 kaufte die Stadt Zürich den Rieterpark und die Villa Wesendonck. 1949 wurde per Volksabstimmung der Umbau der Villa Wesendonck (1951/1952 durch den Architekten Alfred Gradmann) in ein Museum beschlossen, um die Sammlung des Barons Eduard von der Heydt öffentlich zugänglich zu machen. Von der Heydt vermachte seine Kunstsammlung der Stadt Zürich und gab mit seinem Verständnis einer «ars una» dem Museum seine Besonderheit. Das Konzept der «ars una» sieht die künstlerische Produktion, ungeachtet ihrer geografischen Herkunft, als gleichwertig an. Das Museum Rietberg wurde am 24. Mai 1952 eröffnet. Bis 1956 wurde es von Johannes Itten geleitet, danach von Elsy Leuzinger (1956–1972), Eberhard Fischer (1973–1998), Albert Lutz (1998–2019) und Annette Bhagwati (ab 2019).
1976 kaufte die Stadt Zürich die vom Abbruch bedrohte Villa Schönberg, die 1978 als Erweiterung des Museums Rietberg eröffnet wurde. Heute beherbergt sie die Administration des Museums, wie auch eine umfangreiche Präsenzbibliothek.
Seit 2007 bietet der Neubau «Smaragd» die Ausstellungsfläche für grosse temporäre Ausstellungen, einen Teil der Sammlung und das Schaudepot.
Sammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sammlung umfasst Werke aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie eine Abteilung mit Schweizer Masken. Rund 80 % des Sammlungsbesitzes sind Geschenke von Privatpersonen und Sammlern.
Im Schaulager befinden sich Objekte, die zurzeit nicht ausgestellt werden. Es ist für Besucher frei zugänglich.
Organisation und Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum ist eine Dienstabteilung des Präsidialdepartements der Stadt Zürich. Es hat rund hundert Angestellte (umgerechnet rund 42 Vollzeitstellen; Stand 2017). Die Finanzierung erfolgt knapp zur Hälfte durch die Stadt Zürich, die andere Hälfte wird aus dem Betrieb sowie durch Spenden und Sponsoring[3] erwirtschaftet. Die Sammlung wird primär durch Schenkungen erweitert.[4]
«Artibus Asiae»
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Artibus Asiae ist eine halbjährlich erscheinende Fachzeitschrift, die im Museum Rietberg herausgegeben wird und auf asiatische Architektur und Kunst spezialisiert ist.[5]
Sonderausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2015: Welt in Farbe – Farbfotografie vor 1915.
- 2015: Sepik – Kunst aus Papua-Neuguinea.
- 2016: Dada Afrika – Dialog mit dem Fremden.
- 2016: Gärten der Welt.
- 2017: Osiris – Das versunkene Geheimnis Ägyptens.
- 2022: Im Namen des Bildes. Das Bild zwischen Kult und Verbot in Islam und Christentum.
Abbildungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ausstellungsraum in der Villa Wesendonck
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Shiva Nataraja, Indien, Chola-Dynastie, 10. Jh. Bronze
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Ausstellungsraum in der Villa Wesendonck
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Museumscafé in der Villa Wesendonck
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Treppe zu den unterirdischen Ausstellungsräumen des Neubaus
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Objekte im Schaulager
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Schaulager
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Ausstellungsraum im Neubau
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Ausstellungsraum im Neubau
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Museumsshop im Neubau
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Eingangsbereich des Neubaus («Smaragd»)
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Eingangsbereich der Villa Wesendonck (links die Remise, rechts der Smaragd)
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Park-Villa Rieter
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Museums-Check mit Markus Brock: Museum Rietberg, Zürich. 30 Min. Erstausstrahlung: 24. Juli 2011.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen des Museums Rietberg (Katalog der Deutschen Nationalbibliothek)
- Museum Rietberg – Die Erweiterung: Grazioli und Krischanitz Architekten. Hg. Stadt Zürich. Verlag Museum Rietberg, Zürich 2007, ISBN 978-3-907077-34-4.
- Museum Rietberg: Gründungsakten und Materialien von Eduard von der Heydt. Stadtarchiv Zürich V. B. c. 33.
- „Ich habe viele Lieblinge“: Rietberg-Museumsdirektor Albert Lutz über den Boom der Weltkunst und den Stil seines Hauses. In: Züritipp. 14. Februar 2007.
- Zu «Magie der Zeichen» art-tv, 2015
- Zu «Osiris – Das versunkene Geheimnis Ägyptens» «Kulturplatz» SRF, 2017.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Medienmitteilung «65 Jahre Rietberg»
- ↑ Erweiterung Museum Rietberg. Swiss Architects.
- ↑ Liste der Sponsoren (Website des Museum Rietberg)
- ↑ Jahresbericht 2007, S. 23f.
- ↑ Website Artibus Asiae
- ↑ Museums-Check: Museum Rietberg, Zürich. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 12. November 2020.
Koordinaten: 47° 21′ 32,1″ N, 8° 31′ 49″ O; CH1903: 682469 / 245915