Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft
Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft
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Das Borghorster Brack | ||
Lage | Hamburg, Deutschland | |
Fläche | 224 ha | |
WDPA-ID | 318221 | |
Geographische Lage | 53° 26′ N, 10° 18′ O | |
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Einrichtungsdatum | 2000 | |
Verwaltung | BUE |
Das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft ist ein Naturschutzgebiet im Hamburger Bezirk Bergedorf und deckungsgleich mit dem gleichnamigen FFH-Gebiet.[1] Das Naturschutzgebiet erhielt am 19. September 2000 seinen Schutzstatus.
Umfang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet ist insgesamt 226 Hektar groß und besteht aus drei Teilflächen.
Die Borghorster Dünen und Elbwiesen mit 135 Hektar liegen nördlich der Straße Am Kringel. Die Landschaft besteht hauptsächlich aus Binnendünen, einem Kiefernwald und Feuchtwiesen.
Die Altengammer Elbwiesen mit 65 Hektar liegen südlich der Straße Am Kringel und werden daher auch Kringelwiesen genannt. Sie bestehen aus verschiedenen Wiesenarten, wie Feucht- und Frischwiese sowie Magerrasen und dem FFH-Lebensraumtyp Brenndoldenwiese.
Das Borghorster Brack ist eine 26 Hektar große, durch einen Deichbruch entstandene Auskolkung. Es bietet mehreren nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützten Arten Lebensraum.
In Schleswig-Holstein setzt sich die Landschaft im Gebiet der Stadt Geesthacht mit dem Naturschutzgebiet Besenhorster Sandberge und Elbsandwiesen, seit 1993 unter Naturschutz, fort.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gebiete umfassen Süßwasser-Tide-Röhrichte, einen Tide-Auwald, Auwiesen, Bracks und Binnendünen, Heidelandschaft und Trockenrasen.
Im Naturschutzgebiet wachsen über 360 Pflanzenarten, 89 davon stehen auf der Hamburger Roten Liste. Darunter sind die Brenndolde, ein Farn mit dem Namen Natternzunge und der distelähnliche Doldenblütler Feld-Mannstreu.[2]
Auch sind dort bereits jetzt 70 Nachtfalter- und 21 Heuschreckenarten sowie viele seltene Vögel anzutreffen.
EU-Life-Projekt Borghorster Elbwiesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen der teilweisen Zuschüttung des Mühlenberger Loches zur Erweiterung des Airbus-Werkes in Finkenwerder plant die Stadt Hamburg zusammen mit dem Land Schleswig-Holstein[3] seit April 2002 als ökologischen Ausgleich die tidenabhängige Wiedervernässung der Borghorster Elbwiesen auf einer Fläche von ungefähr 40[2] bis 90[3] Hektar. Dazu soll der um 1970 zum Schutz des Landes gebaute Leitdamm an der Elbe auf circa 80 Metern Länge[3] wieder geöffnet werden. So könnte bei Sturmflut und Hochwasser das Wasser der Elbe bis in die Besenhorster Sandberge laufen.[4][2]
Der Eingriff in die bestehende Landschaft und in den Hochwasserschutz ist bei Anrainern nicht unumstritten. Sie befürchten einen Anstieg des Grundwasserspiegels.[5] Auch die Stadt Geesthacht lehnt das Projekt ab.[4]
Der Naturschutzbund Deutschland erklärte am 10. März 2009, das Projekt zu befürworten, weil es Lebensraum für besondere Fauna und Flora schaffe und die neue Überschwemmungsfläche dem Hochwasserschutz diene.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Borghorster Elblandschaft auf hamburg.de
- Das Borghorster Brack auf hamburg.de
- Die Borghorster Elblandschaft bei der Gesellschaft für ökologische Planung
- Verordnung über das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft vom 19. September 2000
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Borghorster Elblandschaft. In: Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 18. Mai 2023.
- ↑ a b c d Klarstellung zur Borghorster Elblandschaft, NABU befürwortet Öffnung des Leitdammes in dem Naturschutzgebiet ( vom 22. September 2011 im Internet Archive); abgerufen am 26. Mai 2011.
- ↑ a b c LIFE für Elbe-Dschungel: Planfestestellungsverfahren für EU-Projekt Borghorster Elbwiesen / Besenhorster Sandberge gestartet ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Pressetext der Landesregierung Schleswig-Holstein vom 28. August 2003; abgerufen am 4. Juli 2011
- ↑ a b Geesthacht sagt Nein – Bergedorfer Zeitung vom 13. Mai 2011; abgerufen am 29. Mai 2011
- ↑ Umstrittene Überflutung rückt näher – Bergedorfer Zeitung vom 17. Dezember 2010; abgerufen am 26. Mai 2011