Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – Speerwurf (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 24 Athletinnen aus 18 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 5. August 1984 (Qualifikation)
6. August 1984 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Tessa Sanderson (Vereinigtes Konigreich GBR)
Tiina Lillak (Finnland FIN)
Fatima Whitbread (Vereinigtes Konigreich GBR)
Blick auf das Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Der Speerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 5. und 6. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 24 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Britin Tessa Sanderson. Sie gewann vor der Finnin Tiina Lillak und Fatima Whitbread aus Großbritannien.

Zwei Athletinnen aus der Bundesrepublik Deutschland gingen an den Start. Beate Peters und Ingrid Thyssen erreichten beide das Finale. Thyssen wurde Sechste, Peters Siebte.
Die Schweizerin Regula Egger scheiterte in der Qualifikation.
Werferinnen aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athletinnen aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 1980 María Caridad Colón (Kuba Kuba) 68,40 m Moskau 1980
Weltmeisterin 1983 Tiina Lillak (Finnland Finnland) 70,82 m Helsinki 1983
Europameisterin 1982 Anna Verouli (Griechenland Griechenland) 70,02 m Athen 1982
Panamerikanische Meisterin 1983 María Caridad Colón (Kuba Kuba) 63,76 m Caracas 1983
Zentralamerika- und Karibik-Meisterin 1983 Iris de Grasse (Kuba Kuba) 58,74 m Havanna 1983
Südamerika-Meisterin 1983 Marieta Riera (Venezuela 1954 Venezuela) 51,04 m Santa Fe 1983
Asienmeisterin 1983 Xin Xiaoli (China Volksrepublik Volksrepublik China) 53,48 m Kuwait 1983
Afrikameisterin 1982 Agnès Tchuinté (Kamerun Kamerun) 50,64 m Kairo 1982

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 74,76 m Tiina Lillak (Finnland Finnland) Tampere, Finnland 13. Juni 1983[1]
Olympischer Rekord 68,40 m María Caridad Colón (Kuba Kuba) Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 25. Juli 1980

Rekordverbesserung

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Die britische Olympiasiegerin Tessa Sanderson verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 6. August um 1,16  auf 69,56 . Den verfehlte sie damit um 5,20 .

Die Griechin Anna Verouli, WM-Dritte von 1983 und Europameisterin von 1982, wurde positiv auf Nandrolon getestet und nach ihrem dreizehnten Platz in der Qualifikation disqualifiziert sowie für ein Jahr von der Teilnahme an Sportveranstaltungen ausgeschlossen.[2]

Datum: 5. August 1984[3]

Für die Qualifikation wurden die Athletinnen in zwei Gruppen gelost. Zehn von ihnen übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 60,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Athletinnen beider Gruppen, den sogenannten Lucky Losern, auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt, sodass schließlich 57,88 m für die Finalteilnahme ausreichten. Die direkt qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Jennifer Pace, die in Gruppe A antrat, war die erste Frau Maltas, die bei den olympischen Leichtathletikwettkämpfen teilnahm.

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Fatima Whitbread Vereinigtes Konigreich Großbritannien x x 65,30 m 65,30 m
2 Tiina Lillak Finnland Finnland 63,30 m 63,30 m
3 Karin Smith Vereinigte Staaten USA 61,38 m 61,38 m
4 Ingrid Thyssen Deutschland BR BR Deutschland 60,68 m 60,68 m
5 Tuula Laaksalo Finnland Finnland 59,64 m 60,42 m 60,42 m
6 Petra Rivers Australien Australien 54,28 m 59,12 m 59,12 m
7 Emi Matsui Japan 1870Japan Japan 55,92 m 57,72 m 55,94 m 57,72 m
8 Fausta Quintavalla Italien Italien 56,48 m 57,66 m 55,66 m 57,66 m
9 Agnès Tchuinté Kamerun Kamerun 55,94 m x 51,86 m 55,94 m
10 Lynda Sutfin Vereinigte Staaten USA 55,70 m 51,36 m 55,92 m 55,92 m
11 Lee Hui-chen Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 51,18 m 52,46 m 49,54 m 52,46 m
12 Iris Grönfeldt Island Island 47,34 m 48,70 m 48,16 m 48,70 m
13 Jennifer Pace Malta Malta 55,94 m x 51,86 m 55,94 m
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Trine Solberg Norwegen Norwegen 62,68 m 62,68 m
2 Helena Laine Finnland Finnland x 61,80 m 61,80 m
3 Tessa Sanderson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 61,58 m 61,58 m
4 Beate Peters Deutschland BR BR Deutschland 61,56 m 61,56 m
5 Sharon Gibson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 60,88 m 60,88 m
6 Cathy Sulinski Vereinigte Staaten USA 54,32 m x 59,00 m 59,00 m
7 Regula Egger Schweiz Schweiz 56,32 m 57,80 m 57,88 m 57,88 m
8 Minori Mori Italien Italien 46,66 m 56,60 m x 56,60 m
9 Zhu Hongyang China Volksrepublik Volksrepublik China 53,18 m 50,98 m x 53,18 m
10 Sonia Smith Bermuda 1910 Bermuda 51,48 m x 52,74 m 52,74 m
DOP Anna Verouli Griechenland Griechenland 57,72 m x 58,62 m 58,62 m
DNS Iammogapi Launa Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea

Datum: 6. August 1984[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Tessa Sanderson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 69,56 m OR 66,56 m 63,68 m 64,84 m 66,86 m 64,10 m 69,56 m OR
2 Tiina Lillak Finnland Finnland 61,14 m 69,00 m 69,00 m
3 Fatima Whitbread Vereinigtes Konigreich Großbritannien 64,52 m 65,42 m x 65,82 m 67,14 m x 67,14 m
4 Tuula Laaksalo Finnland Finnland 56,42 m 61,36 m x 66,40 m 59,64 m 65,72 m 66,40 m
5 Trine Solberg Norwegen Norwegen 64,52 m 60,90 m x x x x 64,52 m
6 Ingrid Thyssen Deutschland BR BR Deutschland 61,12 m 63,26 m 55,64 m 55,96 m 60,42 m 56,26 m 63,26 m
7 Beate Peters Deutschland BR BR Deutschland 61,84 m 59,90 m x 61,24 m 57,98 m 62,34 m 62,34 m
8 Karin Smith Vereinigte Staaten USA 60,54 m x 55,92 m 59,14 m x 62,08 m 62,08 m
9 Sharon Gibson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 54,96 m x 59,66 m nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
59,66 m
10 Cathy Sulinski Vereinigte Staaten USA 54,26 m 58,38 m x 58,38 m
11 Helena Laine Finnland Finnland x x 58,18 m 58,18 m
12 Petra Rivers Australien Australien 55,66 m 56,20 m x 56,20 m

Im Finale starteten zwölf Athletinnen, von denen zehn die Qualifikationsweite geschafft hatten. Drei Britinnen traten gegen drei Finninnen, zwei US-Athletinnen und zwei Werferinnen aus der Bundesrepublik Deutschland an. Hinzu kamen jeweils eine Athletin aus Norwegen und Australien. Nach drei Versuchen wurden den besten acht Teilnehmerinnen drei weitere Würfe zugestanden.

Die finnische Weltmeisterin und Weltrekordlerin Tiina Lillak galt als Favoritin, ging allerdings durch eine Verletzung gehandicapt in den Wettkampf. Ihre Hauptkonkurrentinnen waren die beiden Britinnen Fatima Whitbread und Tessa Sanderson. Das Fehlen der Werferinnen aus den Boykottstaaten machte sich hier anders als in den anderen beiden Wurfdisziplinen Kugelstoßen und Diskuswurf nur wenig bemerkbar. Bei den großen internationalen Meisterschaften der letzten Jahre hatten die Athletinnen anderer Nationen den Speerwurf eindeutig dominiert.

Schon in der ersten Finalrunde setzte sich Sanderson mit der neuen Olympiarekordweite von 69,56 m an die Spitze. Auf Platz zwei lagen gemeinsam mit 64,52 m Whitbread und die Norwegerin Trine Solberg, später erfolgreich unter ihrem Namen Trine Hattestad. Im zweiten Versuch erreichte Tiina Lillak trotz ihrer Fußverletzung 69,00 m, Whitbread warf 65,42 m und war damit Dritte. Wegen ihrer Verletzung musste Lillak auf ihre restlichen Würfe verzichten. Zwar kam Whitbread im fünften Versuch noch auf 67,14 m, konnte jedoch Tiina Lillak auf dem Silberrang nicht mehr gefährden. Olympiasiegerin aber war Tessa Sanderson, Fatima Whitbread gewann die Bronzemedaille. Auf den weiteren Plätzen rangierten die Finnin Tuula Laaksalo, Trine Solberg sowie die beiden bundesdeutschen Werferinnen Ingrid Thyssen und Beate Peters.[4]

Dieser Wettbewerb hatte nicht nur mit Tessa Sandersons neuem olympischen Rekord ein insgesamt sehr hohes Niveau. Drei Athletinnen übertrafen die 67-Meter-Marke und auch dahinter gab es gute Weiten.

Tessa Sanderson war die erste britische Olympiasiegerin im Speerwurf der Frauen.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 16. November 2021
  2. Greek javelin champion Anna Verouli, who failed to qualify..., UPI Archives 12. August 1984 (englisch) abgerufen am 16. November 2021
  3. a b Los Angeles 1984 Official Report, 3, Results of the Games, S. 267, englisch/französisch (PDF, 11 MB), abgerufen am 15. Januar 2018
  4. Athletics at the 1984 Los Angeles Summer Games: Women's javelin throw, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 16. November 2021