PICO
PICO bezeichnet ein häufig verwendetes Hilfsschema der evidenzbasierten Medizin zur Formulierung einer recherchierbaren Fragestellung im Gesundheitswesen.[1] Es wurde von der McMaster University in Chicago (USA) entwickelt.
Zielsetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem PICO-Modell soll eine Festlegung der Parameter für Fragestellungen erstellt werden, um das gesuchte Ergebnis zu erzielen. Aus den Kombinationen der Parameter ergeben sich potenziell nützliche Fragen. Bei der Formulierung jeder Frage ist es notwendig, einen Kompromiss zwischen dem Wunsch nach bester Information, der Realität der nur begrenzt vorhandenen Daten, den Studiendesigns und den verfügbaren Ressourcen zu finden.[1]
Suchstrategie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Suchstrategie zur wissenschaftlichen Literaturrecherche beginnt mit der Vorbereitung der Recherche mittels des Pico-Modells. Im zweiten Schritt werden die entsprechenden Fachdatenbanken ausgewählt. Es folgt die Weiterverarbeitung der Ergebnisse und endet mit der Dokumentation der Suchstrategie.[2]
Akronym
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]PICO steht als Akronym für:[3]
- Population oder Patient, Problem:
- Beschreibung der Gruppe von Patienten bzw. des Problems
- Intervention = Technologien, diagnostisches/therapeutisches Verfahren:
- Welche Intervention ist Gegenstand der gegenwärtigen Untersuchung?
- Comparison oder Control = Vergleichsintervention:
- Was ist die Hauptalternative, mit der die Intervention verglichen werden kann?
- Outcome = Zielgröße:
- Was soll erreicht werden?
Beispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispiel für eine Fragestellung in der Gesundheitsversorgung[4]
- Population = Patienten mit Diabetes mellitus Typ I
- Intervention = Insulinanaloga
- Comparison = Inhalatives Insulin
- Outcome = Lebensqualität
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Agoritsas T et al.: Sensitivity and predictive value of 15 PubMed search strategies to answer clinical questions rated against full systematic reviews. in: J Med Internet Res. 2012 Jun 12;14(3):e85. PMID 22693047
- Boudin F et al.: Combining classifiers for robust PICO element detection. in: BMC Med Inform Decis Mak. 2010 May 15;10:29. PMID 20470429
- Hoogendam A et al.: Comparing patient characteristics, type of intervention, control, and outcome (PICO) queries with unguided searching: a randomized controlled crossover trial. in: J Med Libr Assoc. 2012 Apr;100(2):121-6. PMID 22514508
- Huang KC et al.: PICO element detection in medical text without metadata: Are first sentences enough? in: J Biomed Inform. 2013 Jul 27. pii: S1532-0464(13)00110-X. PMID 23899909
- Huang X et al.: Evaluation of PICO as a knowledge representation for clinical questions. AMIA Annu Symp Proc. 2006:359-63. PMID 17238363
- Schardt C et al.: Utilization of the PICO framework to improve searching PubMed for clinical questions. BMC Med Inform Decis Mak. 2007 Jun 15;7:16. PMID 17573961
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b A.H. Lichtenstein, E.A. Yetley, J. Lau: Application of Systematic Review Methodology to the Field of Nutrition: Nutritional Research Series, Vol. 1. Rockville (MD): Agency for Healthcare Research and Quality (US); 2009 Jan. (Technical Reviews, No. 17.1.) 2, Methods.
- ↑ Einführung in die wissenschaftliche Literatur-Recherche (PDF; 199 kB) Universitätsmedizin Göttingen
- ↑ Andreas Gerber / Karl Lauterbach: Gesundheitsökonomie und Pädiatrie, Schattauer Verlag, 2006, S. 157 Online
- ↑ A. Miksch und F. Peters-Klimm, Literaturrecherche in medizinischen Datenbanken (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Universität Heidelberg