Pfeiftafel
Die Pfeiftafel ist in Deutschland ein Eisenbahnsignal aus der Gruppe der Signale für Bahnübergänge. Sie steht vor Bahnübergängen und Gefahrenstellen und fordert den Triebfahrzeugführer auf, die Pfeifeinrichtung seines Fahrzeuges zu betätigen, um andere zu warnen.
Bezeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfeiftafel wird im Signalbuch der Deutschen Bahn als Signal Bü 4 – Pfeiftafel sowie als Signal Pf 2 – Pfeiftafel vor Bahnübergängen (DV 301) aufgeführt. Letztere existiert nur im Geltungsbereich der ehemaligen Deutschen Reichsbahn.
Vor der Harmonisierung der Signalbücher von Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn entsprach bei der Deutschen Reichsbahn dem Signal Bü 4 im Aussehen das Signal Pf 1 – Pfeiftafel vor Gefahrenstelle. Jedoch wurde es nicht vor Bahnübergängen aufgestellt, sondern nur vor Tunneln, Brücken und sonstigen Gefahrenstellen, vor denen zu pfeifen war. Für Bahnübergänge wurde das Signal Pf 2 angewendet, das die Langbezeichnung Pfeiftafel vor Wegübergang trug. Sie waren im Signalbuch der Gruppe der Aufforderungssignale zum Pfeifen (Pf) zugeordnet.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Signal ab ist etwa drei Sekunden lang zu pfeifen. Bei Signal Pf 2 ist kurz vor dem Bahnübergang erneut zu pfeifen. Wenn sich Personen oder Fahrzeuge nähern, ist nach Bedarf auch öfter zu pfeifen; wenn sich keine Personen oder Fahrzeuge in gefahrdrohender Weise nähern und beiderseits der Strecke freie Sicht besteht, kann auch bei Signal Pf 2 ein erneutes Pfeifen unterbleiben.
Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pfeiftafel besteht aus einer (Signal Bü 4) bzw. zwei (Signal Pf 2) rechteckigen weißen Tafeln mit schwarzem „P“. Ältere Signale Bü 4 im Geltungsbereich der ehemaligen Deutschen Bundesbahn können auch eine rechteckige schwarze Tafel mit weißem Rand und weißem „P“ zeigen.
Aufstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Bahnübergängen mit Kraftverkehr stehen in der Regel zwei Pfeiftafeln nacheinander, im Geltungsbereich der ehemaligen Deutschen Reichsbahn kann stattdessen auch das Signal Pf 2 aufgestellt sein; es wird jedoch nicht mehr neu aufgestellt.
Das Signal Pf 2 steht in der Regel fünfmal soviel Meter vor einem nicht technisch gesicherten Bahnübergang, wie die Höchstgeschwindigkeit der Strecke beträgt, mindestens jedoch 100 Meter. Folgen mehrere Bahnübergänge dicht aufeinander, so ist nur ein Signal Pf 2 aufgestellt; die Anzahl der zugehörigen Bahnübergänge wird auf einer weißen Tafel in schwarzer Aufschrift angezeigt. Vor jedem folgenden Bahnübergang ist dann erneut zu pfeifen. Das Signal Pf 2 kann auch in einer Entfernung von 200 bis 350 Metern vor zugbedienten Halbschrankenanlagen links vom Gleis aufgestellt sein, wenn am Gegengleis kein Überwachungssignal vorhanden ist.
Vor anderen Gefahrenstellen wie Tunneln oder Reisendenübergängen kann ebenfalls eine Pfeiftafel im Abstand von mindestens 200 Metern aufgestellt sein.
Halteplatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn Züge zwischen der Pfeiftafel und dem Bahnübergang planmäßig halten, ist die Pfeiftafel hinter dem Halteplatz des Zuges wiederholt. Über der Pfeiftafel vor dem Halteplatz ist dann eine rechteckige weiße Tafel mit zwei senkrechten schwarzen Streifen angebracht; sie gilt nur für Züge, die vor dem Bahnübergang nicht halten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richtlinie 301 – Signalbuch (SB). DB InfraGO.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sven Thater: Signale für Bahnübergänge (Bü). In: TF-Ausbildung.de.
- Holger Kötting: Bahnübergangssignale. In: www.stellwerke.de. 19. Juli 2006 .