„Portugal“ – Versionsunterschied
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Version vom 19. März 2014, 11:51 Uhr
Portugiesische Republik | |||||
República Portuguesa | |||||
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Amtssprache | Portugiesisch | ||||
Hauptstadt | Lissabon | ||||
Staatsform | parlamentarische Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva | ||||
Regierungschef | Premierminister Pedro Passos Coelho | ||||
Fläche | 92.212 km² | ||||
Einwohnerzahl | 10.602.000 (Juni 2012)[1] | ||||
Bevölkerungsdichte | 115,13 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungsentwicklung | Vorlage:Steigen +0,22 % pro Jahr | ||||
Bruttoinlandsprodukt
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2011[2] | ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,816 (43.)[3] | ||||
Währung | Euro (EUR) | ||||
Unabhängigkeit | 1143 | ||||
Nationalhymne | A Portuguesa | ||||
Zeitzone | UTC±0 UTC+1 (März bis Oktober) Azoren: UTC-1 UTC±0 (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | P | ||||
ISO 3166 | PT, PRT, 620 | ||||
Internet-TLD | .pt | ||||
Telefonvorwahl | +351 |
Portugal (amtl. República Portuguesa) ist ein europäischer Staat im Westen der Iberischen Halbinsel. Im Westen und Süden wird es vom Atlantischen Ozean, im Osten und Norden von Spanien begrenzt. Zum portugiesischen Staatsgebiet gehören die Inseln der Azoren und Madeira (mit Porto Santo). Westlich der Hauptstadt Lissabon liegt Cabo da Roca, der westlichste Punkt des europäischen Festlandes.
Landesname
Der Name von mir entstammt dem vom Römischen Imperium angelegten Hafen Porto, auf Lateinisch Portus Cale (lat. portus bedeutet „Hafen“). Was mit Cale gemeint ist, ist umstritten. Die meisten Gelehrten meinen, Cale beziehe sich auf die Gallaeker (altgriechisch Kallaikoi, lat. Callaici) – „Hafen der Galläker“. Andere meinen, es handele sich um ein Überbleibsel von lat. calidus, was „warm“ bedeutet – „Warmer Hafen“. Es gibt auch Historiker, die meinen, die Griechen hätten vielleicht als Erste dort gesiedelt und das griechische Wort kallis für „schön“ sei namensgebend gewesen – „Schöner Hafen“. Im Mittelalter wurde Portus Cale zu Portucale, später Portugale, wobei der Name im 7. und 8. Jahrhundert nur die nördlichen Teile des Landes bezeichnete, also die Region zwischen den Flüssen Rio Douro und Rio Minho.
Geographie
Im Westen und Süden wird Portugal vom Atlantischen Ozean, im Osten und Norden mit der einzigen Landesgrenze von insgesamt 1214 km Länge mit Spanien begrenzt.
Der Norden Portugals hat ein relativ kühles und feuchtes Klima und besteht aus zwei traditionellen Provinzen oder Landschaften: Das Minho im Nordwesten gehört zu den am dichtesten besiedelten Gegenden des Landes. Die größten Städte des Minho sind Braga und Viana do Castelo. Das Minho wird wegen seines Klimas und der vergleichsweise üppigen Vegetation als der grüne Garten Portugals bezeichnet. Auf den Hängen der zahlreichen Flusstäler wird vor allem Wein angepflanzt, der zum berühmten Vinho Verde weiterverarbeitet wird. Daneben gedeihen viele Gemüsesorten. Die natürliche Vegetation ist eine Mischung aus der Flora[4] der gemäßigten Klimazone und der subtropischen Flora, je nach Höhenlage gibt es Eichen und Kastanien oder Pinien und Olivenbäume.
Im Nordosten liegt Trás-os-Montes (Hinter den Bergen). Dies ist die dem Meer abgewandte Seite Nordportugals, die sehr gebirgig ist und deshalb sehr kalte Winter und sehr heiße Sommer hat. Die Vegetation ist bedeutend weniger üppig als im Minho und wird zur Grenze nach Spanien hin spärlicher. Beiden Provinzen ist gemein, dass ihre Gebirgsmassive, wie z. B. Marão oder Peneda-Gerês von zahlreichen Flüssen, wie dem Rio Minho (Grenzfluss zu Spanien) oder dem Rio Douro, durchschnitten werden. Im Norden Portugals liegt der Nationalpark Peneda-Gerês, ein wichtiges Schutzgebiet des Landes. Dort existieren noch Restbestände naturbelassener Wälder, in denen sich insbesondere die immergrüne Steineiche findet. Bedeutende Städte des Nordens sind Porto, Vila Nova de Gaia, Matosinhos, Braga, Vila Real und Bragança.
Mittelportugal ist größtenteils hügelig bis gebirgig und hat mit der Serra da Estrela ein beachtliches Gebirge mit Wintersportmöglichkeiten. Der höchste Berg ist der Torre mit 1993 m. Er ist die höchste Erhebung Kontinentalportugals. Die wichtigsten Landschaften sind die Beira, der Ribatejo (die Tejo-Ebene mit Beinamen Garten Lissabons), die Estremadura sowie die Mündung des Tejo in den Atlantik. Die gesamte Region ist sehr fruchtbar und hat ein für den Weinanbau günstiges Klima. Die Tradition des Weinbaus reicht bis zu den Römern zurück. Daneben werden Getreide, Reis, Sonnenblumen und Gemüse angebaut. Die Region wird durch den Tejo geteilt. Überschwemmungen, die früher den Ribatejo regelmäßig heimsuchten, kommen seit dem Bau zahlreicher Staudämme kaum mehr vor. Die wichtigsten Städte Mittelportugals sind Lissabon, Aveiro, Sintra, Coimbra, Viseu, Leiria, Castelo Branco sowie Santarém.
Der Süden Portugals setzt sich aus den drei Landschaften Terras do Sado, Alentejo und Algarve zusammen. Die Oberfläche der gesamten Region ist eben bis hügelig und hat ein trockenes und heißes Klima. Der Alentejo, die frühere Kornkammer Portugals, ist heute nur dünn besiedelt und von Abwanderung gekennzeichnet, weitläufige Getreidefelder mit Olivenhainen und Korkeichen dominieren die Landschaft. Zum Weinanbau kommen als Hauptprodukte Getreide und zunehmend Sonnenblumen. Die Wiesen dienen zur Schafzucht und sind im Frühling mit Blumen übersät. Zum wirtschaftlichen Niedergang tragen nicht zuletzt die länger werdenden Trockenperioden bei, die mit dem Bau von Staudämmen gemildert werden sollen. Umstritten sind die Anpflanzungen von schnell wachsenden Eukalyptusbäumen. Diese stellen ein erhöhtes Risiko für Waldbrände dar, trotzdem nehmen die Anbauflächen zu. Die südlichen Küstenregionen sind häufig von Kiefernwäldern bewachsen. Daneben finden sich zahlreiche Palmenarten, von denen nur die Zwergpalme einheimisch ist.
Die Algarve markiert die gesamte Südküste des Landes und ist mit ihren hübschen Städten, den Steilküsten und Sandstränden zu einem beliebten Feriendomizil geworden, was übliche negative Begleiterscheinungen wie Massentourismus mit sich gebracht hat. Die größten Städte Südportugals sind Portalegre, Évora, Beja sowie Faro und Lagos. Der bestimmende Fluss ist der Rio Guadiana, der zweimal ein längeres Stück die Grenze zu Spanien bildet. An die große sommerliche Hitze angepasst sind zahlreiche sukkulente Pflanzen.
Zu Portugal gehören des Weiteren die Inselgruppen Madeira (Holzinsel) und Azoren (Habichtsinsel) im Atlantik. Sie sind, bis auf die Azoreninsel Santa Maria, vulkanischen Ursprungs. Die Inselgruppe Madeira hat aufgrund ihrer Lage vor der afrikanischen Küste eine teils tropische, teils subtropische Vegetation. Der höchste Berg Portugals befindet sich auf den Azoren (Ponta do Pico, 2351 m).
Die wichtigsten Flüsse Portugals sind der Tejo, welcher in Spanien unter dem Namen Tajo entspringt, der Douro (spanisch Duero) und der Mondego, wobei letzterer nur durch Portugal fließt.
Siehe auch: Liste der Städte in Portugal; Liste portugiesischer Inseln
- Fauna
Die Tierwelt Portugals unterscheidet sich nur unwesentlich von der Spaniens. Vereinzelt leben hier noch Wölfe; der nur auf der Iberischen Halbinsel verbreitete Pardelluchs ist dagegen in Portugal nahezu ausgestorben, nur noch selten werden Einzeltiere angetroffen, die vermutlich über die Grenze zu Spanien eingewandert sind. Ansonsten finden sich Wildkatzen, Füchse, Wildschweine, Hirsche, wilde Ziegen sowie Wildkaninchen. Da Portugal auf der Zugvogelroute nach Afrika liegt, lassen sich zahlreiche Vögel beobachten, darunter insbesondere im Süden die Flamingos; Steinadler leben und jagen in den Küstengebieten. Im Landesinneren kommen verschiedene Schlangen und Skorpione vor.
Bevölkerung
Portugal ist, bezogen auf die alteingesessene Bevölkerung, in sprachlicher, ethnischer und religiöser Hinsicht ein sehr homogenes Land. Die portugiesische Sprache wird im ganzen Land gesprochen, und nur in den Dörfern von Miranda do Douro wird ein dem Asturischen zugeordneter Dialekt (Mirandés) gesprochen, der als Minderheitensprache anerkannt wird.
Die dichteste Besiedelung weist ein Küstenstreifen von der spanischen Grenze im Norden bis in die Gegend um Lissabon auf. Während in diesem Streifen 70 % der Bevölkerung leben, sind das Hinterland und der Süden Portugals sehr dünn besiedelt. Mehr als 10 % der Bevölkerung entfällt auf zwei Städte (Lissabon und Porto), während mehr als die Hälfte in Orten unter 2000 Einwohnern lebt. Der Trend geht in Portugal in Richtung Verstädterung.
Bevölkerungsentwicklung
Die in Portugal ansässige Bevölkerung wurde für Ende Dezember 2008 auf 10.627.250 Personen geschätzt.[5] Damit hat sich die Bevölkerung seit 1900 verdoppelt. Das Bevölkerungswachstum war dabei keineswegs konstant. Einem Bevölkerungsrückgang im Jahre 1920 aufgrund der Auswirkungen des Ersten Weltkrieges, der Spanischen Grippe und einer Auswanderungswelle folgte eine Wachstumsphase, die bis in die 1940er Jahre dauerte und die von steigender Lebenserwartung der Menschen profitierte. Von etwa 1965 bis 1973 kam es zu starker Auswanderung, bis sich 1974 aufgrund der Unabhängigkeit der Kolonien eine starke Rückwanderung ereignete. Die Auswanderung der 1980er Jahre kam in den 1990ern zum Stillstand.[6]
Das natürliche Bevölkerungswachstum war 2007 leicht negativ, 2008 stagnierte es. Das leichte Gesamtwachstum, das 2008 0,09 % und 2007 0,17 % betrug, ist deshalb nur auf die Nettomigration zurückzuführen. 2003 noch war die Bevölkerung um 0,64 % gewachsen.[5] Die Geburtenrate, die vor 1920 noch bei 30 pro 1000 Einwohnern lag, ist bis 2008 auf 9,8 pro 1000 Einwohner gesunken. Die Fruchtbarkeitsrate erreichte 2007 mit nur 1,33 Kindern pro Frau den tiefsten Wert in der Geschichte des Landes. In den 1960er Jahren bekam eine Frau im Durchschnitt drei Kinder.[5][7] Regional gibt es hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung erhebliche Unterschiede: Während die Bevölkerung der Algarve, Lissabons und der Azoren wächst, geht jene des Alentejo und der Region Centro zurück.[8] Innerhalb Portugals gibt es starke Migrationsbewegungen, wobei die Wanderungsbewegungen aus den Regionen des Hinterlandes in Richtung der Zentren von Industrie (Lissabon, Porto) und Tourismus (Algarve, Madeira und Azoren) gehen.
Die Bevölkerung Portugals altert: 2008 waren 15,3 % der Bewohner 15 Jahre oder jünger, während 17,6 % 65 Jahre oder älter waren. Dieser Trend ist im Hinterland besonders ausgeprägt, der Grund ist die Abwanderung der jüngeren Bewohner in die Ballungszentren. Da zahlreiche Portugiesen, die im Ausland gearbeitet haben, für ihren Lebensabend in ihre Heimat zurückziehen, ist die Alterung der Bevölkerung des Landes besonders prägnant.[5][9] Die Lebenserwartung bei Geburt lag 2008 bei 81,7 Jahren für Frauen und 75,5 Jahren für Männer. Im Jahre 1970 hatte sie noch bei 70,3 bzw. 64,0 Jahren gelegen. Parallel dazu ging die Kindersterblichkeit zurück: 2008 lag sie bei 3,3 pro Tausend Lebendgeborenen, während sie 100 Jahre davor noch um 150 pro Tausend Lebendgeborenen gelegen hatte.[5][10]
Das durchschnittliche Heiratsalter ist in den letzten Jahren gestiegen, 2008 heirateten Frauen zum ersten Mal mit 26,8 und Männer mit 29,7 Jahren. Dabei sinkt der Anteil kirchlicher Ehen rapide, von 59,6 % im Jahre 2003 auf 44,4 % 2008.[11]
Portugiesen im Ausland
Für lange Zeit war Portugal ein Auswanderungsland; wichtige Zentren der portugiesischen Kultur in der Diaspora gibt es vor allem in Frankreich, wo allein 1.132.048 Portugiesen[12] leben, aber auch in vielen anderen Staaten. In Luxemburg lebten 2012 81.274 Portugiesen, damit stellten sie 16 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs.[13] Andererseits war Portugal schon während der Unabhängigkeitskriege seiner Kolonien Zielland für Einwanderer aus den kolonisierten Regionen.
Ausländische Bevölkerung
Seit dem Beitritt Portugals zur Europäischen Union 1986 und dem damit verbundenen politischen und wirtschaftlichen Wandel ist Portugal verstärkt zu einem Einwanderungsland geworden, wobei die Herkunftsländer der Zuwanderer vor allem in Afrika (Angola, Kap Verde, Guinea-Bissau), Südamerika (Brasilien) sowie Osteuropa (Ukraine, Russland und Moldawien) liegen.
Ende 2008 lebten 443.102 ausländische Staatsangehörige in Portugal. Diese stammen zu mehr als der Hälfte aus anderen portugiesischsprachigen Ländern, sind meist katholischen Glaubens und teilen deshalb einen ähnlichen kulturellen Hintergrund.[14] Etwa ein Viertel der Ausländer, die in Portugal leben, sind Europäer, wovon ein Teil Rückkehrer sind, also aus Portugal ehemals ausgewanderte Portugiesen, die mit fremder Staatsbürgerschaft zurückgekehrt sind. Ein anderer Teil sind Dauerurlauber, die in Portugal ihre Pension verbringen.
Die ausländische Bevölkerung lebt zu mehr als der Hälfte in Lissabon, davon abgesehen konzentriert sie sich auf die Stadtgebiete an der Küste. Im Hinterland liegt der Anteil bei unter 0,5 %.
Religion
Die große Mehrheit der Portugiesen bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben, wobei der Anteil an der Gesamtbevölkerung mit Werten zwischen 85 %[15] und 95 %[16] angegeben wird.
In Portugal herrscht Glaubensfreiheit und, seit Einführung des Gesetzes über die Glaubensfreiheit (Lei da Liberdade Religiosa)[17] offiziell auch Gleichheit zwischen den Religionen. Die Gleichheit ist aber in der Realität noch nicht erreicht: die Kirche betreibt in Portugal bedeutende Kultureinrichtungen, eine angesehene Universität, Privatschulen und auch einen Radiosender. Weiter ist das Gesetz über die Glaubensfreiheit nur teilweise auf die katholische Kirche anzuwenden.[15] Ob öffentliche Schulen verpflichtet sein sollen, Religionsunterricht anzubieten, ist in Portugal seit 25 Jahren umstritten.[15]
In der ersten Verfassung Portugals von 1822 wurde der Katholizismus zur Staatsreligion erklärt. Die Verfassung von 1826 schaffte die religiöse Verfolgung ab. Die offizielle Trennung von Staat und Kirche erfolgte mit der republikanischen Revolution von 1910, wobei Konkordate mit dem Vatikan der katholischen Kirche weiterhin weitreichende Privilegien einräumten.[15] Die portugiesische Ausprägung des Katholizismus wird, im Vergleich zur Praxis in anderen Ländern, als menschlich, lyrisch und mit Verständnis für die fleischlichen Dinge des Lebens beschrieben.[18] Typisch ist die starke Verehrung der Jungfrau Maria. Wichtigstes Pilgerziel ist der Wallfahrtsort Fátima. Hier soll die Jungfrau Maria 1917 drei Hirtenkindern erschienen sein.
Im Mittelalter spielten zwei weitere Religionen eine bedeutende Rolle in Portugal. Mauren und Araber beherrschten zeitweise den Süden des Landes. Nach der Reconquista mussten sie das Land verlassen oder sich den Christen unterwerfen. Sie brachten zahlreiche technologische Fortschritte mit sich, wie Verbesserungen im Brunnenbau, Bewässerung, Olivenanbau, Anbau von Zitrusfrüchten, Baumwolle und Zuckerrohr, die Seidenraupenzucht, die Herstellung von Fliesen, Jalousien, Hygiene und Ornamentik. Die Gesellschaft im damaligen Portugal bot auch unterworfenen oder versklavten Mauren die Möglichkeit, gesellschaftlich aufzusteigen, so dass die muslimische Bevölkerung in der christlichen aufging.[19] Die Juden genossen im Mittelalter den Schutz der portugiesischen Könige. Das durch Handel und Verwaltungsposten in Staat und Kirche angehäufte Vermögen diente als Grundlage für den Aufbau der portugiesischen Flotte. 1504 und 1506 kam es in Lissabon jedoch zu anti-jüdischen Pogromen.
Geschichte
Frühgeschichte bis Antike
Es wird geschätzt, dass Portugal bereits vor 500.000 Jahren besiedelt wurde. Das älteste in Portugal gefundene menschliche Fossil stammt von Neandertalern, die vor etwa 100.000 Jahren Portugal bewohnten. Felszeichnungen aus der Altsteinzeit, die die weltweit bedeutendsten ihrer Art sind, werden auf ein Alter von 10.000 bis 25.000 Jahren geschätzt. Der Übergang zur Jungsteinzeit erfolgte zwar spät, dafür setzte sich speziell in Südportugal die Kupferverarbeitung besonders schnell durch. Erste Handelsbeziehungen mit anderen Regionen Europas sind für diese Zeit belegt. Ab 800 v. Chr. gründen Phönizier Handelsstützpunkte an der Algarve. Ab ca. 600 v. Chr. gründeten Griechen im östlichen und nordöstlichen Bereich mehrere kleine Siedlungen. Frühestens ab dem 6. bis 3. Jh. v. Chr. wandern in mehreren Wellen Kelten ein, die sich mit den Iberern vermischen. Neben den Kelten wird der Stamm der Lusitaner genannt, der den Römern als besonders wehrhaft galt und im Lateinischen namensgebend für das Land werden sollte.[20]Die Vermischung der Kelten mit der einheimischen Kultur erschuf die Keltiberer.
Ab 450 v. Chr. wird die südliche iberische Halbinsel von Karthago kolonisiert. Bis 206 v. Chr. gelang es den Römern, die Karthager zu vertreiben. Im Verlaufe des Zweiten Punischen Krieges, an dem zahlreiche lusitanische Söldner von Karthago eingesetzt wurden, kam es zu einer Gegeninvasion Roms auf der iberischen Halbinsel und damit zu einer Romanisierung.[21] Von den Römern wurde das Territorium Portugals zunächst als Provinz Hispania ulterior, ab der Regierungszeit von Augustus unter dem Namen Lusitania verwaltet, die neben dem Großteil des heutigen Portugal weitere Gebiete im Westen des heutigen Spanien umfasste. In Nord- und Nordostportugal trafen die römischen Eroberer auf starken Widerstand; erst ab 19 v. Chr. gilt die Region als unterworfen. Danach kommt es jedoch zu starker Romanisierung, Städte nach römischem Vorbild, Römerstraßen, Villae und Bergwerke entstehen, mit den Siedlern kommt das Vulgärlatein ins Land, aus dem später die portugiesische Sprache entstand, und auch das Christentum.[22] Die römische Herrschaft endet in der Völkerwanderungszeit; Sueben (ab 409), Alanen, Vandalen und vor allem Westgoten (ab 416) fallen ein und gründen kurzlebige Reiche auf dem Gebiet des heutigen Portugal. Nur die Sueben konnten sich länger halten, ihr Reich um Braga wurde jedoch 456 durch Theoderich II. und ein zweites Mal 585 zerstört.[23]
Maurische Herrschaft bis Kolonialmacht Portugal
Im Jahre 711 besiegte ein von Tariq ibn Ziyad geführtes Berberheer die Armee von Westgoten-König Rodrigo. Bis 716 war das ganze Territorium des Westgoten-Reiches unter Kontrolle der Umayyaden, Lusitanien wahrscheinlich schon 713. Al-Andalus und vor allem das Emirat, später Kalifat von Córdoba wurde teils von sehr fähigen und erfolgreichen Herrschern wie Abd ar-Rahman I., Abd ar-Rahman III. oder al-Hakam II. geführt und gehörte zu den fortschrittlichsten Reichen seiner Zeit. Nach seinem Zerfall in mehrere Taifas, gehörte der Großteil Lusitaniens zur Taifa von Badajoz, der äußerste Süden zu Sevilla. Es kam zu einer Einwanderung von berberischen Siedlern, klimatisch bedingt vor allem in den Süden der Halbinsel. Der maurische Einfluss auf Kultur und Sprache Portugals war stark und nachhaltig.[24]
Das Königreich Asturien war für die Mauren nicht von Interesse. Von hier ausgehend begann im 9. Jahrhundert die christliche Reconquista der Territorien des späteren Portugal. Im Jahre 868, während einer Schwächephase des Emirates von Córdoba, wurde Portucale erobert (Presúria), 879 Coimbra. Mit der Presúria von Portucale durch Vímara Peres entwickelte sich in der Gegend um Porto als Teil des Königreiches Asturien-León eine „erste“ Grafschaft Portucale (Condado Portucalense). Nachkommen aus der Familie von Vímara Peres herrschten in dieser Region bis 1071; es kam zum Wiederaufbau von Braga und zum Bau der Festung von Guimarães.[25] 1071 wurde eine Revolte des letzten Grafen von Portucale, Nuno Mendes, gegen den 1065 zum König von Galicien und Portugal ernannten Garcia niedergeschlagen. Der König von León belehnt um 1095 Heinrich von Burgund mit Portucale und Coimbra. Es entstand eine, ebenfalls als Condado Portucalense bezeichnete, „zweite“ Grafschaft Portucale, die direkt zur Gründung des unabhängigen Königreiches von Portugal führte.
Bereits der Sohn Heinrichs von Burgund, Alfons I., rebelliert 1127 mit Unterstützung des lokalen Kleinadels (infanções) nach dem Tod Heinrichs gegen seine eigene Mutter, die einen galizischen Prinzen geheiratet hatte. Nach der gewonnenen Schlacht von Ourique hatte er so weit an Prestige gewonnen, dass er 1143 mit Einverständnis von Alfons VII. von León den Königstitel annahm. Im Jahre 1166 gab León den Anspruch der Vorherrschaft über Portucale auf, womit die formelle Unabhängigkeit erlangt wurde. Die Herrscher des Hauses Burgund versuchen, ihr Territorium in Richtung Süden auszudehnen, wobei es das Ziel gewesen sein dürfte, die Macht über ganz Lusitanien zu erlangen. Kastilien verhinderte dies aber. Bis 1250 wurde die Reconquista mit der Eroberung der Algarve, unter starker Beteiligung ausländischer Ritter und Ritterorden, abgeschlossen.[26]
1383 starb das Haus Burgund in Portugal aus. Ein nichtehelicher Abkömmling, Johann von Avis rief sich zum König aus, konnte kastilische Ansprüche auf den portugiesischen Thron in der Schlacht von Aljubarrota (1385) abwehren und gründete die zweite portugiesische Dynastie, das Haus Avis. Unter den Avis-Königen (besonders Emanuel I. - er herrschte von 1495 bis 1521) stieg Portugal zur führenden europäischen Handels- und Seemacht auf. Heinrich der Seefahrer (1394–1460) initiierte Entdeckungsreisen an der westafrikanischen Küste, die am Beginn der Errichtung des portugiesischen Kolonialreiches zuerst in Afrika, später in Südamerika (Brasilien) sowie Asien (Portugiesisch-Indien, Ceylon, Malakka, Macao u. a.) und der europäischen Expansion standen. Das Land war Weltmacht und eine der reichsten Nationen Europas. Auch kulturell kam es zu einer Blütezeit (Luís de Camões).
1580 starb das Haus Avis aus, Portugal fiel aus dynastischen Gründen an die spanischen Habsburger. Bis 1640 herrschten die Spanier, Portugal verlor seine Unabhängigkeit, sank zur spanischen Provinz herab und verlor Teile seines Kolonialreiches. 1640 führte der Herzog von Braganza eine Adelsrevolte gegen die spanische Herrschaft an und rief sich als Johann IV. zum König aus. Er gründete die vorletzte portugiesische Dynastie, das Haus Braganza. Außen- und wirtschaftspolitisch geriet das Land in immer größere Abhängigkeit von England (Methuenvertrag, 1703). 1755 vernichtete ein Erdbeben große Teile der Hauptstadt Lissabon. Unter dem Ersten Minister und Reformer Marquês de Pombal wurde die Stadt wieder aufgebaut und das Land mit zum Teil drastischen Methoden zu einem aufgeklärt absolutistischen Staat umgeformt. 1761 kam es zu einem Angriff Spaniens und Frankreichs auf das Land, Pombal trug Wilhelm Graf zu Schaumburg-Lippe den Oberbefehl über die vereinigten portugiesischen und britischen Truppen an. Wilhelm wehrte die Angriffe ab und sicherte damit die Unabhängigkeit Portugals. In den folgenden Jahren reformierte er das portugiesische Heer tiefgreifend und ließ die Festung Elvas an der spanischen Grenze errichten. 1807 besetzten napoleonische Truppen das Land, die königliche Familie floh nach Brasilien. Nachdem die Franzosen mit britischer Hilfe vertrieben worden waren, kam es zur liberalen Revolution, das Land erhielt zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Verfassung (1821). Der anschließende Kampf zwischen Anhängern des Absolutismus und Befürwortern einer konstitutionellen Monarchie wurde erst durch den Sieg Letzterer im Miguelistenkrieg entschieden. Am 7. September 1822 erlangte Brasilien unter Kaiser Pedro I. seine Unabhängigkeit.
Endphase der Monarchie bis Estado Novo
Die Zeit nach Ende des Miguelistenkrieges wurde von der Auseinandersetzung zwischen Rechts- und Linksliberalen (Cartisten und Setembristen) geprägt. 1853 starb mit Königin Maria II. das Haus Braganza in direkter Linie aus, über die Ehe der Königin mit Ferdinand II. von Sachsen-Coburg und Gotha übernahm der portugiesische Zweig dieses deutschen Adelshauses den Thron (bis 1910). Die Endphase der Monarchie war durch eine große Armut, geringe Bildung (80 Prozent der Portugiesen waren Analphabeten), allgemeine wirtschaftliche Probleme (Staatsbankrott 1891) und durch sich zu Staatskrisen ausweitende republikanische Aufstände geprägt. Unter João Franco wurden die Königsbezüge weiter erhöht und das Ansehen der Monarchie litt verschärft durch den sichtbaren Widerspruch zwischen zerrütteten Staatsfinanzen einerseits und dem luxuriösen, extravaganten Lebensstil der Herrscherfamilie andererseits.[27] 1908 wurden der König Karl I. und sein Sohn, Thronfolger Ludwig Philipp, bei einer Kutschfahrt erschossen. Nur der Sohn Manuel überlebte das Attentat.
Am 3. Oktober 1910 wurde der republikanische Abgeordnete Miguel Bombarda unter ungeklärten Umständen ermordet. In der Nacht kam es daraufhin in Lissabon zu Aufständen. Eine schnell gebildete provisorische Regierung rief am 5. Oktober 1910 die Republik aus; König Manuel II. floh ins englische Exil.[27]
Die junge Republik Portugal sagte Großbritannien 1914 materielle Unterstützung und die Entsendung eigener Truppen zu. Obwohl sie offiziell neutral war, rechtfertigte die portugiesische Regierung die Beteiligung am Krieg mit einem alten Allianz-Abkommen der beiden Länder, das 1912 erneuert worden war.
„Mit der Teilnahme am Ersten Weltkrieg auf der Seite der Briten versuchte Portugal, seine afrikanische Kolonien (Angola und Mozambique) zu schützen, die 1898 Bestandteil eines geheimen Abkommens zwischen den Briten und den Deutschen gewesen waren. Zudem wollte Portugal seinen Eintritt in die Riege der europäischen Nationen unterstreichen. Das Mitwirken auf internationaler Ebene wurde als Mittel zur Stärkung der nationalen Einheit wahrgenommen. Schließlich sollte die Legitimität des republikanischen Regimes gefestigt werden, das zu dem Zeitpunkt durch monarchistische Bewegungen und große wirtschaftliche Schwierigkeiten bedroht war.
Der britische Generalstab begnügte sich zunächst mit der materiellen Hilfe Portugals. Die Führung blieb skeptisch, ob der Einsatz der jungen portugiesischen Republik in den Kampfhandlungen den alliierten Kräften wirklich nutzen würde. Die wachsenden logistischen Probleme der Alliierten veranlassten Großbritannien jedoch dazu, im Dezember 1915 die Beschlagnahmung aller in portugiesischen Häfen ankernden deutschen Schiffe zu erbitten. Dieser Bitte entsprach die Regierung am 24. Februar 1916, worauf Deutschland Portugal am 9. März den Krieg erklärte.[28]“
Im März 1916 trat das Land auf Seiten der Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Portugal mobilisierte zeitweise 56.500 Soldaten. In der Vierten Flandernschlacht fielen an einem einzigen Tag fast 7.500 Männer bei einer deutschen Offensive.[29]
In der sogenannten ersten Republik (bis 1926) herrschten allgemeine politische Instabilität und anarchisch chaotische Zustände. Sie war durch monarchistische und kommunistische Aufstände, Putschversuche (unter anderen des Sidónio Pais, 1917) und schwache, häufig wechselnde Regierungen ohne parlamentarische Mehrheit gekennzeichnet.
1926 putschte das Militär und beendete die erste Republik. Unter den Militärs stieg ein Zivilist, António de Oliveira Salazar, ab 1928 Finanzminister, ab 1932 Ministerpräsident, zu höchster Macht auf. Er gründete ab 1933 den „Estado Novo“, den neuen Staat, ein autoritäres Gebilde mit faschistischen Tendenzen, mit Einheitspartei (Nationale Union), Staatsjugend und Geheimpolizei (PIDE). Die katholisch-autoritäre und antidemokratische Ideologie des Diktators verfolgte das Projekt eines „Ständestaates“.
Außenpolitisch baute Salazar auf die Bindung an Großbritannien, sympathisierte im spanischen Bürgerkrieg mit den nationalspanischen Kräften und taktierte geschickt zwischen den Blöcken. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Land neutral, belieferte beide Seiten mit dem wichtigen Rohstoff Wolfram und wurde zum Tummelplatz von Geheimagenten aller Kriegsparteien. Salazar, der von Anfang an mit einem alliierten Sieg rechnete und entscheidend auf Franco im Sinne einer spanischen Neutralität eingewirkt hatte, erlaubte den Alliierten schließlich im Herbst 1943 die Einrichtung von Militärbasen auf den Azoren.
Nach Ende des Krieges war Portugal Gründungsmitglied der NATO. Ab 1960 – dem Afrikanischen Jahr, bei dem 18 Länder unabhängig wurden – begann der Kolonialkrieg, der in Afrika (Angola, Mosambik, Guinea-Bissau) mit großer Härte geführt wurde. Der Versuch des Offiziers Henrique Galvão, das Salazar-System durch die Entführung des Passagierschiffs Santa Maria im Januar 1961 in der Karibik zum Einsturz zu bringen, scheiterte, obwohl die Santa-Maria-Affäre international Aufsehen erregte.
1968 musste Salazar wegen gesundheitlicher Probleme zurücktreten, sein Nachfolger, Marcelo Caetano, konnte sich nicht zu grundlegenden Reformen entschließen. Durch den Kolonialkrieg war Portugal außenpolitisch zunehmend isoliert, die Kriegskosten führten zu steigender Staatsverschuldung und Inflation.
Führende Militärs erkannten, dass der Kolonialkrieg militärisch für Portugal nicht zu gewinnen war. Wegen der Unfähigkeit der Regierung, eine politische Lösung des Problems zu finden, putschten sie 1974. Eine allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Diktatur, durch die einsetzende Wirtschaftskrise (ausgelöst durch die erste Ölkrise 1973) noch verstärkt, führte dazu, dass sich große Teile der Bevölkerung mit den putschenden Offizieren solidarisierten. Es kam zu einer allgemeinen Volkserhebung, der Nelkenrevolution, die den Estado Novo beendete. Die neuen Machthaber entließen die portugiesischen Kolonien, bis auf Macao, in die Unabhängigkeit (1974/1975).
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Vila Nova de Gaia (Vordergrund), Ponte Dom Luis I (rechts)
Nelkenrevolution bis EG-Beitritt
Die erste Zeit nach der Revolution war geprägt von der Auseinandersetzung zwischen einer eher konservativen Strömung (General Spínola) und einem sozialistischen Flügel (Hauptmann Otelo Saraiva de Carvalho) innerhalb des MFA (Movimento das Forças Armadas – Bewegung der Streitkräfte), der Vereinigung der putschenden Offiziere. Zunächst sah es so aus, als würde die sozialistische Strömung siegen, es kam zu Verstaatlichungen und zu einer Landreform. Die Verfassung von 1976 definierte den Übergang zum Sozialismus als Staatsziel.
Als sich bei den ersten Präsidentschaftswahlen nach der neuen Verfassung 1976 der gemäßigtere General Eanes überraschend deutlich gegen Hauptmann Otelo durchsetzen konnte, waren die Weichen für eine Rückkehr des Landes zu einer parlamentarischen Demokratie westeuropäischen Zuschnitts gestellt. Eanes und der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Mário Soares (Regierungschef von 1976 bis 1978 und 1983 bis 1985, Staatspräsident von 1986 bis 1996) führten das Land schließlich 1986 in die Europäische Gemeinschaft.
Vom EU-Beitritt bis heute
1979 gewann zum ersten Mal seit der Nelkenrevolution wieder eine politische Gruppierung die Parlamentswahlen, die rechts der Mitte stand, die Regierungen unter Francisco Sá Carneiro und Francisco Pinto Balsemão. Die Regierung konnte sich mit der sozialistischen Opposition auf eine Verfassungsänderung einigen, die die sozialistischen Überreste entfernte, welche nach der Nelkenrevolution in die Verfassung geschrieben worden waren. Die 1982 in Kraft getretene Verfassungsänderung ersetzte den bis dahin bedeutenden Revolutionsrat durch ein Verfassungsgericht nach dem Vorbild anderer demokratischer Staaten. 1985 wurde Aníbal Cavaco Silva Premierminister. Seiner konservativen Partido Social Democrata (PSD) gelang bei den Wahlen 1987 ein Erdrutschsieg; erstmals errang eine Partei die absolute Mehrheit. Cavaco Silva blieb bis 1995 Ministerpräsident. Er verfolgte eine neoliberale Wirtschaftspolitik und nahm die Verstaatlichungen aus der Zeit der Nelkenrevolution zurück. Von 1995 bis 2002 stellten wieder die Sozialisten mit António Guterres die Regierung.
Bei den Parlamentswahlen vom 17. März 2002 kam es zu einem neuerlichen Rechtsrutsch. Bei einer Wahlbeteiligung von 62,3 Prozent erreichte die konservative PSD unter José Manuel Durão Barroso eine relative Stimmenmehrheit von 40,1 Prozent, gefolgt von der sozialistischen Partido Socialista und der rechtskonservativen Volkspartei CDS-PP mit 37,9 beziehungsweise 8,8 Prozent. Mit letzterer bildete Barroso eine Koalitionsregierung, wobei der populistische Vorsitzende des CDS-PP, Paulo Portas, das Amt des Verteidigungsministers übernahm und zudem die Bereiche Justiz sowie Arbeit und Soziales an das CDS-PP gingen. Die Sozialisten stellten jedoch ununterbrochen den Präsidenten des Landes, da Nachfolger von Soares 1996 der Sozialist Jorge Sampaio wurde.
Im Juli 2004 wurde Barroso vom Europäischen Rat zum Nachfolger von Romano Prodi als Präsident der Kommission der Europäischen Union nominiert. Sein Nachfolger als Ministerpräsident wurde Pedro Santana Lopes, der nur kurze Zeit regieren konnte, da Präsident Sampaio bereits im November das Parlament vorzeitig auflöste und für Februar 2005 Neuwahlen ausschrieb, bei der die Partido Socialista mit 121 von 230 Sitzen zum ersten Mal in der Geschichte die absolute Mehrheit der Parlamentssitze errang. Ihr Spitzenkandidat José Sócrates wurde am 12. März 2005 neuer Ministerpräsident des Landes.
Am 22. Januar 2006 wählten ungefähr 8,9 Millionen Portugiesen einen neuen Präsidenten. Der bisherige Präsident, der Sozialist Jorge Sampaio, durfte sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl stellen. Gegen fünf Kandidaten der Linken setzte sich bereits im ersten Wahlgang der Mitte-Rechts-Kandidat und frühere Regierungschef Aníbal Cavaco Silva (PSD) mit einer absoluten Mehrheit von 50,6 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 62,6 Prozent durch. Er wurde von einem Bündnis aus PSD und CDS-PP unterstützt. Der als Architekt des portugiesischen Wirtschaftsaufschwungs in den Jahren 1985 bis 1995 geltende 66-jährige Wirtschaftsprofessor wurde damit der erste bürgerliche Präsident in Portugal seit der Nelkenrevolution von 1974. Er wurde am 9. März 2006 für fünf Jahre in sein Amt eingeführt. Am 23. Januar 2011 wurde Cavaco Silva im Amt bestätigt.[30]
Die drastischen Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise dominierten den Wahlkampf bei den Parlamentswahlen 2009. Obwohl die regierenden Sozialisten deutlich an Wählerstimmen verloren und ihre absolute Mehrheit einbüßten, gelang es ihnen, sich als wählerstärkste Partei zu behaupten. Damit blieb auch die Regierung Sócrates im Amt.
Nachdem das Sparkonzept der Regierung im Parlament keine Mehrheit fand, reichte Sócrates am 23. März 2011 sein Rücktrittsgesuch ein. In den anschließenden Neuwahlen erfuhren die Sozialisten eine deutliche Wahlniederlage. Folgerichtig wurde am 15. Juni 2011 Pedro Passos Coelho, Vorsitzender der mit fast 40 % der Stimmen siegreichen liberal-konservativen Sozialdemokratischen Partei(PSD), zum neuen Ministerpräsidenten Portugals ernannt. Er führt eine Koalitionsregierung aus PSD und CDS-PP, die mit 132 von 230 Parlamentssitzen über eine solide Mehrheit verfügt.
Politik
Politisches System
Seit der Nelkenrevolution des Jahres 1974 hat sich Portugal zu einer stabilen parlamentarischen, semipräsidentiellen Republik entwickelt. Die vier wichtigsten Organe der Politik in Portugal sind der Präsident, der Premierminister und sein Ministerrat, das Parlament sowie die Justiz.
Der Präsident, der alle fünf Jahre direkt in allgemeinen und direkten Wahlen bestimmt wird, ist Oberkommandierender der Streitkräfte. Er ernennt einen Premierminister und den Ministerrat, wobei er sich am Ergebnis der Parlamentswahlen zu orientieren hat. Der Staatsrat ist ein Gremium, das den Präsidenten berät, und besteht aus dem Staatspräsidenten und seinen Vorgängern, dem Premierminister, dem Präsidenten des Verfassungsgerichtes, dem Bürgerbeauftragten, den regionalen Präsidenten (Madeira und Azoren) sowie fünf vom Staatspräsidenten und fünf vom Parlament ausgewählten Personen.
Die Verfassung von 1976 galt als ein Kompromiss zwischen zwei Legitimitätsformen, die sich während der Transformation herausgebildet haben: dem Militär, dem gewählten Parlament und dem gewählten Präsidenten. Bis zu einer endgültigen Institutionalisierung des Regierungssystems in Portugal dauerte es bis 1982, als die Verfassung eine Revision erfuhr. Bis 1982 wurde die revolutionäre Legitimation des Militärs als notwendig empfunden. Seit der Revision 1982 wurden die Befugnisse des Präsidenten zu Gunsten des Parlamentes beschnitten. Man spricht in dem Zusammenhang von der Herausbildung eines parlamentarischen Regierungssystems.[31] Die Regierung ist seitdem allein dem Parlament verantwortlich. Die Befugnisse des Militärs wurden durch die Auflösung des Revolutionsrates beschnitten und einer zivilen Kontrolle unterstellt. Seit der Verfassungsrevision 1982 hat der direkt gewählte Präsident in Portugal keine exekutiven Befugnisse mehr.
Die Regierung wird vom Premierminister geleitet, der sich einen Ministerrat zusammenstellt. Jede neue Regierung muss dem Parlament ihr Programm zur Debatte vorlegen. Wird es nicht abgelehnt, ist die Regierung vom Parlament akzeptiert.
Das Parlament wird als Assembleia da República (Versammlung der Republik) bezeichnet und besteht aus einer Kammer mit bis zu 230 Abgeordneten. Die Abgeordneten werden für vier Jahre nach Verhältniswahlrecht gewählt. Der Präsident hat das Recht, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen.
Das Oberste Gericht ist die höchste Instanz der portugiesischen Justiz. Zudem sind besondere Oberste Gerichte für militärische, verwaltungsrechtliche und steuerrechtliche Fragen zuständig. Das Verfassungsgericht Portugals hat neun Mitglieder und überwacht die verfassungsgemäße Auslegung des Rechts.
Die über lange Zeit größten Parteien sind die sozialdemokratisch orientierte Sozialistische Partei (PS) und die bürgerlich-konservativ orientierte Sozialdemokratische Partei (PSD). Daneben gibt es auf der rechten Seite noch die rechtspopulistische Volkspartei (CDS/PP) und auf der linken Seite die traditionsreiche Kommunistische Partei (PCP) und den vor wenigen Jahren als Sammelbecken der intellektuellen Linken gegründeten Linksblock (BE). Die fünf Parteien sind gegenwärtig im Parlament vertreten. Die Grünen (PEV) treten in Portugal immer in Listenunion mit den Kommunisten an und bekommen darüber normalerweise ein Parlamentsmandat.
Internationale Beziehungen
Portugal ist Mitglied der Europäischen Union und hatte im zweiten Halbjahr 2007 den Ratsvorsitz inne. Das Land hatte den Vorsitz bereits im ersten Halbjahr 2000. In dieser Zeit verfolgte Portugal vor allem das Ziel, den Dialog mit Afrika zu forcieren und Impulse zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu geben.
Portugal war Gründungsmitglied der NATO und beteiligt sich mit Truppen an der Friedenssicherung auf dem Balkan. Zusammen mit Spanien ist Portugal an den Ibero-Amerikanischen Gipfeltreffen beteiligt, die vor allem den Dialog mit den Ländern Lateinamerikas fördern sollen. Federführend war das Land bei der Gründung der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP), deren Ziel es ist, die Zusammenarbeit dieser Länder zu vertiefen. Ferner ist das Land Mitglied in der Lateinischen Union, die den Erhalt und die Vielfältigkeit der romanischen Sprachen fördert.
Portugal unterstützte eins seiner früheren Kolonialgebiete, Osttimor, im Kampf um Unabhängigkeit von Indonesien, und kooperiert dabei zugunsten des jungen Staates finanziell und militärisch mit asiatischen Ländern, den Vereinigten Staaten sowie der UNO.
Es besteht ein Streit zwischen Portugal und Spanien um das Gebiet von Olivenza (oder Olivença), das gegenwärtig zum spanischen Staat gehört, jedoch von Portugal beansprucht wird. Olivença kam 1801 unter spanische Verwaltung, doch Spanien erklärte sich auf dem Wiener Kongress von 1815 bereit, das Gebiet an Portugal zurückzugeben. Portugal verlangt seither die Rückgabe.
Bildungssystem
Bis zur Nelkenrevolution 1974 wurde Bildung vernachlässigt, und nach der Revolution ging der Aufbau des Bildungssystems nur langsam voran. Dies macht sich bis heute bemerkbar: Im Jahr 2000 verfügten beispielsweise nur ungefähr ein Zehntel der Dreißigjährigen über einen Hochschulabschluss. Damit lag Portugal unter den EU-Mitgliedern vor der Osterweiterung mit großem Abstand weit zurück. Die Analphabetenquote liegt um 6,7 % (5 % bei Männern, 9 % bei Frauen).
Das Schulsystem besteht aus einer vierjährigen Grundschule und einer fünfjährigen Oberschule. Für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr besteht eine gesetzlich festgelegte neunjährige Schulpflicht. Der Pflichtschulunterricht ist an staatlichen Schulen kostenlos. Für den Unterricht an einer der vergleichsweise zahlreichen privaten Schulen können bedürftige Familien Unterstützung erhalten.
Wer nach der Oberschule die dreijährige Escola Secundária absolviert, bekommt die Universitätsreife und kann zwischen mehreren Möglichkeiten des Hochschulstudiums wählen: Hochschulbildung wird in Portugal von staatlichen und privaten Universitäten (universidades) sowie staatlichen und privaten Fachhochschulen (escolas politécnicas) angeboten. Zur Förderung abgelegener Gebiete wurden in vielen mittleren Städten Hochschulen eingerichtet. In jedem Fall ist eine Aufnahmeprüfung zu absolvieren und es sind Studiengebühren zu entrichten, die bei privaten Schulen höher sind als bei staatlichen. Sie sind je nach Fachrichtung unterschiedlich, für staatliche Einrichtungen bis zu 850 € jährlich. Trotzdem ist etwa ein Drittel der Studenten bei einer privaten Institution eingeschrieben. Zusätzlich zu den Einschreibegebühren sind propinas, Gebühren für die Vergabe von Zeugnissen und Diplomen zu zahlen. Etwa 20 % der Studenten kommen in den Genuss einer einkommensabhängigen staatlichen Unterstützung.
Gesundheitssystem
Mit dem steuerfinanzierten Serviço Nacional de Saúde steht seit 1979 allen Einheimischen und Besuchern ein, bis auf meist geringe Zuzahlungen, weitgehend kostenloses Gesundheitssystem zur Verfügung, wie es die portugiesische Verfassung von 1976 festgeschrieben hat. Daneben bestehen berufsständische und private Gesundheitssysteme. Mit 3,33 Ärzten pro 1000 Einwohner befindet sich der medizinische Versorgungsgrat in Portugal weltweit auf dem 28. Rang (Vergleich: Deutschland 3,73; Schweiz 3,57; Österreich 2,28). Die Lebenserwartung in Portugal liegt mit 79 Jahren (2009)[32] inzwischen über dem europäischen Mittelwert von 77 Jahren.(2012)[33]
Der öffentliche Rettungsdienst INEM deckt Kontinentalportugal mit einem einheitlichen Notfalldienst ab.
Administrative Gliederung
Portugal hat eine komplexe Verwaltungsgliederung: Neben fünf Regionen, 18 Distrikten und den zwei autonomen Regionen der Azoren und Madeira, gibt es 28 sogenannte statistische Unterregionen. Eine Ebene darunter folgen etwa 300 Kreise und 4.200 Gemeinden. Die auf mehreren Ebenen kleinteilige Gliederung ist ineffizient und teuer. Eine Reform, die alle Distrikte abschaffen und Kompetenzen dezentralisieren soll, wird vorbereitet.
Militär
Die Portugiesischen Streitkräfte (portugiesisch: Forças Armadas Portuguesas) unterstehen dem Verteidigungsministerium und bestehen aus den Teilstreitkräften
- Heer (Exército Português)
- Marine (Marinha Portuguesa)
- Luftstreitkräfte (Força Aérea)
- Republikanische Nationalgarde (Guarda Nacional Republicana)
Der Präsident ist Oberkommandierender der Streitkräfte. Die bis 2003 herrschende allgemeine Wehrpflicht ist ausgesetzt.
Wirtschaft
Allgemeines
Seit dem Beitritt Portugals zur EG im Jahre 1986 hat sich Portugal zu einer zunehmend diversifizierten, vor allem auf Dienstleistungen ausgerichteten Ökonomie entwickelt. Dienstleistungen sind mittlerweile für etwa zwei Drittel des BIP verantwortlich. Wie in anderen Staaten Europas wurden weit reichende Privatisierungen durchgeführt und die Staatsausgaben reduziert. Im Jahre 1998 hat sich Portugal für den Beitritt zur Europäischen Währungsunion qualifiziert und führte wie elf andere Staaten am 1. Januar 2002 den Euro als Zahlungsmittel ein und löste damit den Portugiesischen Escudo ab.
Das Wirtschaftswachstum hat mit etwa 3,3 % jährlich jenes des EU-Durchschnitts in den letzten Jahren meist übertroffen. Trotzdem ist Portugal immer noch das ärmste Altmitglied der EU: Das Pro-Kopf-BIP (in Kaufkraftparitäten) liegt bei etwa 78 % des Durchschnitts der EU-Länder vor der Osterweiterung, wobei es im Jahr 1985 noch etwa bei 50 % lag. Im Vergleich mit dem BIP der erweiterten EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Portugal einen Index von 72.9 (EU-25:100) (2003).[34]
Als Hindernis für stärkeres Wachstum von Produktivität und Beschäftigung werden strukturelle Probleme gesehen, wie z. B. das immer noch schlechte Bildungssystem und die hohe Analphabetismusrate, die teils schlechte Infrastruktur, und die ineffiziente Verwaltung. Deshalb gerät Portugal immer mehr in Wettbewerb mit den Niedriglohnländern Mittel- und Osteuropas, Asiens und Nordafrikas und ist für ausländische Direktinvestitionen nicht sonderlich attraktiv. Die Durchschnittslöhne in Portugal sind für westeuropäische Verhältnisse sehr niedrig und die Arbeitszeiten zum Teil wesentlich länger. Ausländische Investitionen kommen vor allem aus Großbritannien und Spanien. Zu den größten nennenswerten Investitionen zählt die Errichtung von Auto-Europa, einer Autofabrik.
Arbeitslosigkeit
2013 ist die Arbeitslosigkeit in Portugal auf 17,7 Prozent im ersten Quartal angestiegen. Das sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und 0,8 Punkte über dem Stand im vierten Quartal 2012. Bei unter 24-Jährigen liegt die Rate sogar bei 24,4 Prozent. 2008 lag die Arbeitslosenquote noch bei 7,6 Prozent.
Außenhandel
Der Außenhandel wird zu etwa 80 % mit den EU-Partnern abgewickelt. Exportiert werden vor allem Bekleidung und Schuhe, Maschinen, Chemieprodukte, Kork sowie Zellstoff und Papier. Importiert werden Maschinen, Fahrzeuge, Öl und Ölprodukte sowie Landwirtschaftsprodukte. Dabei hat Portugal ein großes Handelsbilanzdefizit. Das Zahlungsbilanzdefizit ist durch Einnahmen aus dem Tourismus und den Rücküberweisungen der Auslandsportugiesen nicht so hoch wie das Handelsbilanzdefizit.
Bodenschätze
Portugal gehört zu den weltführenden Nationen in der Wolframproduktion. An abbaubaren Bodenschätzen gibt es außerdem Kohle, Kupfer, Zinn, Gold, Eisenerze wie Pyrit und Chalcopyrit, Tonminerale wie Kaolinit sowie Wolframit und Uraninit. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt Portugal als wichtiger Lieferant für Uran. Der Uranabbau wurde jedoch zu Beginn des 21. Jahrhunderts wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Während des Zweiten Weltkrieges versorgte sich Deutschland mit portugiesischem Wolfram für die Waffenproduktion. Die Atombombe von Hiroshima enthielt portugiesisches Uran.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft Portugals ist eine der ineffizientesten in Europa; der Anteil der Landwirtschaft am BIP liegt bei etwa 5 %, jedoch sind mehr als 15 % der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt. Dies führte dazu, dass viele Betriebe aufgaben und fast die Hälfte der Nahrungsmittel importiert wird. Der Anbau von Mandeln befindet sich ebenso wie die Korkeichenplantagen (montados) im Alentejo und im Douro-Tal in einer tiefen Krise. Zwar ist Portugal mit etwa 125.000 Tonnen und damit der Hälfte der weltweit geernteten Menge das bedeutendste Produktionsland für Rohkork.[35] Dennoch steht der Wirtschaftszweig etwa seit der Jahrtausendwende durch die zunehmende Popularität und internationale Herstellung von synthetisch hergestellten Verschlussalternativen für Weinflaschen stark unter Druck. Auch die Hoffnung zahlreicher Korkbauern (tiradores), die portugiesische Korkeichennutzung sei zumindest für Weine im Hochpreissegment unersetzlich, hat sich nicht erfüllt. Denn der Trend weg vom Naturprodukt hin zu kostengünstigeren Alternativen aus Kunststoff ist auch bei teuren Weinen beobachtbar[36] Ausdruck findet diese Entwicklung in zahlreichen Firmeninsolvenzen und Abwanderungen aus den Korkanbauregionen. Portugals Regierung und die Korkindustrie reagieren inzwischen auf die Entwicklung mit weltweiten „Green-Marketing“-Werbekapagnen, in denen Winzer wieder von der ökologischen Nachhaltigkeit des Naturprodukts Kork überzeugt werden sollen.[37]
Für die Zellstoffindustrie, einen wichtigen Wirtschaftsfaktor Portugals, werden große Flächen mit schnell wachsendem Eukalyptus als Rohstoff aufgeforstet. Dies ist aus ökologischen Gründen bedenklich, weil Eukalyptus den Boden auslaugt, den ursprünglichen Wald und damit die Tierwelt verdrängt, und die katastrophalen Waldbrände im Sommer begünstigt.
Ähnlich der Landwirtschaft kämpft die Fischerei mit Produktivitätsproblemen. Die portugiesische Fischereiflotte ist im Vergleich zur spanischen schwach entwickelt. Der meiste Fisch wird importiert.
Tourismus
Für etwa acht Prozent des BIP, mit steigender Tendenz, ist der Tourismus verantwortlich, wobei die meisten Besucher aus Spanien und Großbritannien kommen. Die Algarve ist dabei unangefochten das Zentrum. Auf der Atlantikinsel Madeira begann der Tourismus in der Mitte des 19. Jahrhunderts; die Insel war eines der bevorzugten Ziele wohlhabender britischer Reisender. Sie stiegen vor allem im Hotel Reid’s Palace ab, das der Schotte William Reid 1891 hatte bauen lassen.
Kenndaten
- Bruttosozialprodukt (Mrd. US$): 109,86 (1998), 109,99 (1999), 110,6 (2000),
- Bruttosozialprodukt / Einwohner (US$): 11.020 (1998), 11.010 (1999), 11.060 (2000)
Internationale Wirtschaftsbeziehungen
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von 81 Mrd. Euro, dem standen Einnahmen von 65 Mrd. Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 16 Mrd. Euro beziehungsweise 9,3 % des BIPs.[38]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 127,9 Mrd. Euro oder 76,1 % des BIP, mittlerweile liegt bei über 100 % des BIP.[38] Am 6. April 2011 gab der Premierminister Portugals bekannt, dass das Land im Zuge der Verschuldungskrisen von Eurozonen-Staaten Finanzhilfen der Europäischen Union annehmen werde.[39]
Im Jahr 2011 betrug die Neuverschuldung 4,2 % des BIP. Damit erfüllte Portugal die vorgeschriebenen Sparziele der EU von 5,9 % des BIP deutlich. Dies gelang aber nur durch zusätzliche Zahlungen aus Pensionsfonds, ansonsten hätte das Defizit bei 7,7 % gelegen. Für das Jahr 2012 soll das Sparziel von 4,5 % des BIP ohne Zuzahlungen aus Pensionsfonds erreicht werden.
Jahr | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Staatsverschuldung | 51,4 % | 50,5 % | 52,9 % | 55,6 % | 56,9 % | 58,3 % | 63,6 % | 63,9 % | 62,7 % | 65,3 % | 76,1 % |
Haushaltssaldo | -2,8 % | -2,9 % | -4,3 % | -2,8 % | -2,9 % | -3,4 % | -6,1 % | -4,1 % | -2,8 % | -2,9 % | -9,3 % |
Quelle: Eurostat[40] |
Infrastruktur
Straßenverkehr
Das Straßennetz ist nicht zuletzt dank EU-Mitteln aus Förderungsfonds seit den 1980er Jahren schnell gewachsen und gut ausgebaut. Die wichtigen Routen werden von gebührenpflichtigen Autoestradas abgedeckt. Diese erreichen insgesamt eine Länge von 1100 km und werden größtenteils vom börsennotierten Unternehmen Brisa betrieben. Gebührenfrei sind hingegen Itinerários Principais (IP) oder Itinerários Complementares (IC). Die Investitionen in den Straßenverkehr verdeutlichen sich nicht zuletzt in den Unfallstatistiken, 2008 starben in Portugals Straßenverkehr 83 Menschen pro 1 Million Einwohner nach 323 im Jahre 1991 (zum Vergleich 54 pro 1 Million in Deutschland 2008).[41]
Der Fernverkehr mit Bussen hat in Portugal einen höheren Stellenwert als in Mitteleuropa. Das größte Linienbusunternehmen ist Rede Expressos.
Schienenverkehr
Das Eisenbahnnetz Portugals ist relativ weitmaschig. Das staatliche Unternehmen Rede Ferroviária Nacional verwaltet ein Schienennetz, das eine Gesamtlänge von 2789 km hat. Davon sind 188 km Schmalspur, 607 km sind mehrspurig ausgebaut.[42] Züge werden von der staatlichen Comboios de Portugal und seit kurzem von der privaten Fertagus angeboten. Auf den Hauptverkehrsrouten sind die Verbindungen jedoch effizient, der Alfa Pendular bietet die schnellsten Verbindungen zwischen den Ballungszentren. Eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Lissabon, Porto und Madrid ist zudem bereits in Planung, dazu wurde die Projektgesellschaft Rede Ferroviária de Alta Velocidade bereits gegründet.
In Nebenbahnen wurde in den letzten Jahrzehnten kaum investiert und viele wurden stillgelegt. Zwei Städte verfügen über eine U-Bahn, nämlich Lissabon und Porto. Mit der Metro Mondego ist ein Schienennahverkehr in Coimbra geplant. Straßenbahnen existieren schließlich in Lissabon, südlich des Tejo und Porto.
Internationale Züge verbinden Portugal mit Städten in Spanien. Daneben gibt es eine Verbindung nach Irún an der spanisch-französischen Grenze mit direktem TGV-Anschluss nach Paris.
Luftverkehr
Die fünf wichtigsten Flughäfen Portugals sind Lissabon, Porto, Faro, Ponta Delgada und Funchal. Sie werden von mehreren Fluggesellschaften bedient, wobei die portugiesischen Linien TAP Portugal, SATA Air Açores und Portugália Airlines die meisten Verbindungen bieten. Im Jahr 2006 fertigten die portugiesischen Flughäfen insgesamt 22 Millionen Passagiere und 135.000 Tonnen Fracht ab. Es wird erwartet, dass das Verkehrsaufkommen bis 2025 auf 46,8 Millionen Passagiere und 259 Millionen Tonnen Fracht steigen soll.[43]
Angesichts dieser Zahlen wurde entschieden, den existierenden Flughafen Lissabons durch einen neuen zu ersetzen. Der um 3,3 Milliarden Euro zu errichtende Flughafen soll sich in Ota (Alcochete) befinden und 2017 eröffnet werden.
Wassertransport
Die wichtigsten Häfen Portugals befinden sich in Aveiro, Porto, Lissabon, Sines und Setúbal. Im Jahr 2007 kamen fast 70 % aller Importe über den Seeweg ins Land, während 41 % der Exporte über die Häfen abgewickelt wurden. Von den 58 Millionen Tonnen liefen 39 % über den Hafen von Sines. Die Häfen werden modernisiert und ihre Verkehrsanbindung verbessert, damit sie einen größeren Teil des spanischen Außenhandels abwickeln können.[44] Von den Flüssen sind der Douro[45] und der Tejo[46] schiffbar.
Kultur
Literatur
Portugal wird manchmal als Land der Poeten bezeichnet. In der portugiesischen Literatur hatte die Poesie immer stärkeren Einfluss als die Prosa. Im Mittelalter, als die portugiesische Nation entstand, war im Nordwesten der Iberischen Halbinsel die Poesie weit verbreitet. Es entstanden exzellente epische wie lyrische Werke. Während die bekanntesten klassischen Poeten Luís de Camões und Fernando Pessoa sind, gibt es eine Reihe weniger bekannter Künstler, die auf die moderne portugiesische Literatur bedeutenden Einfluss haben.
Die Prosa entwickelte sich später als die Poesie und prägte sich erst im 14. Jahrhundert in der Form von Chroniken oder der Beschreibung des Lebens von Heiligen heraus. Hier ist Fernão Lopes der berühmteste Vertreter; er verfasste eine Chronik der Regentschaften von drei Königen seiner Zeit. Für ihn waren Genauigkeit der Darstellung sowie eine lebhafte Schilderung am wichtigsten. International ist die portugiesische moderne Literatur am bekanntesten, besonders mit den Werken von José Maria Eça de Queiroz und dem Nobelpreisträger für Literatur 1998, José Saramago.
Auch Frauen sind unter den bedeutenden zeitgenössischen Schriftstellern des Landes zu finden, hier zu nennen wären besonders Lídia Jorge und Agustina Bessa-Luís. Unter den jungen Autoren konnte sich zuletzt Valter Hugo Mãe einen Namen machen.
Film
Die Filmkunst hat eine lange Tradition in Portugal. International genießt vor allem der anspruchsvolle Autorenfilm des Landes unter Cineasten einen guten Ruf, doch sind preisgekrönte Regisseure wie João Botelho oder João Canijo der breiten Bevölkerung, selbst in Portugal, eher wenig bekannt. Wird die Filmwirtschaft auch hier von den internationalen Großproduktionen und den Multiplex-Kinos bestimmt, so gibt es abseits davon aber noch immer eine rege Filmklub-Bewegung und eine Reihe verschiedener Filmfestivals im Land, die engagierte neue Regisseure wie die sehr unterschiedlichen Miguel Gomes, Jorge Pelicano oder Fernando Fragata hervorbringen, ebenso Schauspielernachwuchs mit Namen wie etwa Ana Moreira, Diogo Infante oder Lúcia Moniz.
Als bekanntester portugiesischer Regisseur ist hier Manoel de Oliveira zu nennen, der zudem mit über 100 Jahren (Jahrgang 1908) der älteste noch arbeitende Regisseur der Welt ist, und der einzige, der bereits zu Stummfilmzeiten drehte. Die bekanntesten Schauspieler sind Maria de Medeiros, die in Pulp Fiction die Filmpartnerin von Bruce Willis war, und Joaquim de Almeida mit seinen zahlreichen Hollywood-Rollen.
Musik
Fado
Die wichtigste Musikform Portugals ist der Fado, der sehr melancholisch sein kann und zum Klischee der melancholischen Portugiesen (gegenüber den temperamentvollen Spaniern) beigetragen hat. Diese Musik geht eng einher mit Saudade (etwa: Sehnsucht), und ist wahrscheinlich durch die Vermischung der Lieder von portugiesischen Seefahrern mit den Rhythmen afrikanischer Sklaven entstanden. Hierbei werden zwei Stilformen unterschieden, nämlich der variantenreichere, volksnahe Fado von Lissabon, und der akademische, nur von Männern gesungene Fado von Coimbra. Das international bekannteste Fadolied wurde April in Portugal, das in einigen hundert Versionen weltweit veröffentlicht wurde und von Raul Ferrão stammt, und zudem den Fado Coimbras mit dem Lissabons vereint. Amália Rodrigues war die bedeutendste Fado-Künstlerin, nach ihrem Tod sind mehrere Musiker aus ihrem Schatten getreten und bringen neue Formen des Fado hervor, die teils nur noch die saudade mit dem ursprünglichen Fado gemein haben, teils aber ganz bewusst an traditionellen Mustern des Fado festhalten. In den letzten Jahren hat die Zahl der Fado-Veröffentlichungen und seine öffentliche Präsenz wieder stärker zugenommen, durch Erfolge von jungen Sängern wie Mariza, Camané oder Ana Moura. In den früheren Kolonien Portugals hat sich der Fado ebenfalls verbreitet und sich zur kapverdischen Morna einer Cesária Évora und zum brasilianischen Choro weiterentwickelt. Zu den heute im deutschsprachigen Raum bekannten, vom Fado beeinflussten Gruppen zählt Madredeus mit der Sängerin Teresa Salgueiro.
Klassik, Neue Musik, Jazz
Im Mittelalter war die Kirchenmusik sehr bedeutend. Im Bereich der Polyphonien hatte Portugal einige Komponisten vorzuweisen. Der bedeutendste Komponist der Renaissance war Duarte Lobo.
Im Bereich der klassischen Musik hat Portugal keine international bedeutenden Komponisten vorzuweisen. Im 18. und 19. Jahrhundert waren es einzelne Komponisten wie Carlos Seixas, João Domingos Bomtempo, José Vianna da Motta oder Luís de Freitas Branco, die zwar für Portugal bedeutende Werke schrieben, jedoch keine nennenswerte internationale Aufmerksamkeit erreichten. Hingegen gehörte Luísa Todi (La Todi, 1753 - 1833) zu den europaweit berühmtesten Sängerinnen ihrer Zeit.
Im 20. Jahrhundert wurde die Tradition portugiesischer klassischer Musik von Komponisten wie Emmanuel Nunes, António Victorino de Almeida oder Eurico Carrapatoso fortgesetzt, während Namen wie António Pinho Vargas oder Bernardo Sassetti sowohl in der Klassik als auch im Jazz bedeutende Komponisten und Interpreten wurden.
Der Jazzclub Hot Clube de Portugal in Lissabon gilt als ältester noch bestehender Jazzclub Europas. Mit einer Reihe Jazzfestivals und zahlreichen Musikern ist die Jazzszene weiter lebendig im Land, mit Namen wie dem Trompeter Sei Miguel, dem Bassisten Carlos Bica, dem Gitarristen Manuel Mota, oder der bekannten Sängerin Maria João. Im Free Jazz und neuer Improvisationsmusik weist Portugal eine Reihe aktiver Musiker auf, etwa Ernesto Rodrigues, Carlos Maria Trindade oder Vítor Rua.
Der ehemalige Madredeus-Musiker Rodrigo Leão konnte sich mit seinen modern-klassischen Kompositionen im zeitgemäßen und doch traditionellen Gewand sowohl in seiner Heimat, als auch international einen Namen machen. Das Akkordeon-Quartett Danças Ocultas erhielt international ebenfalls einige Aufmerksamkeit.
Liedermacher und Folk
Aus der Zeit des faschistischen Estado Novo unter Salazar kommt eine kritische Liedermachertradition. Bekannteste Vertreter dieser Protestbewegung waren José Afonso (häufig Zeca genannt) und Adriano Correia de Oliveira, während Vertreter der Bewegung wie José Mário Branco und insbesondere Sérgio Godinho bis heute in der Musikszene aktiv sind. Von José Afonso stammt das Lied Grândola, Vila Morena, welches in der Nacht der Nelkenrevolution und darüber hinaus landesweit politische Symbolwirkung entfaltete.
Die musikalischen Traditionen der verschiedenen Regionen werden zudem immer wieder neu belebt und zeitgemäß interpretiert, oft auch durch die Vereinigung verschiedener Musikstile. Künstler wie Trovante, Júlio Pereira oder
Rão Kyao, ein Komponist, Musiker und Sänger portugiesischer Musik und des Fado hat sich durch Aufnahme musikalischer Einflüsse aus indischer Musik (Goa, ehemalige portugiesische Kolonie), aus Macao (ehemalige portugiesische Kolonie), aus dem arabischen Raum und aus Nordafrika einen Namen gemacht.
Pop- und Rockvarianten, Folklore
Das Popmusik-Genre, das in den 1960er Jahren vor allem mit Beatbands wie Quinteto Académico, Conjunto Académico João Paulo und insbesondere den Sheiks in Portugal eingeführt wurde, konnte seit den 1980er Jahren neben der Rockmusik zur bestimmenden Musik der Jugend aufsteigen, mit Namen wie Heróis do Mar, den Delfins, oder dem früh verstorbenen, exzentrischen Sänger António Variações. Die Band The Gift hat in den letzten Jahren mit ihrem vielschichtigen Pop und ihrem Amália Rodrigues-Tribut-Projekt Hoje für vergleichbar viel Aufsehen unter Musikfreunden im Land gesorgt, ebenso Silence 4 und ihr inzwischen solo auftretender Sänger David Fonseca. Die erste Eurodance-Gruppe Portugals, „Santamaria“, brachte auch Technobeats in die Diskotheken.
Über die Landesgrenzen hinaus konnte sich der Rock und Blues Sänger, Gitarrist und Komponist Rui Veloso einen Namen machen. Neben bekannten Gruppen wie GNR oder UHF sind die unbestritten populärste Rockband des Landes die 1978 als Punkband gegründeten Xutos & Pontapés, während Moonspell die international bekannteste Metal-Band aus Portugal ist. Aus Bands wie der als Psychobilly-Band begonnenen Gruppe Tédio Boys oder der Punkband Censurados sind einige der prägendsten Formationen der vielfältigen Underground- und Independent-Szenen im Land entstanden. Mata-Ratos sind die älteste, noch bestehende Band der Punkszene Portugals.
Jede Region Portugals besitzt ihren Folklorestil (Ranchos Folclóricos). Projekte wie die Popbands Sétima Legião oder Sitiados verbinden diese mit zeitgemäßen Popstilen. Die portugiesische Musik- und Tanztradition hat sich in Brasilien mit den Traditionen der Sklaven aus dem heutigen Angola zur Samba gemischt und ist in dieser Mischung ebenso in Portugal populär. Vor allem unter angolanischen Einwanderern ist der Kuduro beliebt. Hierbei handelt es sich um eine Musikrichtung welche unter anderem Einflüsse des Sungura sowie des Afro Zouk beinhaltet. Der Rhythmus ist schnell und hart. Die verbreitete Kizomba ist eine Mischform aus dem angolanischen Semba und Zouk. Es handelt sich meist um romantische Lieder mit entsprechend langsamen Rhythmen. Populär sind diese beiden Musikrichtungen (jedoch die Kizomba im Besonderen) bei der jungen Generation afrikanischer Einwanderer. In den vergangenen Jahren wurde diese Musikrichtung unter Jugendlichen kulturell portugiesischer Herkunft verbreitet.
Zudem hat sich in Portugal der Hip Hop Tuga entwickelt, eine an Portugal adaptierte Version des Hip-Hop, die unter Jugendlichen populär ist. Bekannteste Vertreter wurden Da Weasel und Sam the Kid. Auch Reggae ist nach dem Erfolg der Gruppe Kussondulola in Portugal populärer geworden, mit heutigen Interpreten wie Richie Campbell, Mercado Negro oder Freddy Locks.
Portugiesischer Tanz
Im Bereich des Kunsttanzes ist Portugal seit Anfang der 1990er Jahre recht erfolgreich und gehört mit Russland zu den wichtigsten Ländern in Europa auf diesem Gebiet. Zahlreiche Tänzer und Tänzerinnen sowie Choreographen konnten europaweiten oder weltweiten Ruhm erlangen: Rui Horta, João Fiadeiro, Clara Andermatt, Tiago Guedes. Dabei werden oftmals moderne und innovative Formen eingesetzt, neue Stile entwickelt. An der Ausbildung junger Tänzer und Tänzerinnen ist Portugal regelmäßig beteiligt.
Portugiesische bildende Kunst
In der Malerei und Bildhauerei erreichten portugiesische Künstler nie große Bekanntheit. Das lag an diversen Gründen: Zum einen gab es keine neuen, innovativen Techniken und Formen aus dem Land, oft wurden viele Gemälde und Skulpturen zur Ehre Gottes nur für bestimmte Klöster oder Kirchen erschaffen, ohne das die Namen der Künstler bekannt waren (die oftmals ihren Namen absichtlich nicht angaben), daneben spielte die oft schwierige Aussprache portugiesischer Namen sowie die Zerstörung von Kunst durch das Erdbeben von 1755 und durch napoleonische Truppen Anfang des 19. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle. Dennoch hat auch Portugal viele Maler hervorgebracht. Die heutige Malerei ist an den Tendenzen moderner Malerei ausgerichtet.
Im Mittelalter und der Renaissance waren es oftmals ausländische Maler, die in Portugal wirkten, etwa aus Flandern, die aber keine berühmten Maler waren, sondern dort, weil sich durch die großen Meister ihres Landes verdrängt worden waren, dann in Portugal wirkten konnten. Bedeutende Namen aus dieser Zeit waren Nuno Gonçalves, Gregorio Lopes und Grao Vasco.
Barock, Rokoko und beginnendes 19. Jahrhundert wurde durch Maler wie Domingos de Sequeira, Vieira Portuense oder Francisco Augusto Metrass abgedeckt.
Im 20. Jahrhundert dann kamen viele Maler: Paula Rego, Almada Negreiros, Mario Eloy, Santa Rita Pintor, Maria Helena Vieira da Silva, Amadeo de Souza-Cardoso und viele andere.
Portugiesische Architektur
Baustile umfassen nahezu alle Epochen der europäischen Kunstgeschichte. Klöster, Kirchen, Burgen, Schlösser und staatliche Einrichtungen wurden oftmals nach den in Europa vorherrschenden Stilen wie z. B. Gotik oder Neoklassizismus, erbaut. Der Architekt Alvaro Siza Vieira erhielt den Pritzker-Preis, ebenso sein Landsmann Eduardo Souto de Moura. Weitere bekannte Architekten waren oder sind Raoul Posnard de Mesnier (ein Eiffel-Schüler), Miguel Ventura Terra, Tomas Taveira.
In der Dekoration (Baudekoration) konnte Portugal vor allem durch den Manuelismus und die Azulejo-Kunst eine eigene, nationale Note erreichen.
Portugiesische Küche
Die portugiesische Küche ist mannigfaltig, sie folgt in mancher Hinsicht der iberischen Tradition, darüber hinaus nahm sie jedoch viele Elemente aus den kolonisierten Gebieten auf. Nach der maurischen Herrschaft über Portugal blieben auch viele nordafrikanische Einflüsse erhalten, dazu gehören der starke Gebrauch von Zucker, Zimt, Gewürzen und Eidotter.[18]
Als Nationalgericht Portugals gilt der Bacalhau. Bereits seit dem 13. Jahrhundert spielte diese Art Trocken- und Salzfisch in der Ernährung der Portugiesen eine bedeutende Rolle. Heute sagt man, dass es in der portugiesischen Küche ein Bacalhau-Rezept für jeden Tag des Jahres gibt. Sardinen, im 16. Jahrhundert das billigste Nahrungsmittel im Land, sind auch heute ein traditionelles Essen (Sardinhas Assadas).[47] Zahlreiche weitere Gerichte wie Caldeirada, Amêijoas à Bulhão Pato, Rissóis de Camarão oder Arroz de marisco unterstreichen die Bedeutung von Fisch und anderen Meeresprodukten in der portugiesischen Küche. Auch gegrillte Sardinen sind sehr populär, insbesondere im Sommer.
Typisch sind außerdem Suppen wie Caldo verde, eine Grünkohl-Kartoffelsuppe aus dem portugiesischen Kohl Couve-galega, die typischerweise mit Broa (Maisbrot) und Chouriço serviert wird, oder die Sopa alentejana mit Brot, Ei, Koriander, Knoblauch und Olivenöl. Fleisch wurde im Mittelalter Portugals nur sehr wenig gegessen, trotzdem sind Würste (enchidos) verbreitet und es gibt einige berühmte Fleischgerichte wie Cozido à portuguesa oder das populäre Schnellgericht Francesinha. Frango Assado (Gegrilltes Hähnchen) insbesondere mit scharfem Piri-Piri gewürzt, ist heute ein weitverbreitetes Gericht, das aus den afrikanischen Kolonien nach Portugal kam. Weiters gibt es eine lange Tradition in der Käserei, nennenswert sind Queijo do Pico, Queijo Serra da Estrela oder Queijo de Azeitão.
Süßspeisen nehmen in Portugal einen ganz bedeutenden Platz ein. Die berühmten Pastéis de Nata (Pastéis de Belém) sind eine Spezialität aus Belém und verbreiteten sich in den letzten Jahren über Macao in weite Teile Südostasiens. Einige der zahlreichen weiteren Süßspeisen sind die Pastéis de Tentúgal, die Ovos moles de Aveiro, oder auch der vor allem zu Weihnachten verbreitete Bolo Rei. Vor allem im Herbst werden traditionell geröstete Maronen an kleinen Straßenständen verkauft.
Für seinen Wein ist Portugal bekannt. Seit der Römerzeit wird Portugal mit dem Gott des Weines und der Feste, Bacchus/Dionysos, assoziiert. Einige portugiesische Weine gehören zu den besten der Welt. Eine bekannte Weinspezialität ist der spritzig-moussierende Vinho Verde. Weltbekannt ist der Portwein, während von der Insel Madeira ein weiterer bekannter Likörwein aus Portugal stammt, der Madeira. Daneben gibt es auch einige einheimische Bierbrauereien.
Volksfeste
Im Juni finden in ganz Portugal Feste zu Ehren der drei Volksheiligen (Santos Populares) statt. Diese drei Heiligen sind Antonius, Johannes und Petrus. Gefeiert wird mit Wein, água-pé (Most), traditionellem Brot mit Sardinen, Straßenumzügen und -tänzen, Hochzeiten, Feuer und Feuerwerk sowie viel guter Laune.
Santo António wird in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni gefeiert, vor allem in Lissabon (wo dieser Heilige geboren wurde und lebte), wo eine Art Straßenkarneval (Marchas Populares) stattfindet. Zu diesen Tagen gibt es Hochzeiten, die Casamentos de Santo António. Der populärste Heilige ist São João (hl. Johannes), für den am Johannistag vor allem in Porto und Braga gefeiert wird, wobei es Sardinen und Caldo Verde (eine traditionelle Suppe) gibt. Zu Ehren von São Pedro wird am 28. und 29. Juni gefeiert, besonders in Póvoa de Varzim und Barcelos, wobei diese Feste dem Meer gewidmet sind. Dabei gibt es Feuer (fogeiras) und einen Straßenkarneval.
Sport
Fußball ist der am meisten ausgeübte Sport in Portugal. Der portugiesische Fußball hat Weltklassespieler wie Eusébio, Nené, Paulo Sousa, Rui Costa, Nani, Cristiano Ronaldo, Vítor Baía, Deco, Fernando Meira oder Luís Figo hervorgebracht. Im Jahr 2004 wurde die Fußball-Europameisterschaft in Portugal ausgetragen, bei der die portugiesische Nationalmannschaft nach Griechenland Vize-Europameister wurde. Das Erreichen des dritten Platzes bei der WM 1966 ist der bisher größte Erfolg der portugiesischen Fußballgeschichte. Die höchste Spielklasse, die Primeira Divisão, wird von den drei bedeutendsten Vereinen FC Porto, Sporting Lissabon, und dem Rekordmeister Benfica Lissabon dominiert. Erster Gewinner des Landespokals Taça de Portugal wurde 1939 Académica Coimbra, der ihn 2012 erneut gewinnen konnte, und dank seiner Rolle als oppositioneller Studentenverein der 1960er Jahre eine besondere Geschichte vorweisen kann. Weitere Traditionsvereine sind Belenenses Lissabon, Boavista Porto und Vitória Setúbal.
Neben Fußball sind noch Futsal und Strandfußball verbreitet, und Portugal hat dort Erfolge zu verzeichnen. Außerdem sind portugiesische Sportler international im Marathonlauf, Beachvolleyball und Rollhockey erfolgreich. Auch im Kanusport kann Portugal Erfolge vorweisen, etwa seine Silbermedaille bei Olympia 2012. Der portugiesische Kanuhersteller Nelo rüstete die Mehrzahl der erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer aus.[48] Seit 1927 wird mit der Volta a Portugal ein landesweites Rennen des populären Radsports veranstaltet. Populäre Radfahrer waren der erste Berufssportler Portugals 1896, José Bento Pessoa, der zweimalige Tour de France-Dritte Joaquim Agostinho, oder auch Alves Barbosa, der auf dem Höhepunkt seiner Popularität 1958 Titelheld des ersten Werks des Portugiesischen Films in Cinemascope wurde.
Ganzjährig bieten die Küsten im Süden und Westen ideale Bedingungen zum Wellenreiten. Einige der besten Surfspots Europas ziehen Surfer aus aller Welt an, etwa in Ericeira, das weltweit dritte und Europas erstes Surfreservat. Außerhalb Portugals eher unbekannt sind die Snowboard-Meisterschaften in den Skigebieten der Serra da Estrela,[49] oder auch der portugiesische Eishockeyverband Federação Portuguesa de Desportos no Gelo. Auch traditionelle Sportarten Portugals wie das Jogo do pau sind international weitgehend unbekannt.
In der Nähe des Seebades Estoril, nahe der Atlantikküste, befindet sich eine bekannte Rennstrecke für Auto- und Motorradrennen, auf der jahrelang der Formel 1 Grand Prix von Portugal ausgefahren wurde. Auch als Teststrecke für Rennwagen wird der Kurs in Estoril genutzt.
In der Stadt Santarém befindet sich ein bekanntes Speedway-Stadion, in dem auch bereits internationale Meisterschaften ausgefahren wurden, wie die Europäische Speedway-Club-Meisterschaft im Jahre 2000.
Bibliothekswesen
Portugal verfügt, ausgehend von mittelalterlichen und klösterlichen Sammlungen, über eine lange Bibliothekstradition. So entwickelten sich bis heute vielfältige Bibliothekstypen, wie wissenschaftliche Bibliotheken, Universitätsbibliotheken, öffentliche Bibliotheken, Bibliotheken der zentralen Verwaltung und Spezialbibliotheken. Die genaue Anzahl von Bibliotheken und der Gesamtbestand an Medien ist nicht bekannt. (Die LIB2-Studie von 1986 ermittelte 556 portugiesische Bibliotheken.) Systematische und methodische Arbeiten zur Förderung des öffentlichen Bibliothekswesens und der Bibliothekswissenschaft begannen Ende des 19. Jahrhunderts.
In der Zeit des Estado Novo (1928–1974) war die Bedeutung der Bibliotheken und die Bibliotheksarbeit selbst durch Zensur und Restriktionen stark eingeschränkt. Dadurch gibt es bis heute Defizite in der Entwicklung des Bildungs– und Bibliothekssystems. Die jahrzehntelangen Diktatur begünstigte eine mangelnde Volksbildung und den Analphabetismus. Nach der Nelkenrevolution 1974 kam es zur Demokratisierung im Bildungs- und Kulturbereich.
Gegen die mangelnde Volksbildung und den Analphabetismus wurde systematische Erwachsenenbildung und Leseförderung betrieben. Die besorgniserregende Situation der öffentlichen Bibliotheken hatte zahlreiche Initiativen und Neuregelungen innerhalb des Bibliothekswesens zur Folge, z. B. 1983 das „Manifest des öffentlichen Lesens“. 1986 wurde dies durch eine Gesetzgebung zur Schaffung und Koordinierung eines Netzes des öffentlichen Lesens untermauert. Gleichzeitig kam es zur in Portugal erst relativ spät einsetzenden Automatisierung der Bibliotheksarbeit und zum Einsatz moderner Informationstechnik, zunächst in Universitätsbibliotheken und der Nationalbibliothek „Biblioteca Nacional de Lisboa“.
Letztere war die erste öffentliche Bibliothek, die 1796 als Königlich-öffentliche Hofbibliothek gegründet wurde. Sie betreibt z. B. die nationale bibliographische Datenbank PORBASE. Diese enthält über 1 Million Titeleinträge, 800.000 Verfassereinträge von etwa 134 Bibliotheken und Dokumentationszentren und die Portugiesische Nationalbibliographie. Die Nationalbibliothek und vermutlich fast alle anderen Bibliotheken arbeiten mit dem Bibliothekssystem CDS/ISIS und dem Datenaustauschformat UNIMARC.
Eine Archivar- und Bibliothekar-Ausbildung ist über ein Studium an den staatlichen Universitäten Coimbra, Lissabon und Porto möglich. Einige zum Teil staatliche Institutionen übernehmen Koordinierungsaufgaben und unterstützen die Förderung des portugiesischen Buches und die Kooperation und Unterstützung von Bibliotheken.
Durch umfangreiche innovative Arbeiten der letzten Jahre hat das portugiesische Bibliothekswesen den Anschluss an europäische und internationale Standards geschafft. Noch existierende Defizite sollen durch Förderung des Lesens und der Bibliotheken und durch internationale Zusammenarbeit weiter abgebaut werden.
Medien
Vier Hauptfernsehkanäle können im ganzen Land per Antenne empfangen werden: RTP1 und RTP2, die vom staatlichen portugiesischen Rundfunk Rádio e Televisão de Portugal (RTP) betrieben werden und die privaten Kanäle SIC (Sonae Group) und TVI (Media Capital, davon 32 % RTL-Group). Das Programm wird bei diesen Sendern außer RTP2 von brasilianischen und portugiesischen Telenovelas und Action-Serien dominiert; die Nachrichten sind in hohem Maße auf Portugal ausgerichtet. Fremdsprachige Spielfilme werden fast nie synchronisiert, sondern mit Untertiteln gezeigt. Der Auslandssender RTP Internacional kann auch in Mitteleuropa empfangen werden und zeigt eine Auswahl der vier Programme. Daneben gibt es eine Vielzahl von Kabelkanälen, die in den urbanen Zentren empfangen werden können.
Es gibt etwa 150 Radiostationen in Portugal. Die Sender der RTP, des katholischen Rádio Renascença und der TSF sind landesweit zu empfangen. Die RTP ist über Kurzwelle auch in Mitteleuropa zu hören, allerdings nur auf Portugiesisch.
Unter den zahlreichen Zeitungen, die in Portugal gedruckt werden, findet ein Konsolidierungs- und Konzentrationsprozess statt, bei dem viele der kleinen Blätter aufgeben müssen. Bedeutende täglich erscheinende Zeitungen sind der konservativ-liberale Diário de Notícias, der linksliberale Público (beide aus Lissabon) und das Jornal de Notícias aus Porto, dazu die Boulevardzeitung Correio da Manhã. Wichtige Wochenzeitungen sind Expresso und das politische Wochenmagazin Visão. Jornal de Letras gehört zu den bedeutendsten Kulturzeitungen des Landes, während Jornal de Negócios und der Diário Económico die bedeutenden Wirtschaftszeitung sind. Destak und Metro sind die wichtigsten Gratiszeitungen in Portugal.
Sehr große Auflagen haben Sportzeitungen, die täglich erscheinen und sich fast ausschließlich mit Fußball beschäftigen – die bedeutendsten sind O Jogo, A Bola und Record.
Von Bedeutung sind auch die zahlreichen Lokalzeitungen. Unter den Regionalzeitungen ist der Diário As Beiras zu nennen.
Im Bereich der Klatschpresse sind die wöchentlich erscheinenden Magazine Maria und Nova Gente die auflagenstärksten.
Feiertage
Datum | Bezeichnung | Portugiesischer Name | Anmerkung |
---|---|---|---|
1. Januar | Neujahrstag | Ano Novo | |
- | Karneval | Carnaval | (kein offizieller, aber de facto Feiertag), Dienstag 40 Tage vor Ostern |
- | Karfreitag | Sexta-Feira Santa | Freitag vor Ostern |
– | Ostern | Páscoa | Ostersonntag |
25. April | Tag der Freiheit | Dia da Liberdade | Nelkenrevolution 1974 |
1. Mai | Tag der Arbeit | Dia do trabalhador | |
10. Juni | Portugal-Tag | Dia de Portugal | Tod von Luís de Camões im Jahre 1580 |
– | Fronleichnam | Corpo de Deus | Donnerstag, 60 Tage nach Ostern |
15. August | Mariä Himmelfahrt | Assunção | |
5. Oktober | Errichtung der Republik | Implantação da República | im Jahre 1910 |
1. November | Allerheiligen | Todos os santos | |
1. Dezember | Wiederherstellung der Unabhängigkeit | Restauração da Independência | im Jahr 1640 |
8. Dezember | Unbefleckte Empfängnis | Imaculada Conceição | Schutzheilige von Portugal |
25. Dezember | Weihnachten | Natal |
Anmerkung: Jeder Kreis hat einen eigenen religiösen Feiertag, oft für den Heiligen Antonius am 13. Juni, den Heiligen Johannes am 24. Juni oder den Heiligen Petrus am 29. Juni. Wenn der Kreis einen solchen Feiertag nicht hat, ist Karneval ein gesetzlicher Feiertag. Der Karneval wird wie ein normaler Feiertag behandelt, insbesondere Staatsbedienstete haben an diesem Tag normalerweise frei. Der erfolglose Versuch im Jahre 1995, diese Regelung abzuschaffen, kostete den damaligen Ministerpräsidenten Cavaco Silva viel Popularität. Daneben wird der 24. Juni als Feiertag diskutiert (Unabhängigkeit Portugals im Jahre 1128).
Siehe auch
Literatur
Neben den zahlreichen Reiseführern bietet sich folgendes an:
- Dietrich Briesemeister, Axel Schönberger (Hrsg.): Portugal heute. Politik, Wirtschaft, Kultur. Vervuert, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-89354-564-6 (Aufsatzsammlung, sehr informativ und tiefschürfend)
- Gilberto Freyre: Herrenhaus und Sklavenhütte. Klett-Cotta, München 1990, ISBN 3-423-04554-X (Das wichtigste Werk des brasilianischen Soziologen und Anthropologen gibt zwar ein Bild der Gesellschaft Brasiliens, etwa ein Drittel des Buches ist aber den portugiesischen Kolonisatoren und besonders deren kulturelle Herkunft und Wirtschaftsgeschichte gewidmet.)
- Eckhart Nickel: Gebrauchsanweisung für Portugal. Piper, München 2001, ISBN 3-492-27520-6.
- António Henrique R. de Oliveira Marques: Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs. Kröner, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-38501-5.
- Henry Thorau (Hrsg.): Portugiesische Literatur. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-39270-0.
- Ilídio Rocha: Chronologisches Lexikon der portugiesischen Literatur. TFM Verlag Teo Ferrer de Mesquita, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-925203-62-1.
Weblinks
- Klimadiagramme und Tabellen von Portugal
- Webpräsenz der portugiesischen Regierung
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Portugal
- cibera - Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal
- Portuguese Culture, Digitale Bibliothek, Biblioteca Nacional de Portugal
- Webseite Observatório da Emigração abgerufen 29. Juli 2011 (portugiesisch)
- 100 Jahre Republik Portugal von Mag. Harald Krachler
Einzelnachweise
- ↑ Census 2011 Apresentação in: Instituto Nacional de Estatística (abgerufen am 30. Juli 2011).
- ↑ World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
- ↑ Human Development Index, abgerufen am 8. Oktober 2013
- ↑ Checklist da Flora de Portugal (umfangreiche Datenbank der Associação Lusitania de Fitosociologia).
- ↑ a b c d e Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 9
- ↑ Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 19
- ↑ Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 34–36
- ↑ Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 21
- ↑ Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 26
- ↑ Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 54
- ↑ Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 13
- ↑ Observatório da Emigração: França abgerufen 29. Juni 2011 (portugiesisch)
- ↑ Observatioro da Emigracao: Luxemburgo abgerufen 29. Juni 2011 (portugiesisch)
- ↑ a b Instituto Nacional de Estatística: Estatísticas Demográficas - 2008, Lissabon 2009. ISBN 978-972-673-961-6, S. 115
- ↑ a b c d European Studies on Religion & State Interaction: State and Church in PORTUGAL, 22. Januar 2008, besucht am 13. Mai 2010.
- ↑ Wir in Portugal: Religion, besucht am 13. Mai 2010.
- ↑ Lei da Liberdade Religiosa. (PDF; 150 kB) Universidade Católica Portuguesa, besucht am 13. Mai 2010
- ↑ a b Gilberto Freyre: Herrenhaus und Sklavenhütte, München 1982, S.206
- ↑ Gilberto Freyre: Herrenhaus und Sklavenhütte, München 1982, S.188, 192-204
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire. Band 1: From Beginnings to 1807. New York 2009, S. 5–15
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire. Band 1: From Beginnings to 1807, New York 2009, S. 16–19
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire, Band 1: From Beginnings to 1807, New York 2009, S. 20–33
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire, Band 1: From Beginnings to 1807, New York 2009, S. 34–50
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire, Band 1: From Beginnings to 1807, New York 2009, S. 51–57
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire, Band 1: From Beginnings to 1807, New York 2009, S. 68
- ↑ A. R. Disney: A History of Portugal and the Portuguese Empire. Band 1: From Beginnings to 1807. New York 2009, S. 75, S. 80–81
- ↑ a b WDR: Vor 100 Jahren: Portugals König Manuel II. wird gestürzt, 4. Oktober 2010
- ↑ Die Portugiesen im Ersten Weltkrieg
- ↑ www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Präsident Cavaco Silva im Amt bestätigt, 24. Januar 2011.
- ↑ Wolfgang Merkel, Volker Stiehl: Das politische System Portugals. In: Wolfgang Ismayr: Die politischen Systeme Westeuropas. Leske + Budrich, Opladen 1999, ISBN 3-8100-2340-X, S. 605–636.
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- ↑ Jens Hofschroeer/Henrich Hardieck: Die Korkver- und Bearbeitung in Portugal am Beispiel der nördlichen Algave., S. 72
- ↑ The New York Times: Ads Urge Wineries to Stick a Cork in It, vom 7. September 2010, abgerufen am 18. März 2012
- ↑ a b Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2009 (PDF; 437 kB)
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- ↑ www.snowboard.serradaestrela.net, abgerufen am 6. Dezember 2012
Koordinaten: 39° N, 8° W
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