Prochorowka (Kaliningrad)
Siedlung
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Prochorowka (russisch Прохоровка, deutsch Fünflinden) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prochorowka liegt 13 Kilometer östlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) an der Kommunalstraße 27K-379 über Krasnoje (Wolfsdorf) nach Kaschtanowka (Gänsekrug) an der Kommunalstraße 27K-031 (alte Trasse der Föderalstraße A229). Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das bis 1946 Fünflinden[2] genannte Dorf wurde am 19. Oktober 1907 aus dem Gut Fünflinden als Gutsbezirk Fünflinden gebildet. Es gehörte zum Amtsbezirk Groß Legden[3] (heute russisch: Dobroje) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Im Jahre 1910 waren in Fünflinden 100 Einwohner registriert[4]. Ihre Zahl betrug im Jahre 1925 noch 75[5].
Am 30. September 1928 schloss sich der Gutsbezirk Fünflinden mit der Landgemeinde Tromitten (heute nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Fünflinden zusammen. Am 1. April 1937 verlor die Gemeinde ihre Eigenständigkeit und wurde nach Mantau (russisch: Jastrebki, nicht mehr existent) eingemeindet.
Im Jahre 1945 kam Fünflinden mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Prochorowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nisowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2013 gehörte Prochorowka zur Landgemeinde Nisowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fünflinden mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Arnau (heute russisch: Rodniki) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Arthur Brodowski.
Heute liegt Prochorowka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu errichteten Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Fünflinden
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Legden
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
- ↑ Michael Rademacher: Stadt- und Landkreis Königsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.