Quecksilber(I)-nitrat
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Quecksilber(I)-nitrat | ||||||||||||||||||
Summenformel | Hg2(NO3)2 | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse |
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Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
4,79 g·cm−3 (Dihydrat)[3] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
Zersetzung ab 70 °C[4] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser[4] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Quecksilber(I)-nitrat ist ein Salz des einwertigen Quecksilbers und der Salpetersäure mit der Summenformel Hg2(NO3)2.
Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quecksilber(I)-nitrat kann als Dihydrat durch Auflösen von elementarem Quecksilber in kalter, verdünnter Salpetersäure und Kristallisation des Salzes durch vorsichtiges Einengen dargestellt werden:[9]
Eigenschaften und Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das hochtoxische, feste Nitrat löst sich gut in Wasser. Beim Auskristallisieren aus wässrigen Lösungen scheidet sich das Dihydrat Hg2(NO3)2 · 2 H2O in farblosen, monoklinen Kristallen ab. Das Kristallgitter des Dihydrats setzt sich aus linearen [H2O-Hg-Hg-OH2]2+-Kationen mit einem Hg-Hg-Abstand von 254 pm und daran koordinierten Nitratanionen zusammen.[3] Auch die wasserfreie Verbindung besteht aus Dimeren mit einer linearen Hg-Hg-Bindung.
Aufgrund der geringen Stabilität von Quecksilber(I)-Verbindungen disproportioniert das Nitrat im Licht und bei Temperaturerhöhung unter Dunkelfärbung zu elementarem Quecksilber und Quecksilber(II)-nitrat.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quecksilber(I)-nitrat wird als Reagenz, zur Feuervergoldung, zum Schwärzen von Messing und zur Darstellung weiterer Quecksilber(I)-Verbindungen eingesetzt.[9]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen der sehr guten Wasserlöslichkeit ist eine Aufnahme über Haut, Schleimhäute, Atemwege und den Verdauungstrakt möglich. Im Magen wird Quecksilber(I)-nitrat zum nahezu unlöslichen Quecksilber(I)-chlorid umgesetzt. Toxikologische Untersuchungen zum Menschen liegen für Quecksilber(I)-nitrat nicht vor. Bei Tieren wie der Maus (5 mg·kg−1 intraperitoneal[7], 49,3 mg·kg−1 oral[8]) und der Ratte (170 mg·kg−1 oral) war die Giftigkeit hoch. Bei beiden Spezies traten als Vergiftungssymptome gastrointestinale Störungen wie Durchfall auf.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Quecksilber(I)-nitrat Monohydrat: CAS-Nr.: 7782-86-7, EG-Nr.: 233-886-4, ECHA-InfoCard: 100.166.349, PubChem: 62664, ChemSpider: 56415, Wikidata: Q81978337.
- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Quecksilber(I)-nitrat Anhydrat: CAS-Nr.: 10415-75-5, EG-Nr.: 233-886-4, ECHA-InfoCard: 100.030.794, GESTIS: 491024, PubChem: 17749586, ChemSpider: 34991601, Wikidata: Q27281297.
- ↑ a b Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Quecksilbernitrate im Lexikon der Chemie. Abgerufen am 26. Juni 2009
- ↑ a b c d Eintrag zu Quecksilber(I)-nitrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. Februar 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Datenblatt Mercury(I) nitrate dihydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
- ↑ a b Archiv fuer Toxikologie. Vol. 20, Pg. 226, 1964.
- ↑ a b c Gigiena i Sanitariya. For English translation, see HYSAAV. Vol. 46(8), Pg. 12, 1981.
- ↑ a b Franz v. Bruchhausen, Hermann Hager: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage, Bd. 9 Stoffe P–Z, Birkhäuser, 1999, ISBN 9783540526889, S. 474–475