Tour de France 1910

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8. Tour de France 1910 – Endstand
Streckenlänge 15 Etappen, 4737 km
Toursieger Octave Lapize 63 P.
162:41:30 h
(29,116 km/h)
Zweiter François Faber 67 P.
Dritter Gustave Garrigou 86 P.
Vierter Cyrille Van Hauwaert 97 P.
Fünfter Charles Cruchon 119 P.
Sechster Charles Crupelandt 148 P.
Siebenter Ernest Paul 154 P.
Achter André Blaise 166 P.
Neunter Julien Maitron 171 P.
Zehnter Aldo Bettini 175 P.
Streckenkarte der Tour de France 1910
Octave Lapize am Col du Tourmalet

Die Tour de France 1910 dauerte vom 3. bis 31. Juli. Die Anzahl der Etappen wurde von 14 auf 15 erhöht, davon waren 13 mit denen des Vorjahres identisch.

Im Unterschied zu den Vorjahren gab es eine entscheidende Änderung: Erstmals wurden die Pässe der Pyrenäen überwunden. Ein Jahr zuvor war der Reporter Alphonse Steines in diese damals noch wilde Gegend geschickt worden, um Forst- und Passstraßen zu erkunden, die auch mit Fahrrädern befahrbar waren. Aufgrund seines positiven Berichts wurden der Col de Portet-d’Aspet, der Col de Peyresourde, der Col d’Aspin, der Col du Tourmalet und der Col d’Aubisque ins Programm aufgenommen. Die Straßen waren meist unbefestigt und die Fahrer mussten ihr Rad teilweise schieben. Als der spätere Etappensieger Octave Lapize den Col d’Aubisque überquerte, war er auf die Organisatoren, darunter der Journalist Victor Breyer, nicht sonderlich gut zu sprechen und fluchte erschöpft: „Ihr verdammten Mörder!“ Gustave Garrigou erhielt eine Sonderprämie von 100 Francs, weil er den Tourmalet bezwungen hatte, ohne vom Rad abzusteigen. Die Skulptur Le Géant du Tourmalet soll an diese erste Überquerung des Tourmalet im Rahmen der Tour de France erinnern.

Eine weitere Neuerung war der Besenwagen, der die ausgeschiedenen Fahrer einsammelte und ins Ziel fuhr. 69 von 110 Fahrern mussten diese „Dienstleistung“ in Anspruch nehmen. 41 Fahrer erreichten das Ziel. Das Rennen war geprägt durch den Zweikampf zwischen Vorjahressieger François Faber und Octave Lapize, die drei bzw. vier Etappensiege feiern konnten. Faber führte von der 2. bis zur 12. Etappe das Gesamtklassement an, doch dann profitierte Lapize von einigen Stürzen seines Konkurrenten und entschied schließlich die Rundfahrt für sich. Erstmals waren drei Fahrer aus Algerien am Start.[1]

Überschattet war die Tour von dem Todesfall des französischen Rennfahrers Adolphe Hélière, der während eines Ruhetags an der Côte d’Azur beim Baden ertrank.

Etappen Tag Start – Ziel km Etappensieger Gesamterster
1. Etappe 3. Juli ParisRoubaix 272 Charles Crupelandt Charles Crupelandt
2. Etappe 5. Juli Roubaix – Metz (DR) 398 François Faber François Faber
3. Etappe 7. Juli Metz (DR) – Belfort 259 Émile Georget François Faber
4. Etappe 9. Juli Belfort – Lyon 309 François Faber François Faber
5. Etappe 11. Juli Lyon – Grenoble 311 Octave Lapize François Faber
6. Etappe 13. Juli Grenoble – Nizza 345 Julien Maitron François Faber
7. Etappe 15. Juli Nizza – Nîmes 345 François Faber François Faber
8. Etappe 17. Juli Nîmes – Perpignan 216 Georges Paulmier François Faber
9. Etappe 19. Juli Perpignan – Luchon 289 Octave Lapize François Faber
10. Etappe 21. Juli Luchon – Bayonne 326 Octave Lapize François Faber
11. Etappe 23. Juli Bayonne – Bordeaux 269 Ernest Paul François Faber
12. Etappe 25. Juli Bordeaux – Nantes 391 Louis Trousselier François Faber
13. Etappe 27. Juli Nantes – Brest 321 Gustave Garrigou Octave Lapize
14. Etappe 29. Juli Brest – Caen 424 Octave Lapize Octave Lapize
15. Etappe 31. Juli Caen – Paris 262 Ernesto Azzini Octave Lapize
Commons: Tour de France 1910 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Uitgeverij Worldstrip (Hrsg.): Tour Encyclopedie1903-1929. Gent 1997, S. 48.