Warägergarde
Als Warägergarde (griechisch: Τάγμα των Βαράγγων, Tágma tōn Varángōn) wurde die von 988 bis 1204 bestehende Leibgarde des byzantinischen Kaisers bezeichnet, die zumindest anfänglich aus skandinavischen Wikingern bestand. Die von den Slawen so genannten Waräger lösten in dieser Funktion die Excubitores ab. Die Garde war für ihren bedingungslosen Gehorsam und ihre Loyalität gegenüber dem Kaiser gefürchtet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Warägergarde entstand 988, als der Kiewer Großfürst Wladimir I. 6.000 Wikinger zu Kaiser Basileios II. schickte, der mit ihrer Hilfe seinen Thron verteidigen konnte. Von da an bildeten sie den Kern der kaiserlichen Leibgarde. Zunächst dienten ausschließlich Skandinavier und Rus in der Warägergarde, welche den Handelsweg von den Warägern zu den Griechen nutzten; ab etwa 1066 wurden auch Angelsachsen aufgenommen. Das bekannteste Mitglied der Garde war der spätere König von Norwegen, Harald Hardråde. Das Ende der Warägergarde kam mit der Eroberung Konstantinopels während des Vierten Kreuzzugs 1204, bei der sie als einzige byzantinische Militäreinheit effektiven Widerstand leisteten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sigfús Blöndal: The Varangians of Byzantium. An aspect of Byzantine military history. Translated, revised and rewritten by Benedikt S. Benedikz. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1978, ISBN 0-521-21745-8 (Standardwerk).
- Johannes Preiser-Kapeller: Nordmannen am Bosporus. Die „Warägergarde“ im Dienst der byzantinischen Kaiser. In: Karfunkel-Combat. Nr. 3, 2007, ISSN 0944-2677, S. 30–32 (Überblick mit Quellenzitaten in Übersetzung und weiterer Literatur).