Wasch

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Namen von Wasch
alternative Beschreibung

Mögliche Darstellung von Wasch (Prunkpalette des Narmer, Detail)
Eigenname
T21
N39

Wasch
W3š

Wasch war möglicherweise ein altägyptischer König (Pharao), welcher im 31. Jahrhundert v. Chr. in Unterägypten herrschte. Seine Existenz ist jedoch umstritten.

Wasch ist möglicherweise auf der berühmten Narmer-Palette, eine Prunkpalette aus Hierakonpolis, abgebildet. Er erscheint hier als Gefallener, der von König (Pharao) Narmer beim Schopf gepackt wurde und nun zeremoniell erschlagen wird. Demnach wurde er von Narmer besiegt, wodurch seine Regierung ein Ende fand.[1] Nahe dem Hinterkopf des Gefallenen erscheinen die Hieroglyphen für „Harpune“ (Gardiner-Zeichen T21) und „Teich“ (Gardiner-Zeichen N39), die eine Lesung als „Wasch“ erlauben. Über dem Gefallenen erscheint eine Kompositdarstellung eines Horusfalken, der ein Seil hält, das wiederum in den Kopf eines Menschen führt. Der Kopf sitzt an einem Ende eines „Land“-Zeichens, aus dem sechs Papyrusstängel sprießen.

Wie erwähnt, ist die Deutung der Szenerie Gegenstand abweichender Deutungen. Der Ägyptologe David O’Connor beispielsweise interpretiert Wasch als Gaufürsten aus der Nildeltaregion, nahe der Grenze zu Libyen. Demnach hätte Narmer ein wichtiges unterägyptisches Grenzgebiet erobert.[2] Toby Wilkinson hingegen sieht in Wasch den letzten Herrscher einer unterägyptischen Königsdynastie aus Buto. Dies würde auch die historische Wichtigkeit um Narmers Prunkpalette sowie Narmers Ruhm erklären: Wasch war der letzte Gegenherrscher zu Narmer, den es zu besiegen galt. Nun hatte Narmer gewissermaßen ganz Ägypten für sich allein. Dies würde gleichzeitig die historische Gleichsetzung von Narmer mit dem mystifzierten Ahnenkönig Menes stärken.[3] Der Ägyptologe Edwin van den Brink bietet als alternative Möglichkeit an, dass Wasch mit König Hedju-Hor identisch sein könnte. Er verweist auf die bereits beschriebene Darstellung des Papyrussumpfes mit Menschenkopf, die ihn an die Schreibweise von Hedju-Hors Serechnamen erinnert. Demnach hätte Narmer König Hedju-Hor besiegt und das Wasch wäre die archaische Schreibung für den Harpunen-Gau im nordwestlichen Nildelta.[4]

  • Rolf Felde: Gottheiten, Pharaonen und Beamte im alten Ägypten. Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7460-4935-9.
  • Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt – Strategy, Security and Society. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18633-1.
  • Edwin van den Brink: The Incised Serekh-Signs of Dynasties 0-1, Part I: complete vessels. In: Jeffrey Spencer: Aspects of Early Egypt. British Museum Press, London 1996, ISBN 0-7141-0999-1.
  • David O’Connor: The Narmer Palette: A New Interpretation. In: Emily Teeter: Before the Pyramids: The Origins of Egyptian Civilization. The Oriental Institute of the University of Chicago, Chicago (Illinois) 2011, ISBN 978-1-885923-82-0.

Einzelnachweise

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  1. Rolf Felde: Gottheiten, Pharaonen und Beamte im alten Ägypten. Norderstedt 2017, S. 125.
  2. David O’Connor: The Narmer Palette: A New Interpretation. Chicago 2011, S. 148.
  3. Toby A.H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. London 1999, S. 40–41.
  4. Edwin van den Brink: The Incised Serekh-Signs of Dynasties 0-1, Part I. London 1996, S. 147.
VorgängerAmtNachfolger
unsicherKleinkönig
Vor der 0. Dynastie
Narmer