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ADB:Mattuschka, Heinrich Gottfried Freiherr von

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Artikel „Mattuschka, Heinrich Gottfried von“ von Binder. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 681–682, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mattuschka,_Heinrich_Gottfried_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 10. November 2024, 23:37 Uhr UTC)
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Mattuschka: Heinrich Gottfried v. M., Freiherr von Spöttgen und Topeltschau auf Pitschen, königlich preußischer Oberamtsregierungsrath und Generallandschaftsrepräsentant von Mittelschlesien, geb. zu Jauer den 22. Februar 1734, † zu Pitschen bei Breslau den 19. November 1779. Seine Vorbildung erhielt er im elterlichen Hause zu Breslau unter Leitung von Hauslehrern, dann bezog er die Universität daselbst, ward Baccalaureus und Magister der Philosophie. Nach dem Willen seines Vaters widmete er sich der Jurisprudenz, ward 1754 Referendarius bei der Breslauer Oberamtsregierung, ging 1755 nach Berlin, wo er ein Jahr bei dem dortigen Kammergericht arbeitete, und erhielt 1756 die Stelle eines Oberamtsregierungsrathes bei der Breslauer Regierung. Infolge hier eingetretener Veränderung im Regierungscollegium erhielt er seine Entlassung. Seitdem betrieb er zumeist auf dem Lande lebend seine Lieblingsstudien, Algebra, [682] Astronomie und später Oekonomie und Botanik. Er sammelte viele theils schlesische, theils ausländische Pflanzen, und ließ (auf Kniphofische Art) Abdrücke davon fertigen. 1770 ward er zum Landesältesten des Bisthums Breslau niederen Kreises und 1772 zum Generallandschaftsrepräsentanten von Mittelschlesien erwählt; auch ernannte ihn 1770 die schlesische patriotische Gesellschaft zum dirigirenden Mitgliede der dritten oder physikalischen und mathematischen Klasse. Er starb am 19. November 1779 auf seinem Landgut Pitschen. Wegen seiner ausgebreiteten Kenntnisse, seiner Bescheidenheit und reinen Vaterlandsliebe war er eine hochgeachtete Persönlichkeit. Als sein Hauptwerk ist das Ergebniß seiner botanischen Studien hervorzuheben, ein Verzeichniß der in Schlesien wildwachsenden Pflanzen: „Flora Silesiaca“, 2 Theile, 1776. Ferner schrieb er: „Traité de l’art militaire dans la fortification, l’attaque et la defense des places, selon la méthode de Monsieur le maréchal de Vauban“. 1750. „Anzeige der Beobachtungen, welche dienen können, einen für die Landwirthe sehr nützlichen Naturkalender zu verfassen. Entworfen für die patriotische Gesellschaft in Schlesien“, 1773 und Beiträge zu den schlesischen ökonomischen Nachrichten.

Vgl. Alphabetisches Verzeichniß aller im Jahre 1774 in Schlesien lebenden Schriftsteller angefertigt von K. K. Streit. – Schlesische privilegirte Zeitung 1779 S. 335. Betrachtungen eines Freundes bei dem Grabe des verdienstvollen schlesischen Patrioten, Weltweisen und Menschenfreundes Mattuschka. Breslau 1780.
Binder.