Gabel
Erscheinungsbild
Gabel (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, f
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | die Gabel | die Gabeln |
Genitiv | der Gabel | der Gabeln |
Dativ | der Gabel | den Gabeln |
Akkusativ | die Gabel | die Gabeln |
Worttrennung:
- Ga·bel, Plural: Ga·beln
Aussprache:
- IPA: [ˈɡaːbl̩]
- Hörbeispiele: Gabel (Info), Gabel (Info), Gabel (Österreich) (Info)
- Reime: -aːbl̩
Bedeutungen:
- [1] kurz für Astgabel
- [2] Küche: mit Zinken ausgestattetes Werkzeug, Teil des Essbestecks zum Aufspießen von Nahrungsmitteln mit mindestens zwei Zinken
- [3] Technik, Fahrzeugbau: Radaufhängung, insbesondere bei Zweirädern
- [4] Technik: Kurzbezeichnung für eine Gabelschaltung
- [5] Musik: Zeichen der musikalischen Notation
- [6] Schach: taktisches Motiv im Schach
- [7] Kommunikationstechnik: kurz für Telefongabel, Vorrichtung zum Ablegen des Telefonhörers
- [8] Jägersprache: Geweihstange, die nur zwei Enden hat
- [9] Transporttechnik: beide Zinken aus Stahl eines Gabelstaplers
- [10] Fahrzeugbau: Deichsel des Einspänners
- [11] Kurzform: für Gegenstände und Dinge, die in ihrer Form einer Gabel[1] ähneln
Herkunft:
- mittelhochdeutsch gabel(e), althochdeutsch gabala, westgermanisch gablō „Gabel“, westindogermanisch (in Europa) *ghabhlo- „Gabel“, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]
Synonyme:
- [1] Astgabel, Gabelung, Verzweigung, Zweiggabel
- [2] Forke
Sinnverwandte Wörter:
- [2] Dreizack
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [2] Arbeitsgerät, Besteck, Werkzeug
- [3] Halterung, Radaufhängung
- [4] Schaltung
- [5] Vortragsanweisung, Zeichen
- [6] Doppelangriff, Schachtaktik
Unterbegriffe:
- [2] zur Arbeit mit Materialien: Dunggabel, Grabgabel/Grabegabel, Heugabel, Kompostgabel, Mistgabel, Mulchgabel, Pitchgabel, Rosengabel, Rübengabel, Schippgabel, Spatengabel, Steingabel, Streugabel, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Werkzeuge
- [2] zur Nahrungsaufnahme: Austerngabel, Bratengabel, Dessertgabel, Fischgabel, Fleischgabel, Fonduegabel, Kuchengabel, Obstgabel, Pommesgabel, Salatgabel, Schneckengabel, Vorlegegabel
- [3] Fahrradgabel, Federgabel, Langschwingengabel, Motorradgabel, Starrgabel
- [5] Crescendogabel, Diminuendogabel
- [6] Bauerngabel, Läufergabel, Springergabel, Turmgabel
- [7] Telefongabel
- [11] Knopfgabel, Stimmgabel, Stützgabel, Weggabel
Beispiele:
- [1] „Er machte von der Gabel aus, in der er jetzt stand, eine Handbewegung, als ob er nicht gestört sein wolle, und sah dann erst die Flußufer auf- und abwärts, zuletzt auch ins Neumärkische hinüber. Er schien aber nichts zu finden und glitt, nachdem er sein Auge den ganzen Kreis nochmals hatte beschreiben lassen, mit derselben Leichtigkeit wieder hinab, mit der er fünf Minuten vorher hinaufgestiegen war.“[2]
- [2] „denkt euch, ich soll den Mist aus dem Pferdestall fortschaffen und auf den Wagen laden. Ich lasse es langsam angehen, und habe ich etwas auf die Gabel genommen, so hebe ich es nur halb in die Höhe und ruhe erst eine Viertelstunde, bis ich es vollends hinaufwerfe.“[3]
- [2] Mit der Gabel spieße ich das Fleisch auf.
- [2] „Er fängt an, die Bissen, die er mit der Gabel zu sich nimmt, zu zählen, dann die Kacheln an der Wand.“[4]
- [2] „Als ich die Gabel in die Hand nahm und aufblickte, drückte der Hochzeitsfotograf auf den Auslöser.“[5]
- [2] „In der Schublade des Tisches waren ein paar Gabeln, Löffel und ein Messer gewesen.“[6]
- [3] Am Vorderrad des Rennrads ist jetzt die Gabel verbogen.
- [4] „Aus diesem Grund ist die Anzahl der „Gabeln“ in einer Fernverbindungsleitung begrenzt; in der Praxis wurden daher die Fernverbindungen zwischen den Vermittlungsstellen vierdrähtig ausgeführt, auch wenn so mehr Leitungen benötigt wurden.“[7]
- [6] Hüte dich vor der Gabel, da fällt man als Schachanfänger leicht drauf rein.
- [7] Sie beendete wütend das Telefongespräch und knallte den Hörer auf die Gabel.
- [7] „Er legte den Hörer auf die Gabel und ging im Zimmer mehrere Male auf und ab.“[8]
- [7] „Ich drückte auf die Gabel und legte den Hörer neben den Apparat.“[9]
- [8] Beim Spaziergang hat mein Hund eine Gabel eines Hirschböckchens gefunden.
- [9] Mit der linken Gabel des Gabelstablers hakte er unter die Palette, auf der das Fass stand und warf es um.
- [10] „«Ich habe ihm den handigen Fuchs in die Gabel zu spannen befohlen,» redete hierauf der Wirth durch die Thüre des Gassengärtchens hinein; «denn er ist gelassener, als der andere […]“[10]
- [11] Gib mir mal die Gabel! Nein, nicht die Kuchengabel, die Stimmgabel natürlich!
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [2] mit Messer und Gabel essen
- [7] den Hörer auf die Gabel legen (=auflegen), den Hörer von der Gabel nehmen/heben (=abheben)
- [10] in die Gabel spannen
Wortbildungen:
- [2] aufgabeln, Dunggabel, gabelförmig
- [2] Gabelbissen, Gabelfrühstück
- [3] Gabelbein
- [7] Gabelumschalter
- [8] Gabelbock, Gabelhisch
- [9] Gabelstapler
- [10] Gabeldeichsel
- [11] abgabeln, gabeln, Gabelung, Gabelweihe
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] kurz für Astgabel
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[2] mit Zinken ausgestattetes Werkzeug zum Aufspießen von Nahrungsmitteln
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[3] Technik, Fahrzeugbau: Radaufhängung, insbesondere bei Zweirädern
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[4] Technik: Kurzbezeichnung für eine Gabelschaltung
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[5] Musik: Zeichen der musikalischen Notation
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[6] Schach: taktisches Motiv im Schach
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[7] Kommunikationstechnik: kurz für Telefongabel, Vorrichtung zum Ablegen des Telefonhörers
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[8] Jägersprache: Geweihstange, die nur zwei Enden hat
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[9] Transporttechnik: beide Zinken aus Stahl eines Gabelstaplers
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[10] Fahrzeugbau: Deichsel des Einspänners
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- [2, 4, 6, 7, 9] Wikipedia-Artikel „Gabel“
- [2] Wikipedia-Artikel „Essbesteck#Gabel“
- [4] Wikipedia-Artikel „Gabelschaltung“
- [5] Wikipedia-Artikel „Dynamik (Musik)“
- [6] Wikipedia-Artikel „Gabel (Schach)“
- [8] Wikipedia-Artikel „Gabelhirsche“
- [9] Wikipedia-Artikel „Gabelstapler“
- [10] Wikipedia-Artikel „Deichsel“
- [1, 2, 6, 10, (11)] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gabel“
- [2, 3, 6–8, 10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gabel“
- [1–3, 6–8, 10] Duden online „Gabel“
- [*, 6, *] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gabel“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Gabel“, Seite 325.
- ↑ Theodor Fontane: Werke, Schriften und Briefe: Sämtliche Romane, Erzählungen, Gedichte, Nachgelassenes, Band 1, Hanser Verlag 1970, Seite 238
- ↑ Wikisource-Quellentext „Die zwölf faulen Knechte, Brüder Grimm – Kinder- und Hausmärchen“
- ↑ James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 138.
- ↑ Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5 , Seite 212.
- ↑ Erich Maria Remarque: Der Funke Leben. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, ISBN 978-3-462-05448-3, Seite 505. Zuerst 1952.
- ↑ Wikipedia-Artikel „Gabelschaltung“
- ↑ Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 30.
- ↑ Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 13. Erstveröffentlichung 1963.
- ↑ Adalbert Stifter: Sämtliche Erzählungen nach den Erstdrucken. Deutscher Taschenbuch Verlag 2005, Seite 441
Substantiv, m, f, Nachname
[Bearbeiten]Singular m | Singular f | Plural 1 | Plural 2 | |||
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Nominativ | der Gabel (Gabel) |
die Gabel (Gabel) |
die Gabels | die Gabel | ||
Genitiv | des Gabel des Gabels Gabels |
der Gabel (Gabel) |
der Gabels | der Gabel | ||
Dativ | dem Gabel (Gabel) |
der Gabel (Gabel) |
den Gabels | den Gabel | ||
Akkusativ | den Gabel (Gabel) |
die Gabel (Gabel) |
die Gabels | die Gabel | ||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
- Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Gabel“ – für männliche Einzelpersonen, die „Gabel“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Gabel“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Gabel“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Worttrennung:
- Ga·bel, Plural: Ga·bels
Aussprache:
- IPA: [ˈɡaːbl̩]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -aːbl̩
Bedeutungen:
- [1] Familienname, Nachname
Namensvarianten:
- [1] Gabl
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
- [1] Scilla Gabel, Christian Carl Gabel und weitere
Beispiele:
- [1] Frau Gabel ist ein Genie im Verkauf.
- [1] Herr Gabel wollte uns kein Interview geben.
- [1] Die Gabels fahren heute in den Oberpfälzer Wald.
- [1] Der Gabel trägt nie die Schals, die die Gabel ihm strickt.
- [1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Gabel kommt, geht der Herr Gabel.“
- [1] Gabel kommt und geht.
- [1] Gabels kamen, sahen und siegten.
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Familienname, Nachname
- [1] Wikipedia-Artikel „Gabel“
- [1] „Gabel“ bei Geogen Deutschland 3.2 Online. Bei Geogen Deutschland v4: „Gabel“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gabel“
- [1] Verein für Computergenealogie: Metasuche „Gabel“
- [1] „Gabel“ bei forebears.io
- [1] „Gabel“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)
- [1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
- [1] „Gabel“ bei whitepages.com (englisch)