Deutschland / Südliches Afrika Bundespräsident Horst Köhler-Journalistenstipendium
Einmal im Jahr haben Journalist:innen aus dem südlichen Afrika und aus Deutschland die Möglichkeit, im jeweiligen Gastland bei einem Medium ihrer Wahl zu arbeiten und gleichzeitig Beiträge für ihre Heimatredaktion anzufertigen. Ziel des Austauschprogramms ist es, Öffentlichkeit für den Chancenkontinent Afrika und deutsch-afrikanische Themen herzustellen. Außerdem will das Programm eine Plattform für die vielen spannenden Geschichten sein, die darauf warten, endlich erzählt zu werden:
Der Wirtschaftsjournalist und IJP Fellow Fidelity Mhlanga hat über die Ursachen der Währungskrise in Simbabwe für die Welt geschrieben.
IJP-Stipendiatin Sophie Mbugua hat für die DW über die Exporte von Dieselfahrzeugen von Europa nach Afrika recherchiert.
Der kenianische Politikjournalist und IJP-Fellow Ronald Bera hat auf Zeit Online den Status der deutschen Afrikapolitik analysiert (“Wir brauchen mehr Deutschland in Afrika“).
Lucas Vogelsang hat sich für die Welt am Sonntag in Namibia auf Spurensuche begeben und das Erbe der Deutschen erkundet.
Bundespräsident Horst Köhler hat sich nicht nur während seiner Amtszeit für Afrika eingesetzt, sondern er engagiert sich auch heute noch für einen Kulturwandel in der Afrikapolitik, der den historischen Umbrüchen auf dem Kontinent Rechnung trägt und dessen globale Bedeutung ernst nimmt. Die IJP sind dankbar, dass Horst Köhler dem Journalisten-Programm seinen Namen gegeben hat.
Ablauf
Das Programm beginnt im Juli mit einer mehrtägigen Einführungskonferenz in Berlin, an der die afrikanischen und deutschen Stipendiat:innen teilnehmen. Daran schließt der Arbeitsaufenthalt für die teilnehmenden Journalist:innen in einer Gastredaktion und eigene Rechercheaktivitäten in der Region an. Bei der Suche nach einer Partnerredaktion unterstützen die IJP bei Bedarf die Stipendiat:innen. Transport, Unterkunft und eventuell erforderliches Equipment im südlichen Afrika müssen die Teilnehmenden selbst organisieren. Nach ihrer Rückkehr reichen sie einen mehrseitigen Erfahrungsbericht und Kopien ihrer entstandenen Berichte ein.
Bewerbung
Bewerben können sich deutsche Journalist:innen zwischen 25 und 40 Jahren, die als Redakteur:innen, Volontär:innen oder regelmäßige Mitarbeiter:innen für eine Zeitung, eine Online-Redaktion, einen Blog, eine Zeitschrift, einen Hörfunk- oder Fernsehsender oder eine Nachrichtenagentur tätig sind. Überdurchschnittliche Englischkenntnisse sind Bedingung. Weitere Details zum Bewerbungsprozess können der aktuellen Ausschreibung entnommen werden.
Stipendienzahlung
Die Stipendiat:innen erhalten eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 3.500 Euro. Der Betrag soll Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft im Gastland größtenteils decken. Ein gewisser Eigenbeitrag der Stipendiat:innen wird erwartet. Eine Vergütung der Arbeit vor Ort ist nicht vorgesehen.
„Gerade plant ein anderes Ressort ein großes Projekt zum Thema Migration, für das ich wieder in ein afrikanisches Land reisen soll. Ohne meine Erfahrungen beim IJP-Stipendium wäre ich da sicher nicht gefragt worden.“
Laura Backes, Der Spiegel | Stipendiatin 2018