Vor 28 Jahren war Brandon Seminatore ihr Patient und sie seine erstversorgende Kinderkrankenschwester auf der Frühgeborenen-Station. Nun erkannte Vilma Wong nach all den Jahren ihren Pflegefall von damals an seinem Namen, als er ihr bei einem Besuch des Lucile-Packard-Kinderkrankenhaus im kalifornischen Stanford begegnete – als künftiger Kollege.
Seminatore hat als Arzt im Praktikum seine Ausbildung in eben jenem Krankenhaus begonnen, in dem er in der 29. Schwangerschaftswoche, fast drei Monate zu früh, auf die Welt gekommen ist. Er verbrachte damals 40 Tage an einem Beatmungsschlauch auf der Neugeborenen-Intensivstation des Kinderkrankenhauses, das der Stanford-Universität angegliedert ist, wo sich hauptverantwortlich Wong um ihn kümmerte.
Ein herzliches Wiedersehen auf der Station
Das Krankenhaus teilte das "herzliche Wiedersehen" mit zwei Fotos der beiden – von damals und heute. Während Seminatore mit nur zwei Pfund elf Wochen zu früh auf die Welt gekommen war, ist er heute "seiner" Krankenschwester mit 1,73 Metern längst über den Kopf gewachsen. Dennoch lässt sich sein Gesicht noch gut wiedererkennen.
Obwohl fast 30 Jahre vergangen sind, hat Wong den kleinen Patienten aus ihrer Jugend nicht vergessen. Die Ärzte im Praktikum waren aufgefordert worden, sich bei den Stationsschwester zu melden, bevor sie die Frühgeburten untersuchten. Dort sah ihn Wong und fragte, wer er sei.
Sein Nachname hat ihn verraten
"Sein Nachname kam mir bekannt vor", zitiert sie "Inquirer.net", "ich habe ihn ausgefragt, woher er kommt. Er sagte, er sei aus San Jose in Kalifornien und dass er tatsächlich als Frühgeburt in unserem Krankenhaus zur Welt gekommen sei." Wong horchte auf, denn sie erinnerte sich, die zuständige Schwester eines Babys mit dem gleichen Nachnamen gewesen zu sein.
Für Seminatore war das Wiedersehen eine "surreale Erfahrung". Über Wong verliert der angehende Arzt herzliche Worte: "Sie kümmert sich so innig um ihre Patienten, dass sie sich sogar nach fast 30 Jahren an den Namen eines Patienten erinnert." Für Wong war die Begegnung ebenfalls eine große Freude: "Als Krankenschwester ist so etwas wie eine Art Belohnung", sagt sie. Eine Belohnung für all die Mühe, mit der sie ihre Patienten umsorgt hat und noch immer umsorgt.
In den Facebook-Kommentaren freuen sich viele Eltern darüber, Vilma Wong zu sehen – weil sie auch für ihre Kinder "eine unglaubliche Schwester" war.