Waldbrand in Jerusalem Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem evakuiert

Wegen eines Waldbrands ist die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem evakuiert worden. Mitarbeiter und Besucher mussten das Museum verlassen, nachdem das Gebäude in Rauch gehüllt wurde, wie eine Yad-Vashem-Sprecherin sagte. Die Feuerwehr konnte den Waldbrand aber später laut Polizeiangaben unter Kontrolle bringen.

Ein Großbrand im Jerusalemer Wald hat sich am Sonntag gefährlich der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem genähert. Am Abend gelang es den Rettungskräften jedoch, den Brand weitgehend unter Kontrolle zu bringen, wie Polizeisprecher Mickey Rosenfeld mitteilte. "Es gibt noch drei kleinere Brandherde, aber insgesamt sind die Flammen unter Kontrolle", sagte er. Die Feuersbrunst hatte sich bis auf wenige hundert Meter der Gedenkstätte sowie dem Herzl-Berg genähert. Sechs Menschen hätten leichte Rauchverletzungen erlitten, sagte Rosenfeld.

Es bestehe keine Gefahr für die Gebäude und Gedenkeinrichtungen von Yad Vashem, sagte der Polizeisprecher. Die meisten Mitarbeiter sowie Besucher seien in Sicherheit gebracht worden. Die Einrichtung gilt als wichtigste Gedenkstätte Israels an die Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten. In Yad Vashem werden zahlreiche Erinnerungsstücke von unersetzlichem Wert aufbewahrt.

Hunderte von Polizisten und Feuerwehrmännern seien weiter im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen, sagte Rosenfeld. Die zentrale Zufahrtsstraße nach Yad Vashem sei gesperrt worden. Auch Löschflugzeuge sowie ein Polizeihubschrauber würden eingesetzt. Ebenfalls in der Gegend gelegene Gaslager seien durch das Feuer nicht in Gefahr, betonte Rosenfeld. Die Brandursache sei noch unklar. In Israel herrscht Hochsommer mit extrem heißen Temperaturen, dadurch werden Brände begünstigt.

Die Sprecherin von Yad Vashem, Esti Yaari, harrte am Abend noch in der Einrichtung aus. "In Yad Vashem gibt es Gott sei dank keinerlei Brandschäden", sagte Yaari der Nachrichtenagentur dpa. "Es steigt immer noch viel Rauch in der Umgebung auf, aber nicht hier auf dem Gelände selbst." Wichtige Mitarbeiter seien in der Gedenkstätte geblieben, um den Rettungskräften zu helfen.

Im vergangenen Jahr waren bei der schlimmsten Feuersbrunst in der israelischen Geschichte im Karmel-Gebirge mehr als 40 Menschen getötet worden. Bei den tagelangen Bränden entstanden Millionenschäden und breite Waldgebiete wurden vernichtet.

DPA/AFP