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Islamabad Letzte Kämpfe in der Moschee

Einen Tag nach der Erstürmung der Roten Moschee in Islamabad haben noch einzelne Explosionen und Schüsse das Gelände erschüttert. Pakistanische Spezialeinheiten versuchen, den letzten Widerstand zu ersticken.

Die noch in dem Gebäudekomplex verschanzten Islamisten hielten weiterhin Frauen und Kinder sowie junge Männer fest. Verwandte warteten verzweifelt auf deren Befreiung. Die Truppen stießen nur an wenigen Orten noch auf Widerstand, sagte Generalmajor Washeed Arshad dem Sender Geo. Bei der Erstürmung der Moschee durch die Streitkräfte am Dienstag wurden nach amtlichen Angaben neun Soldaten und mehr als 50 Aufständische getötet, darunter auch der radikale Kleriker Abdul Rashid Ghazi. Er galt als ein Anführer der Bewegung, die in Pakistan ein islamistisches System nach dem Vorbild der gestürzten Taliban in Afghanistan errichten will.

Hochburg des Widerstands

Sein Leichnam wurde nach Angaben des Innenministeriums im Kellergeschoss der Koranschule für Frauen gefunden. Der Tote sei dem Innenministerium übergeben worden, sagte Generalmajor Arshad. Ghazi hatte sich bis zuletzt geweigert aufzugeben. Den Unruhen, die mit Straßenschlachten vor der Moschee am 3. Juli begannen und zur Belagerung seitens der Streitkräfte führten, sind insgesamt mehr als 80 Menschen zum Opfer gefallen. Die Rote Moschee gilt als Hochburg des Widerstands gegen den USA-freundlichen Kurs des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf. Die USA stellten sich hinter die Entscheidung Musharrafs, die Moschee zu stürmen. Den Extremisten sei genug Zeit eingeräumt worden, erklärte das Außenministerium in Washington. Präsident George W. Bush bekräftigte sein Vertrauen in den Kampf Musharrafs gegen Extremisten.

AP

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