Niger Afrikanische Union verurteilt Militärputsch

Die Afrikanische Union (AU) hat sich am Freitag besorgt über den Putsch im westafrikanischen Niger geäußert. Jean Ping, Präsident der AU-Kommission, verurteilte in einer in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba veröffentlichten Stellungnahme den "verfassungswidrigen Machtwechsel" vom Vortag und forderte eine schnelle Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung.

Die Afrikanische Union (AU) hat sich am Freitag besorgt über den Putsch im westafrikanischen Niger geäußert. Jean Ping, Präsident der AU-Kommission, verurteilte in einer in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba veröffentlichten Stellungnahme den "verfassungswidrigen Machtwechsel" vom Vortag und forderte eine schnelle Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung. Die AU sei ebenso wie die westafrikanische Staatengruppe ECOWAS bereit, bei diesem Prozess zu helfen, betonte er.

Ein Militärsprecher hatte am Donnerstagabend im staatlichen Fernsehen Nigers bekanntgegeben, das Land werde nun von einem "Rat zur Wiederherstellung der Demokratie" geleitet. Die Verfassung sei nun ungültig und alle öffentlichen Institutionen aufgelöst. Die Grenzen und der internationale Flughafen waren auch am Freitag gesperrt, in Niger herrschte eine Ausgangssperre.

Über den Aufenthaltsort des gestürzten Präsidenten Mamadou Tandja gibt es keine offiziellen Angaben. Unbestätigten Berichten zufolge wird der 71-jährige mit Schlüsselmitgliedern seiner Regierung in einer Kaserne in der Nähe des Präsidentenpalastes festgehalten.    In Niger herrschen seit Monaten politische Spannungen. Tandja, der sich 1999 selbst an die Macht geputscht hatte, regierte per Notstandsdekret. Er hatte im vergangenen Jahr Parlament und Verfassungsgericht aufgelöst, weil sie sich einer Verfassungsänderung widersetzten, die ihm eine dritte Amtszeit ermöglichte.

DPA