Besuchen Sie unsere Ausstellung online unter www.artes-exhibition.digital
In der Frühen Neuzeit spielten Theater- und Festereignisse eine zentrale Rolle im europäischen Kunstgeschehen. Sie brachten Künstler unterschiedlicher Disziplinen und Hintergründe zusammen und erzeugten durch ihre intensiven Transferprozesse zwischen den visuellen und den darstellenden Künsten spezielle Formen der Hybridisierung. Solche Ereignisse markierten den „Übergang aus dem Leben in die Kunst“ (Jacob Burckhardt, Die Kultur der Renaissance in Italien, 1860).
From real life into the world of art ist eine virtuelle Ausstellung, die die Vorzüge einer wissenschaftlichen Publikation und einer interaktiven Präsentation vereint. Als Ergebnis eines internationalen Forschungsprojekts fokussiert sie die Beziehungen zwischen den performativen und darstellenden Künsten im europäischen Kontext des 16. bis 18. Jahrhunderts.
Durch eine innovative Kombination von audiovisuellen Medienangeboten bietet die Ausstellung 15 eigenständige virtuelle Räume, die historische Feste, Aufzüge, Opern, Ballette oder Kunstwerke, die für die Kunst- und Theatergeschichte von Bedeutung sind, vorstellen. Indem die Inhalte online zugänglich gemacht werden und die Nutzer*innen ihre Art des Zugriffs selbst wählen können, richtet sich die Ausstellung sowohl an ein akademisches als auch an ein breiteres Publikum.
Die Beiträge des Theatermuseum beschäftigen sich mit der Festkultur des Wiener Hofes Ende des 17. Jahrhunderts. Rudi Risatti lässt das Rossballett La contesa dell’aria e dell’acqua („Sieg=Streit deß Lufft und Wassers“) von 1667 in einer comicartigen Animation wiederauferstehen mit Festwägen der vier Elemente und Pferde-Quadrillen in eindrucksvollen Formationen. Daniela Franke erzählt die Geschichte der berühmtesten Wiener Barockoper Il pomo d’oro („Der guldene Apfel“) von 1668 nach, bebildert durch die 23 spektakulären Bühnenbilder, die Lodovico Ottavio Burnacini dafür erdacht hat und die vom Himmel bis in die Unterwelt führen.