Andreas Prommegger

österreichischer Snowboarder

Andreas Prommegger (* 10. November 1980 in Schwarzach im Pongau) ist ein österreichischer Snowboarder.

Andreas Prommegger
Andreas Prommegger, 2013
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 10. November 1980 (44 Jahre)
Geburtsort Schwarzach im Pongau, Österreich
Größe 180 cm
Gewicht 80 kg
Beruf Polizist
Karriere
Disziplin Parallelslalom, Parallelriesenslalom
Verein WSV St. Johann
Nationalkader seit 1997
Status aktiv
Medaillenspiegel
Snowboard-WM 3 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Meisterschaften 4 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
 Snowboard-Weltmeisterschaften
Gold 2017 Sierra Nevada Parallelslalom
Gold 2017 Sierra Nevada Parallel-Riesenslalom
Silber 2021 Rogla Parallelslalom
Gold 2023 Bakuriani Parallelslalom
Silber 2023 Bakuriani Mixed-Team
 Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften
Silber 1999 Seiser Alm Parallelriesenslalom
Gold 2000 Berchtesgaden Parallelriesenslalom
Gold 2000 Berchtesgaden Parallelslalom
Platzierungen
FIS-Logo Weltcup
 Debüt im Weltcup 11. Januar 1997
 Weltcupsiege 23
 Weltcupsiege im Team 4
 Gesamtweltcup 3. (2009/10)
 Parallel-Weltcup 1. (2011/12, 2012/13, 2016/17)
 PGS-Weltcup 1. (2012/13)
 PSL-Weltcup 1. (2019/20, 2021/22)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Parallel 23 17 16
 Teamwettbewerb 4 4 0
letzte Änderung: 22. März 2024

Werdegang

Bearbeiten

Prommegger begann seine Laufbahn als Skisportler, wechselte aber bereits 1992 die Sportart und trat seitdem als Snowboarder an. Die ersten Wettkämpfe absolvierte er zwei Jahre später. 1995 wurde er in den Salzburger Landeskader aufgenommen und debütierte 1997 – nun als Mitglied des B-Kaders der österreichischen Nationalmannschaft – im Weltcup. Prommeggers bestes Ergebnis in dieser Wettkampfserie blieb lange Zeit ein 19. Rang, den er im November 1997 beim Parallelslalom in Sölden erreichte. Etwas mehr als zwei Jahre später erzielte der Österreicher sein erstes Weltcup-Top-Ten-Resultat, einen achten Platz beim Parallelslalom in Tandadalen. In dieser Zeit zählte der 20-Jährige bereits seit mehreren Jahren zur Juniorenweltspitze: 1998 hatte er eine Medaille bei den Juniorenweltmeisterschaften als Vierter nur knapp verpasst, ein Jahr später gewann er die Silbermedaille im Parallelriesenslalom und 2000 konnte er in dieser Disziplin sowie im Parallelslalom den Juniorenweltmeistertitel erringen.

In den folgenden Saisonen etablierte sich Prommegger auch bei den Erwachsenen in der erweiterten Weltspitze; ihm gelangen mehrere Siege im Europacup und regelmäßige Top-Ten-Platzierungen im Weltcup. Ab 2004 verzichtete er auf weitere Starts im Snowboardcross und konzentrierte sich auf die Paralleldisziplinen, in denen er bis dahin seine größten Erfolge erreicht hatte.

Saison 2005/2006

Bearbeiten

Seit 2005 qualifizierte sich Prommegger für jedes Großereignis und erzielte dort kontinuierlich Ergebnisse zwischen Platz vier und Rang neun. Nachdem er in der Saison 2005/06 konstant gute Platzierungen erreicht hatte, galt der 25-Jährige auch bei seinen ersten Olympischen Spielen 2006 in Turin als Mitfavorit. Vor dem Start erklärte er, für ihn sei dabei sein bei Olympia „lange nicht alles“, er könne sich noch steigern und mit den Besten mithalten. Außerdem meinte Prommegger, der als „technisch ausgereifter ‚Gefühlsfahrer‘“ eingeschätzt wurde, der Olympiahang in Bardonecchia käme seiner Technik entgegen.[1] Schließlich schied er im Achtelfinale aus und belegte den neunten Endrang.

Saison 2007/2008

Bearbeiten

Nach weiteren zweiten und dritten Plätzen in den Jahren 2006 und 2007 gelang Andreas Prommegger im Januar 2008 im 146. Weltcuprennen der erste Sieg. Im spanischen La Molina gewann er vor seinem Teamkollegen und Freund[2] Anton Unterkofler den Parallelriesenslalom, obwohl er sich vor dem Rennen die rechte Schulter ausgekugelt hatte.[3] Ein Jahr darauf triumphierte er in Sudelfeld zum zweiten Mal bei einem Weltcup und wiederholte diesen Erfolg zwölf Monate später beim gleichen Rennen. Da das Rennen in Sudelfeld der letzte Parallelriesenslalom vor den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver war, geriet Prommegger erneut in die Favoritenrolle, die er positiv sah.[4] Nach dem Sieg in der Qualifikation wiederholte sich in Vancouver dennoch das Resultat von Turin: Prommegger schied im Achtelfinale aus und platzierte sich auf Rang neun. Sein Mannschaftskamerad Benjamin Karl, den er noch bei der „Olympiageneralprobe“ geschlagen hatte, gewann im gleichen Rennen die Silbermedaille. Im Gesamtweltcup schnitt er dagegen so gut ab wie noch nie zuvor und erreichte den dritten Rang. Außerdem wurde er Zweiter des Disziplinenweltcups im Parallelriesenslalom. Diese Tendenz setzte Prommegger fort, als er das erste Rennen des Winters 2009/10 für sich entschied und dabei zum ersten Mal im Parallelslalom triumphierte. Im März 2010 wurde er österreichischer Meister im Parallel-Riesenslalom.

Saison 2010/2011

Bearbeiten
 
Andreas Prommegger in der Qualifikation des Weltcup Parallelslaloms am Jauerling am 13. Januar 2012

Zu Beginn der Saison 2010/11 siegte er in Landgraaf im Parallelslalom. Im weiteren Saisonverlauf erreichte er drei zweite Plätze im Parallel-Riesenslalom. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2011 in La Molina belegte er den 20. Platz im Parallel-Riesenslalom und den vierten Rang im Parallelslalom. Zum Saisonende gewann er den Parallel-Riesenslalom in Arosa und erreichte damit den zweiten Platz im Parallelweltcup. In der folgenden Saison kam er bei elf Weltcupteilnahmen, siebenmal aufs Podest. Dabei siegte er im Parallel-Riesenslalom in La Molina und in Stoneham. In Jauerling gewann er den Parallelslalom und erreichte zum Saisonende den ersten Platz im Parallelweltcup. Auch in der folgenden Saison konnte er seine starken Leistungen wiederholen. Er holte vier Weltcupsiege, davon drei im Parallel-Riesenslalom und einen im Parallelslalom, und gewann den Parallel-Riesenslalomweltcup und wie im Vorjahr den Parallelweltcup. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2013 in Stoneham errang er den fünften Platz im Parallel-Riesenslalom und den vierten Rang im Parallelslalom.

Saison 2013/2014

Bearbeiten

In der Saison 2013/14 erreichte er bei sechs Weltcupteilnahmen, dreimal die Top Zehn. Seine beste Platzierung dabei war der zweite Platz im Parallelslalom in Bad Gastein.

Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi belegte er den 13. Platz im Parallelslalom und den achten Rang im Parallel-Riesenslalom. Die Saison beendete er auf den siebten Platz im Parallelweltcup und den fünften Rang im Parallelslalomweltcup.

In der folgenden Saison nahm er im Weltcup an drei Rennen teil. Dabei war der achte Platz im Parallelslalom in Montafon sein bestes Resultat. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2015 am Kreischberg kam er auf den 14. Platz im Parallel-Riesenslalom und den 12. Rang im Parallelslalom.

Saison 2016/2017

Bearbeiten

Prommegger setzte sich bei der Snowboard-WM 2017 in der Sierra Nevada im Finale gegen seinen Landsmann Benjamin Karl durch und holte sich nach 21 Starts bei Großereignissen erstmals eine Goldmedaille im Parallelslalom.[5] Einen Tag danach gab es im Parallel-Riesenslalom erneut das Finalduell gegen seinen Zimmerkollegen Benjamin Karl und wiederum ging der Sieg an Prommegger. Der Salzburger ist damit der dritte Doppel-Goldgewinner nach Jasey Jay Anderson (Whistler Mountain, 2005) und Benjamin Karl (La Molina, 2011). Am 18. März reichte ihm beim Parallel-Slalom in Winterberg Rang 13, um zum dritten Mal den Parallel-Disziplinen-Weltcup zu gewinnen.[6]

Beim im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2018 ausgetragenen Parallel-Riesenslalom schied der 37-Jährige am 24. Februar in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang im Achtelfinale aus und belegte den zwölften Rang.[7]

Saison 2019/2020

Bearbeiten

Nach den wegen der COVID-19-Pandemie abgesagten Weltcupbewerbe in Livigno (Italien) und Winterberg (Deutschland) gab es keine Ersatzveranstaltungen, weshalb die Saison vorzeitig zu Ende gegangen ist. In der Saison 2019/20 sicherte sich Prommegger die kleine Kristallkugel in der Disziplin Snowboard-Parallelslalom.[8]

Im März 2021 holte sich der 40-Jährige bei der WM in Slowenien im Parallelslalom hinter Benjamin Karl die Silbermedaille.[9]

Saison 2022/2023

Bearbeiten

Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2023 im georgischen Bakuriani holte sich der 42-Jährige am 21. Februar den WM-Titel im Parallelslalom und somit sine dritte Goldmedaille.[10] Am Tag danach gewann er gemeinsam mit Sabine Schöffmann beim erstmals ausgetragenen Mixed-Teambewerb die Silbermedaille.[11]

Sportliche Erfolge

Bearbeiten

Olympische Spiele  

Bearbeiten
Datum Ort Land Disziplin Platzierung
24. Feb. 2018 Pyeongchang KOR Parallel-Riesenslalom 12
22. Feb. 2014 Sotschi RUS Parallelslalom 13
19. Feb. 2014 Sotschi RUS Parallel-Riesenslalom 8
22. Feb. 2006 Turin ITA Parallel-Riesenslalom 9

Weltmeisterschaften

Bearbeiten
  • 23 Weltcupsiege (16 × Parallel-Riesenslalom, 7 × Parallelslalom)

Parallel-Riesenslalom

Bearbeiten
Datum Ort Land
19. Januar 2008 La Molina Spanien  Spanien
31. Januar 2009 Sudelfeld Deutschland  Deutschland
6. Februar 2010 Sudelfeld Deutschland  Deutschland
27. März 2011 Arosa Schweiz  Schweiz
22. Februar 2012 Stoneham Kanada  Kanada
10. März 2012 La Molina Spanien  Spanien
21. Dezember 2012 Carezza Italien  Italien
14. Februar 2013 Sotschi Russland  Russland
16. März 2013 La Molina Spanien  Spanien
27. Februar 2016 Kayseri Turkei  Türkei
12. Februar 2017 Pyeongchang Korea Sud  Südkorea
5. März 2017 Kayseri Turkei  Türkei
20. Jänner 2018 Rogla Slowenien  Slowenien
17. Februar 2019 Pyeongchang Korea Sud  Südkorea
15. Dezember 2022 Carezza Italien  Italien
24. Februar 2024 Krynica Polen  Polen

Parallelslalom

Bearbeiten
Datum Ort Land
10. Oktober 2010 Landgraaf Niederlande  Niederlande
13. Januar 2012 Jauerling Osterreich  Österreich
11. Januar 2013 Bad Gastein Osterreich  Österreich
7. Dezember 2019 Bannoye Russland  Russland
25. Januar 2020 Piancavallo Italien  Italien
12. Dezember 2021 Bannoye Russland  Russland
19. März 2022 Berchtesgaden Deutschland  Deutschland

Weltcupsiege im Team

Bearbeiten
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 13. Januar 2021 Osterreich  Bad Gastein Parallelslalom Team 1
2. 11. Jänner 2023 Osterreich  Bad Gastein Parallelslalom Team 2
3. 17. Jänner 2024 Osterreich  Bad Gastein Parallelslalom Team 3
4. 28. Jänner 2024 Osterreich  Simonhöhe Parallel-Riesenslalom Team 3

Europacup

Bearbeiten
  • 14 Europacupsiege (9 × Parallel-Riesenslalom, 3 × Parallelslalom, 1 × Snowboardcross, 1 × Riesenslalom)

Parallel-Riesenslalom

Bearbeiten
Datum Ort Land
3. Februar 2003 Berchtesgaden Deutschland  Deutschland
28. Februar 2003 Radstadt Osterreich  Österreich
8. März 2003 Borovets Bulgarien  Bulgarien
29. Dezember 2003 Berchtesgaden Deutschland  Deutschland
11. Dezember 2004 Haus im Ennstal Osterreich  Österreich
10. Dezember 2005 Haus im Ennstal Osterreich  Österreich
29. Dezember 2005 Bischofswiesen Deutschland  Deutschland
29. Dezember 2007 Bischofswiesen Deutschland  Deutschland
9. Dezember 2012 Lachtal Osterreich  Österreich

Snowboardcross

Bearbeiten
Datum Ort Land
22. Januar 2000 Kreischberg Osterreich  Österreich

Parallelslalom

Bearbeiten
Datum Ort Land
18. Februar 2001 Sankt Johann im Pongau Osterreich  Österreich
13. Januar 2002 Sankt Johann im Pongau Osterreich  Österreich
18. Januar 2004 Sankt Johann im Pongau Osterreich  Österreich

Riesenslalom

Bearbeiten
Datum Ort Land
12. Januar 2002 Sankt Johann im Pongau Osterreich  Österreich

Weltcup-Gesamtplatzierungen

Bearbeiten
Saison Parallel Parallel-Riesenslalom Parallelslalom
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
1999/2000 1326 21. 1326 21. - -
2000/01 - - - - 2645 15.
2001/02 158 37. 1440 25. 700 23.
2002/03 726 35. - - - -
2003/04 4140 12. - - - -
2004/05 4040 7. - - - -
2005/06 4060 4. - - - -
2006/07 3250 9. - - - -
2007/08 4960 3. - - - -
2008/09 4150 4. - - - -
2009/10 5410 2. - - - -
2010/11 5740 2. - - - -
2011/12 6950 1. - - - -
2012/13 4660 1. 3660 1. 1400 4.
2013/14 1900 7. 700 9. 1200 5.
2014/15 810 26. 290 26. 520 24.
2015/16 2940 4. 1680 3. 1260 9.
2016/17 4500 1. 3300 2. 1200 5.
2017/18 3458,2 7. 2780 7. 678,2 12.
2018/19 3596 6. 3070 2. 486 25.
2019/20 3580 6. 1320 15. 2260 1.
2020/21 339 2. 180 5. 159 5.
2021/22 383 4. 117 14. 266 1.
2022/23 465 3. 336 2. 129 10.
2023/24 560 2. 329 2. 231 5.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. "Dabei sein ist nicht alles" auf salzburg.com. Erschienen am 2. Februar 2006 in den Salzburger Nachrichten. Abgerufen am 21. Oktober 2010.
  2. Weltcupauftag PSL Landgraaf!!! auf andi-prommegger.at. Abgerufen am 21. Oktober 2010.
  3. Mit Fieber zum Sieg: Nicolien Sauerbreij gewinnt FIS Snowboard Weltcup (Memento vom 25. Mai 2008 im Internet Archive) auf funsporting.de. Abgerufen am 21. Oktober 2010.
  4. Tolle Olympia-Generalprobe für Prommegger auf salzburg.orf.at. Abgerufen am 21. Oktober 2010.
  5. Österreich räumt im Parallelslalom ab (15. März 2017)
  6. Pipal Michael: Prommegger holt Gesamtweltcup, Schöffmann gewann Finale. In: tt.com. 18. März 2017, abgerufen am 29. Februar 2024.
  7. Benjamin Karl: „Wir hätten angreifen sollen“(25. Februar 2018)
  8. Prommegger holt Kristallkugel im Snowboard-Parallelslalom (10. März 2020)
  9. ÖSV-Boarder räumen Gold und Silber ab (2. März 2021)
  10. Endlich Gold! Snowboard-Asse beenden ÖSV-Durststrecke (21. Februar 2023)
  11. Schöffmann und Promegger holen Silber im Mixed-Teambewerb (22. Februar 2023)