Anhui (chinesisch 安徽, Pinyin Ānhuī) ist eine Provinz der Volksrepublik China. Anhui ist eine Binnenprovinz im Südosten Chinas, am Jangtsekiang gelegen. Anhui wurde 1667 mit der Teilung der Provinz Jiangnan in Anhui und Jiangsu gegründet. Der Name „Anhui“ leitet sich von den Städtenamen Anqing und Huizhou (heute: Huangshan) ab.[1] Anhuis Hauptstadt ist Hefei.

安徽省
Ānhuī Shěng
Abkürzung: (Pinyin: Wăn)
Hauptstadt Hefei
Fläche

 – Gesamt
 – Anteil an der
VR China

Rang 22 von 33

139.400 km²
1,45 %
 

Bevölkerung

 – Gesamt 2020
 – Dichte

Rang 9 von 33

61.027.171 Einwohner
443 Einwohner/km²

Verwaltungstyp Provinz
Gouverneur Li Guoying
Lage von Ānhuī Shěng in ChinaBangladeschBhutanNepalMyanmarLaosVietnamThailandPhilippinenJapanNordkoreaSüdkoreaKirgisistanKasachstanMongoleiAfghanistanUsbekistanTadschikistanPakistanIndienRusslandde-facto Pakistan (von Indien beansprucht)de-facto Indien (von Pakistan beansprucht)de-facto Indien (von China als Teil Tibets beansprucht)Republik China (von China beansprucht)de-facto Provinz Xinjiang, China (von Pakistan beansprucht)de-facto Provinz Tibet, China (von Pakistan beansprucht)MacauHongkongHainanGuangdongGuangxiHunanYunnanFujianShanghaiJiangxiZhejiangJiangsuHubeiAnhuiGuizhouChongqingShaanxiHenanShanxiShandongHebeiPekingTianjinNingxiaLiaoningJilinSichuanAutonomes Gebiet TibetHeilongjiangGansuQinghaiXinjiangInnere Mongolei
Lage von Ānhuī Shěng in China
ISO-3166-2 CN-AH
Bezirksebene 16 Städte
Kreisebene 50 Kreise, 45 Stadtbezirke, 9 Städte
Gemeindeebene 898 Großgemeinden, 377 Gemeinden, 225 Straßenviertel, 7 Nationalitäten­gemeinden

Geographie

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Anhui wird zur Region Ostchina (Huadong) gerechnet. Nachbarprovinzen sind Henan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Shandong und Zhejiang. Die Provinz wird im Süden vom Jangtsekiang und im Norden vom Huai He durchflossen. Die Topografie ist wechselhaft. Die Flüsse und ihre Nebenflüsse bilden weite Flusstäler, während das übrige Land hüglig bis bergig ist. Die höchste Erhebung bildet der 1864 m hohe Gipfel des Huang-Shan-Massivs.

Anhui liegt im Grenzbereich zwischen gemäßigtem und subtropischem Klima. Außerdem treffen hier die warmen und kalten Luftströmungen von der Küste und dem Binnenland aufeinander. Daher ist das Klima wechselhaft, wobei es besonders im Gebiet des Flusses Huai He immer wieder zu Überschwemmungen, aber auch zu Dürren kommt.

Die Jahresniederschläge steigen von rund 700 mm im Norden bis auf über 2000 mm am Huang Shan im Süden an.

Administrative Gliederung

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Auf Bezirksebene setzt sich Anhui aus 16 bezirksfreien Städten zusammen. In der folgenden Tabelle sind die Einwohnerzahlen und Flächen aufgeführt.

Übersichtskarte # Verwaltungs-
einheit
Chin. Hanyu Pinyin Verwaltungs-
zentrum
Fläche
(km²)
Einwohner
(2016)
 
Bezirksfreie Städte
1 Hefei 合肥市 Héféi Shì Shushan 11.484 7.869.000
2 Wuhu 芜湖市 Wúhú Shì Jiujiang 5.987 3.670.000
3 Bengbu 蚌埠市 Bèngbù Shì Longzihu 5.945 3.331.000
4 Huainan 淮南市 Huáinán Shì Tianjia’an 5.531 3.456.000
5 Ma’anshan 马鞍山市 Mǎ'ānshān Shì Yushan 4.042 2.276.000
6 Huaibei 淮北市 Huáiběi Shì Xiangshan 2.732 2.208.000
7 Tongling 铜陵市 Tónglíng Shì Tongguan 2.938 1.601.000
8 Anqing 安庆市 Ānqìng Shì Yixiu 13.525 4.612.000
9 Huangshan 黄山市 Huángshān Shì Tunxi 9.807 1.379.000
10 Chizhou 滁州市 Chúzhōu Shì Langya 13.398 4.044.000
11 Fuyang 阜阳市 Fǔyáng Shì Yingzhou 9.775 7.991.000
12 Suzhou 宿州市 Sùzhōu Shì Yongqiao 9.787 5.599.000
13 Lu’an 六安市 Lù'ān Shì Jin’an 15.447 4.772.000
14 Bozhou 亳州市 Bózhōu Shì Qiaocheng 8.429 5.104.000
15 Chizhou 池州市 Chízhōu Shì Guichi 8.272 1.443.000
16 Xuancheng 宣城市 Xuānchéng Shì Xuanzhou 12.340 2.601.000

Größte Städte

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Umrisskarte von Anhui

Die Einwohnerzahlen sind auf dem Stand der Volkszählung 2010 und beziehen sich auf die eigentliche städtische Siedlung. 2014 lebten 49,2 % der Bevölkerung in Städten oder städtischen Räumen.[2]

Rang Stadt Einwohner Rang Stadt Einwohner
1 Hefei 3.098.727 6 Fuyang 780.522
2 Huainan 1.238.488 7 Suzhou 742.685
3 Wuhu 1.108.087 8 Lu’an 661.217
4 Huaibei 854.696 9 Ma’anshan 657.847
5 Bengbu 793.866 10 Anqing 570.538

Geschichte

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In Anhui liegt eine der Wiegen der chinesischen Nation. Seit der Urgeschichte finden sich Siedlungsspuren; in der Hualong-Höhle wurde beispielsweise ein rund 300.000 Jahre alter Schädel eines archaischen Menschen ausgegraben.

Während der Shang-Dynastie war in Anhui Bozhou zeitweilig die Hauptstadt. Auch in der Zeit der Drei Reiche war es von wirtschaftlicher Bedeutung.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung der Provinz seit dem Jahre 1954.

Jahr Einwohnerzahl[4]
Zensus 1954 30.343.637
Zensus 1964 31.241.657
Zensus 1982 49.665.724
Zensus 1990 56.180.813
Zensus 2000 58.999.948
Zensus 2010 59.500.468
Zensus 2020 61.027.171

Wirtschaft

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Durch die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Wirtschaft galt Anhui bis 1949 als rückständigste Provinz Ostchinas, inzwischen hat sie sich jedoch zu einem Zentrum der Schwerindustrie, vor allem der Automobilindustrie um den Hersteller Chery in Wuhu entwickelt.

Im Jahr 2015 war die Wirtschaft Anhuis mit einem BIP in Höhe von 2,20 Billionen Yuan (353 Milliarden US-Dollar) die vierzehntgrößte Chinas. Das BIP pro Kopf betrug 39.092 Yuan (5.886 US-Dollar/KKP: 11.256 US-Dollar) pro Jahr (Rang 25 unter den chinesischen Provinzen). Das Wohlstandsniveau in der Provinz lag damit ungefähr auf dem Niveau von Namibia und betrug 72 % des chinesischen Durchschnitts.[5]

Aus Anhui stammen etliche moderne Schriftsteller, darunter Hu Shi und Chen Duxiu. Chen Guidi und Wu Chuntao fanden wegen ihrer Reportage Zur Lage der chinesischen Bauern internationale Beachtung.

In der Region wurde in Chaohu der Cartorhynchus, ein mit Vorfahren der Ichthyosaurier verwandtes ausgestorbenes Reptil gefunden.

  • Anhui-Universität
  • Anhui-Universität für Traditionelle chinesische Medizin (安徽中医药大学, Ānhuī Zhōngyīyào Dàxué)
  • Anhui-Universität für Wissenschaft und Technik (安徽理工大学, Ānhuī Lǐgōng Dàxué)
  • Anhui Medizinische Universität (安徽医科大学, Ānhuī Yīkē Dàxué)
  • Anhui-Universität für Finanzen und Wirtschaft (安徽财经大学, Ānhuī Cáijīng Dàxué)

Tourismus

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Die größte Sehenswürdigkeit der Provinz ist der 1841 Meter hohe Huang Shan. Der Huang Shan spielt in der Kunst und Literatur Chinas seit der Tang-Dynastie eine große Rolle.[6] Er wird von den Chinesen so sehr geschätzt, dass Xie Xiake unwidersprochen sagen kann: Wer auf dem Huang Shan war, schaut keinen anderen Berg mehr an. Die außerordentliche Schönheit des Huang Shan äußert sich in den Augen der Chinesen in der vollendeten Harmonie von kühnen Felsformationen, uralten knorrigen Kiefern und heißen Quellen. Ein viel besungenes Wetterereignis ist das sogenannte Wolkenmeer, bei dem die Bergspitzen, vom Gipfel aus betrachtet, aus einem Ozean aus Wolken aufragen. Der Huang Shan ist das touristische Gravitationszentrum der Provinz und ist von Shanghai und Hangzhou (von Osten) oder von Wuhan (von Westen) leichter zu erreichen als von der Provinzhauptstadt Hefei aus. Hefei selbst ist eine schnell gewachsene, von der Industrie geprägte Großstadt. Der Huang Shan gehört zum Unesco-Welterbe.[6]

Neben dem Tourismusmagneten Huang Shan gibt es noch den 1.342 Meter hohen Jiuhua Shan, einen der vier heiligen Berge des chinesischen Buddhismus und den Tianzhushan, der inmitten eines Naturschutzgebiets liegt.

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Commons: Anhui – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Anhui – Reiseführer
Wiktionary: Anhui – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. 趣味文字:中国各省及自治区名称历史由来和变化 (Interessante Informationen: Herkunft und Änderungen der Namen der chinesischen Provinzen und autonomen Regionen). people.com.cn, 7. April 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2016; abgerufen am 9. November 2024 (chinesisch (vereinfacht)).
  2. Anhui (China): Provinz, Städte & Kreise – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 12. Dezember 2017.
  3. China City and Province Information – Anhui Province China City and Province Information. Abgerufen am 15. Februar 2017 (englisch).
  4. China: Provinzen und größere Städte – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 6. Mai 2018.
  5. National Data. Abgerufen am 4. Dezember 2017.
  6. a b Huangshan

Koordinaten: 31° 50′ N, 117° 23′ O