Belagerung von Akkon (1799)

Eroberungsversuch der osmanischen Stadtfestung Akkon durch die Franzosen (1799)

Die Belagerung von Akkon vom 20. März bis 21. Mai 1799 war der erfolglose Versuch der Franzosen unter Napoleon Bonaparte, die osmanische Stadtfestung Akkon zu erobern. Das Scheitern Napoleons vor Akkon war der Wendepunkt seiner Ägyptischen Expedition.

Belagerung von Akkon
Teil von: Ägyptische Expedition

Datum 20. März 1799 bis 21. Mai 1799
Ort Akkon
Ausgang Sieg der Osmanen und Briten
Konfliktparteien

Osmanisches Reich 1793 Osmanisches Reich
Großbritannien Konigreich Großbritannien

Frankreich 1804 Frankreich

Befehlshaber

Osmanisches Reich 1793 Dschezzar Ahmet Pascha
Großbritannien Konigreich William Sidney Smith

Frankreich 1804 Napoleon Bonaparte

Truppenstärke

unbekannt

ca. 13.000

Verluste

unbekannt

2.300 tot, 2.200 verwundet oder erkrankt

Vorgeschichte

Bearbeiten

Im Juli 1798 hatte das französische Heer ganz Ägypten besetzt. Allerdings wurde am 1./2. August 1798 die französische Flotte von den Briten unter Admiral Nelson in der Seeschlacht bei Abukir vollständig vernichtet, so dass die Verbindungswege nach Frankreich unterbrochen waren. Ende 1798 erklärte das Osmanische Reich unter englischem Druck Frankreich den Krieg.

Im Februar 1799 führte Napoleon mit 14.000 Mann einen Feldzug nach Syrien zur Verteidigung der Eroberung Ägyptens gegen ein sich formierendes türkisches Heer. Nach anfänglichen Erfolgen in al-Arisch, Gaza, Hebron und Jaffa erreichte er am 19. März die strategisch wichtige Hafenstadt mit ihrer Zitadelle.

Eine britische Flotte unter William Sidney Smith war unterdessen vor Akkon eingetroffen. Smith gelang es, nahe Haifa die französischen Schiffe zu kapern, die die französische Belagerungsartillerie auf dem Seeweg heranzuführen versuchten. Anschließend verstärkte er die osmanischen Verteidiger von Akkon mit Geschützen und Mannschaften und versorgte sie mit Munition und Verpflegung.

So begannen die Franzosen die Belagerung von Akkon am 20. März allein mit ihrer Infanterie. Napoleon erwartete, dass die Stadt schnell kapitulieren würde.

Smiths Flotte ankerte vor Akkon, um den Verteidigern zusätzliche Deckung zu geben. Wiederholte Sturmangriffe der französischen Infanterie unter Befehl von General Deriot wurden abgewehrt. Ein nahendes osmanisches Entsatzheer unter Dschezzar Ahmet Pascha wurde am 16. April in der Schlacht am Berg Tabor von den zahlenmäßig deutlich unterlegenen Franzosen in die Flucht geschlagen. Anfang Mai traf auf dem Landweg französische Belagerungsartillerie ein, und schnell war eine Bresche geschossen; dem folgenden Sturmangriff der Franzosen hielten die Verteidiger aber stand, und osmanische Verstärkungen aus Rhodos konnten angelandet werden.

Die Hartnäckigkeit der Verteidiger, die britische Blockade des See-Nachschubs und das raue Wetter brachten Napoleons Truppen in eine bedrohliche Situation. Als Folge der schlechten Bedingungen brach im französischen Lager die Beulenpest aus und forderte viele Tote. Nach einem letzten fehlgeschlagenen Sturmangriff ließ Napoleon am 21. Mai die Belagerung abbrechen und zog sich Richtung Jaffa zurück.

Napoleon musste sich schließlich nach Ägypten zurückziehen, wo er am 25. Juli 1799 die Osmanen in der Schlacht von Abukir vernichtend schlug. Da sich die Lage in Europa dramatisch gegen ihn wandte, kehrte Napoleon am 22. August 1799 heimlich nach Frankreich zurück und überließ das Kommando in Ägypten General Kléber.

Literatur

Bearbeiten
  • Henry Laurens: L’expédition d’Égypte. Colin, Paris 1989, ISBN 2-200-37183-7.
  • Michel Legat: Avec Bonaparte en orient. Témoignages 1798–1799. Giovanangeli, Paris 2012, ISBN 978-2-7587-0082-1.
  • Franz Josef Adolf Schneidawind: Geschichte der Expedition der Franzosen nach Aegypten und Syrien in den Jahren 1798 bis 1801. Ritter Verlag, Zweibrücken 1831.
Bearbeiten