Bianchi-Piaggio

italienisches Radsportteam (1973–1984)

Bianchi-Piaggio, Bianchi-Faema und Bianchi-Campagnolo war ein italienisches Radsportteam, das von 1973 bis 1984 bestand.

Bianchi-Piaggio
Teamdaten
Nationalität Italien Italien
Erste Saison 1973
Letzte Saison 1984
Disziplin Straße
Radhersteller Bianchi (1973–1984)
Personal
Team-Manager Giancarlo Ferretti (1973–1984)
Vittorio Adorni (1973)
Namensgeschichte
Jahre Name
1973–1977
1978–1979
1980–1984
Bianchi-Campagnolo
Bianchi-Faema
Bianchi-Piaggio
Trikot Bianchi-Campagnolo (1973–1977)

Geschichte

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Das Team wurde 1973 unter der Leitung von Giancarlo Ferretti und Vittorio Adorni gegründet.[1] Obwohl der Teamname Bianchi enthält, ist es zu unterscheiden von dem Team Bianchi (Radsportteam 1905–1966) und vom Team Bianchi, das 2003 Nachfolgeteam vom Team Coast wurde. Das Team wurde vom Inhaber Angelo Trapletti der Firma Chiorda, zur damaligen Zeit auch Inhaber der Namensrechte von Bianchi-Rädern, initiiert.[2] Ein Großteil der Fahrern kam vom im Vorjahr aufgelösten Salvarani-Team.[1][3]

In der ersten Saison erreichte das Team beim Giro d’Italia neben den Etappensiegen elfmal die Top-3 einer Etappe und in der Gesamtwertung den zweiten Platz. Im September konnte Felice Gimondi den Weltmeistertitel in Barcelona, Spanien gewinnen und anschließend im Weltmeistertrikot die Lombardei-Rundfahrt gewinnen. 1974 konnte gleich zu Beginn der Saison konnte ein Erfolg mit dem Gewinn von Mailand–Sanremo gefeiert werden. Beim Giro d’Italia musste bis zur letzten Etappe auf einen Etappensieg gewartet werden. In der Endabrechnung wurde Felice Gimondi hinter dem Sieger Eddy Merckx Dritter. Der Abstand zwischen dem Sieger und dem Dritten nach 4001 km war gerade einmal 33 Sekunden.[4] Bei der ersten Teilnahme bei der Tour de France 1975 wurde der sechste Gesamtplatz und fünf Etappensiege erzielt. Bei Giro d’Italia 1975, ohne die Teilnahme von Eddy Merckx, konnte ein dritter Gesamtrang und drei Etappensiege erreicht werden. Weitere Ergebnisse waren der neunte Platz bei der Lombardei-Rundfahrt, der fünfte Platz bei der Flandern-Rundfahrt und dritte Plätze bei Coppa Placci, Tre Valli Varesine und Gent–Wevelgem. 1976 gelang der Sieg beim Giro d’Italia sowie bei vier Etappen und in der Campionato delle Regioni-Wertung.[5] Außerdem konnte der siebte Platz bei Tirreno–Adriatico, der sechste Platz bei Mailand–Sanremo und zweite Plätze bei Gent-Wevelgem, Col San Martino und der Coppa Sabatini erzielt werden. Nach 1975 erfolgte die zweite Teilnahme an der Tour de France 1977, welche auf 38. abgeschlossen wurde. Beim Giro d’Italia 1977 konnte keine vordere Platzierung erzielt werden. Weitere gute Ergebnisse wurde bei Mailand–Sanremo mit Platz 4, bei der Trofeo Baracchi mit Platz 3 und Platz 2 beim Giro del Lazio erreicht. Beim Giro d’Italia 1978 gab es neben dem Gesamtsieg auch den Gewinn von vier Etappen und der Teamwertung zu feiern.[6] 1979 wurden der Platz 5 beim Giro d’Italia, Platz 3 bei Mailand–Sanremo und Platz 2 bei der Lombardei-Rundfahrt belegt. Beim Giro d’Italia wurde die Plätze 4 und 5 erreicht. Außerdem Platz 2 bei der Deutschland Tour, GP Alghero und Giro di Puglia. 1981 wurden im Endklassement des Giro d’Italia die Plätze 2, 4 und 10 belegt und die Teamwertung gewonnen. Außerdem trugen Fahrer des Teams insgesamt sieben Tage das Rosa Trikot des aktuellen Gesamtführenden.[7] 1982 stand wieder im Zeichen des Giro d’Italia. Nach seinem dritten Etappensieg von Silvano Contini auf der 17. Etappe übernahm diese die Gesamtführung. Diese Führung gab er nach der nächsten Etappe an den späteren Gesamtsieger Bernard Hinault wieder ab. Das Team belegte Platz 2 durch Tommy Prim, Platz 3 mit Silvano Contini und Platz 5 durch Gianbattista Baronchelli. Dadurch konnte erneut die Teamwertung beim Giro d’Italia gesichert werden.[8] Aber auch die restlichen Ergebnisse wie der dritte Platz bei der Meisterschaft von Zürich, Platz 5 bei Mailand–Sanremo und Platz 6 bei der Lombardei-Rundfahrt sind erwähnenswert. 1983 konnten der dritte Platz bei der Tour de Romandie, Platz 5 bei Paris–Tours, Platz 8 bei Lüttich–Bastogne–Lüttich und Platz 9 bei der Lombardei-Rundfahrt und der La Flèche Wallonne erreicht werden. In der Saison 1984 wurden weniger Siege eingefahren als sonst. Zweite Plätze wurden bei der Trofeo Baracchi, der Schweden-Rundfahrt, beim Giro dell’Appennino und jeweils vierte Plätze bei Mailand–Sanremo und bei der Lombardei-Rundfahrt erzielt.

Nach der Saison 1984 wurde das Team aufgelöst. Teile der aufgelösten Mannschaft wechselten zum Team Gewiss-Bianchi.

1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984

Grand-Tour-Platzierungen

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Grand Tour197319741975197619771978197919801981198219831984
  Giro d’ItaliaGiro233115154221534
  Tour de FranceTour63827

Monumente-des-Radsports-Platzierungen

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Monument197319741975197619771978197919801981198219831984
Mailand–Sanremo3118645319565294
Flandern-Rundfahrt519171314
Paris–Roubaix1525
Lüttich–Bastogne–Lüttich121818
Lombardei-Rundfahrt1119119286694

Bekannte ehemalige Fahrer

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Commons: Bianchi-Piaggio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bianchi-Campagnolo 1973. In: memoire-du-cyclisme.eu. Abgerufen am 21. Juni 2021 (französisch).
  2. LE STORIE DEL FIGIO. Le mani del Piero. In: tuttobiciweb.it. 8. Januar 2016, abgerufen am 21. Juni 2021 (italienisch).
  3. Salvarani 1972. In: memoire-du-cyclisme.eu. Abgerufen am 21. Juni 2021 (französisch).
  4. 1974 Giro d'Italia. In: bikeraceinfo.com. Abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  5. Gino Sala: Gimondi: uno splendido <<tris>> (Memento des Originals vom 9. März 2015 im Internet Archive) (deutsch: Gimondi: a beautiful <<trio>>) In: l'Unità, PCI, 13. Juni 1976, S. 13. Abgerufen am 21. Juni 2021 (italienisch). 
  6. 1978 Giro d'Italia. In: bikeraceinfo.com. Abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  7. 1981 Giro d'Italia. In: bikeraceinfo.com. Abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  8. 1982 Giro d'Italia. In: bikeraceinfo.com. Abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).