Die Bob-Europameisterschaft 1968 wurde am 13. Januar im Zweierbob und am 20. und 21. Januar 1968 im Viererbob auf dem Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina im schweizerischen St. Moritz ausgetragen. Witterungsbedingt konnten im Zweierbob-Wettbewerb nur zwei Wertungsläufe durchgeführt werden.

Bob-Europameisterschaft 1968
Männer Frauen
Sieger
Zweierbob Deutschland BR Wolfgang Zimmerer
Peter Utzschneider
Viererbob Schweiz Jean Wicki
Hans Candrian
Willi Hofmann
Walter Graf
1967
1969

Zweierbob

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Insgesamt 29 Bobs aus elf Nationen nahmen am 13. Januar 1968 den Wettbewerb bei eisigen Temperaturen von bis zu −21 °C auf. Nicht dabei waren die Titelverteidiger Thaler/Durnthaler aus Österreich, die bereits Testfahrten auf der Olympiabobbahn in Alpe d’Huez unternahmen. Während im ersten Lauf die Zeiten noch relativ langsam waren, konnten die Bobs im zweiten Lauf bei zunehmenden Sonnenschein mit immer schnelleren Zeiten aufwarten. Spitzenreiter war dabei am Ende das bundesdeutsche Team Zimmerer/Utzschneider, welches mit 1:22,16 min eine Saisonbestzeit für die St. Moritzer Eisbahn aufstellte. Im ersten Lauf hatte der Bob vom SC Riessersee nur die sechstschnellste Zeit erreicht. Durch diese sehr unterschiedlichen Fahrzeiten hatte sich auf den ersten acht Plätzen ein Klassement ergeben, was von recht geringen Zeitabständen geprägt war. Während zwischen Gold und Bronze schon fast sechs Zehntel Sekunden lagen, befanden sich im Kampf um Bronze nicht weniger als sechs Bobs noch aussichtsreich im Rennen, dabei betrugen die Abstände mitunter nur eine Hundertstel Sekunde. Auch die scheinbar unvermeidlichen Stürze gehörte wieder zum Wettkampfgeschehen, drei von sieben gestürzten Bobs schieden dabei aus. Am zweiten Wettkampftag kam es zu einem kräftigen Wetterumschwung. Zunächst sorgte starker Wind in den Morgenstunden anfänglich nur für eine Wettkampfverschiebung um vier Stunden. Als dann allerdings noch starker Schneefall einsetzte, war an eine ordnungsgemäße Wettkampfdurchführung nicht mehr zu denken. Wie so häufig in den früheren Jahrzehnten des Bobsports wurde nunmehr der Zwischenstand als Gesamtwertung verwendet. Damit gelang dem Duo Zimmerer/Utzschneider nach Bronze im Vorjahr erstmals der Europameistertitel im Zweierbob.[1]

Rang Athleten[1] Bob 1. Lauf 2. Lauf Gesamtzeit
1 Wolfgang Zimmerer
Peter Utzschneider
Deutschland BR  BR Deutschland 2 1:26,69 min 1:22,16 min 2:48,85 min
2 Patrick Evelyn
Toni Fildes
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 3 1:25,05 min 1:23,97 min 2:49,02 min
3 John Blockey
Mike Freeman
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2 1:27,17 min 1:22,17 min 2:49,34 min
4 René Stadler
Max Forster
Schweiz  Schweiz 2 1:26,99 min 1:22,47 min 2:49,46 min
5 Jean Wicki
Hans Candrian
Schweiz  Schweiz 1 1:25,44 min 1:24,22 min 2:49,66 min
6 Tony Nash
Robin Dixon
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1 1:25,25 min 1:24,43 min 2:49,68 min
7 Romeo Nedelcu
Gheorge Maftei
Rumänien 1965  Rumänien 2 1:25,58 min 1:24,12 min 2:49,70 min
8 Renato Zardini
Carlo Dimai
Italien  Italien 1 1:25,72 min 1:23,99 min 2:49,71 min
9 Gion Caviezel
Willi Birk
Schweiz  Schweiz 3 1:27,14 min 1:23,33 min 2:50,47 min
10 Rohrer
Haller
Osterreich  Österreich 2 1:27,93 min 1:22,98 min 2:50,91 min
11 Rolf Höglund
Börje Hedblom
Schweden  Schweden 1 - - 2:51,80 min
12 Ion Panțuru
Nicolae Neagoe
Rumänien 1965  Rumänien 1 - - 2:52,08 min
13 Valentino Giacobbi
Primo Martinelli
Italien  Italien 2 - - 2:52,71 min
14 Heinz Leu
Robert Zimmermann
Schweiz  Schweiz 4 - - 2:53,43 min
15 Franz Wörmann
Klaus Ostler
Deutschland BR  BR Deutschland 3 - - 2:53,93 min

Viererbob

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Eine Woche nach der EM im Zweierbob waren nun die großen Schlitten auf der Natureisbahn der Olympischen Spiele von 1928 und 1948 am Start. Dabei war der erste Tag von zu hohen Temperaturen, die letztlich für die Austragung von nur einem Lauf sorgten, und vielen Stürzen geprägt. Insgesamt beendeten nur 10 von 20 Bobs den Wettbewerb. Nach dem ersten Wettkampftag lagen die Europameister des Vorjahres, der rumänische Bob mit Pilot Ion Panțuru, zunächst vorn. Danach platzierte sich allerdings schon der Schweizer Bob von Pilot Jean Wicki. Am zweiten Wettkampftag fuhr Wicki in allen drei durchgeführten Läufen jeweils die schnellste Zeit. Somit sicherten sich die Eidgenossen erstmals den Europameistertitel im Viererbob für ihr Land, und das mit über anderthalb Sekunden Vorsprung. Silber gewannen die Rumänen mit Pilot Ion Panturu und stellten damit unter Beweis, das ihr EM-Titel vom Vorjahr kein Zufall war.[2]

Rang Athleten[2] Bob Gesamtzeit
1 Jean Wicki
Hans Candrian
Willi Hofmann
Walter Graf
Schweiz  Schweiz II 5:15,86 min
2 Ion Panțuru
Petre Hristovici
Nicolae Neagoe
Gheorghe Maftei
Rumänien 1965  Rumänien I 5:17,47 min
3 John Blockey
Tim Thorn
John Brown
Mike Freeman
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich II 5:18,22 min
4 René Stadler
Hansruedi Müller
Hans Kleinpeter
Max Forster
Schweiz  Schweiz III 5:18,95 min
5 Franz Wörmann
Klaus Ostler
Josef Gerg
Pepi Bader
Deutschland BR  BR Deutschland I 5:19,22 min
6 Tony Nash
Guy Renwick
Robin Widdows
Robin Dixon
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich I 5:20,06 min
7 Maurice R. Severino
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Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten II 5:20,66 min
6 Horst Floth
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Deutschland BR  BR Deutschland III 5:23,10 min
6 Purvis McDougall
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Kanada  Kanada I 5:33,62 min
6 Néstor Alonso
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Spanien  Spanien 5:37,81 min

Medaillenspiegel

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Platz Nation Gold Silber Bronze
1 Schweiz  Schweiz 1
Deutschland BR  BR Deutschland 1
3 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1 2
4 Rumänien 1965  Rumänien 1

Einzelnachweise

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  1. a b Die Tat vom 15. Januar 1968 S.8
  2. a b Die Tat vom 22. Januar 1968 S.7