Eckhardt Rehberg
Eckhardt Harald „Ecki“[1][2][3] Rehberg (* 3. April 1954 in Ribnitz-Damgarten) ist ein deutscher Politiker (CDU).
Er war von 1990 bis 2005 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion sowie von 2001 bis 2005 Landesvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern. Von 2005 bis 2021 war er Mitglied des Deutschen Bundestages und dort haushaltspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Seit 2018 ist er zudem Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG.[4][5][6] Von September 2021[7] bis März 2022 war er, wie bereits von März bis August 2020, kommissarischer Landesvorsitzender der CDU Mecklenburg-Vorpommern.
Leben und Beruf
BearbeitenNach dem Abschluss der Berufsausbildung mit Abitur als Facharbeiter für Datenverarbeitung 1973 leistete Rehberg seinen Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee ab und war danach von 1975 bis 1989 in der Datenverarbeitung tätig. Neben der Berufstätigkeit absolvierte er von 1977 bis 1983 ein Hochschul-Fernstudium in Berlin und Dresden[8], welches er als „Diplomingenieur für Informationsverarbeitung“ beendete. 1984 wurde er auf Vorschlag der örtlichen CDU zum Bezirksschöffen am Arbeitsgericht Ribnitz-Damgarten berufen.
Nach der Wende übernahm er 1990 die Geschäftsführung der Firma Ostsee-Schmuck.
Rehberg ist katholisch, verheiratet und hat zwei Söhne.
Partei
BearbeitenRehberg trat 1984 in die damalige CDU ein, die in der DDR den Status einer Blockpartei hatte. In der Zeit der Wende gehörte er von 1989 bis 1990 dem Parteivorstand der DDR-CDU an, die Anfang Oktober 1990 mit der West-CDU fusionierte. Rehberg war von 1990 bis 1993 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ribnitz-Damgarten und gehörte ab 1991 auch dem CDU-Landesvorstand der CDU Mecklenburg-Vorpommern, zunächst als stellvertretender Vorsitzender, an. Von 2001 bis 2005 war er schließlich ihr Landesvorsitzender (Vorgängerin: Steffie Schnoor, Nachfolger: Jürgen Seidel).
Für die Landtagswahl 2002 wurde Rehberg am 3. November 2001 als Spitzenkandidat der CDU für das Amt des Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern aufgestellt. Die CDU erhielt deutlich weniger Stimmen als die SPD des Amtsinhabers Harald Ringstorff (31,4 zu 40,6 Prozent) und blieb in der Opposition.
Am 8. April 2017 wurde er auf dem Landesparteitag der CDU Mecklenburg-Vorpommern zu einem von drei Stellvertretern des neuen Vorsitzenden Vincent Kokert gewählt.[9] Von März 2020 übernahm er, nach Rücktritt von Kokert, bis zur Wahl von Michael Sack am 7. August 2020 kommissarisch den Landesvorsitz der CDU Mecklenburg-Vorpommern.[10] Nach dem Rücktritt von Sack am 27. September 2021 übernahm er bis zur Wahl von Franz-Robert Liskow am 26. März 2022 erneut kommissarisch den Landesvorsitz.
Abgeordneter
BearbeitenRehberg war von 1990 bis 2005 Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern und in dieser Zeit auch Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Von 1999 bis 2009 gehörte er der Gemeindevertretung seines Wohnortes Marlow im Landkreis Nordvorpommern an.[11]
Nach der Bundestagswahl 2005 zog Rehberg über die Landesliste der CDU Mecklenburg-Vorpommern in den Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde er im Bundestagswahlkreis Bad Doberan – Güstrow – Müritz direkt gewählt. Seit 2009 ist er Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Bei der Bundestagswahl 2013 errang er wieder ein Direktmandat, diesmal im neu gebildeten Bundestagswahlkreis Mecklenburgische Seenplatte II – Landkreis Rostock III. Er blieb Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern und wurde außerdem Sprecher aller Landesgruppen der CDU und damit Mitglied des geschäftsführenden Fraktionsvorstands.
Rehberg war ordentliches Mitglied im Ältestenrat, im Haushaltsausschuss, sowie im Gemeinsamen Ausschuss. Er gehörte als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie dem Vermittlungsausschuss an.[12] Zudem war er Mitglied des Vertrauensgremiums für die geheimen Haushaltspläne der Nachrichtendienste des Bundes.
Bei der Bundestagswahl 2021 kandidierte er nicht erneut.[13]
Gesellschaftliche Ämter
BearbeitenRehberg war von 1997 bis 2001 Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock.[14] In dieser Zeit konnte sich Hansa letztmals für einen europäischen Klubwettbewerb qualifizieren und spielte 1998 im UI-Cup gegen den Debreceni VSC. Außerdem wurden während seiner Amtszeit das Nachwuchsinternat und die Vereinsgeschäftsstelle neu- sowie das Ostseestadion umgebaut. Nach fast 20 Jahren kündigte er die Vereinsmitgliedschaft beim Ostseeklub im Herbst 2015. Enge Verquickungen der Vereinsführung mit der Ultraszene waren ausschlaggebend hierfür.[15]
Literatur
Bearbeiten- Helmut Müller-Enbergs: Rehberg, Eckhardt Harald. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Eckhardt Rehberg In: Internationales Biographisches Archiv. 48/2005 vom 3. Dezember 2005, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
Bearbeiten- Website von Eckhardt Rehberg
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Lebenslauf bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Eckhardt Rehberg auf abgeordnetenwatch.de
- Eckhardt Rehberg: Maß und Mitte halten. Redebeitrag in der allgemeinen Finanzdebatte zur Einbringung des Haushaltsgesetzes 2021. Auf: cducsu.de 29. September 2020.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Letzter großer Auftritt: Eckhardt Rehberg war Merkels Mann für den Haushalt, Neue Osnabrücker Zeitung, abgerufen am 23. März 2021
- ↑ Wahlrecht: Ein Abgeordneter für zweimal das Saarland, Die Zeit, abgerufen am 23. März 2021
- ↑ Dr. Katja Leikert: Für uns in der CDU/CSU-Fraktion gehört europäische Solidarität zu unserer Grundüberzeugung, CDU/CSU-Bundestagsfraktion, abgerufen am 23. März 2021
- ↑ Stühlerücken im Bahn-Aufsichtsrat: Christian Schmidt und Eckhardt Rehberg werden neue Bahn-Aufseher. Abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Aufsichtsrat der DB AG | Deutsche Bahn AG. Abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Michael Odenwald bis zum Jahr 2025 als Vorsitzender des Aufsichtsrates bestätigt • DB-Kontrollgremium wird weiblicher. Deutsche Bahn, 25. März 2020, abgerufen am 26. März 2020.
- ↑ Landtag: Eckhardt Rehberg führt CDU in MV übergangsweise. In: Die Zeit. 27. September 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ Lebenslauf auf der Homepage ( des vom 20. September 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ „Kokert zum Chef der Landes-CDU gewählt“, ndr.de, 8. April 2017
- ↑ Süddeutsche Zeitung dpa-News Kanal: MV-CDU: Neuwahl von Landesparteichef schon Ende März. Süddeutsche Zeitung, 23. Februar 2020, abgerufen am 9. Juni 2020.
- ↑ Zur Person. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. April 2020; abgerufen am 15. Juni 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 17. November 2020.
- ↑ Eckhardt Rehberg: Polit-Dino aus MV nimmt nach 31 Jahren seinen Hut | Nordkurier.de. 12. September 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ Hansa Rostock: Rehberg macht bald nur noch Politik. In: tagesspiegel.de. 22. Januar 2001, abgerufen am 14. September 2021.
- ↑ ostsee-Zeitung.de: Ex-Boss Rehberg wegen Dahlmann bei Hansa ausgetreten, 6. April 2016, abgerufen am 29. November 2016
Personendaten | |
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NAME | Rehberg, Eckhardt |
ALTERNATIVNAMEN | Rehberg, Eckhardt Harald (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdL, MdB |
GEBURTSDATUM | 3. April 1954 |
GEBURTSORT | Ribnitz-Damgarten |