Goszcz (deutsch: Goschütz) ist ein Dorf in der Stadt-und-Land-Gemeinde Twardogóra im Powiat Oleśnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Goszcz
Wappen von Goszcz
Goszcz (Polen)
Goszcz (Polen)
Goszcz
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Oleśnicki
Gmina: Twardogóra
Geographische Lage: 51° 24′ N, 17° 29′ OKoordinaten: 51° 23′ 50″ N, 17° 28′ 38″ O
Einwohner: 1202 (2011)
Postleitzahl: 56-416
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DOL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau
Verwaltung
Webpräsenz: www.goszcz.pl

Geschichte

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Das Dorf wurde 1155 urkundlich erstmals erwähnt. Von 1689 bis weit ins 18. Jahrhundert hatte es das Stadtrecht. Von Heinrich Leopold Graf von Reichenbach-Goschütz (1705–1775) Generalpostmeister von Schlesien und Ritter des Schwarzen Adlerordens wurde es 1727 gekauft und war bis Ende des Zweiten Weltkrieges im Familienbesitz.

Sitz der Reichenbachs

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Von überregionaler Bedeutung war Goszcz aufgrund seiner Schlossanlage.[1] Goschütz war die Residenz des Freien Standesherren von Goschütz, zuletzt gehörend dem jeweiligen Oberhaupt des schlesischen Adelsgeschlechts Reichenbach, mit eigener Standesherrlicher Gerichtsbarkeit.[2] Das Adelsgeschlecht bildete zu Goschütz eine eigene Familienlinie heraus.[3]

Ursprünglich hatte die Freie Standesherrschaft eine Größe von 8245 ha, um 1900 noch 7500 ha. Namhafte Eigentümer waren unter anderem Heinrich Leopold von Reichenbach-Goschütz und sein Enkel Heinrich von Reichenbach-Goschütz, er selbst lebte zuletzt in Dresden, die den umfangreichen Besitz[4] weiter vererbten. 1938 übernahm der Sohn Christoph-Heinrich Graf Reichenbach die Begüterung.

Goszcz als polnische Gemeinde

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1945 ging der Ort an Polen. Die deutschstämmige Bevölkerung wurde größtenteils nach Deutschland vertrieben. In den Jahren 1954–1972 gehörte das Dorf zur Gemeinde Goszcz und war deren Sitz. In den Jahren 1975–1998 gehörte das Dorf administrativ zur Woiwodschaft Breslau. Jan Jakub Kolski drehte in den 1990er Jahren seinen Film Jańcio Wodnik in Goszcz.

Gemeinde

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Zu dem Ort gehören die Siedlungen Kuźnica Goszczańska, Szczodrak und Troska.

Sehenswürdigkeiten

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  • Schloss Goschütz gehörte zu den bedeutendsten Beispielen des schlesischen Barocks. Es wurde 1945 teilweise zerstört und 1948 niedergebrannt.[5]
  • Zwischen Schloss und Schlosskirche befand sich eine Orangerie. Diese wurde 1957 abgetragen.[6]
  • der Schlosspark war ursprünglich ein barocker Park mit Teich, und wurde 1830 in einen Landschaftspark umgestaltet.[8]
  • Der frühere evangelische Friedhof liegt verwüstet am westlichen Dorfrand, dort steht auch das klassizistische Mausoleum der Familie von Reichenbach aus dem Jahre 1826.
  • Die katholische Pfarrkirche St. Maria Geburt, Helferin der Gläubigen (kościół parafialny, pw. Narodzenia Najświętszej Marii Panny Wspomożycielki Wiernych) ist eine spätbarocke Saalkirche mit klassizistischen Elementen, erbaut 1754–79. Das Gemälde der Himmelfahrt Mariä am frühbarocken Hochaltar stammt möglicherweise von Bartholomäus Strobel.

Söhne und Töchter der Stadt

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Literatur

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Commons: Goszcz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Lutsch: Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Schlesien 1889. 2. Die Landkreise des Reg.- Bezirks Breslau. Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1889, S. 562–563 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  2. Titulaturen und Adressen, Ressort- und Rangverhältnisse Königlich-Preussischer Staatsbehörden, Staatsbeamten, Ordensritter und Damen des Luisenordens, nebst dem vollständigen Stempelgesetze, und Procent-Stempel- und Münz-Tabellen. 5. Auflage. Justizbehörden. G. Hayn, Berlin 1825, S. 55 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1844. 17. Auflage. Reichenbach, I. Linie Goschütz. Justus Perthes, Gotha 22. November 1843, S. 449–450 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  4. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Auflage. Niederschlesien. Regierungsbezirk Breslau. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S. 106 (google.de [abgerufen am 8. November 2022]).
  5. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 324, ISBN 3-422-03109-X
  6. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 324, ISBN 3-422-03109-X
  7. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 323, ISBN 3-422-03109-X
  8. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 325, ISBN 3-422-03109-X