Grönwohld

Gemeinde im Kreis Stormarn in Deutschland

Grönwohld (niederdeutsch Gröönwoold) ist eine Gemeinde im Osten des Kreises Stormarn, südlich von Bad Oldesloe. Grönwohld hat keine weiteren Ortsteile.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Grönwohld
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grönwohld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 39′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 53° 39′ N, 10° 24′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Amt: Trittau
Höhe: 41 m ü. NHN
Fläche: 9,79 km2
Einwohner: 1510 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km2
Postleitzahl: 22956
Vorwahlen: 04154, 04534
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 021
Adresse der Amtsverwaltung: Europaplatz 5
22946 Trittau
Website: www.groenwohld-stormarn.de
Bürgermeister: Ralf Breisacher (CDU)
Lage der Gemeinde Grönwohld im Kreis Stormarn
KarteHamburgKreis Herzogtum LauenburgKreis OstholsteinKreis SegebergLübeckAhrensburgAhrensburgAmmersbekBad OldesloeBadendorfBargfeld-StegenBargteheideBarnitzBarsbüttelBraakBrunsbekDelingsdorfElmenhorst (Stormarn)Elmenhorst (Stormarn)FeldhorstGlindeGrabau (Stormarn)GrandeGrönwohldGroßensee (Holstein)GroßhansdorfHambergeHamfelde (Stormarn)HammoorHeidekampHeilshoopHohenfelde (Stormarn)HoisdorfJersbekKlein WesenbergKöthel (Stormarn)LasbekLütjenseeMeddewadeMönkhagenNeritzNienwohldOststeinbekPölitzRausdorf (Holstein)RehhorstReinbekReinfeld (Holstein)Rethwisch (Stormarn)RümpelSiek (Holstein)StapelfeldSteinburg (Stormarn)Tangstedt (Stormarn)TodendorfTravenbrückTremsbüttelTrittauTrittauTrittauWesenberg (Holstein)WesterauWitzhaveZarpen
Karte

Geschichte

Bearbeiten

Grönwohld wurde erstmals 1248 urkundlich erwähnt. Seit dem Mittelalter wurde der Ort von der Mühlenwirtschaft geprägt. Das Dorf gehörte zum alten landesherrlichen Amt Trittau. Im 17. Jahrhundert erbaute die Hamburger Kaufmannsfamilie Amsinck eine große Drahtmühle im Ort, die als Produktionsstätte für Feindraht diente. Im Jahre 1817 erwarb der Lübecker Kaufmann Hasse die Mühle und baute sie zu einer Papiermühle um. Grönwohld gehörte zu den 17 Holzdörfern.

Nach Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen kam Grönwohld zum neu gegründeten Kreis Stormarn und nach Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 zum neu gegründeten Amtsbezirk Lütjensee, der 1948 im Amt Lütjensee aufging. Als das Amt Lütjensee 1972 aufgelöst wurde, wurde Grönwohld dem heutigen Amt Trittau zugeschlagen.

Religion

Bearbeiten

Im Jahre 1248 wurde Grönwohld in das neu gegründete Kirchspiel Trittau eingepfarrt. Als dieses 1330 wiederum geteilt wurde, kam der Ort zum neuen Kirchspiel Lütjensee. In der Reformation wurde Grönwohld, wie das gesamte Stormarn, lutherisch. Zuständig für die geistliche Versorgung wurde nunmehr wieder die Kirche in Trittau. Im Jahr 1953 wurde Grönwohld zusammen mit Großensee und Lütjensee aus der Kirchengemeinde Trittau herausgelöst und gehört seitdem zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Lütjensee.[3]

Gemeinderat

Bearbeiten
Wahlbeteiligung: 57,5 Prozent
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,4 %
39,6 %

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 13 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die CDU acht Sitze und die SPD fünf Sitze.

Bürgermeister

Bearbeiten

Bürgermeister ist Ralf Breisacher (CDU).

Blasonierung: „In Silber ein blauer Wellenbalken, darüber ein langgestrecktes, rotes Fachwerkhaus mit zwei fast über die gesamte Länge des Daches reichenden Schlepperkern übereinander, darunter drei grüne Laubbäume 1 : 2.“[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Bauwerke

Bearbeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Grönwohld stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Die Amsincksche Drahtmühle aus dem 17. Jahrhundert am Drahtteich steht seit 1972 unter Denkmalschutz. Der Fachwerkbau steht auf einem Unterbau (zum Wasser) aus Granit. Das Satteldach der Wassermühle hat breite Dachgauben.

Das Backhaus auf dem Grundstück des ehemaligen Köttner-Hauses, Drahtmühle 17, liegt in der Nachbarschaft zur eigentlichen Drahtmühle. Das Gebäude wurde ursprünglich um 1930 errichtet. Nach fast vollständigem Verfall wurde es im Jahr 1990 rekonstruiert.[6]

Seit 1984 gibt es den Tipp-Kick Verein Grönwohld (TKV Grönwohld), 2015 wurde der Verein Deutscher Mannschaftsmeister und Pokalsieger.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten
 
Gasthof „Unter den Linden“ in Grönwohld, bekannt aus der NDR-Serie „Neues aus Büttenwarder“

1997 bis 2021 wurde in Grönwohld und Umgebung die NDR-Fernsehreihe Neues aus Büttenwarder gedreht. Der in der Serie vorkommende „Dorfkrug“ Unter den Linden steht in Grönwohld. Dort findet außerhalb der Dreharbeiten regulärer Gasthausbetrieb statt, auch Lütt un Lütt steht auf der Getränkekarte. Bereits 1993 war der Gasthof Drehort der NDR-Tatortfolge Um Haus und Hof, wo er Steinbosteler Hof hieß.

Die Fahrbücherei im Kreis Stormarn fährt im Drei-Wochen-Rhythmus drei Haltepunkte in Grönwohld an.[7]

Grönwohld ist durch die Bundesstraße 404 (KielLauenburg/Elbe) an das überregionale Straßennetz angebunden. Von 1887 bis 1976 war Grönwohld Bahnstation der Bahnstrecke Schwarzenbek–Bad Oldesloe.

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Karl Boy-Ed (1872–1930), Seeoffizier, Diplomat und Spion; lebte nach 1918 auf dem Grönwohldhof und starb dort.
  • Hermann Claudius (1878–1980), Lyriker und Erzähler
  • Axel Gehrke (1942–2021), Kardiologe und Politiker (AfD); lebte und starb dort.
  • Herbert Rehbein (1946–1997) und Karin Rehbein (* 1949), Dressurreiter und langjährige Ausbilder auf dem Grönwohldhof
  • Adolph Woermann (1847–1911), deutscher Kaufmann und Reeder, Eigentümer des Grönwohldhofs, starb dort.

Literatur

Bearbeiten
  • Helga Wohlers: Die Drahtmühle in Grönwohld, in: Denkmalpflege in Stormarn. Neumünster 1983, S. 96–102
  • Wolfgang Lange: Die Grönwohlder Mühlen, in: Jahrbuch für den Kreis Stormarn. Bad Oldesloe 2000, S. 39–55
Bearbeiten
Commons: Grönwohld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 3: Ellerbek - Groß Rönnau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2003, ISBN 978-3-926055-73-6, S. 322 (dnb.de [abgerufen am 26. April 2020]).
  3. Kirchspielgeschichte. Kirchengemeinde Trittau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2018; abgerufen am 18. Februar 2018.
  4. Gemeindewahl, Gemeinde Grönwohld Amtliches Endergebnis. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, 14. Mai 2023, abgerufen am 14. Juni 2023.
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Rekonstruktion eines Backhauses (Memento vom 4. März 2021 im Internet Archive)
  7. Fahrplan 2017 der Fahrbücherei@1@2Vorlage:Toter Link/www.bz-sh.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Webseite der Büchereizentrale Schleswig-Holstein, abgerufen am 5. Juni 2017