Haberseigen

Ortsteil der Stadt Furth im Wald im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern

Haberseigen ist ein Gemeindeteil der Stadt Furth im Wald im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Haberseigen
Koordinaten: 49° 18′ N, 12° 48′ OKoordinaten: 49° 18′ 8″ N, 12° 48′ 15″ O
Höhe: 482 m ü. NHN
Einwohner: 16 (Format invalid)
Postleitzahl: 93437
Vorwahl: 09975
Haberseigen (Bayern)
Haberseigen (Bayern)
Lage von Haberseigen in Bayern

Geografie

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Haberseigen liegt 3 Kilometer südwestlich von Furth im Wald an der Staatsstraße 2154. Nordwestlich von Haberseigen erheben sich der 634 Meter hohe Kirschbaumriegel und der 828 Meter hohe Dachsriegel. Von den Südosthängen dieser Berge strömen westlich von Haberseigen der Ponnholzbach und östlich der Markgraben in Richtung Südosten zu Tal.[2][3]

Geschichte

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Haberseigen (auch: Haberseichen, Haberseugen, Haberseige) war Herrensitz derer von Haberseigen. Dieser Herrensitz wurde im Jahr 1600 als Hofmark registriert.[4] Die Hofmark Haberseigen wurde von der Hofmark Ränkam abgetrennt, welche eine Absplitterung der Hofmark Arnschwang war.[5][6]

1612 wurde das Landsassengut Haberseigen an Hans Christian Kolb für 2200 Gulden verkauft. Der Inhaber hatte die Verpflichtung, im Bedarfsfall der Herrschaft ein Kriegspferd zu stellen. 1626 verkaufte Ludwig Kolb Haberseigen an Leutnant Max Heckenstaller in Straubing. Haberseigen wurde während des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden 1641 völlig zerstört.[7] 1666 verkaufte Simon Keller zu Windischbergerdorf Haberseigen an das Bauernehepaar Hans und Amalia Kolbeck aus Warzenried. Diese Familie behielt Haberseigen.[5][8] 1760 gab es in Haberseigen nur den Gutshof. 1784 wurden für Haberseigen zwei Anwesen aufgeführt.[8]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Haberseigen zum Steuerdistrikt Grabitz. Der Steuerdistrikt Grabitz bestand aus den Ortschaften Grabitz und Haberseigen.[9][10]

1821 wurden im Landgericht Cham Gemeinden gebildet. Dabei kam Haberseigen zur landgerichtsunmittelbaren Gemeinde Grabitz. Sie war mit dem Steuerdistrikt Grabitz identisch.[11][12] Ab 1867 gehörten zur Gemeinde Grabitz die Dörfer Grabitz und Haberseigen und die Einöden Stieberg und Tradtbauer.[13] 1946 wurde die Gemeinde Grabitz aufgelöst.[14] Grabitz mit Stieberg und Tradtbauer wurde nach Furth im Wald eingemeindet und Haberseigen kam zur Gemeinde Ränkam.[15]

Haberseigen gehörte 1838 zur Pfarrei Arnschwang.[16] 1913 kam Haberseigen zum Kuratbenefizium Ränkam, Dekanat Cham.[17] 1997 hatte Haberseigen 23 Katholiken.[18]

Einwohnerentwicklung ab 1838

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1838–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1838 30 2[16]
1861 31 13[13]
1871 23 13[19]
1885 31 7[20]
1900 34 6[21]
1913 30 3[17]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 36 4[22]
1950 35 4[15]
1961 29 5[23]
1970 28 k. A.[24]
1987 26 6[25]
2011 16 k. A.[1]

Bodendenkmäler

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Der südliche Teil von Haberseigen ist als Bodendenkmal mit der Denkmalnummer D-3-6642-0010 ausgewiesen. Dort befinden sich archäologische Befunde des frühneuzeitlichen Adelssitzes Haberseigen.[26]

Südöstlich von Haberseigen befindet sich eine spätpaläolithische und mesolithische Freilandstation. Sie zeugt von einer vorgeschichtlichen Siedlung (Denkmalnummer D-3-6642-0066).[27]

Literatur

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  • Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955 (Digitalisat).
  • Prälat Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973
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Einzelnachweise

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  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  2. a b Haberseigen bei Bayernatlas. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  3. a b Haberseigen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. Januar 2023.
  4. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 29 (Digitalisat).
  5. a b Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 53 (Digitalisat).
  6. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 75 (Digitalisat).
  7. Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 102
  8. a b Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 54 (Digitalisat).
  9. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 65 (Digitalisat).
  10. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 67 (Digitalisat).
  11. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 69 (Digitalisat).
  12. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 71 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 666, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 72 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 715 (Digitalisat).
  16. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 21 (Digitalisat).
  17. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 159 (Digitalisat).
  18. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 45
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 840, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 802 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 836 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 840 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 529 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 122 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 249 (Digitalisat).
  26. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6642-0010. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  27. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6642-0066. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.