Johann Zoffany

britischer Maler deutscher Herkunft

Johann Zoffany, auch Zoffani oder Johannes Josephus Zauffely (* 13. März 1733 in Frankfurt am Main; † 11. November 1810 in Strand-on-the-Green, London) war ein britischer Maler deutscher Herkunft.

Selbstporträt, um 1776. Uffizien, Florenz
Selbstporträt als David mit dem Kopf Goliaths, um 1756. National Gallery of Victoria, Australien

Johann Joseph Zoffany war der Sohn des aus Böhmen stammenden und beim Fürsten von Thurn und Taxis in Frankfurt tätigen Hofbaumeisters Anton Franz Zoffany († 1772). Beim Umzug des Hofes 1748 von Frankfurt nach Regensburg kam er mit seinem Vater nach Regensburg; hier arbeitete er in der Werkstatt des Regensburger Kunstmalers Martin Speer im Brixner Hof und heiratete eine Regensburgerin. Er war Schüler von Francesco Solimena und studierte später in Rom bei Agostino Masucci.

1760 ging Zoffany mit 27 Jahren nach London. Dort wurde er ein Schützling des berühmten Schauspielers David Garrick und malte überwiegend Theaterszenen. Garrick stellte Zoffany dem damaligen König George III. vor, der ihm die Aufträge erteilte seine Familie zu malen. Zoffany nahm die Form des Konversationsbildes auf und erlangte dadurch die Gunst des Königs. Er war der erste Maler, der die königliche Familie in ungezwungener Atmosphäre porträtieren durfte. 1768 war er Gründungsmitglied der neu gegründeten königlichen Kunstakademie, der Royal Academy of Arts.

Am 19. Dezember 1763 wurde Zoffany Mitglied im Bund der Freimaurer (The Old King’s Lodge No 28).[1] 1776 bis 1779 lebte er in Italien, überwiegend in Florenz. 1783 zog er nach Kalkutta und porträtierte dort unter anderem Generalgouverneur Warren Hastings. 1789 kehrte er nach London zurück, geriet bei den Andamanen in einen Schiffbruch, und wurde „zum ersten und einzigen Mitglied der Königlichen Akademie, der Kannibale wurde“.[2]

In England schaffte er es nicht, an seinen früheren Erfolg anzuknüpfen.

Werke (Auswahl)

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  • David Garrick as Jaffier and Susannah Maria Cibber as Belvidera (im Theaterstück Venice Preserv’d)
  • David Garrick in Vanbrugh’s Provoked Wife, Theatre Royal, Drury Lane (1763)
  • Porträt des Sir Lawrence Dundas und seines Enkels Lawrence
  • The Third Duke of Richmond out Shooting with his Servant, (ca. 1765)
  • George III, Queen Charlotte and their six eldest Children (1770), The Royal Collection, London
  • George III (1771), The Royal Collection, London
  • The Tribuna of the Uffizi (1772-78), The Royal Collection, Windsor Castle
  • William Palmer and his Family (1785), Oriental and India Office Collection, British Library, London

Literatur

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  • Zoffany (Zauffaly, Zauphaly, Zoffani), Johann (John) Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 544–546 (biblos.pk.edu.pl).
  • William S. Pressly: The French Revolution as Blasphemy: Johan Zoffany’s Paintings of the Massacre at Paris, August 10, 1792. University of California Press, Berkeley 1999.
  • Christine Lerche: Painted Politeness: private und öffentliche Selbstdarstellung im Conversation Piece des Johann Zoffany. WDV, Weimar 2006, ISBN 978-3-89739-511-4.
  • John Anthony Nicholls: Das Galeriebild im 18. Jahrhundert und Johann Zoffanys Tribuna. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität, Bonn 2006 (Digitalisat).
  • Penelope Treadwell: Johan Zoffany. Artist and adventurer. Paul Holberton Publishing, London 2009.
  • Mary Webster: Johan Zoffany. 1733–1810. Yale University Press, New Haven/London 2011, ISBN 978-0-300-16278-3.
  • Martin Postle (Hrsg.): Johan Zoffany RA: Society Observed. Yale University Press, New Haven/London 2011.
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Commons: Johann Zoffany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Falsch geschrieben als „John Soafaney“ in: Albert F. Caldwell: History of the Old King'S Arms Lodge No. 28. 1725–1899. George Kenning, London 1899, S. 109. Vgl. Penelope Treadwell: Johan Zoffany. Artist and adventurer. Paul Holberton Publishing, London 2009, S. 127–133.
  2. William Dalrymple: White Mughals. 2002, S. 209.