Konrad Bloch

deutsch-amerikanischer Biochemiker und Nobelpreisträger

Konrad Emil Bloch (* 21. Januar 1912 in Neisse, Provinz Schlesien; † 15. Oktober 2000 in Lexington, Massachusetts) war ein deutschamerikanischer Biochemiker und Nobelpreisträger.

Konrad Bloch, 1965
Gedenktafel in Neisse

Konrad Bloch entstammte einer jüdischen Familie; seine Eltern waren Fritz Bloch und Henna, geborene Striemer. Ab 1930 studierte er Chemie an der Technischen Hochschule München, wo er sich bald der Organischen Chemie zuwandte. Nach dem Diplomabschluss musste er wegen nationalsozialistischer Verfolgung 1934 Deutschland verlassen und fand Arbeit am Schweizerisches Forschungsinstitut für Hochgebirgsklima und Tuberkulose in Davos. 1936 emigrierte er in die USA. An der Columbia University wurde er unter Hans T. Clarke am College of Physicians and Surgeons[1] promoviert. Nach der Promotion 1938 war er bis 1946 als Forschungsprofessor tätig. Im Anschluss erhielt er eine Professur für Biochemie an der University of Chicago. Von 1954 bis 1982 war er der erste Inhaber eines Lehrstuhls für Biochemie an der Harvard University in Cambridge. 1955 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1956 in die National Academy of Sciences und 1966 in die American Philosophical Society. Seit 1976 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Im Jahr 1964 erhielt er zusammen mit Feodor Lynen vom Max-Planck-Institut für Biochemie zu gleichen Teilen den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Bloch konnte in seiner Arbeit über die Regulierung des Cholesterin- und Fettsäure-Stoffwechsels den Vorgang identifizieren, bei dem im menschlichen Körper Fettsäure zu Cholesterin umgewandelt wird. Durch die Forschung der beiden Wissenschaftler, die ihre Forschung unabhängig voneinander betrieben hatten, wurden nennenswerte Grundlagen für Therapien gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für cholesterinsenkende Medikamente gelegt.

Literatur

Bearbeiten
  • Frank H. Westheimer und W. Lipscomb: Konrad Bloch. 21 January 1912 − 5 October 2000. In: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society. Band 48, 2002, S. 43–49 (PDF, 286 kB).
  • Ute Deichmann: Bloch Konrad. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 187 f.
Bearbeiten
Commons: Konrad Bloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ute Deichmann: Bloch Konrad. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. Berlin/New York 2005, S. 187 f.; hier: S. 187.