Oberbruch
Oberbruch ist ein Stadtteil der Kreisstadt Heinsberg im Kreis Heinsberg und liegt südöstlich des Kernortes.
Oberbruch Stadt Heinsberg
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Koordinaten: | 51° 4′ N, 6° 9′ O |
Höhe: | 41 m ü. NN |
Fläche: | 7,89 km² |
Einwohner: | 7272 (1. Jan. 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 922 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Eingemeindet nach: | Oberbruch-Dremmen |
Postleitzahl: | 52525 |
Vorwahl: | 02452 |
Kirche St. Aloysius in Oberbruch
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Geographie
BearbeitenBenachbarte Orte von Oberbruch sind Dremmen im Süden, Heinsberg im Westen, Unterbruch im Nordwesten und Ratheim im Osten.
Geschichte
BearbeitenEin Broiker buysch wird erstmals 1382 urkundlich erwähnt, dabei ist aber unklar, ob es sich hier bereits um eine Siedlung handelte. Ein Gehöft (hoff in dem Broik), das zum Heinsberger Lehen gehörte, wird 1449 erstmals erwähnt. Oberbruch gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum Gericht Dremmen; die katholische Gemeinde gehörte sogar bis 1910 zum Pfarre Dremmen und wurde dann Rektorat.
1852 war Oberbruch ein Weiler mit 22 Gebäuden und 115 Einwohnern. Es gehörte zu einem Gemeindeverband „Oberbruch“, der auch die Dörfer Eschweiler, Grebben und Hülhoven, die Weiler Hagen und Niethausen sowie verschiedene Gehöftgruppen (z. B. Bleckden oder Kranzes) und Einzelgebäude umfasste (z. B. Kivit oder Oberbruchermühle). Das heutige Oberbruch ist aus den meisten dieser Siedlungskerne zusammengewachsen.
Am 1. Januar 1969 wurde der Ort nach Oberbruch-Dremmen eingemeindet.[2] Seit dem 1. Januar 1972 gehört Oberbruch zu Heinsberg.[3]
Ortsname
BearbeitenDer Ortsname ist aus der Flurbezeichnung Bruch entstanden. Das im 16. Jahrhundert hinzugekommene Beiwort „Ober-“ (Over-) unterscheidet den Ort vom benachbarten Unterbruch.
Ortsspitzname
BearbeitenDer tief gelegene Ort wurde regelmäßig – in manchen Jahren sogar mehrfach – von Überschwemmungen der Wurm heimgesucht. Von den Einwohnern der Nachbarorte bekamen die Oberbrucher daher den Spitznamen „Waterratte“ (mundartlich für Wasserratten).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDenkmäler
Bearbeiten- Skulptur „Der Glaswalzenträger“ von Arno Breker
- Sternhaus, modernes Wohn und Geschäftshaus in Sternform, von Oscar Niemeyer
siehe auch Liste der Baudenkmäler in Heinsberg (Lage "Oberbruch")
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenUnternehmen
Bearbeiten- Die Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG war eine Aktiengesellschaft, deren Werke Kunstseide produzierten. Sitz der AG war Wuppertal-Elberfeld, das Stammwerk befand sich ebenfalls in Heinsberg-Oberbruch.
Bildung
BearbeitenSeit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es im Stadtteil Oberbruch eine Gesamtschule.[4][5]
Verkehr
BearbeitenSchienenverkehr
BearbeitenDie Station Heinsberg-Oberbruch liegt an der Bahnstrecke Lindern–Heinsberg (Rheinl). Dort wurde Güterverkehr des Industriepark Oberbruch abgewickelt. Heute findet auf der Strecke kein Güterverkehr mehr statt.
Seit Dezember 2013 wird Oberbruch außerdem wieder von der Regionalbahnlinie 33 im Personenverkehr angefahren.
Linie | Zuglauf | Taktfrequenz |
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RB 33 | Rhein-Niers-Bahn: Heinsberg (Rheinl) – Heinsberg Kreishaus – Heinsberg-Oberbruch – Heinsberg-Dremmen – Heinsberg-Porselen – Heinsberg-Horst – Heinsberg-Randerath – Lindern – Geilenkirchen – Übach-Palenberg – Herzogenrath – Kohlscheid – Aachen West – Aachen Schanz – Aachen Hbf Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022 |
60 min |
Busverkehr
BearbeitenDie AVV-Buslinien 401, 402, 475, 492 und 493 der WestVerkehr verbinden Oberbruch mit Heinsberg, Hückelhoven, Erkelenz und Lindern. Abends und am Wochenende kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[6]
Radwege
BearbeitenEs gibt mehrere gut ausgebaute Radwegverbindungen in die Nachbarorte. Verbessert wurde die Situation durch die neue Rurbrücke zwischen Oberbruch und Ratheim; sie ersetzt eine alte Rurbrücke, welche baufällig war und 2005 zusammenbrach.
Traditionell besteht ein starkes Verkehrsbedürfnis erholungssuchender Oberbrucher im Fuß- und Radverkehr zwischen Oberbruch und dem benachbarten Ratheimer Adolfosee.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Manfred Jansen (1927–2002), deutscher Fußballspieler
- Franz Wilhelm Peren (* 1959), deutscher Wirtschaftswissenschaftler
Literatur
Bearbeiten- Leo Gillessen: Rückblick auf ein Jahrtausend. Grundzüge der Ortsgeschichte von Dremmen, Eschweiler, Horst, Hülhoven, Oberbruch, Porselen und Uetterath. Aachen 2002, ISBN 3-89653-913-2.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einzelhandels-und Zentrenkonzept der Stadt Heinsberg. (PDF; 8,7 MB) Aktualisierung 2019 - Entwurf -. BBE Handelsberatung GmbH, September 2019, S. 11, abgerufen am 5. März 2021 (Abbildung 3: Einwohner der Stadt Heinsberg nach Stadtteilen; Quelle: Stadt Heinsberg, Stand: 01.01.2019).
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 73.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 310 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Städtische Gesamtschule Heinsberg-Oberbruch geht im August 2014 an den Start Aachener Zeitung, Dezember 2013 (toter Link)
- ↑ Heinsberg.de
- ↑ MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.