Raimund Schulz

deutscher Althistoriker

Raimund Schulz (* 26. Januar 1962 in Hildesheim) ist ein deutscher Althistoriker, der seit 2008 als Professor an der Universität Bielefeld lehrt.

Nach dem Ersten Staatsexamen an der Universität Göttingen 1988 war Schulz wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin, wo er 1991 mit einer Arbeit über das spätrömische Völkerrecht promoviert wurde. Von 1993 bis 1999 war er an der TU Berlin wissenschaftlicher Assistent und habilitierte sich dort 1996 mit einer Arbeit über römische Provinzialherrschaft in der Republik. 2001 legte er das Zweite Staatsexamen ab und war ab 2004 am Gymnasium Himmelsthür als Lehrer tätig. Zugleich war Schulz Lehrbeauftragter an den Universitäten Hannover (2001 bis 2003) und Hildesheim (2004/2005) sowie ab 2003 außerplanmäßiger Professor an der TU Berlin. 2008 nahm er den Ruf auf eine Professur für Alte Geschichte an die Universität Bielefeld an.

Schon vor seiner Berufung entfaltete Schulz eine außergewöhnlich rege Publikationstätigkeit, die rund 100 Aufsätze sowie inzwischen mehrfach aufgelegte Standardwerke zur römischen und griechischen Geschichte umfasste. Mit der Übernahme der Professur intensivierte er diese Publikationstätigkeit noch einmal und griff nun auch Themen auf, welche die gesamte antike Epoche umfassten (so sein Buch „Feldherrn, Krieger und Strategen“ zum Krieg in der Antike). 2017 erhielt Schulz für sein Buch „Abenteurer der Ferne. Die großen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike“ den Forschungspreis Geographie und Geschichte der Frithjof-Voss-Stiftung; das Werk fand nicht nur in Fachkreisen größere Aufmerksamkeit.[1] Es erschien 2022 in polnischer, 2023 in italienischer und 2024 in englischer Übersetzung, wurde mit mehreren nationalen und internationalen Preisen bedacht und breit rezipiert. Schulz gehört damit zu den aktuell produktivsten Althistorikern weltweit.

Neben seinen genuin althistorischen Interessen beschäftigt sich Schulz spätestens seit seiner fünfjährigen Tätigkeit als Gymnasiallehrer und Fachseminarleiter immer wieder mit fachdidaktischen Problemen und Fragestellungen, und er hat auch hierzu eine große Zahl einschlägiger Aufsätze in Fachzeitschriften und Sammelbänden publiziert. Zudem lieferte er Kapitel zu Schulbüchern der Sek-1 (Geschichte und Geschehen) und verfasste (zusammen mit W. Dahlheim) für die Sek 2 (Oberstufe) einen eigenständigen Band zur griechisch-römischen Antike in der „Historisch-Politische Weltkunde“ (2006). Einen Ruf auf eine fachdidaktische W-3-Professur in Ludwigsburg hat er abgelehnt. Für den akademischen Unterricht erarbeitete er das inzwischen viel benutzte und zum Standardwerk avancierte Werk „Die Perserkriege“ (De Gruyter 2017), das zugleich einen interpretierenden Überblick über den aktuellen internationalen Forschungsstand bietet.

Fachhistorische Arbeitsschwerpunkte von Schulz sind Seefahrt, Krieg, Herrschaft sowie Weltgeschichte der Antike.

Schriften

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Literatur

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  • Kürschners deutscher Gelehrten-Kalender 2007. Saur, München, 2007. Band 3, S. 3370.
  • Vademekum der Geschichtswissenschaften. 8. Ausgabe 2008/2009. Steiner, Stuttgart 2008, S. 593.
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Einzelnachweise

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  1. uni.aktuell: Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld. Abgerufen am 24. Oktober 2017.