Sembten (Schenkendöbern)

Ortsteil von Schenkendöbern

Sembten (niedersorbisch Semtyń) ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenkendöbern im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg.

Sembten
Koordinaten: 52° 1′ N, 14° 38′ OKoordinaten: 52° 0′ 50″ N, 14° 38′ 15″ O
Höhe: 80 m ü. NHN
Fläche: 10,83 km²
Einwohner: 271 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1998
Eingemeindet nach: Lutzketal
Postleitzahl: 03172
Vorwahl: 035693
Sembten (Brandenburg)
Sembten (Brandenburg)
Lage von Sembten in Brandenburg
Dorfkirche
Dorfkirche

Geografie und Verkehrsanbindung

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Sembten liegt an der L 46. Unweit östlich verläuft die B 112.

Ersterwähnung

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Die Gemarkung Sembten und ihre Besiedlung wird älter sein, aber im Jahre 1316 wird der Ort ersterwähnt. Zunächst Semtyñ geschrieben, folgend Tzemtin oder Tzemetyn. Der Name ist slawischen Ursprungs.[2] 1490 gibt es einen Beleg uff dem Semptnischen felde.[3]

Rittergut

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Einen großen Teil der Ortsgeschichte wurde bestimmt durch das Rittergut im Ort. In älteren Chroniken wird Sembten als chursäschsiches Rittergut und Dorf, das Gut wird also zuerst genannt, in der Niederlausitz im Gubenschen Kreis betitelt.[4] Im 17. Jahrhundert war die Familie von Bomsdorf Grundherr vor Ort.[5] Es folgten unter anderem die von Rabenau, hier konkret Premierleutnant beim Eliteregiment der sächsischen Gardes du Corps Abraham Heinrich August von Rabenau, verheiratet mit Auguste Friederike von Meyer zu Konow.[6] Kurz gehörte Sembten denen von Voss.[7] Um 1845 befand sich Gut Sembten in bürgerlicher Hand.[8] Herr Stolle ist Gutsherr in dieser Phase.[9]

Nach dem Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer für die Provinz Brandenburg gehörte das Anwesen um 1879 dem Prinzen von Carolath-Schönaich mit Wohnsitz in Amtitz. Zum Gut Sembten gehörte eine große Molkerei, Verwalter war der Administrator Amtmann Rahe. Die Gesamtgröße betrug rund 750 ha Land, davon 180 ha Wald.[10] Amtitz wiederum ist eine größere Herrschaft in der regionalen Nachbarschaft und ausgestattet mit einigen Nebengütern, zeitweise auch Sembten. Der Eigentümer Heinrich zu Schoenaich-Carolath ist auch Landrat des Kreises Guben. In der Verwaltung des Rittergutes war Rentmeister Pein tätig.[11] Bereits vor 1895 inseriert mit Familie Schulz-Sembten die neuen Gutsbesitzer den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte.[12] Diese große Familie Schulz ist besonders im Oderbruch begütertert. Familie Schulz, durfte dann als Zusatzzweitnamen den Ort an den Familiennamen anfügen. Für Schulz-Sembten erfolgte dazu 1920 die amtliche Berechtigung. Vertreter vor Ort war der Ökonomierat Max Schulz-Sembten (1859–1942). Nachfolger als Gutsherr wurde Rudolf Schulz-Sembten, der zuvor schon als Verwalter agierte und bis 1945 im Kriegsdienst stand.[13]

Im Ort Sembten befanden sich laut dem Brandenburgischen Güteradressbuch vier weitere landwirtschaftliche Betriebe, allesamt im Umfang um die 30 ha. Geführt wurden diese Betriebe durch die Familien K. Krüger, A. Lehmann, Witwe Pötschke und G. Pusch. Die Größe von Rittergut Sembten bleibt bis zur großen Weltwirtschaftskrise 1929/1930 stabil.[14]

Sehenswürdigkeiten

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Baudenkmale

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In der Liste der Baudenkmale in Schenkendöbern sind für Sembten drei Baudenkmale aufgeführt:

  • der Gutshof (Lindenstraße 25), ein Herrenhaus mit Park und Gutsanlage
  • die Dorfkirche und Kirchhofseinfriedung (Lindenstraße 23)
  • Das Vorwerk „Eichenhof“ (Steinsdorfer Straße; bis 1937 Dubbine) besteht aus drei Wirtschaftsgebäuden.

Literatur

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  • Hartmut Schatte: Die Familie Schulz und ihre Güter in Brandenburg-Preußen mit Sembten, Groß Drewitz und Grano in der Niederlausitz. Regia-Verlag, Cottbus 2003. 72 S. ISBN 978-3-936092-62-2.
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Commons: Sembten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter - Herkunft - Bedeutung. 1. Auflage. be.bra Wissenschafts-Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-937233-17-8, S. 158 (google.de [abgerufen am 19. November 2021]).
  3. Siegfried Körner: Ortsnamenbuch der Niederlausitz. Studien zur Toponymie der Kreise Beeskow, Calau, Cottbus, Eisenhüttenstadt, Finsterwalde, Forst, Guben, Lübben, Luckau und Spremberg (= Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte. Band 36). Akademie-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-05-000836-9, S. 228 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Philipp Ludwig Hermann Röder: Geographisches statistisch-topographisches Lexikon von Obersachsen und der Ober-und Niederlausi(t)z, oder vollständige alphabetische Beschreibung aller im Öbersächsischen Kreise und der Lausiz befindlichen Städte, Schlösser, Dörfer, Fleken, Höfe, Berge, Thäler, Flüsse, Seen, merkwürdiger Gegenden u. s. w. Band 7. Verlag der Stettinschen Buchhandlung, Ulm 1805, S. 598 (google.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  5. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preussischen Monarchie. In: Standardwerk der Genealogie. Erster Band. A - K, B, R, V. Verlag von Ludwig Rauh, Berlin 1855, S. 83–1179 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  6. Walter von Boetticher: Geschichte des oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635-1815. In: Mehrbändige Ausgabe. Band 2, v. Meyer zu Knunow. Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, Oberlößnitz, Görlitz 1913, S. 198 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  7. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. Oder 1844. VI. Kreis Guben. In Gustav Hernacher Buchhandlung, Frankfurt a. d. Oder 1844, S. 88 (google.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  8. Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Vorgängerausgabe der Güteradressbücher. Provinz Brandenburg, Kreis Guben. Selbstverlag des Herausgebers, Berlin 1857, S. 118 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  9. F. W. Böttcher: Die landwirthschaftlichen Vereine in den Königlich Preußischen Staaten. Eine tabellarisch-statistische Nachweisung ihrer gegenwärtigen Verhältnisse, Centralisation etc. Hrsg.: Im Auftrage des Königlichen Landes-Oekonomie-Collegiums. 3. Auflage. Verlag von Karl Wiegandt, Berlin 1856, S. 69 (google.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  10. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedel: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lieferung 1: Die Provinz Brandenburg. Hrsg.: Nach amtlichen Quellen. 1. Auflage. Reprint der Humboldt-Universität zu Berlin. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 76–77, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  11. Jahresbericht des Gymnasiums und der Realschule zu Guben für das Schuljahr 1906/1907 erstattet durch den Direktor Dr. Hamdorff. Schulnachrichten. 1907. Progr. No. 86. Druck von Albert Koenig, Guben 1907, S. XVII (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  12. Deutscher Garten. Der praktische Ratgeber im Obst-und Gartenbau. Jahrgang 1895. In: Illustrierte Wochenschrift für Gärtner, Gartenliebhaber und Landwirte. Band 10. 1895. Nr. 5, Anzeigenteil des praktischen Ratgebers im Obst-und Gartenbau. Frankfurt a. d. Oder. Verlag von Trowitsch u. Sohn. Königliche Hofbuchdruckerei, Frankfurt a. d. Oder 1895, S. 40 (google.de [abgerufen am 18. November 2021]).
  13. Kurt Winckelsesser unter Mitwirkung von Harald Richert: Deutsches Geschlechterbuch 1969. Brandenburger Band 2. In: Gesamtreihe DGB. Brandenburger Band 2, DGB Schulz 3 Einzeldruck der Stammfolge. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1969, S. 482–487 (d-nb.info [abgerufen am 18. November 2021]).
  14. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe-Brandenburg. Verlag Niekammer’s Adreßbücher G.m.b.H., Leipzig 1929, S. 76 f. (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 18. November 2021]).