Theo Herrmann (Psychologe)

deutscher Psychologe

Theo Herrmann (* 24. Mai 1929 in Bochum;[1]21. Juli 2013 in Ladenburg) war ein Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Mannheim.

Biografie

Bearbeiten

Er studierte von 1950 bis 1954 an der Universität Mainz Psychologie. Nach der Promotion (1956)[2] und nach einer Praxiszeit als Betriebspsychologe[3] in Norddeutschland habilitierte er sich in Mainz (1963).

Nach der Berufung zum Ordinarius an die Technische Universität Braunschweig (1964)[4] widmete er sich vor allem der psychologischen Erforschung der elterlichen Erziehung. 1968 wechselte er an die Universität Marburg und 1977 an die Universität Mannheim. Seit 1997 ist er emeritiert.

Seit den 1970er Jahren konzentrierten sich seine Forschungsarbeiten auf die Erzeugung sprachlicher Äußerungen und deren Zusammenhang mit dem Denken, der Raumkognition und anderen kognitiven Vorgängen. Herrmann hat sich darüber hinaus intensiv mit der Wissenschaftstheorie der Humanwissenschaften befasst. Insgesamt liegen von ihm etwa 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen vor.

1994 erhielt er einen Lehrpreis des Landes Baden-Württemberg. 1956 erhielt er den Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1990 wurde er Mitglied der Academia Europaea.

Theo Herrmann war von 1970 bis 1972 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und seit 1998 deren Ehrenmitglied.

Der Nachlass von Theo Herrmann ist im Psychologiegeschichtlichen Forschungsarchiv (PGFA) der Fernuniversität in Hagen.

Schriften

Bearbeiten
  • Problem und Begriff der Ganzheit in der Psychologie (Wien: R. M. Rohrer, Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte. 231. Bd. 3., 1957)
  • Lehrbuch der empirischen Persönlichkeitsforschung (Göttingen: Hogrefe, 1969, Sechste Auflage 1991)
  • Psychologie des elterlichen Erziehungsstils. Komponenten der Bekräftigung in der Erziehung (mit K. Stapf und K. H. Stäcker. Bern/Stuttgart: Huber/Klett, 1972, Zweite Auflage, 1976)
  • Über einige Einwände gegen die nomothetische Psychologie (Kritik der kritischen Psychologie, Hrsg. H. Keuth, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1973)
  • Psychologie als Problem (Stuttgart: Klett-Cotta, 1979)
  • Sprechen und Sprachverstehen. In: Hans Spada (Hrsg.): Lehrbuch Allgemeine Psychologie. Huber, Bern 1990, S. 281–322.
  • Allgemeine Sprachpsychologie (München: Urban und Schwarzenberg, 1985, Zweite Auflage, Weinheim: Psychologische Verlags Union, 1995)
  • Sprechen: Psychologie der Sprachproduktion (mit J. Grabowski. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 1994)
  • Sprache verwenden (Stuttgart: Kohlhammer, 2005)
  • (Hrsg.) Dichotomie und Duplizität: Grundfragen psychologischer Erkenntnis. Ernst August Dölle zum Gedächtnis. Bern: Huber, 1974, ISBN 978-3-456-80013-4
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Geburtsdatum Kürschner, Deutscher Gelehrtenkalender 2009
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sulb.uni-saarland.deZur Phänomenologie des Bekanntheitserlebens, Psychologische Rundschau, 1956/7, 8, 32 – 41 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF; 1,2 MB)
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sulb.uni-saarland.deÜber Schematisierungsprozesse bei Mitarbeiterbeurteilungen im Industriebetrieb, Psychologische Rundschau, 1959, 170 – 179 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF; 773 kB)
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sulb.uni-saarland.dePsychologie und Kybernetik, Psychologische Rundschau, 1966, 13 – 25 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF; 1,6 MB)