Veselin Vujović
Veselin „Vujo“ Vujović (serbisch-kyrillisch Веселин Вујовић; * 18. Januar 1961 in Cetinje, Republik Montenegro, SFR Jugoslawien) ist ein montenegrinischer Handballtrainer und ehemaliger jugoslawischer Handballspieler.
Veselin Vujović (2016)
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Spielerinformationen | |
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Spitzname | „Vujo“ |
Geburtstag | 18. Januar 1961 |
Geburtsort | Cetinje, Jugoslawien |
Staatsbürgerschaft | montenegrinisch |
Körpergröße | 1,96 m |
Spielposition | Rückraum links |
Wurfhand | rechts |
Vereinslaufbahn | |
von – bis | Verein |
–1979 | Lovćen Cetinje |
1979–1988 | Metaloplastika Šabac |
1988–1993 | FC Barcelona |
1993–1995 | BM Granollers |
Nationalmannschaft | |
Spiele (Tore) | |
Jugoslawien | 183 (738) |
Stationen als Trainer | |
von – bis | Station |
1995–1999 | Metaloplastika Šabac |
2000–4/2003 | BM Ciudad Real |
–2006 | Serbien und Montenegro |
– | Serbien und Montenegro (Jugend) |
2006–1/2010 | RK Vardar Skopje |
1/2010–12/2010 | al-Sadd Sports Club |
4/2011–2013 | RK Vardar Skopje |
2013–2014 | al Shabab |
2014–2016 | RK Zagreb |
2015–2019 | Slowenien |
2017–2018 | RD Koper 2013 |
2018–2019 | RK Železničar Niš |
2019–2020 | RK Zagreb |
1/2021–2021 | RK Borac Banja Luka |
2021–12/2021 | RK Vardar Skopje |
2022–11/2023 | Iran |
2/2024–4/2024 | RK Nexe |
2024– | Katar |
Stand: 21. August 2024 |
Mit 1,96 m Körperlänge spielte er im linken Rückraum. Er gilt als einer der weltbesten, erfolgreichsten, allerdings auch umstrittensten Handballspieler der 1980er Jahre. Als erster Handballspieler wurde er 1988 zum Welthandballer gewählt.
Karriere
BearbeitenAls Spieler
BearbeitenMit 20 Jahren wechselte er zum jugoslawischen Spitzenklub Metaloplastika Šabac und war Teil der „Goldenen Generation“ des Vereins mit sieben nationalen Meisterschaften in Folge und zwei Titeln im Europapokal der Landesmeister. Vujović war zeitgleich in den 1980ern auch die Schlüsselfigur der jugoslawischen Nationalmannschaft, mit welcher er Olympiasieger und Weltmeister wurde. 1988 gewann er die erstmals stattfindende Wahl zum Welthandballer des Jahres. Im gleichen Sommer wechselte er nach Spanien zum FC Barcelona und später 1993 zu BM Granollers. Mit Barcelona gewann er ein weiteres Mal den Europapokal der Landesmeister, mit Granollers den EHF-Pokal.
Als Trainer
BearbeitenNach seinem Karriereende im Jahr 1995 wurde er Trainer bei Metaloplastika Šabac und ab 2000 beim spanischen Erstligisten BM Ciudad Real. Diese Position verlor er im April 2002, nachdem er im Final-Hinspiel im Europapokal der Pokalsieger nach dem Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt den Flensburger Spieler Lars Christiansen niedergestreckt hatte. Anschließend war er auf den am Boden liegenden Lars Krogh Jeppesen getreten. Er erhielt dafür von der EHF eine zehnmonatige Sperre und 9.000 Euro Geldstrafe.[1][2]
2005 führte er die Jugend-Nationalmannschaft von Serbien-Montenegro zum ersten Jugend-Weltmeisterschaftstitel. Bei der Europameisterschaft 2004 in Slowenien gewann die von ihm trainierte serbisch-montenegrinische Nationalmannschaft gegen den späteren Europameister Deutschland im Eröffnungsspiel 28:26. Seine Mannschaft wurde dann Sechster. Bei der Weltmeisterschaft 2005 in Tunesien wurde seine Mannschaft Fünfter. Bei der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz erreichte seine Mannschaft nur den neunten Platz. Dies führte wie auch der Vorwurf, er hätte seinen Spielern ein absichtliches Verlieren im Spiel gegen Kroatien vorgeschlagen, mit zu seiner Ablösung durch Jovica Cvetković. Mit ihm tauschte er quasi seinen Arbeitgeber, denn Veselin Vujović trainierte anschließend die mazedonische Mannschaft von RK Vardar Skopje, wo Jovica Cvetković zuvor als Trainer tätig war. Am 23. November 2008 attackierte Vujović nach einem Europapokalspiel zwischen Vardar Skopje und den Kadetten Schaffhausen die Schiedsrichter, woraufhin er für ein Jahr gesperrt wurde und eine Geldstrafe von 3.000 Euro erhielt.[3] Im Januar 2010 verließ er Skopje und trainierte bis Dezember 2010 den katarischen Verein al-Sadd Sports Club.[4][5][6] Im April des folgenden Jahres übernahm er erneut das Traineramt von RK Vardar Skopje.[7] Nachdem Vujović im Sommer 2013 in die Vereinigten Arabischen Emirate zum Verein al Shabab gewechselt war,[8] wurde er im September 2014 Trainer des kroatischen Klubs RK Zagreb.[9] Ab Mai 2015 trainierte er zusätzlich die slowenische Nationalmannschaft.[10] In der Saison 2017/18 trainierte er zusätzlich den slowenischen Erstligisten RD Koper 2013.[11][12] In der Saison 2018/19 trainierte er den serbischen Erstligisten RK Železničar Niš.[13][14] Im September 2019 übernahm er erneut RK Zagreb.[15] Im November 2019 trennte sich der slowenische Handballverband von ihm.[16] Nach der Saison 2019/20 beendete Vujović aus persönlichen Gründen sein Engagement bei RK Zagreb.[17] Seit Januar 2021 trainiert er den bosnischen Erstligisten RK Borac Banja Luka.[18] Im Sommer 2021 übernahm er zum dritten Mal das Traineramt von RK Vardar Skopje.[19] Dort wurde er im Dezember 2021 freigestellt.[20]
Vujović trainierte von März 2022 bis November 2023 die iranische Nationalmannschaft.[21][22] Zwischen Februar 2024 und April 2024 war er Trainer des kroatischen Erstligisten RK Nexe.[23][24] Im August 2024 übernahm er das Traineramt der katarischen Nationalmannschaft.[25]
Erfolge
BearbeitenAuswahlmannschaften
- Juniorenweltmeister 1981 mit Jugoslawien
- Vize-Weltmeister 1982 mit Jugoslawien
- Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles
- Weltmeister 1986 mit Jugoslawien
- Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul
- Weltmeisterschaft 1990, 4. Platz mit Jugoslawien
- Europameisterschaft 1996: Bronze mit Jugoslawien
Vereinsmannschaften
- 7× Jugoslawischer Meister mit Metaloplastika Šabac: 1981, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986 und 1987
- 4× Jugoslawischer Pokalsieger mit Metaloplastika Šabac: 1980, 1983, 1984 und 1986
- 2× Europapokal der Landesmeister mit Metaloplastika Šabac: 1985 und 1986
- 4× Spanischer Meister mit dem FC Barcelona: 1989, 1990, 1991 und 1992
- 2× Spanischer Pokalsieger mit dem FC Barcelona: 1990 und 1993
- 1× Europapokal der Landesmeister mit dem FC Barcelona: 1991
- 1× EHF-Pokalsieger mit dem BM Granollers: 1995
Persönliche Auszeichnungen
- 1× Sportler des Jahres in Jugoslawien
- 2× Handballer des Jahres in Jugoslawien
- 1988 Welthandballer des Jahres
Als Trainer:
- 4. Platz bei den Olympischen Sommerspielen 2000 mit Serbien-Montenegro
- Weltmeister U19-Jugend 2005 mit Serbien-Montenegro
- 2× Kroatischer Meister mit Zagreb
- 2× Kroatischer Pokalsieger mit Zagreb
- 1× Nordmazedonischer Meister 2013 mit Skopje
- 1× Nordmazedonischer Pokalsieger 2012 mit Skopje
- 1× Sieger der SEHA-Liga 2012 mit Skopje
- Bronzemedaille mit der slowenischen Nationalmannschaft bei der WM 2017 in Frankreich
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ archiv.thw-handball.de, nach einem Artikel der Kieler Nachrichten vom 22. Januar 2004: Start gegen Serbien ohne Stars
- ↑ archiv.thw-handball.de, nach einem Artikel der Kieler Nachrichten vom 23. Januar 2004: Start mit Pleiten, Pech und Pannen
- ↑ Ein Jahr Sperre für Veselin Vujovic nach Angriff auf Schiedsrichter
- ↑ Gegnerkader RK Vardar PRO Skopje - Saison 2009/2010
- ↑ Veselin Vujović a new coach of Cimos Koper?
- ↑ Vujović napustio Katar
- ↑ Veselin Vujović umjesto Pera Miloševića
- ↑ Veselin Vujović u Al Shababu iz Dubaija ( vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)
- ↑ handball-world.com: Zagreb präsentiert neuen Trainer vom 22. September 2014, abgerufen am 30. September 2014
- ↑ handball-world.com: Slowenien mit Trainerwechsel vom 28. Mai 2015, abgerufen am 13. Januar 2016
- ↑ handball-planet.com: Veselin Vujovic overtakes RD Koper 2013! vom 29. Juni 2017, abgerufen am 30. Juni 2017
- ↑ handball-world.news: Koper trennt sich von Veselin Vujovic vom 13. Juni 2018, abgerufen am 13. Juni 2018
- ↑ handball-world.news: Veselin Vujovic übernimmt serbischen Meister Nis vom 4. Juli 2018, abgerufen am 4. Juli 2018
- ↑ handbollskanalen.se: Uppgifter: Vujovic har sagt upp sig från Zeleznicar Nis vom 25. April 2019, abgerufen am 24. September 2019
- ↑ eurohandball.com: Vujovic returns to Zagreb to replace Tamse vom 24. September 2019, abgerufen am 24. September 2019
- ↑ handball-world.news: Slowenien trennt sich von Nationaltrainer Veselin Vujovic vom 27. November 2019, abgerufen am 27. November 2019
- ↑ rtcg.me: Veselin Vujović napustio Zagreb vom 22. Mai 2020, abgerufen am 22. Mai 2020
- ↑ handbollskanalen.se: Veselin Vujovic tar över ny klubb – tionde i karriären vom 4. Januar 2021, abgerufen am 4. Januar 2021
- ↑ handball-world.news: Vardar Skopje stellt vorläufiges Team für 2021/22 vor: Veselin Vujovic wird erneut Trainer vom 5. Juni 2021, abgerufen am 5. Juni 2021
- ↑ www.handball-world.news HC Vardar 1961 Skopje trennt sich von Cheftrainer Veselin Vujovic abgerufen am 12. Dezember 2021
- ↑ handbollskanalen.se: Veselin Vujovic blir förbundskapten för Iran abgerufen am 17. März 2022
- ↑ handball-planet.com: Veselin Vujovic is no longer Iran NT coach abgerufen am 2. Dezember 2023 (englisch)
- ↑ handball-world.news: Trainer Veselin Vujovic übernimmt kroatischen Top-Klub abgerufen am 27. Februar 2024
- ↑ handball-world.news: Veselin Vujovic ist nicht mehr Trainer von RK Nexe abgerufen am 23. April 2024
- ↑ qatarhandball.com: فيسيلين فوجوفيتش مدربا لمنتخبنا الوطني الأول لـكرة اليد لقيادته في الاستحقاقات المقبلة abgerufen am 21. August 2024
Personendaten | |
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NAME | Vujović, Veselin |
ALTERNATIVNAMEN | Vuja; Вујовић, Веселин (kyrillisch) |
KURZBESCHREIBUNG | montenegrinischer Handballtrainer |
GEBURTSDATUM | 18. Januar 1961 |
GEBURTSORT | Cetinje, SR Montenegro, SFR Jugoslawien |