Vierschanzentournee 1953
Die 1. Vierschanzentournee 1953, offiziell Deutsch-Österreichische Springertournee,[1] war eine von der Fédération Internationale de Ski (FIS) zwischen dem 1. Januar und 11. Januar 1953 veranstaltete Reihe von Skisprungwettkämpfen. Die Gesamtwertung gewann der Österreicher Sepp Bradl vor den Norwegern Halvor Næs und Asgeir Dølplads. Als bester Deutscher belegte Toni Brutscher einen bemerkenswerten vierten Rang.
Vierschanzentournee 1953 | ||
Sieger | ||
Tourneesieger | Sepp Bradl | |
Garmisch-Partenkirchen | Asgeir Dølplads | |
Oberstdorf | Erling Kroken | |
Innsbruck | Sepp Bradl | |
Bischofshofen | Halvor Næs | |
Wettbewerbe | ||
Austragungsorte | 4 | |
Teilnehmer | ||
Nationen | 6 | |
Sportler | 50 | |
1953/54 → |
Teilnehmende Springer
BearbeitenAn der Tournee nahmen insgesamt 50 Teilnehmer aus sechs Nationen teil.[2] Mindestens ein Tages-Ergebnis weisen dabei folgende, bisher eruierte 48 Springer aus: (ein Slowene und ein weiterer Springer fehlen)
Nation | Teilnehmer |
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BR Deutschland (16) | Nationalteam: Toni Brutscher, Franz Dengg, Franz Eder, Sepp Hohenleitner, Sepp Weiler;[3] außerdem: Hermann Anwander, Anderl Brandner, Friedl Brandner, Toni Eisgruber, Robert Engel, Willi Fischer, Rudi Gering, Willy Gotthold, Hans Karg, Heini Klopfer, Toni Landenhammer |
Jugoslawien (5) | Karel Klančnik, Jože Langus, Janez Polda, Jože Zidar, + 5. Starter |
Norwegen (3) | Asgeir Dølplads, Erling Kroken, Halvor Næs |
Österreich (18) | Nationalteam: Sepp Bradl, Ferdl Kerber, Albin Plank, Fritz Ruepp, Walter Steinegger;[4] außerdem: Rudi Dietrich, Willi Gantschnigg, Franz Gradwohl, Franz Mair, Karl Mair, Fredi Schirmer, Hermann Schirmer, Toni Schirmer, Franz Schlömmer, Erwin Steinegger, Toni Wieser, Karl Wilhelm, Heinz Winkler |
Schweden (4) | Harry Bergqvist, Kalle Holmström, Toivo Lauren, Arne Nilsson |
Schweiz (3) | Gottfried Brügger, Fritz Schneider, Hans Suter |
Neben 16 Deutschen und 18 Österreichern nahmen fünf Slowenen, vier Schweden sowie je drei Norweger und Schweizer an der neu-erschaffenen 1. Springertournee teil.[4] Unter den Teilnehmern fanden sich vier ehemalige Weltrekordhalter im Skispringen: (Sepp Bradl, Rudi Gering, Franz Mair und Willi Gantschnigg),[5] der Skisprung-Weltmeister von 1939, (Sepp Bradl), sowie mit (Kalle Holmström, Bronze 1952), ein Medaillengewinner bei Olympischen Spielen.
Austragungsorte
BearbeitenGarmisch-Partenkirchen
BearbeitenDonnerstag, 1. Januar 1953
Das Auftaktspringen der Vierschanzentournee fand am 1. Januar 1953 auf der Großen Olympiaschanze (K 90) in Garmisch-Partenkirchen statt. 30.000 Zuschauer verfolgten das Neujahrsspringen, das der Norweger Asgeir Dølplads vor Sepp Bradl (Österreich) und Toni Brutscher (Deutschland) gewann.[6]
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Oberstdorf
BearbeitenSonntag, 4. Januar 1953
Das zweite Springen der Vierschanzentournee fand am 4. Januar 1953 auf der Schattenbergschanze (K 90) in Oberstdorf statt. Der Norweger Erling Kroken gewann das Springen vor Sepp Bradl (Österreich) und Asgeir Dølplads (Norwegen).[8]
Da bisher mindestens 7 Ränge für die Station in Oberstdorf nicht zu ermitteln waren, fehlt die Summation der Punkte für fehlende Namen natürlich auch in der Gesamtwertung. Das gilt es zu berücksichtigen.
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Zwischenstand nach 2 Springen | ||
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Pos. | Springer | Punkte |
1. | Asgeir Dølplads | 436,5 |
2. | Sepp Bradl | 436,0 |
3. | Halvor Næs | 433,0 |
Innsbruck
BearbeitenDienstag, 6. Januar 1953
Das dritte Springen der Vierschanzentournee fand am 6. Januar 1953 auf der Bergiselschanze (K 90) in Innsbruck statt. Der Österreicher Sepp Bradl gewann das Springen vor Asgeir Dølplads (Norwegen) und Harry Bergqvist (Schweden).[10]
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[ Primär-Quelle: Passauer Neue Presse vom 8. Januar 1953, mit leichten Weiten-Abweichungen zu den Angaben von A.Kwiecinski, / verbessert. // Dagegen erscheinen Punktangaben in allen später veröffentlichten Quellen, einen Wertungsfehler von minus 10,0 Punkten der damals Sprunglauf-Verantwortlichen, im Nachhinein übereinstimmend korrigiert und deshalb belassen.]
Zwischenstand nach 3 Springen | ||
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Pos. | Springer | Punkte |
1. | Sepp Bradl | 660,0 |
2. | Asgeir Doelplads | 659,5 |
3. | Halvor Næs | 649,5 |
Bischofshofen
BearbeitenSonntag, 11. Januar 1953
Das vierte Springen der Vierschanzentournee fand am 11. Januar 1953 auf der Paul-Außerleitner-Schanze (K 90) in Bischofshofen statt. 12.000 bis 15.000 Zuschauer verfolgten das Springen, das der Norweger Halvor Næs vor Sepp Bradl (Österreich) und Harry Bergqvist (Schweden) gewann.[12]
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[ Primär-Quelle: Passauer Neue Presse vom 12. Januar 1953, gibt für alle Springer auf den Tages-Rängen 1–10, jeweils 5,6 Punkte mehr an. Zudem Rechenfehler bei A.Kwiecinski für J.Polda korrigiert.]
Gesamtwertung
Bearbeiten
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Das Buch: „50 Jahre Internationale Vierschanzen-Tournee – Fliegen & Siegen“, benennt insgesamt 50 Springer aus sechs Ländern als Tournee-Teilnehmer 1953, die an mindestens einem Springen teilnahmen.
Nur 15 Springer haben an allen vier Austragungs-Orten teilgenommen.
Da die Ergebnisliste für das Springen in Oberstdorf unvollständig ist (mindestens 7 Ränge und die dazugehörenden Punkte waren bisher nicht zu ermitteln), ist auch automatisch die Gesamtwertungs-Übersicht unvollständig. Diesen Umstand gilt es zu berücksichtigen.
Achtung: Die vier benannten Quellen, widersprechen sich des Öfteren statistisch. Zahlen der Primär-Quelle Passauer Neue Presse, wurden von A.Kwiecinski und/oder beiden Literatur-Vorlagen so manches Mal in Teilen nicht korrekt übernommen. Nun galt es abzuwägen, welchen Zahlen man größere Gewichtung beimisst. Dies ist in guter Abwägung gegeneinander hierbei geschehen. Für den Sprunglauf in Bischofshofen, wurden für alle erwähnten Springer der Tages-Ränge 1–10, in der Primär-Quelle jeweils 5,6 Punkte zu viel angegeben, sodass man davon ausgehen muss, dass den Sprunglauf-Verantwortlichen ein damaliger Wertungs-Rechenfehler unterlief, welcher dann im Nachhinein journalistisch korrigiert wurde.
Literatur
Bearbeiten- Robert Kauer, Raymund Stolze, Klaus Taglauer: 50+1 Jahre Internationale Vierschanzentournee – Fliegen & Siegen. 1.–3. Auflage. wero press, Pfaffenweiler 2001 / 2002, ISBN 3-9808049-0-9.
- Jens Jahn, Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens. AGON Sportverlag, Kassel 2004, ISBN 3-89784-099-5, S. 206–207
Weblinks
Bearbeiten- Official Results: FIS Garmisch-Partenkirchen (GER). In: fis-ski.com, abgerufen am 23. November 2018.
- Official Results: FIS Oberstdorf (GER). In: fis-ski.com, abgerufen am 23. November 2018.
- Official Results: FIS Innsbruck (AUT). In: fis-ski.com, abgerufen am 23. November 2018.
- Official Results: FIS Bischofshofen (AUT). In: fis-ski.com, abgerufen am 23. November 2018.
- Cup Standings: Four Hills 1953. In: fis-ski.com, abgerufen am 23. November 2018.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Die Geschichte der Vierschanzentournee. In: vierschanzentournee.com. Abgerufen am 1. Januar 2021.
- ↑ Fliegen & Siegen, S. 212.
- ↑ Fliegen & Siegen, S. 19.
- ↑ a b Fliegen & Siegen, S. 18.
- ↑ Skiflugweltrekorde. In: skisprungschanzen.com, abgerufen am 23. November 2018.
- ↑ Ein Junior siegt in Garmisch. In: Arbeiter-Zeitung. Nr. 2, 3. Januar 1953, S. 8;
Norwegischer Sprunglaufsieg an Neujahr in Garmisch. In: Passauer Neue Presse. Nr. 1, 3. Januar 1953, S. 10. - ↑ Adam Kwieciński: Deutsch Oesterreichischen Springertournee: Garmisch-Partenkirchen 1953.01.01. In: wyniki-skoki.hostingasp.pl, abgerufen am 23. November 2018.
- ↑ Bradls Kampf gegen die Norweger. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 6. Jänner 1953, S. 12.
- ↑ Adam Kwieciński: Deutsch Oesterreichischen Springertournee: Oberstdorf 1953.01.04. In: wyniki-skoki.hostingasp.pl, abgerufen am 23. November 2018.
- ↑ Bradl führt in der Springertournee. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Jänner 1953, S. 12.
- ↑ Adam Kwieciński: Deutsch Oesterreichischen Springertournee: Innsbruck 1953.01.06. In: wyniki-skoki.hostingasp.pl, abgerufen am 23. November 2018.
- ↑ Sepp Bradl gewinnt die Springertournee. In: Arbeiter-Zeitung. Nr. 9, 13. Januar 1953, S. 8;
Naes schlug Sepp Bradl auf dessen Hausschanze. In: Passauer Neue Presse. Nr. 6, 12. Januar 1953, S. 7. - ↑ Adam Kwieciński: Deutsch Oesterreichischen Springertournee: Bischofshofen 1953.01.11. In: wyniki-skoki.hostingasp.pl, abgerufen am 23. November 2018.