Wagenfurth
Wagenfurth ist ein Ortsteil der Gemeinde Körle im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Wagenfurth Gemeinde Körle
| |
---|---|
Koordinaten: | 51° 11′ N, 9° 30′ O |
Höhe: | 163 (160–194) m ü. NHN |
Fläche: | 2,04 km²[1] |
Einwohner: | 140 ca. |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 34327 |
Vorwahl: | 05665 |
Geographie
BearbeitenWagenfurth liegt am Südrand des Naturraums Kasseler Becken, direkt nördlich der Grenze zum Fulda-Werra-Bergland. Es befindet sich am westlichen, linken Ufer der Fulda, etwa 1 km (Luftlinie) nordwestlich der Ortsmitte des jenseits vom Fluss liegenden Körler Kernorts. Weitere Nachbarorte sind Albshausen (jenseits der Fulda) im Nordnordosten, Lobenhausen im Südosten, Melgershausen (beide diesseits der Fulda) im Südsüdwesten, Büchenwerra (jenseits der Fulda) im Westen und Grebenau im Nordnordwesten (diesseits der Fulda). Südsüdwestlich erhebt sich der Quillerkopf (Quiller; ca. 345 m).
Geschichte
BearbeitenDie älteste bekannte und gesicherte Erwähnung von Wagenfurth erfolgte im Jahr 1303 unter dem Namen „Wanworte“ in einer Urkunde Landgraf Heinrich I. von Hessen.[1]
In der Zeit des Königreichs Westphalen (1807–1813) gehörte Wagenfurth zum Kanton Melsungen.[1]
Die bis dahin selbstständige Gemeinde Wagenfurth wurde zum 1. Februar 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Ortsteil der Gemeinde Körle eingegliedert.[2][3] Für Wagenfurth wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wagenfurth 144 Einwohner. Darunter waren 3 (2,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 69 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 36 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 54 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren.[5]
Einwohnerentwicklung
- 1585: 12 Haushaltungen[1]
- 1747: 15 Haushaltungen[1]
Wagenfurth: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 115 | |||
1840 | 130 | |||
1846 | 111 | |||
1852 | 119 | |||
1858 | 119 | |||
1864 | 128 | |||
1871 | 137 | |||
1875 | 123 | |||
1885 | 102 | |||
1895 | 90 | |||
1905 | 111 | |||
1910 | 102 | |||
1925 | 87 | |||
1939 | 95 | |||
1946 | 196 | |||
1950 | 170 | |||
1956 | 126 | |||
1961 | 119 | |||
1967 | 106 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2010 | ? | |||
2011 | 144 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: Zensus 2011[5] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 198 evangelische (= 99,50 %), ein katholischer (= 0,50 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 250 evangelische (= 86,81 %), 38 katholische (= 13,19 %) Einwohner[1] |
Kirche
BearbeitenEine Kirche wurde 1341 erstmals genannt, die heutige um 1480 erbaut. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Fachwerkkirchen in Nordhessen. Im spätgotischen Stil erbaut diente das zweigeschossige Bauwerk zeitweise als Fruchtspeicher, aber auch als Spritzenhaus und hat nur 24 Sitzplätze. Ab den 1960er Jahren wurde sie wieder als Kirche genutzt und in den 1960er Jahren sowie Anfang der 1990er Jahre (anderen Angaben zufolge 1998) restauriert.
Verkehr
BearbeitenDurch Wagenfurth führt die Kreisstraße 147 (Grebenau–Wagenfurth–Körle), die das Dorf früher direkt mit Lobenhausen verband, nun aber abschnittsweise jenseits der Fulda verläuft, daher pro Dorf über jeweils eine Fuldabrücke führt und im benachbarten Körle durch die Bundesstraße 83 (war früher im Abschnitt Körle–Guxhagen die Landesstraße 3221) unterbrochen ist. Die Fuldabrücke bei Wagenfurth wurde 2021 abgerissen, um sie durch einen Neubau zu ersetzen.[6]
Durch den Kernort Körle verläuft die Bahnstrecke Bebra–Baunatal-Guntershausen, auf der unter anderem die RegioTram Kassel-Melsungen verkehrt. Die Ortschaft liegt am Fulda-Radweg (Hessischer Radfernweg R1) und am Fulda-Weser-Radweg.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g Wagenfurth, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 44 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Körle, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Platz machen für die neue Brücke: Abbrucharbeiten in Wagenfurth sind jetzt voll im Gange. 15. Oktober 2021, abgerufen am 25. Dezember 2021.
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Wagenfurth nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Wagenfurth. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
Bearbeiten- Webauftritt der Gemeinde Körle.
- Wagenfurth, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).