„Oldersumer Puppenspölers“ – Versionsunterschied

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'''Oldersumer Puppenspölers''' ist der Name eines vor allem in [[Ostfriesland]] bekannten [[Puppentheater]]s, das nach seinem Heimatort [[Oldersum]] benannt ist.
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Gegründet wurde die Bühne 2007 von Petra Hölzemann-Brands, mit den Zielen, die Traditionen des klassischen [[Handpuppe]]ntheaters weiterzuführen, die Verwendung der [[plattdeutsch]]en Sprache zu fördern und für junge Zuschauer ein Einstiegserlebnis in den Bereich „Theater“ zu schaffen. Gleichzeitig definierte sich die Bühne als „Benefiz-Bühne“, die soziale und kulturelle Programme und Aktionen unterstützt. Die Arbeit der „Puppenspölers“ kommt hauptsächlich Organisationen zugute, die sich um kranke oder bedürftige Kindergruppen kümmern, spannt aber einen weiten Bogen von internationalen Hilfsprojekten bis hin zur Förderung der Restaurierung eines historischen Waagegebäudes (Oldersum) und der [[Arnold Rohlfs|Rohlfs]]-Orgel der [[Nicolai-Kirche (Rorichum)]].<ref>[[Ostfriesen-Zeitung]] 27.&nbsp;Mai 2009. Marion Janßen: ''Wo Erwachsene mit Puppen spielen''; 10.&nbsp;Mai 2010 ''Puppenspölers helfen Kindern in Nigeria''; 15.&nbsp;Januar 2011 ''Frau Holle soll Geld regnen lassen - Oldersumer Puppenspiel wieder für guten Zweck''</ref><ref>[[Emder Zeitung]] 23.&nbsp;Oktober 2009 ''Oldersumer Puppenspölers stellen sich in Emden vor - Gruppe spielt für herzkranke Kinder''; 12.&nbsp;November 2009 ''Hexe erzauberte 600 Euro für herzkranke Kinder''</ref><ref>Moormerland-Anzeiger 25.&nbsp;Juli 2010 ''Benefiz-Aktion ergibt 1000 Euro für Nigeria - Oldersumer Puppenspölers spielen für Kinderklinik''</ref> Dies ist ein im ostfriesischen Raum einmaliges Konzept, das zunehmend mediale Aufmerksamkeit erhält.<ref>[[Ostfriesland Magazin]] 25 (2009), S.&nbsp;112–113: Edeltraud Marzinek-Späth: ''Mehr als nur ein Kinderspiel''</ref><ref>Ostfriesen-Zeitung 19.&nbsp;Juli 2008, Rudi Meyer: ''Oldersumer lassen die Puppen tanzen''; 22.&nbsp;Oktober 2009 ''Aus Runges Märchen wird ein Puppenspiel''; 26.&nbsp;Juni 2010 ''Fischerjunge will eine Prinzessin heiraten - In Oldersum wird „Der Zauberspiegel“ gespielt''</ref><ref>Neue Zeitung 9.&nbsp;Januar 2010 ''Vorhang auf für die Puppenspölers''</ref> Das Ensemble wurde 2016 mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement ausgezeichnet.<ref>[[Hannoversche Allgemeine Zeitung]] vom 26. November 2026: [https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Niedersachsenpreis-fuer-Buergerengagement-in-Hannover-vergeben ''Niedersachsenpreis für Bürgerengagement vergeben'']. Abgerufen am 17. Januar 2017.</ref>

'''Oldersumer Puppenspölers''' ist der Name eines vor allem in [[Ostfriesland]] bekannten [[Puppentheater]]s, das nach seinem Heimatort [[Oldersum]] benannt ist.

Gegründet wurde die Bühne 2007 von Petra Hölzemann-Brands, mit den Zielen, die Traditionen des klassischen [[Handpuppe]]ntheaters weiterzuführen, die Verwendung der [[plattdeutsch]]en Sprache zu fördern und für junge Zuschauer ein Einstiegserlebnis in den Bereich „Theater“ zu schaffen. Gleichzeitig definierte sich die Bühne als „Benefiz-Bühne“, die soziale und kulturelle Programme und Aktionen unterstützt. Die Arbeit der "Puppenspölers" kommt hauptsächlich Organisationen zugute, die sich um kranke oder bedürftige Kindergruppen kümmern, spannt aber einen weiten Bogen von internationalen Hilfsprojekten bis hin zur Förderung der Restaurierung eines historischen Waagegebäudes (Oldersum) und einer Kirchenorgel (Rorichum).</ref> <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 27.05.2009. Janßen, Marion. ''Wo Erwachsene mit Puppen spielen'',/ref>; <ref>SonntagsReport vom 5.07.2009. ''Kasperle für guten Zweck - Oldersumer Puppenspölers spenden ihre Einnahmen'' </ref>; <ref>Emder Zeitung vom 23.10.2009 ''Oldersumer Puppenspölers stellen sich in Emden vor - Gruppe spielt für herzkranke Kinder'' </ref>; <ref>Emder Zeitung vom 12.11.2009 ''Hexe erzauberte 600 Euro für herzkranke Kinder'' </ref>: <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 3.05.2010 ''In Oldersum erfahren Kinder bald viel über Afrika - Die Puppenspölers zeigen ein Märchen der Massai'' </ref>; <ref>SonntagsReport vom 16.05.2010 '' Puppenspölers spielen für Nigeria'' </ref>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 10.05.2010 ''Puppenspölers helfen Kindern in Nigeria'' </ref>; <ref>Emder Zeitung vom 15.05.2010 ''Oldersumer Kasperle hilft kranken Kindern in Afrika'' </ref>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 15.06.2010 ''Puppenspölers spenden für Kinderklinik'' </ref>; <ref>Moormerland-Anzeiger vom 25.07.2010 ''Benefiz-Aktion ergibt 1000 Euro für Nigeria - Oldersumer Puppenspölers spielen für Kinderklinik''</ref>; <Ostfriesen-Zeitung vom 25.07.2010 '' Puppenspölers helfen kranken Kindern in Afrika''</ref>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 4.08.2010 '' 1000 Euro für Klinik in Nigeria'' </ref>;<ref>Der Wecker vom 13.10.2010 ''Ein Herz für Kinder'' </ref>; <ref> Ostfriesen-Zeitung vom 14.10.2010 '' Puppenspölers wollen 'Herzkindern' helfen'' </ref>; <ref>SonntagsReport vom 28.11.2010 '' Puppenspölers zeigen Herz - 500 Euro für Herzkinder Ostfriesland'' </ref>; <ref>SonntagsReport vom 26.12.2010 ''Einnahmen für die Waage - Oldersumer Wintermärchen ab 29.01.'' </ref>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 15.01.2011 '' Frau Holle soll Geld regnen lassen - Oldersumer Puppenspiel wieder für guten Zweck'' </ref>; <ref>SonntagsReport vom 23.01.2011 '' 'Frau Holle' hilft, die Alte Waage zu erhalten - Puppenspölers zeigen Oldersumer Wintermärchen'' </ref>. Dies ist ein im ostfriesischen Raum einmaliges Konzept, das zunehmend mediale Aufmerksamkeit erhält. <ref>Edeltraud Marzinek-Späth: ''Mehr als nur ein Kinderspiel'', in: [[Ostfriesland Magazin]] 25 (2009), S.&nbsp;112-113.</ref>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 19.07.2008. Meyer, Rudi.''Oldersumer lassen die Puppen tanzen''</ref>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 22.10.2009 ''Aus Runges Märchen wird ein Puppenspiel'' </ref>; <ref>Neue Zeitung vom 9.01.2010 ''Vorhang auf für die Puppenspölers'' </ref>; <ref>SonntagsReport vom 10.01.2010 '' Puppen verzaubern Publikum'' </ref>; <ref>Moormerland Anzeiger Ausgabe 382 März 2010 ''Ab in Die Kiste!'' <ref/>; <ref>Ostfriesen-Zeitung vom 26.06.2010 '' Fischerjunge will eine Prinzessin heiraten - In Oldersum wird'Der Zauberspiegel' gespielt''</ref>


== Künstlerisches Schaffen ==
== Künstlerisches Schaffen ==
Das Handpuppenspiel der "Oldersumer Puppenspölers" in der traditionellen [[Guckkastenbühne]] lehnt sich an die Spielweise der Hohnsteiner an. Im Mittelpunkt der Kasperstücke steht der [[Hohnsteiner Kasper]], der mit Witz, Humor, Phantasie und der Hilfe seiner Freunde Probleme und Schwierigkeiten löst, ohne jedoch den moralischen Zeigefinger zu heben. Ihm zur Seite steht sein treuer Freund Jan Hinnerk Jansen, der als konstanter Plattdeutsch-Sprecher zur regionalen Sprachförderung beiträgt.
Das Handpuppenspiel der „Oldersumer Puppenspölers“ in der traditionellen [[Guckkastenbühne]] lehnt sich an die Spielweise der Hohnsteiner an. Im Mittelpunkt der Kasperstücke steht der [[Hohnsteiner Kasper]], der mit Witz, Humor, Phantasie und der Hilfe seiner Freunde Probleme und Schwierigkeiten löst, ohne jedoch den moralischen Zeigefinger zu heben. Ihm zur Seite steht sein treuer Freund Jan Hinnerk Jansen, der als konstanter Plattdeutsch-Sprecher zur regionalen Sprachförderung beiträgt.


Schon 2008 löste sich die Gruppe vom Konzept der Hohnsteiner, nur verschiedenfarbige Vorhänge als Hintergründe einzusetzen, und begann, gemalte Kulissen zu verwenden. Seit 2010 wirkt daran auch der Bühnenmaler Uwe Zimmermann vom [[Düsseldorf#Theater|Theater an der Luegallee]] in Düsseldorf mit (''„Der verhexte Weihnachtsbaum“, „Die gestohlene Großmutter“, „Frau Holle”'').
Schon 2008 löste sich die Gruppe vom Konzept der Hohnsteiner, nur verschiedenfarbige Vorhänge als Hintergründe einzusetzen, und begann, gemalte Kulissen zu verwenden. Seit 2010 wirkt daran auch der Bühnenmaler Uwe Zimmermann vom [[Düsseldorf#Theater|Theater an der Luegallee]] in Düsseldorf mit (''„Der verhexte Weihnachtsbaum“, „Die gestohlene Großmutter“, „Frau Holle“'').


Die Spieltexte der Puppenbühne schreibt Petra Hölzemann-Brands, entweder als selbst entwickelte Geschichten oder nach Literaturvorlagen und [[Märchen]]. Sie sorgt – oft in Kooperation mit regionalen Chören oder Instrumentalgruppen - auch für musikalische Untermalung oder komponiert eigene Musik zu den Puppenspielen (''„Der Zauberspiegel”, „Moormanntje’s Glück”'').
Die Spieltexte der Puppenbühne schreibt Petra Hölzemann-Brands, entweder als selbst entwickelte Geschichten oder nach Literaturvorlagen und [[Märchen]]. Sie sorgt – oft in Kooperation mit regionalen Chören oder Instrumentalgruppen auch für musikalische Untermalung oder komponiert eigene Musik zu den Puppenspielen (''„Der Zauberspiegel“, „Moormanntjes Glück“, „Is Teetied!“, "Die Bremer Stadtmusikanten"'').


Die „Oldersumer Puppenspölers“ verwenden Handpuppen, [[Klappmaulpuppe]]n, [[Stabfigur]]en und Flachfiguren. Einige der Charaktere wurden von der Oldersumer Malerin Elke Deuber geschaffen. Im Gegensatz zu den Puppen des Hohnsteiner Ensembles sind ihre Figurentypen [[Kaschierung (Fertigungstechnik)|kaschiert]] oder modelliert.
Die „Oldersumer Puppenspölers“ verwenden Handpuppen, [[Klappmaul]]puppen, [[Stabfigur]]en und Flachfiguren. Einige der Charaktere wurden von der Oldersumer Malerin Elke Deuber geschaffen. Im Gegensatz zu den Puppen des Hohnsteiner Ensembles sind ihre Figurentypen [[Kaschierung (Fertigungstechnik)|kaschiert]] oder modelliert.


== Ensemble ==
== Ensemble ==
Puppenspielerinnen: Elke Deuber, Jessica Deuber (seit 2008), Petra Hölzemann-Brands, Maike van Dettum, Christel Wilden, Erika Zimmermann (seit 2010)
* Puppenspielerinnen: Elke Deuber (2007–2015), Jessica Deuber (2008–2010), Petra Hölzemann-Brands (seit 2007), Maike van Dettum (2007–2017), Christel Wilden (seit 2007), Erika Zimmermann (2010–2017), Petra Onnen (seit 2014), Klaas Onnen (2014), Rieke Zimmermann (2012), Barbara Petersen (seit 2014), Margareta Wermuth (seit 2017)
* Bühnentechnik: Ebbel Brands
* Gewandmeisterin: Gerda Speckmann (bis 2012)


== Auszeichnungen ==
Bühnentechnik: Ebbel Brands
Die Oldersumer Puppenspölers sind die einzige Benefiz-Puppenbühne Deutschlands. Das Ensemble wurde 2016 mit dem "Niedersachsenpreis für Bürgerengagement", 2017 mit dem "Innovationspreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen" ausgezeichnet und wurde 2017 für den "Deutschen Engagementpreis" nominiert.

Gewandmeisterin: Gerda Speckmann


== Inszenierungen ==
== Inszenierungen ==
Jährlich werden mindestens zwei Produktionen erarbeitet, die sich an alle Altersgruppen wenden. Das Ensemble benutzt als feste Spielstätte das Klottjehus des Heimatvereins Oldersum, eine ehemalige Baptistenkirche, gibt aber auch gelegentlich Gastspiele.

[[Datei:Ehemalige Baptistenkirche Oldersum.jpg|mini|Oldersumer Klottjehus]]
Jährlich werden mindestens zwei Produktionen erarbeitet, die sich an alle Altersgruppen wenden. Das Ensemble benutzt als feste Spielstätte das Klottjehus des Heimatvereins Oldersum, eine ehemalige Baptistenkirche, gibt aber auch gelegentlich Gastspiele.

* ''Kasperle hilft dem Nikolaus (2007)''
* ''Kasperle hilft dem Nikolaus (2007)''
* ''Vom Fischer un syner Fru (2008)''
* ''Vom Fischer un syner Fru (2008)''
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* ''Kasperle und der KG (2011)''
* ''Kasperle und der KG (2011)''
* ''Frau Holle (2011)''
* ''Frau Holle (2011)''
* ''Moormanntje’s Glück (2011)''
* ''Moormanntjes Glück (2011)''
* ''Rumpelstilzchen (2012) ''
* ''Is Teetied! (2012)''
* ''Die Gänsekönigin (2013)''
* ''Aschenputtel (2014) ''
* ''Anderland (2014) ''
* ''Die magische Laute (2015) ''
* ''Der Apfeldieb (2016) ''
* ''Das verlorene Los (2016)''
* ''Die Bremer Stadtmusikanten (2017)''
* ''Hänsel und Gretel (2017)''
* ''Wie weihnachtelt man? (2017)''
* ''Dornröschen (Neufassung 2018)''
* ''Tschüss, Oma Ele! (2019)''
* ''Der Froschkönig (2019)''

In Zusammenarbeit mit den Rheiderländern Filmfreunden hat die Gruppe bereits zwei DVDs gefilmt: ''Frau Holle'' und ''Rumpelstilzchen''. Der Erlös ist für Benefizprojekte bestimmt.

== Siehe auch ==
* [[Liste der stehenden Figurentheater]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==


* [http://www.puppenspoelers.de Website der Oldersumer Puppenspöler]
* [https://www.puppenspoelers.de Website der ''Oldersumer Puppenspölers'']
* [http://www.uwezimmermann.net Website von Uwe Zimmermann]
* [http://www.oldersum.info Website von Oldersum]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>

[[Kategorie:Puppenbühne]]
[[Kategorie:Kultur (Moormerland)]]
[[Kategorie:Organisation (Moormerland)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Landkreis Leer)]]
[[Kategorie:Theater (Niedersachsen)]]

Aktuelle Version vom 16. Februar 2021, 22:06 Uhr

Oldersumer Puppenspölers ist der Name eines vor allem in Ostfriesland bekannten Puppentheaters, das nach seinem Heimatort Oldersum benannt ist.

Gegründet wurde die Bühne 2007 von Petra Hölzemann-Brands, mit den Zielen, die Traditionen des klassischen Handpuppentheaters weiterzuführen, die Verwendung der plattdeutschen Sprache zu fördern und für junge Zuschauer ein Einstiegserlebnis in den Bereich „Theater“ zu schaffen. Gleichzeitig definierte sich die Bühne als „Benefiz-Bühne“, die soziale und kulturelle Programme und Aktionen unterstützt. Die Arbeit der „Puppenspölers“ kommt hauptsächlich Organisationen zugute, die sich um kranke oder bedürftige Kindergruppen kümmern, spannt aber einen weiten Bogen von internationalen Hilfsprojekten bis hin zur Förderung der Restaurierung eines historischen Waagegebäudes (Oldersum) und der Rohlfs-Orgel der Nicolai-Kirche (Rorichum).[1][2][3] Dies ist ein im ostfriesischen Raum einmaliges Konzept, das zunehmend mediale Aufmerksamkeit erhält.[4][5][6] Das Ensemble wurde 2016 mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement ausgezeichnet.[7]

Künstlerisches Schaffen

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Das Handpuppenspiel der „Oldersumer Puppenspölers“ in der traditionellen Guckkastenbühne lehnt sich an die Spielweise der Hohnsteiner an. Im Mittelpunkt der Kasperstücke steht der Hohnsteiner Kasper, der mit Witz, Humor, Phantasie und der Hilfe seiner Freunde Probleme und Schwierigkeiten löst, ohne jedoch den moralischen Zeigefinger zu heben. Ihm zur Seite steht sein treuer Freund Jan Hinnerk Jansen, der als konstanter Plattdeutsch-Sprecher zur regionalen Sprachförderung beiträgt.

Schon 2008 löste sich die Gruppe vom Konzept der Hohnsteiner, nur verschiedenfarbige Vorhänge als Hintergründe einzusetzen, und begann, gemalte Kulissen zu verwenden. Seit 2010 wirkt daran auch der Bühnenmaler Uwe Zimmermann vom Theater an der Luegallee in Düsseldorf mit („Der verhexte Weihnachtsbaum“, „Die gestohlene Großmutter“, „Frau Holle“).

Die Spieltexte der Puppenbühne schreibt Petra Hölzemann-Brands, entweder als selbst entwickelte Geschichten oder nach Literaturvorlagen und Märchen. Sie sorgt – oft in Kooperation mit regionalen Chören oder Instrumentalgruppen – auch für musikalische Untermalung oder komponiert eigene Musik zu den Puppenspielen („Der Zauberspiegel“, „Moormanntjes Glück“, „Is Teetied!“, "Die Bremer Stadtmusikanten").

Die „Oldersumer Puppenspölers“ verwenden Handpuppen, Klappmaulpuppen, Stabfiguren und Flachfiguren. Einige der Charaktere wurden von der Oldersumer Malerin Elke Deuber geschaffen. Im Gegensatz zu den Puppen des Hohnsteiner Ensembles sind ihre Figurentypen kaschiert oder modelliert.

  • Puppenspielerinnen: Elke Deuber (2007–2015), Jessica Deuber (2008–2010), Petra Hölzemann-Brands (seit 2007), Maike van Dettum (2007–2017), Christel Wilden (seit 2007), Erika Zimmermann (2010–2017), Petra Onnen (seit 2014), Klaas Onnen (2014), Rieke Zimmermann (2012), Barbara Petersen (seit 2014), Margareta Wermuth (seit 2017)
  • Bühnentechnik: Ebbel Brands
  • Gewandmeisterin: Gerda Speckmann (bis 2012)

Die Oldersumer Puppenspölers sind die einzige Benefiz-Puppenbühne Deutschlands. Das Ensemble wurde 2016 mit dem "Niedersachsenpreis für Bürgerengagement", 2017 mit dem "Innovationspreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen" ausgezeichnet und wurde 2017 für den "Deutschen Engagementpreis" nominiert.

Jährlich werden mindestens zwei Produktionen erarbeitet, die sich an alle Altersgruppen wenden. Das Ensemble benutzt als feste Spielstätte das Klottjehus des Heimatvereins Oldersum, eine ehemalige Baptistenkirche, gibt aber auch gelegentlich Gastspiele.

Oldersumer Klottjehus
  • Kasperle hilft dem Nikolaus (2007)
  • Vom Fischer un syner Fru (2008)
  • Dornröschen (2008)
  • Die gestohlene Großmutter (2009)
  • Der verhexte Weihnachtsbaum (2009)
  • Der Zauberspiegel (2010)
  • Die Kiste / Alarm auf der Farm (2010)
  • Elefanten zum Frühstück (2010)
  • Kasperle und der KG (2011)
  • Frau Holle (2011)
  • Moormanntjes Glück (2011)
  • Rumpelstilzchen (2012)
  • Is Teetied! (2012)
  • Die Gänsekönigin (2013)
  • Aschenputtel (2014)
  • Anderland (2014)
  • Die magische Laute (2015)
  • Der Apfeldieb (2016)
  • Das verlorene Los (2016)
  • Die Bremer Stadtmusikanten (2017)
  • Hänsel und Gretel (2017)
  • Wie weihnachtelt man? (2017)
  • Dornröschen (Neufassung 2018)
  • Tschüss, Oma Ele! (2019)
  • Der Froschkönig (2019)

In Zusammenarbeit mit den Rheiderländern Filmfreunden hat die Gruppe bereits zwei DVDs gefilmt: Frau Holle und Rumpelstilzchen. Der Erlös ist für Benefizprojekte bestimmt.

Einzelnachweise

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  1. Ostfriesen-Zeitung 27. Mai 2009. Marion Janßen: Wo Erwachsene mit Puppen spielen; 10. Mai 2010 Puppenspölers helfen Kindern in Nigeria; 15. Januar 2011 Frau Holle soll Geld regnen lassen - Oldersumer Puppenspiel wieder für guten Zweck
  2. Emder Zeitung 23. Oktober 2009 Oldersumer Puppenspölers stellen sich in Emden vor - Gruppe spielt für herzkranke Kinder; 12. November 2009 Hexe erzauberte 600 Euro für herzkranke Kinder
  3. Moormerland-Anzeiger 25. Juli 2010 Benefiz-Aktion ergibt 1000 Euro für Nigeria - Oldersumer Puppenspölers spielen für Kinderklinik
  4. Ostfriesland Magazin 25 (2009), S. 112–113: Edeltraud Marzinek-Späth: Mehr als nur ein Kinderspiel
  5. Ostfriesen-Zeitung 19. Juli 2008, Rudi Meyer: Oldersumer lassen die Puppen tanzen; 22. Oktober 2009 Aus Runges Märchen wird ein Puppenspiel; 26. Juni 2010 Fischerjunge will eine Prinzessin heiraten - In Oldersum wird „Der Zauberspiegel“ gespielt
  6. Neue Zeitung 9. Januar 2010 Vorhang auf für die Puppenspölers
  7. Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 26. November 2026: Niedersachsenpreis für Bürgerengagement vergeben. Abgerufen am 17. Januar 2017.