Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft | |
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Gründung | 1973 |
Trägerschaft | privat |
Ort | Alfter |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Land | Deutschland |
Rektor | Hans-Joachim Pieper[1] |
Studierende | 1.477 (SoSe 2023)[2] |
Mitarbeiter | 217 (2022)[3] |
davon Professoren | 80 (2022)[3] |
Website | alanus.edu |
Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist eine seit 2003 staatlich anerkannte private Kunsthochschule in Nordrhein-Westfalen mit Standorten in Alfter und Mannheim. Träger der 1973 gegründeten Hochschule ist die Alanus Hochschule gGmbH, deren alleinige Gesellschafterin die Emil-Molt-Stiftung ist. Namensgeber der Hochschule ist Alanus ab Insulis. Die Leitung der Hochschule haben zurzeit Rektor Hans-Joachim Pieper und die Geschäftsführer Michael Schröder und Adrian Sachse inne.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hochschule ist aus einer 1973 gegründeten freien, anthroposophisch ausgerichteten Kunststudienstätte hervorgegangen und hält die Tradition einer querfachlichen Verbindung der künstlerischen Tätigkeiten aufrecht. In den 30 Jahren vor der offiziellen Anerkennung bestand die damalige Alanus Hochschule Alfter (AHA) aus einem über die Jahre umgebauten alten Bauernhof auf einer Anhöhe oberhalb der Ortschaft Alfter, dem Johannishof. Hier befinden sich bis heute die Malerateliers, die Darstellenden Künste (Eurythmie, Schauspiel), das Hoftheater (Großer Saal), die Mensa mit einer Cafeteria sowie Teile der Verwaltung. Zusätzlich wurde das Schloss Alfter genutzt, wo u. a. die Architekturstudenten untergebracht waren. Nach 2002 wurde das Areal um neue Bildhauerateliers, einen weiteren Verwaltungs- und Versorgungstrakt sowie ein Gästehaus am „Campus I“ erweitert.
Seit 2003 ist die Hochschule in den Bereichen Kunst und Wissenschaft in Lehre und Forschung tätig. 2009 eröffnete der im Tiefland neu gebaute „Campus II“, der heute die Fachbereiche Architektur, Bildungswissenschaft, Kunsttherapie und Wirtschaft beherbergt. Die Software AG-Stiftung investierte 14 Millionen Euro in den Neubau und vermietete die Gebäude an die Alanus Hochschule. Seit 2016 ist die Alanus Stiftung Eigentümerin der Liegenschaften.[4] Der Wissenschaftsrat hat die Hochschule 2010 ohne Auflagen für zehn Jahre akkreditiert sowie das Promotionsrecht für den Fachbereich Bildungswissenschaft „In einer fünfjährigen Bewährungsphase (…) unter Beteiligung von nordrhein-westfälischen Universitäten“ zugesprochen.[5] 2021 wurde die Hochschule für weitere fünf Jahre und unter Auflagen für weitere zehn Jahre reakkreditiert.[6] Auch das Promotionsrecht für den Fachbereich Bildungswissenschaft wurde um fünf Jahre verlängert bis 2026.
Von 2009 bis 2020 wurden die Absolventen des Diplomstudiengangs Schauspiel/Sprechkunst in die ZAV-Künstlervermittlung aufgenommen, die staatliche Agentur für die Vermittlung von darstellenden Künstlern an Bühnen-, Fernseh- und Filmprojekte. Die Zulassung zum Bildhauerei- und Malereistudium ist an eine Eignungsprüfung gebunden. Gleiches gilt für die Zulassung zu den Studiengängen Schauspiel, Eurythmie, Architektur, Kunst-Pädagogik-Therapie, Kunsttherapie/Sozialkunst sowie Kunsttherapie.
Seit 2011 kooperierte der Fachbereich Bildungswissenschaft der Hochschule im Bereich der Lehrerbildung mit dem Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität in Mannheim. Im September 2014 wurde das Institut ein Teil der Hochschule, womit die staatliche Anerkennung der Alanus Hochschule auch für das Institut galt.[7]
Der vierjährige Bachelor im Fachbereich Architektur steht in Kooperation mit dem Deutschen Werkbund.[8]
Fachbereiche und Studiengänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hochschule bietet in insgesamt sechs Fachbereichen und im Studienzentrum Mannheim aktuell 29 Studiengänge an. Davon sind 16 Bachelor- und 12 Masterstudiengänge sowie die Promotionsmöglichkeit im Fachbereich Bildungswissenschaften.[9] Folgende Fachbereiche sind an der Alanus Hochschule vertreten:
- Fachbereich 1: Bildende Kunst
- Fachbereich 2: Darstellende Kunst
- Fachbereich 3: Architektur
- Fachbereich 4: Künstlerische Therapien und Therapiewissenschaften
- Fachbereich 5: Bildungswissenschaft
- Fachbereich 6: Wirtschaft
- Studienzentrum Mannheim
Auszeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hochschule wurde 2018 als „Fairtrade-University“ ausgezeichnet.[10]
Kooperationen und Förderer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Praxisphase im Fachbereich Wirtschaft[11] sowie auch bei Design-Wettbewerben[12] oder Veranstaltungen kooperiert die Alanus Hochschule unter anderem mit Unternehmen, Vereinen, Verbänden, Instituten und anderen Hochschulen.[13]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das seit September 2014 zur Hochschule gehörende Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität wurde 2011 von der Trägergesellschaft der Freien Hochschule Mannheim gegründet, nachdem dieser die Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat verweigert wurde.[14] Die Freie Hochschule Mannheim erreiche auf „einer grundsätzlichen Ebene nicht die für eine Hochschule erforderliche Wissenschaftlichkeit“, so das Urteil des Wissenschaftsrates. Dies würde „die Vielfalt methodischer Ansätze und den Anspruch [betreffen], den in den Erziehungswissenschaften üblichen Standards gerecht zu werden“. Ohne eine solche Klärung bestehe jedoch „die Gefahr, eine spezifische, weltanschaulich geprägte Pädagogik im Sinne einer außerwissenschaftlichen Erziehungslehre zur Grundlage einer Hochschuleinrichtung zu machen.“
Wegen der 2011 begonnenen Kooperation mit der Alanus Hochschule fanden weiterhin Studienveranstaltungen in Mannheim statt. Die Prüfungen erfolgten an der Alanus Hochschule. In einem Artikel der Wochenzeitung Die Zeit wurde dies als „Trick“ bezeichnet, um das negative Votum des Wissenschaftsrates zu umgehen. Insgesamt würden über solche privaten Hochschulen „Pseudowissenschaften“ höhere Weihen erlangen.[15]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Neuer Rektor für die Alanus Hochschule. 23. November 2018, abgerufen am 4. Dezember 2018.
- ↑ Statistischer Bericht - Statistik der Studierenden - Sommersemester 2023, Tabelle 21311-07. (XLSX; 1,1 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 26. April 2024.
- ↑ a b Statistischer Bericht - Statistik des Hochschulpersonals 2022, Tabelle 21341-10. (XLSX; 1,5 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 26. April 2024.
- ↑ Zehn Jahre Campus II der Alanus Hochschule. Abgerufen am 7. Juni 2021 (deutsch).
- ↑ Stellungnahme zur Akkreditierung der Alanus Hochschule, Alfter. (PDF) Wissenschaftsrat, 7. Mai 2010, abgerufen am 17. März 2015.
- ↑ Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Institutionellen Reakkreditierung (Promotionsrecht) der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter. (PDF) Abgerufen am 7. Juni 2021.
- ↑ Alanus-Hochschule jetzt auch in Mannheim. Rheinische Post, 18. September 2014, abgerufen am 17. März 2015.
- ↑ Deutscher Werkbund zu Gast in der Alanus-Hochschule. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2015; abgerufen am 20. Januar 2016.
- ↑ Alanus: Studiengänge. Abgerufen am 9. August 2022.
- ↑ University - fairtrade-universities.de - Fairtrade-Universities. Abgerufen am 7. Juni 2021.
- ↑ GIZ ist neuer Praxispartner der Alanus Hochschule. Abgerufen am 9. August 2022 (deutsch).
- ↑ HARIBO Goldbären feiern 100. Geburtstag mit Alanus-Designs! Abgerufen am 9. August 2022 (deutsch).
- ↑ Alanus: Kooperationen & Partner. Abgerufen am 9. August 2022.
- ↑ Stellungnahme zur Akkreditierung der Freien Hochschule Mannheim i. Gr. (PDF) Wissenschaftsrat, 28. Januar 2011, abgerufen am 17. März 2015.
- ↑ Bernd Kramer: Globuli-Akademie – Über die Gründung privater Hochschulen erlangen Pseudowissenschaften höhere Weihen. Die Zeit, 28. September 2012, abgerufen am 17. März 2015.
Koordinaten: 50° 43′ 57″ N, 6° 59′ 58″ O