Alexandra Wjatscheslawowna Trussowa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

[1]

Alexandra Ignatowa
Alexandra Trussowa (2019)
Voller Name Alexandra Wjatscheslawowna
Ignatowa
Nation Russland Russland
Geburtstag 23. Juni 2004 (20 Jahre)
Geburtsort Rjasan, Russland
Größe 158 cm
Karriere
Disziplin Einzellauf
Verein ZSKA Moskau
Trainer Svetlana Sokolovskaya
Ehemalige Trainer Eteri Tutberidse
Sergei Dudakow
Jewgeni Pljuschtschenko
Choreograf Eteri Tutberidse
Daniil Gleichenhaus
Status aktiv
Medaillenspiegel
 Olympische Winterspiele
Teilnehmer für Olympia ROC
Silber Peking 2022 Damen
 Weltmeisterschaften
Bronze Stockholm 2021 Damen
 Europameisterschaften
Bronze Graz 2020 Damen
Silber Tallinn 2022 Damen
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 251,73 Olympische Winterspiele 2022
 Kür 177,13 Olympische Winterspiele 2022
 Kurzprogramm 77,69 Skate America 2021
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Grand-Prix-Finale 0 0 1
 Grand-Prix-Wettbewerbe 3 0 0
letzte Änderung: 17. Februar 2022

Alexandra Wjatscheslawowna Ignatowa (geborene Trussowa) (russisch Александра Вячеславовна Игна́това; * 23. Juni 2004 in Rjasan) ist eine russische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf startet. Bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2021 gewann sie die Bronzemedaille[2] und bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking die Silbermedaille.

In ihren Junioren-Jahren gewann sie zwei aufeinanderfolgende Juniorenweltmeisterschaften (2018, 2019).[2] Mit 13 Jahren war sie die jüngste Juniorenweltmeisterin, die es bislang gab.

Im März 2018 zeigte sie im Alter von 13 Jahren einen vierfachen Toeloop und hatte zwei Vierfachsprünge in einem Programm. Damit wurde sie die erste Eiskunstläuferin überhaupt, der das gelang.[3] Im Einzelwettbewerb der Olympischen Winterspiele 2022 stellte sie gleich drei olympische Rekorde auf, als sie jeweils vier Vierfachsprünge und fünf Vierfachsprünge und einen Vierfachlutz und Vierfachflip in ihr Programm aufnahm und diese stand.

Ihr Vater Wjatscheslaw Trussow ist Meister des Sports in drei verschiedenen Kampfsportarten.[4] Ignatowa hat zwei jüngere Brüder, Jegor und Iwan.[5] Im August 2024 heiratete Trussowa Makar Ignatow.[6]

Ignatowa begann 2008 mit dem Eiskunstlauf.[7] Bis 2011 wurde sie von Olga Schewzowa trainiert,[8] danach wechselte sie altersbedingt zu Larissa Melkowa.[9] Im Jahr 2013 zog ihre Familie nach Moskau,[4] dort wurde sie drei Jahre lang von Alexander Wolkow betreut und wechselte nach einer kurzen Periode bei Anna Zarewa schließlich 2016 in die Trainingsgruppe von Eteri Tutberidse und Sergei Dudakow.[9] Seit 2017 ist Ignatowa Mitglied des russischen Nationalteams.[10] 2022 verließ diese jedoch Eteri Tutberidze und bekam ihren Platz in der Trainingsgruppe von Svetlana Sokolovska.

Bei den russischen Juniorenmeisterschaften Anfang Februar 2017 wurde Ignatowa Vierte. Ab Mitte 2017 war sie nach den Regeln der ISU alt genug, um an internationalen Juniorenwettbewerben teilzunehmen. Ende August debütierte sie mit einem ersten Platz beim ISU Junior Grand Prix (JGP) in Brisbane. In der Kür landete sie einen nicht vollständig rotierten Vierfach-Salchow. Beim JGP in Minsk gewann Ignatowa erneut und qualifizierte sich für das Grand-Prix-Finale der Junioren im japanischen Nagoya. Dort stellte sie mit 73,25 Punkten einen inoffiziellen Juniorenweltrekord im Kurzprogramm auf.[11] In der Kür konnte ihre Landsfrau Aljona Kostornaja eine um etwa 0,5 Punkte bessere Wertung erzielen, addiert lag Ignatowa aber um etwa einen Punkt vorne und konnte somit den Wettbewerb gewinnen.

Ein erneut knapper Sieg gegen Kostornaja gelang ihr im Januar 2018, als sie bei den Russischen Juniorenmeisterschaften am Ende um etwa 0,6 Punkte vorne lag. Einen Monat später wurde beim Finale des russischen Cups erstmals ein vierfacher Salchow von ihr als nicht unterrotiert gewertet,[12] nachdem sie bei den Wettbewerben zuvor entweder gestürzt war oder erst auf dem Eis zu Ende rotierte. Erstmals baute sie auch einen zweiten Vierfachsprung ein, allerdings konnte sie diesen Toeloop nicht stehen.

Im März 2018 löste Ignatowa im bulgarischen Sofia Julija Lipnizkaja als jüngste Juniorenweltmeisterin in der Geschichte der Juniorenweltmeisterschaften ab. Dort stand sie, bereits nach dem Kurzprogramm führend, in der Kür einen vierfachen Salchow und einen vierfachen Toeloop. Damit ist Ignatowa die erste weibliche Eiskunstläuferin überhaupt, die in einem Programm zwei Vierfachsprünge landete, die Erste, die einen Vierfach-Toeloop stand und die Zweite nach Miki Andō, der ein vierfacher Salchow gelang.[3] Sowohl mit ihrer Punktzahl in der Kür (153,49) als auch mit der Gesamtpunktzahl (225,52) übertraf sie die bisher von Olympiasiegerin Alina Sagitowa gehaltenen Junioren-Bestmarken.[13][14] Ignatowas technischer Gesamtwert in der Kür von 92,35 Punkten ist der beste Wert, der je erzielt wurde und über 10 Punkte höher als jener von Sagitowa bei den Olympischen Spielen 2018.[15]

Ignatowa bei Skate Canada 2019

Beim Grand-Prix-Finale 2019 stand Ignatowa in der Kür einen vierfachen Flip.[16] Sie ist die erste weibliche Eiskunstläuferin, der dies in einem Wettbewerb gelang.[17] Bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2020 belegte die 15-Jährige im Januar 2020 im österreichischen Graz hinter Aljona Kostornaja und Anna Schtscherbakowa den dritten Rang.[18]

Im Mai 2020 vollzog Ignatowa einen Trainerwechsel zu Jewgeni Pljuschtschenko.[19] Bei den Weltmeisterschaften 2021 lag Ignatowa nach dem Kurzprogramm auf Platz 12, nachdem sie einen dreifachen Lutz überdrehte und nicht, wie geplant, in Kombination zeigte.[20] In der Kür erreichte sie den ersten Platz. Sie zeigte in der Kür unter anderem einen vierfachen Flip und einen vierfachen Lutz in Kombination mit einem dreifachen Toeloop. Im Gesamtergebnis gewann Ignatowa bei ihren ersten Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften die Bronzemedaille.[21]

Im Mai 2021 wechselte Ignatowa wieder zurück zu Eteri Tutberidse und Sergei Dudakow.[22]

Obwohl Ignatowa im Einzelwettbewerb der Olympischen Winterspiele 2022 am 17. Februar 2022 mit fünf Vierfachsprüngen die technisch anspruchsvollste Kür im Damenwettbewerb in der gesamten Historie der Olympischen Winterspiele zeigte, gewann sie nur Silber. Gold gewann ihre Teamkollegin Anna Schtscherbakowa, die – im Gegensatz zu Ignatowa – sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür mit nur zwei Vierfachsprüngen fehlerlos lief. Bei den Europameisterschaften 2022 belegte Ignatowa zunächst den dritten Platz. Nachdem im Januar 2024 die Siegerin Kamila Walijewa wegen Dopings rückwirkend für vier Jahre gesperrt wurde, wurde Ignatowa nachträglich die Silbermedaille zuerkannt.[23]

Meisterschaft / Jahr 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22
Olympische Winterspiele 2.
Weltmeisterschaften A 3.
Eiskunstlauf-Europameisterschaften 3. 2.
Russische Meisterschaften 2. 3. 3. 1.
Grand-Prix-Wettbewerb / Saison 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22
Grand-Prix-Finale 3.
Cup of Russia 1. 4.
Skate Canada 1.
Skate America 1.
A = Veranstaltung ausgefallen

Ergebnisse bei den Junioren (JGP: ISU Junior Grand Prix):

Wettbewerb/Saison 2016–2017 2017–2018 2018–2019
International: Junioren
Juniorenweltmeisterschaften 1. 1.
JGP Finale 1. 2.
JGP Australien 1.
JGP Belarus 1.
JGP Armenien 1.
JGP Litauen 1.
National
Russische Juniorenmeisterschaften 4. 1. 1.
Commons: Alexandra Trusova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Фигуристка Александра Трусова вышла замуж и сменила фамилию. 17. August 2024, abgerufen am 17. August 2024 (russisch).
  2. a b Alexandra TRUSOVA. Union internationale de patinage, abgerufen am 27. März 2021.
  3. a b Trusova (RUS) makes history with two quads in golden performance. In: isu.org. 10. März 2018, abgerufen am 15. März 2018 (englisch).
  4. a b Рязанка Саша Трусова, единственная в мире фигуристка, исполняющая четверной сальхов: Фигурное катание я полюбила в Рязани. In: ryazan.kp.ru. 10. Oktober 2017, abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  5. Александра Трусова: биография. [Alexandra Trussowa: Biographie]. In: 24smi.org. Abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  6. Аргументы Недели: Фигуристы Александра Трусова и Макар Игнатов сыграли свадьбу в Подмосковье vom 17. August 2024
  7. Трусова Александра Вячеславовна. [Trussowa Alexandra Wjatscheslawowna]. In: fskate.ru. Abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  8. Тренер фигуристки Александры Трусовой раскрыла секрет ее прыжка. [Interview mit Olga Schewzowa]. In: mk.ru. 12. März 2018, abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  9. a b Александра Трусова: «Мне нравится, когда есть с кем соревноваться». [Alexandra Trussowa: „Ich mag es, wenn ich jemanden habe, mit dem ich konkurrieren kann“]. In: fsrussia.ru. 9. Dezember 2017, abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  10. Состав сборных команд России по фигурному катанию на сезон 2017/2018 годов. [Die russischen Eiskunstlaufnationalteams 2017/2018]. In: fskate.ru. Abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  11. Personal Best Scores Ladies Short Program. In: isuresults.com. Abgerufen am 15. März 2018 (englisch).
  12. ДЕТАЛИЗАЦИЯ СУДЕЙСКИХ ОЦЕНОК. (PDF; 87 kB) [Bewertungen der Preisrichter]. Abgerufen am 15. März 2018 (russisch).
  13. Trusova rides pair of quads to world junior crown. In: web.icenetwork.com. 10. März 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.icenetwork.com
  14. Highest Total Scores Ladies. In: isuresults.com. Abgerufen am 15. März 2018 (englisch).
  15. Trusova takes ladies title with two quads at Junior Worlds. In: goldenskate.com. 10. März 2018, abgerufen am 15. März 2018 (englisch).
  16. ISU Grand Prix of Figure Skating Final 2019. Abgerufen am 22. April 2020.
  17. As it happened: Wins for Kostornaia and Chen on last day of competition in Turin | ISU Grand Prix Final - Day 3. Abgerufen am 22. April 2020.
  18. Eiskunstlauf-EM in Graz: Schweizerin Alexia Paganini wird Vierte (26. Januar 2020)
  19. Trusova delights new coach Plushenko at training camp. Abgerufen am 29. September 2020.
  20. Behind sublime skating, Anna Shcherbakova skates into lead at world figure skating champs. Abgerufen am 3. April 2021.
  21. ISU World Championships 2021. Internationale Eislaufunion, abgerufen am 2. April 2021 (englisch).
  22. Alexandra Trusova on winning Skate America, returning to Tutberidze, and advice from Zagitova and Medvedeva. Abgerufen am 22. Januar 2022.
  23. ISU Statement – Kamila Valieva (ROC), Pressemitteilung der Internationalen Eislaufunion vom 30. Januar 2024, abgerufen am 30. Januar 2024 (englisch).