Anna-Schmidt-Schule
Anna-Schmidt-Schule | |
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Schulform | Kinderhaus, Grundschule, Gymnasium (Privatschule) |
Gründung | 1886 |
Adresse | Gärtnerweg 29 |
Ort | Frankfurt am Main |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 7′ 8″ N, 8° 40′ 28″ O |
Träger | Schulverein Anna Schmidt e. V. |
Schüler | etwa 1600[1] |
Lehrkräfte | über 160 Lehrkräfte über 30 Verwaltungsmitarbeitende[1] |
Leitung | Lars Hierath[2] |
Website | www.anna-schmidt-schule.de |
Die Anna-Schmidt-Schule (kurz: ASS) ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in den Stadtteilen Westend und Nieder-Erlenbach von Frankfurt am Main.
Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schule wurde nach ihrer Gründerin Anna Schmidt (1852–1929) benannt. Träger der Schule ist der Schulverein Anna Schmidt e. V. Das Angebot der Schule umfasst das Montessori-Kinderhaus, die Montessori-Grundschule, die Regelgrundschule und zwei Gymnasien (ein G8-Gymnasium mit gymnasialer Oberstufe am Standort Westend sowie ein G9-Gymnasium ohne Oberstufe am Standort Nieder-Erlenbach). Seit 1979 fungiert die Anna-Schmidt-Schule als anerkannte UNESCO-Projektschule und des Weiteren als Ganztagsschule. Die MINT-freundliche Anna-Schmidt-Schule wurde 2021 von der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ als „Digitale Schule“ ausgezeichnet. Etwa 1500 Schülerinnen und Schüler[1] und 100 Kinderhauskinder werden von etwa 160 Lehrkräften[1] und Pädagogen unterrichtet bzw. betreut. Des Weiteren hat die Schule über 30 Verwaltungsmitarbeitende.[1]
Schüleraustauschprogramme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anna-Schmidt-Schule betreibt Austausche mit Frankreich (Hennebont, Bretagne, Marseille), Irland (Lucan), Ungarn (Budapest) und China (Guangzhou).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitraum | Rektor |
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1886–1929 | Anna Schmidt |
1929–1948 | Käthe Heisterbergk |
1948–1986 | Paul Scheid |
1986–1998 | Herbert Weidlich |
1998–2009 | Michael Gehrig |
2009–2024 | Petra König |
seit 2024 | Lars Hierath |
Gegründet wurde die heutige Anna-Schmidt-Schule zunächst als reine Mädchenschule im Jahr 1886 von der gebürtigen Frankfurterin Anna Schmidt.[3] Der erste Standort befand sich in der Mainzer Landstraße. Die Schule zog nach drei Jahren, aufgrund des absehbaren Erfolgs, in ein „richtiges“ Schulgebäude am Blittersdorffplatz ein.[3] Das Königliche Provinzialschulkollegium erkannte sie im Jahr 1900 als höhere Lehranstalt an, weshalb von der Schulleitung das Unterrichtsprogramm ausgebaut wurde.[3] Neben den klassischen Fächern wie Deutsch, Rechnen, Religion, Sprachen und Handarbeiten wurden nun auch die Naturwissenschaften und Turnen gelehrt.[3] Im Jahre 1929 starb Anna Schmidt, welche der Schule bis dato im Bereich der Fremdsprachen einen hervorragenden Ruf erworben hat.[3]
Käthe Heisterbergk übernahm die Leitung als Nachfolgerin von Anna Schmidt.[3] Heisterbergk hat die Schule während der Weltwirtschaftskrise, der NS-Zeit, der Kriegs- und Nachkriegszeit aufrechterhalten.[3] Mehrere Male musste sie eine neue Unterkunft für ihre Schülerinnen finden, da die Schulräume bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main durch Fliegerbomben zerstört wurden.[3] 1948 übernahm Paul Scheid die Anna-Schmidt-Schule.[3] Er führte Grundschulklassen für Jungen und Mädchen ein, eröffnete 1951 ein Montessori-Kinderhaus und 1956 eine Montessori-Grundschule, die den Prinzipien Maria Montessoris („Hilf mir, es selbst zu tun“) verpflichtet sind.[3] Dank seiner internationalen Arbeit wurde die Schule 1979 als UNESCO-Projektschule anerkannt.[3]
1986 übernahm Herbert Weidlich die Leitung der Schule, welche dann 1998 von Michael Gehrig übernommen wurde.[3] Im November 2008 führten Vorwürfe der Veruntreuung von finanziellen Zuwendungen gegenüber Schulleiter Michael Gehrig zu dessen Ablösung durch Petra König. Schüler und Eltern reagierten darauf mit heftigen Vorwürfen[4] und bekundeten ihre Solidarität gegenüber Gehrig.[5][6][7][8] Petra König leitete die Anna-Schmidt-Schule 16 Jahre erfolgreich und wurde im Sommer 2024 durch ihren Nachfolger Lars Hierath abgelöst.
UNESCO-Projektschule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1979 ist die Anna-Schmidt-Schule eine UNESCO-Projektschule.[3] Sie ist eine von ungefähr zwanzig UNESCO-Projektschulen im Bundesland Hessen, deren Ziele es sind, Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation auf der Welt zu fördern, wofür die Anna-Schmidt-Schule sich ebenfalls einsetzt[9]. Sie betreibt Auslandsprogramme in China, Indien (Vikasana), Kenia (Ilmissigiyo) und Kulturarbeit, deren Ziel die Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern ist (→ Nahostkonflikt). Diese Aufgaben übernimmt das Lehrerkollegium, welches die Aufgaben der internationalen Erziehung in den Unterricht mit einbezieht.[9] Die Eltern der Schüler unterstützen einige dieser Programme auch finanziell.[10]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Anna-Schmidt-Schule ist die älteste Privatschule von Frankfurt am Main.[7]
- Die Anna-Schmidt-Schule hat als erste Schule Hessens das achtjährige Gymnasium eingeführt.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Zahlen und Fakten. In: www.anna-schmidt-schule.de. Abgerufen am 2. März 2022.
- ↑ Schulleitung. In: www.anna-schmidt-schule.de. Abgerufen am 2. März 2022.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Geschichte. In: www.anna-schmidt-schule.de. Abgerufen am 2. März 2022.
- ↑ MARTIN MÜLLER-BIALON: Anna-Schmidt-Schule: Offene Gräben. In: fr-online.de. 29. November 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
- ↑ Matthias Trautsch: Eklat am Tag der offenen Tür. In: FAZ.net. 25. September 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
- ↑ MARTIN MÜLLER-BIALON: Anna-Schmidt-Schule: Zweifelhafte Kündigung. In: fr-online.de. 27. September 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
- ↑ a b c Martin Müller-Bialon: Anna-Schmidt-Schule: Schulleiter gefeuert. In: fr-online.de. 25. September 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
- ↑ SEBASTIAN AMARAL ANDERS: Anna-Schmidt-Schule: Sie sind schuld – nein, Sie. In: fr-online.de. 13. November 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
- ↑ a b anna-schmidt-schule.info ( vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ anna-schmidt-schule.info ( vom 5. November 2010 im Internet Archive)