Bahnstrecke Rischon LeZion–Modiʿin

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Rischon LeZion–Modiʿin
2020: Blick südwärts mit Bahntrasse im Kvisch
gen Netzer Sereni (re.) und zur Brücke des
Rechov Disengoff nach Beʾer Jaʿaqov (li.)
2020: Blick südwärts mit Bahntrasse im Kvisch
gen Netzer Sereni (re.) und zur Brücke des
Rechov Disengoff nach Beʾer Jaʿaqov (li.)
Streckenlänge:30 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Zweigleisigkeit:ja
Strecke
Bahnstrecke Tel Aviv–Pleschet
 von Tel Aviv über Cholon
Bahnhof
0,0
9,3
Rischon LeZion Moscheh Dajjan
seit 2011
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
Strecke Tel Aviv–Pleschet
  nach Javneh Maʿarav seit 2011
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
≈0,4 420 m unter Kvisch und
Strecke Tel Aviv–Pleschet
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
≈1,6 250 m unterm Knoten Mevo Ajjalon
Strecke Anfang Hochstrecke (außer Betrieb)
Israels längstes Bahnviadukt à 3,5 km
Kvisch (Beginn Knoten ʿEjn haQore)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
≈4,3 Rischon LeZion Meʿujjan Soreq
ab 2026; Gewerbegebiet Meʿujjan Soreq
Kvisch 4311
Kvisch (Ende Knoten ʿEjn haQore)
Rechov David Remez
Kvisch , südliche Fahrbahn
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
6,5
3,0
Rischon LeZion haRischonim
seit 2003 
Strecke mit Straßenbrücke
Kvisch 
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Stichstrecke zur Sinai-Bahn Richtung Lod
Derech Chaim
Kreuzung Ende Hochstrecke (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Sinai-Bahn
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
aus Richtung Aschqelon per Sinai-Bahn
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
Rechov Disengoff nach Netzer Sereni
Kvisch
Geländeeinschnitt
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
Kvisch
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
≈12,0 Ramlah Darom (d. h. Süd) ab 2026
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
Kvisch 4304
Geländeeinschnitt
Kreuzung (Strecken außer Betrieb)
Militärbahn Maṣʿūdiyya–Sinai nach
al-Qusaymah und →alMaṣʿūdiyya
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
J&J-LinieJerusalem (Malcha)-Jaffa→
HauptlinieBeʾer SchevaNaharija
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Geser
Kvisch (Knoten Nescharim)
≈16,5 Kvisch (Knoten Nescharim)
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
von J&J- und Hauptlinie aus
Jerusalem (Malcha) bzw. Be'er Scheva
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
zur Schnellfahrstrecke Tel Aviv–Jerusalem
nach Jerusalem (J. Navon)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Ajjalon
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
Kvisch Achat (Knoten ʿAnabeh)
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Schnellfahrstrecke Tel Aviv–Jerusa-
lem
Jerusalem (J. Navon)-Tel Aviv→
Strecke Anfang Hochstrecke (außer Betrieb)
≈22,5 Brücke 500 m (künftig 1.200 m)
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Tel Aviv per Schnellfahrstrecke
ʿAnabeh (auch ʿAnavah)
Abzweig geradeaus und von rechts
von Jerusalem (Navon) per Schnellfahr-
strecke
, so genannte Modiʿin-Kurve
Bahnhof
Paʾatei Modiʿin seit 2007
Brücke über Wasserlauf
ʿAnabeh (Brücke 300 m)
Tunnel
Tunnel (≈1200 m)
Tunnelanfang
Tunnel (280 m)
Kopfbahnhof Streckenende (im Tunnel)
≈30,0 Modiʿin Merkaz (d. h. Zentrum) seit 2008

Die Bahnstrecke Rischon LeZion–Modiʿin (hebräisch מְסִלַּת רִאשׁוֹן־לְצִיּוֹן – מוֹדִיעִין Məsillat Rischōn ləZijjōn–Mōdīʿīn) ist eine zweigleisige Bahnstrecke der Rakkavet Israel (RI) im Gebiet des israelischen Zentralbezirks. Sie verbindet Rischon LeZion im südlichen Bereich des Ballungsraums Gusch Dan in östlicher Richtung mit Modiʿin in der Schfelah. Als erste Station der Strecke eröffnete der Bahnhof Rischon LeZion haRischonim 2003, allerdings bedient von einer anderen Linie, es folgten die Bahnhöfe Paʾatej Modiʿin am 1. September 2007 und Modiʿin Merkaz am 1. April 2008, beide am östlichen Ende der Strecke. Die Strecke soll ab 2026 durchgehend bedient werden.

Die Strecke Rischon LeZion–Modiʿin stellt eine neue Ost-West-Verbindung dar. Sie berührt fünf andere Bahnstrecken und mit den Anschlüssen zu ihnen ermöglicht sie bessere Verbindungen aus dem südlichen Gusch Dan insbesondere zu beiden Strecken nach Jerusalem (J&J-Linie und Schnellfahrstrecke Tel Aviv–Jerusalem). Zudem eröffnet sie direkte Querverbindungen unter Meidung eines Umstiegs im stark belasteten Ajjalon-Korridor, dem Nadelöhr des israelischen Bahnverkehrs.

Tunnelöffnung am Beginn der Strecke Rischon LeZion–Modiʿin, 2013
Luftbild des Bahnhofs Paʾatej Modiʿin mit freiem Gleisbett für die Züge von/nach Rischon LeZion, 2020

Mit dem Bau des Ajjalon-Schnellwegs (Kvisch ) war bereits 2006 der 420 Meter lange Tunnel entstanden, durch den die Strecke Rischon LeZion–Modiʿin ihre westliche Endstation Rischon LeZion Moscheh Dajjan und die Mittellage im Schnellweg verlässt.

900 Meter östlich des anderen Tunnelendes führt die Strecke in den nächsten Tunnel unter dem Autobahnknoten Mechlaf Mevo Ajjalon (מֶחְלַף מְבוֹא אַיָּלוֹן) hindurch, der nach Planänderungen 2014 die Strecke südwärts ums Zentrum Rischon LeZions herum auf die Südseite der Autobahn Kvisch  führt.

Dort geht die Strecke in ein 18 Meter hohes Bahnviadukt über,[1] mit 3,5 Kilometern Israels längstes.[2] Als Teil des Viadukts wird der Hochbahnhof Rischon LeZion Meʿujjan Soreq das gleichnamige Gewerbegebiet südlich Rischon LeZions erschließen. Das Viadukt endet in der Mittellage des Kvisch  vor dem bisherigen Kopfbahnhof Rischon LeZion haRischonim, der zum Durchgangsbahnhof ausgebaut wird.

Die Strecke folgt dann weiter dem Kvisch 431 mit kleiner Abweichung am Bahnhof Ramlah Darom (d. h. Süd), zuletzt folgen die Stationen Paʾatej Modiʿin (d. h. Ränder Modiʿins; in Mittellage des Kvisch ) und, jedoch abseits der Schnellstraße, der unterirdische Kopfbahnhof Modiʿin Merkaz (d. h. Zentrum). Da die Bahnstrecke überwiegend in Mittellage zwischen den Richtungsfahrbahnen des Kvisch 431 verläuft, wird sie auch Bahnstrecke 431 genannt.[3] Die zwölf Brücken der Strecke summieren sich auf eine Gesamtlänge von sechs Kilometern, die drei Tunnel messen zusammen einen Kilometer.[4][5]

Bahnhof Rischon LeZion haRischonim im Kvisch , 2009

Von 2005 bis 2009 wurde die Autobahn Kvisch  zwischen Rischon LeZion und Modiʿin gebaut, wobei von vornherein zwischen den Richtungsfahrbahnen Platz für eine zweigleisige Bahnstrecke gelassen wurde.[6] Im Jahre 2010 wurden Pläne für die Bahnstrecke bei der Baubehörde des Zentralbezirks eingereicht. Im Genehmigungsverfahren ab 2012[7] kam es zu Einwänden aus Rischon LeZion unter Bürgermeister Dov Zur gegen die Streckenführung durch Stadtkern und Wohngebiete dort.[1]

Verkehrsminister Israel Katz gab im Januar 2014 bekannt, dass abweichend vom ursprünglichen Vorhaben die Bahnstrecke südlich am Zentrum Rischon LeZions vorbei teils als Tunnel und als Viadukt geführt werde.[1] Im Februar 2016 stellte das Verkehrsministerium für dieses Bahnprojekt ein Sonderbudget bereit. Während die östlichen Abschnitte der Bahnstrecke 2014 genehmigt wurden,[7] zog sich das Verfahren für den westlichen Abschnitt Moscheh Dajjan–haRischonim bis 2017 hin.[8]

Am 21. Februar 2017 hat die Zentrale Planungs- und Baukommission die Änderungen freigegeben und die sudanesische DAL Group, die dazu die Ausschreibung gewonnen hatte, übernahm die Ausfertigung der Planänderungen. Die Bauarbeiten begannen November 2019 und die Fertigstellung wird für 2026 erwartet bei geschätzten Gesamtkosten von 3,2 Milliarden[2] bis 3,5 Milliarden Neuen Scheqel (NIS).[9] Die Bahnstrecke wird die Fahrtzeit von Rischon LeZion nach Modiʿin von 60 auf ca. 30 Minuten verkürzen, wovon schätzungsweise 15.000 Passagiere täglich profitieren werden.[5] Die Rakkevet Israel plant auf der Strecke je Richtung Züge im 30-Minuten-Takt fahren zu lassen, die auf verschiedenen Ringrouten (über Jarqon- und Scharonbahn) in den Großraum Tel Aviv durchgebunden werden sollen. Mit dem Ausbau der geplanten Querverbindungen zu den gekreuzten Nord-Süd-Strecken, die jetzt noch nicht ausgeschrieben waren, soll der Takt auf 15 Minuten verdichtet werden.[5]

Zwei bereits bestehende Stichbahnen werden in die Strecke einbezogen. Diese sind die 2003 eröffnete drei Kilometer lange Verzweigung der Sinai-Bahn aus Richtung Lod nach Rischon LeZion und die 2007/2008 in Betrieb gegangene Stichstrecke nach Modiʿin (7,5 km).[10] Die Strecke ist in fünf Baulose aufgeteilt, von denen zwei am 2. Dezember 2018 ausgeschrieben wurden.[4]

2020: Blick vom Kvisch 4304 ostwärts auf die Trasse von Eisenbahn und Kvisch  im Geländeeinschnitt in Ramlah

Am 10. September 2019 gab die Rakkevet Israel (RI) bekannt, dass die ELCO BaʿA"M die Ausschreibung für das dritte Los (von Westen gezählt) gewonnen hat.[2] Im November 2019 begann die Firma Bauarbeiten auf dem 5,5 Kilometer langen Streckenteil ihres Loses (westlich ab dem Bahnhof haRischonim bis einschließlich dem zu bauenden Bahnhof Ramlah Darom). Zum Los gehören zudem zwei Bahnbrückenpaare, eins von 380 Metern Länge über Sinai-Bahn und Derech Chaim und das andere von 80 Metern über den Autobahnzubringer Kvisch R200.

Bahnknoten ʿAnabeh von Modiʿin her: Nach links die neue Modiʿin-Kurve nach Jerusalem, geradezu die Trasse nach Rischon LeZion und rechts der Anschluss nach Tel Aviv, Juli 2020

Das erste, westliche Los reicht bis vor den neuen Hochbahnhof Rischon LeZion Meʿujjan Soreq und die RI vergab es im September 2020 an Schikkun uVinnuj, den Gewinner der Ausschreibung.[11] Den Zuschlag für das zweite Baulos Hochbahnhof, 1,8 Kilometer des Viadukts und den Umbau der Station haRischonim zum Durchgangsbahnhof erhielt Danya Cebus am 3. November 2020.[12][13]

Der Abschnitt 4 reicht von östlich Ramlah Darom bis zum Knoten Nescharim einschließlich und umfasst 4,5 Kilometer neue Gleise mit vier Bahnbrücken, darunter eine über die Hauptlinie, eine über den Geser sowie eine über die Haupt-Landesstraße 6. Für das fünfte Baulos, den Abschnitt östlich ab dem Knoten Nescharim, erhielt Solel Boneh 2020 den Zuschlag, was eine Brücke von 1.200 Metern Länge einschließt, die zwischen den Fahrspuren der Regionalstraße 431 beginnt und über den Knoten ʿAnabeh mit der Haupt-Landesstraße 1 und die Verbindungsrampen hinweg führt, die ihn mit der Regionalstraße 431 verknüpfen, und in dessen Mittellage die bereits bestehende Stichstrecke in Modiʿin endet.

Einzelnachweise

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  1. a b c Janiv Ochanah (יָנִיב אוֹחֶנָה), הרכבת הכבדה לא תעבור בין השכונות המערביות בעיר, auf: עיריית ראשון לציון - דף הבית, den 21. Januar 2014; abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. a b c Jeremaya Goldberg, „Electra Infrastructures to build new Israeli line“, auf: International Railway Journal, 13. September 2019; abgerufen am 4. Februar 2022.
  3. Nach dem parallelen Verlauf zum Soreq wird die Strecke alternativ auch Soreqbahn genannt, jedoch wird damit auch der mittlere Abschnitt der J&J-Linie bezeichnet, der parallel zum Oberlauf des Soreqs liegt.
  4. a b Sonia Gorodeisky, „Israel Railways issues tenders for Highway 431 railway“, auf: Globes, 2. Dezember 2018; abgerufen am 4. Februar 2022.
  5. a b c רכבת ישראל: אלקטרה תשתיות נבחרה לבצע פרויקט בשווי 400 מיליון שקל, auf: Port2Port, 10. September 2019; abgerufen am 4. Februar 2022.
  6. כביש 431, auf: Schatzamt, 24. August 2020; abgerufen am 4. Februar 2022.
  7. a b Vgl. התנגדויות ‚Einwände‘ unter: תוכנית מח/ 273 מסילת ברזל ראשונים ענבה, auf: מינהל התכנון (Webseite der Planungsleitung), 2. Januar 2015; abgerufen am 4. Februar 2022.
  8. תוכנית 413-0351288 מסילת משה דיין - ראשונים, auf: מינהל התכנון (Webseite der Planungsleitung), 4. Januar 2018; abgerufen am 4. Februar 2022.
  9. מודיעה על זכייתה של שיכון ובינוי סולל בונה במכרז פרו' מסילת 431 בקטע מס' 5 בהיקף 390מ'שח, auf: מאיה (מערכת אינטרנט להודעות), den 16. September 2020; abgerufen am 4. Februar 2022.
  10. Ofri Ilany (עֹפְרִי אִילָנִי), "עוד תחנה בדרך ל"עיר העתיד, auf: הָאָרֶץ, den 2. April 2008; abgerufen am 4. Februar 2022.
  11. Liʾor Gutmann (לִיאוֹר גּוּטְמָן), שיכון ובינוי זכתה במכרז של הרכבת לעבודות תשתית ב-390 מיליון שקל, auf: כלכליסט, den 16. September 2020; abgerufen am 4. Februar 2022.
  12. דניה זכתה במכרז רכבת ישראל לבניית הגשר הארוך בארץ, auf: וואלה!, den 3. November 2020; abgerufen am 4. Februar 2022.
  13. Guy Nardi, „Danya to build Meʿuyan Sorek railway station“, auf: Globes, 4. November 2020; abgerufen am 4. Februar 2022.