Ca’ da Mosto
Die Ca’ da Mosto ist ein Palast aus dem 13. Jahrhundert in Venedig und das älteste Gebäude am Canal Grande. Er liegt nicht weit von der Rialtobrücke entfernt im Sestiere Cannaregio zwischen dem Casa Zago und dem Palazzo Dolfin.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ca’ da Mosto ist eines der wenigen Gebäude mit authentischer venezianisch-byzantinischer Bausubstanz am Canal Grande und stellt ein frühes Beispiel einer casa fondaco dar, das heißt ein Haus, in dem sich Wohnung und Lager eines Kaufmanns befanden. Oberhalb der Fenster des Piano nobiles befinden sich Reliefplatten im byzantinischen Stil, sogenannte Paterae. Auf das vorgotische Piano nobile wurde im 16. Jahrhundert ein weiteres Stockwerk aufgesetzt. Das oberste Stockwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert. Im Hof hat sich eine Freitreppenanlage erhalten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Da Mosto, nach dem das Gebäude benannt ist, war nicht der Erbauer des Palastes, den Dokumenten zufolge gehörte der Palast zunächst der Familie Barozzi; Die Da Mosto besaß ihn aber von der Mitte des 13. Jahrhunderts[1] bis 1554. Dann ging er in den Besitz der Familien Dolfin und Contarini über. In diesem Gebäude wurde angeblich der berühmte Seefahrer Alvise Da Mosto geboren.
Von 1661 bis in das frühe 19. Jahrhundert war hier das Albergo Al Lion Bianco eingemietet, das zu jener Zeit das berühmteste Hotel Venedigs war und auch gekrönte Häupter beherbergte. Joseph II., der eine offizielle Unterbringung durch die Republik abgelehnt hatte, wohnte hier 1769 und 1775. 1782 logierte der russische Kronprinz und spätere Zar Paul I. mit seiner Frau in dem Haus.
Nach dem Untergang der Republik waren die Eigentumsverhältnisse ungeklärt und der Palast verfiel. Erst im 19. Jahrhundert erinnerte man sich wieder seiner Geschichte, und es wurde eine Gedenktafel für Alvise Da Mosto angebracht.
Das über Jahrzehnte vernachlässigte, baugeschichtlich bedeutende Gebäude wurde ab 2010 restauriert.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Lauritzen, Alexander Zielke: Venezianische Paläste. Bruckmann, München 1979/1980. Darin zum Palazzo da Mosto S. 69–71
- Hermann E. Mark: Geschichte und Geschichten vom Canal Grande. Ein illustrierter Führer durch Politik und Kunstgeschichte, Geographie und Abenteuer entlang des Canal Grande . Ibera, Wien 2002, ISBN 3-85052-116-8, S. 357 ff.
- Jürgen Schulz: Ca’ da Mosto. In: Ellen E. Kittell (Hrsg.): Medieval and Renaissance Venice. University of Illinois Press, Urbana [u. a.] ca. 1999, ISBN 0-252-02461-3, S. 69–95.
- Alvise Zorzi: Canal Grande. Biographie einer Wasserstraße. Claassen, Hildesheim 1993, ISBN 3-546-00057-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Benjamin Arbel: 00.03.18, Kittell and Madden, eds., Medieval and Renaissance Venice. In: The Medieval Review. 1. März 2000, ISSN 1096-746X (iu.edu [abgerufen am 20. August 2023]).
- ↑ Ca’ da Mosto in Arbeit. Bei: Venedig Reiseblog, 28. September 2013 (abgerufen am 30. September 2016); restaurierte Fassung, 2016
Koordinaten: 45° 26′ 23″ N, 12° 20′ 9″ O