Citroën Typ 23

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Citroën
Typ 23
Hersteller: Citroën
Produktionszeitraum: 1935–1969
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Citroën Belphégor
Technische Daten
Motoren: Benzin
Diesel
Nutzlast: 1,5 t bis 2,5 t
Citroën Typ 23 beim Militär

Der Citroën Typ 23, auch U23 genannt, war ein kleiner Lastkraftwagen und Omnibus, den Citroën 1935 herausbrachte.

Obwohl die Motorhaube und der gesamte vordere Teil des Fahrzeugs dem Citroën Traction Avant ähnlich sahen, hatte der Typ 23 einen herkömmlichen Hinterradantrieb. Das Fahrzeug wurde während des Zweiten Weltkriegs von der französischen Armee,[1] ab Juli 1940 neu gebaute Fahrzeuge auch von der deutschen Wehrmacht[2] verwendet. Lastkraftwagen wurden im Nutzlastbereich von 1,5 bis 2,5 Tonnen gebaut. Die Omnibusmodelle des Typ 23 waren für 12 bis 17 Personen ausgelegt.[3]

Die Produktionsdauer des Citroën Typ 23 war mit dem Zeitraum 1935–1969 vergleichsweise lang und recht umfangreich. Von 1935 bis Juni 1940 wurden über 22.000 Stück gebaut,[4] davon von Beginn des Zweiten Weltkriegs bis zur deutschen Invasion in Frankreich über 13.000 an die französische Armee[1] geliefert. Weitere 6000 folgten von Juli 1940 bis 1944 für die deutsche Wehrmacht.[4][2][5][6]

Im Jahr 1953 erhielt das Fahrzeug ein völlig überarbeitetes und dem Stil der Zeit angepasstes neues Führerhaus und hieß jetzt U23. Insgesamt wurden 121.902 Citroën 23 und U23 von 1935 bis 1969 hergestellt. Nachfolger des Citroën Typ 23 war der Citroën Belphégor.[7]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vierzylinder-Ottomotor hat bei einer Bohrung von 78 mm und einem Hub von 100 mm einen Hubraum von 1911 cm3. Er wurde in vielen Fahrzeugen, vom Traction Avant bis H und DS verwendet.[4] Die Leistung wird mit 42 PS, die Höchstgeschwindigkeit mit 70 km/h angegeben.[1] Da der Typ 23 Hinterradantrieb über eine Kardanwelle hat, wurde der Motor abweichend zum Traction Avant um 180° gedreht eingebaut und die Drehrichtung der Kurbelwelle umgekehrt (auf linksdrehend). Damit ist die Drehrichtung einer Starterkurbel weiterhin rechts herum, da man annahm, dass das Andrehen per Hand nach rechts einfacher ist. Ähnliches praktizierte Citroën auch beim Typ H, der allerdings ein Getriebe mit Vorderradantrieb besitzt. Das spezielle Getriebe hat drei sehr kurze Gänge, um die Kraft zu übertragen, ohne den Motor überzubelasten.

Der ab den 1950er Jahren wahlweise angebotene Dieselmotor ist entweder von Perkins oder Indénor und hat bei einer Bohrung von 88,9 mm und einem Hub von 127 mm einen Hubraum von 3150 cm³.[4]

Maße und Gewichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gewichtsangaben am Fahrzeug

Es gab vom Chassis eine normale und eine lange Ausführung: Das normale Fahrgestell war 4,76 m lang, 1,965 m breit und 2,108 m hoch, der Radstand betrug 2,92 m. Das Leergewicht lag bei 1400 kg.

Die lange Ausführung war bei gleicher Breite 5,49 m lang und 2,42 m hoch, der Radstand betrug 3,653 m, das Leergewicht lag etwa 200 kg höher. Das größte Model ist der Typ U23 A50 mit 5,78 m Länge, 2,05 m Breite und einem zulässigen Gesamtgewicht von 5 t.

Die Zuladung betrug beim Typ 23 ca. 1500 kg, beim U23 je nach Ausführung 1500 bis 2500 kg.[4]

Commons: Citroën Type 23 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Atlas des camions français : l'ère des grands routiers. Éd. Glénat, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 2-7234-5924-1.
  • George Nicholas Georgano, Carlo Demand: Trucks : an illustrated history, 1896-1920. Macdonald, Jane's, London 1978, ISBN 978-0-354-01207-2.
  • Peter J. Davies: The world encyclopedia of trucks : an illustrated guide to classic and contemporary trucks around the world with over 600 colour illustrations covering the great makes and the landmarks in design and development. Hermes House, London 2011, ISBN 1-84477-577-1.
  • Halwart Schrader, Jan P. Norbye: Le dictionnaire des camions : toutes les marques de 1900 'a nos jours. Editions MDM, Boulogne 1993, ISBN 2-909313-13-1.
  • Fabien Sabatès, Wouter Jansen: Les camions Citroën. Massin, Paris 1992, ISBN 2-7072-0152-9.
  • Walter J. Spielberger: Beute-Kraftfahrzeuge und -Panzer der deutschen Wehrmacht. In: Militärfahrzeuge. 2. Auflage. Band 12. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-613-01255-3.
  • Bart H. Vanderveen: The Observer's Army Vehicles Directory to 1940. Hrsg.: Olyslager Organisation. F. Warne, London 1974, ISBN 0-7232-1540-5.
  • François Vauvillier, Jean-Michel Touraine, Jean Restrayn, Paul Berliet: L'automobile sous l'uniforme 1939–40. Massin, Paris 1992, ISBN 2-7072-0197-9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c François Vauvillier, Jean-Michel Touraine, Jean Restrayn, Paul Berliet: L'automobile sous l'uniforme 1939–40. ISBN 2-7072-0197-9, S. 63, 68.
  2. a b Walter J. Spielberger: Beute-Kraftfahrzeuge und -Panzer der deutschen Wehrmacht. ISBN 3-613-01255-3, S. 54–56.
  3. Daniel Eberli: Citroën Nutzfahrzeuge für den Personentransport. tractionavant.ch, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Oktober 2018; abgerufen am 20. März 2023.
  4. a b c d e Fabien Sabatès, Wouter Jansen: Les camions Citroën. ISBN 2-7072-0152-9, S. 134–169, 283–284.
  5. Citroën im 2. Weltkrieg - Typ 45. doublechevron.de, abgerufen am 20. März 2023.
  6. Bart H. Vanderveen: The Observer's Army Vehicles Directory to 1940. S. 84.
  7. Citroën Type 23. citroenet.org.uk, archiviert vom Original am 5. Februar 2020; abgerufen am 20. März 2023 (englisch).