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Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen

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Fernsehserie
Titel Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen
Originaltitel Cold Case
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Genre Krimi, Drama
Erscheinungsjahre 2003–2010
Länge 44 Minuten
Episoden 156 in 7 Staffeln (Liste)
Titelmusik E.S. Posthumus – Nara
Idee Meredith Stiehm
Musik Michael A. Levine
Erstausstrahlung 28. Sep. 2003 auf CBS
Deutschsprachige Erstausstrahlung 9. Juni 2004 auf kabel eins
Besetzung

Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen ist eine US-amerikanische Krimiserie, die von 2003 bis 2010 ausgestrahlt wurde. Sie wurde von Meredith Stiehm entwickelt, Executive Producer waren Jerry Bruckheimer und Shaun Cassidy. Im Zentrum stehen Polizisten, die zu den Akten gelegte Kriminalfälle lösen (daher der Titel, der englische Ausdruck Cold Case bezeichnet einen ungeklärten, zu den Akten gelegten Kriminalfall). Schauplatz der Serie ist die Stadt Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Die Produktion der Serie wurde am 18. Mai 2010 von CBS eingestellt.[1]

Jede Episode beginnt mit einer Rückblende, die den Zuschauer in das Jahr des Verbrechens führt. Meist werden einige Figuren in einer zu Anfang alltäglichen Situation vorgestellt. Gleich danach wird die Leiche des Opfers und ihr Fundort gezeigt, wobei das Opfer meistens eine der Personen ist, die in der vorherigen Situation gezeigt wurde. Anschließend springt die Handlung in die Gegenwart. Meist durch einen Zufall werden die Ermittler der Philadelphia-Mordkommission durch neue Beweisstücke oder Indizien auf den zurückliegenden, ungeklärten Kriminalfall aufmerksam. Es kommt auch vor, dass sich alte Zeugen plötzlich entschließen, eine Aussage zu machen oder Leichenteile gefunden werden. Jene neuen Anhaltspunkte geben den Ermittlern Grund, die Fälle wieder aufzunehmen.

Zu diesem Zwecke werden oft die Freunde, Familienmitglieder, Mitarbeiter usw. des Opfers besucht, mit den neuen Anhaltspunkten konfrontiert und befragt. Einige der Befragten waren möglicherweise bereits in der Rückblende zu sehen. In den meisten Fällen gelingt es den Ermittlern, den Täter zu überführen und festzunehmen. Am Ende fast jeder Episode bezeichnen die Ermittler einen weißen Karton, in dem die Beweisstücke aufbewahrt werden, mit dem Wort „Closed“ und schließen so den Fall. Außerdem erscheint einem der Beteiligten, meistens Lilly Rush, eine Vision des Opfers, untermalt von emotionaler Musik.

Als Nebenhandlungen werden dem Zuschauer die Privatleben der Ermittler näher gebracht. Zum Beispiel erfährt man, dass eine langjährige Lebensgefährtin von Scotty Valens psychisch krank ist und Lilly Rush mit einer alkoholkranken Mutter aufgewachsen ist.

Die Serie verbindet die Genres Krimi und Drama. Das Schicksal der Mordopfer und auch der Angehörigen wird besonders herausgestellt. Die Menschen werden gezeigt, wie sie heute leben, dann, in einer Überblende, wie sie zum damaligen Zeitpunkt aussahen. Cold Case verzichtet weitgehend auf Actionszenen, selbst in den Rückblenden, die den Mord zeigen. Oft wird in der Serie auch auf gesellschaftliche Probleme eingegangen, z. B. auf Rassismus oder Diskriminierung von Homosexuellen.

Die in der Serie verwendete Musik besteht fast durchgehend aus Rock und Popsongs. Wie auch bei den anderen TV-Produktionen von Jerry Bruckheimer erfolgte damit eine konsequente Abkehr von einer sinfonisch oder orchestral dominierten Filmmusik aus Streichern, Blasinstrumente, Chorgesang und Klavier. In den historischen Rückblenden wird die jeweilige, zeitgenössische Musik aus Jazz, Blues, Country und Rock verwendet.

Senior Detective. Sie stammt aus armen Verhältnissen. Ihre Mutter ist Alkoholikerin. Ihr Verhältnis zu ihrer Schwester ist gespalten, da diese mit ihrem Verlobten Patrick ein Verhältnis hatte. Sie denkt logisch und hat die nötige Empathie, um sich in die Hinterbliebenen hineinzuversetzen.

Scott „Scotty“ Valens

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Senior Detective. Der aus Puerto Rico stammende Valens wird Rushs Partner, nachdem Chris Lassing die Abteilung verlassen hat. Seine schizophrene Freundin Elisa, die er seit seiner Jugend kennt, begeht während der zweiten Staffel Selbstmord. Danach hat er eine Affäre mit Rushs Schwester Christina. Obwohl er zu Anfang ein Hitzkopf ist, kühlt sich sein Gemüt im Laufe der Serie ab und er und Rush werden ein eingespieltes Team. Außerdem trat er in einer Episode der dritten Staffel von CSI: NY auf.
Lieutenant und Leiter der Cold-Case-Abteilung. Er ist Rushs direkter Vorgesetzter und füllt außerdem die Rolle eines väterlichen Freundes aus. Er lebt in Scheidung von seiner Frau, die es ihm nicht verzeihen konnte, dass er seinen Beruf seinem Privatleben vorzuziehen scheint. Auch das Verhältnis zu seiner erwachsenen Tochter ist angespannt. Stillman diente als Soldat im Vietnamkrieg.
Senior Detective. Nick Vera ist Rushs Kollege, der vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn es darum geht, eine Zeugenaussage zu bekommen. Er ist aufbrausend. Während der zweiten Staffel wird deutlich, dass er eine problematische Ehe führt und vermutlich eine Affäre hat.
Senior Detective. Der eher zurückhaltende Will Jeffries ist am längsten in Rushs Abteilung tätig. Er hält meistens Informationen über weiter zurückliegende Fälle bereit und während der zweiten Staffel wird bekannt, dass er eine drogenabhängige Nichte hatte, die an AIDS starb. Des Weiteren ist bekannt, dass Wills Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Dies war in der 3. Staffel in Episode 3 kurz zu sehen.
Junior Detective. Die ehemalige Drogenfahnderin Kat Miller, die in ihrer Abteilung gute Arbeit geleistet hat, lieferte der Mordkommission wichtige Hinweise. Lt. Stillman, der von ihrer Arbeit beeindruckt ist, bietet Miller einen Platz im Team an, um so zum Philadelphia Homicide Squad zu wechseln. Nach einigem Zögern willigt sie ein und ist inzwischen ein wertvolles Mitglied für das Team. Außerdem ist sie Mutter einer Tochter, Veronica.
Junior Detective. Er war Rushs erster Partner und verließ die Abteilung nach Episode vier der ersten Staffel. Sein Nachfolger wurde Scotty Valens.
Jason Kite
Seinen ersten Auftritt hat er in der sechsten Episode der ersten Staffel. Rush und er arbeiten nicht in derselben Abteilung, haben aber beruflich miteinander zu tun. Daraus wird bald Liebe. Sie haben ein Verhältnis, bis sich Jason von ihr trennt, da für Rush die Arbeit an erster Stelle steht.
Joseph Shaw
Er hat seinen ersten Auftritt in der 23. Episode der dritten Staffel und ist in der vierten Staffel in weiteren Folgen zu sehen. Er ist Beratungslehrer an einem Jugend-Rehabilitierungszentrum für Drogensüchtige und soll in einem wichtigen Fall eine Zeugenaussage machen, wird aber erschossen. Kurze Zeit später benutzt jemand seine Kreditkarte, wodurch Rush herausfindet, dass Joseph seinen Tod nur vorgetäuscht hat. Beide gehen eine Beziehung ein, die genauso endet wie die zu Jason Kite.

Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie und dem Dialogbuch von Bernd Rumpf im Auftrag der Synchronfirma Cinephon in Berlin.[2]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher[2] Hauptrolle
(Episoden)
Nebenrolle
(Episoden)
Det. Lilly Rush Kathryn Morris Bettina Weiß 1x01–7x22
Lt. John Stillman John Finn Jan Spitzer 1x01–7x22
Det. Nick Vera Jeremy Ratchford Lutz Schnell 1x01–7x22
Det. Will Jeffries Thom Barry Axel Lutter 1x01–7x22
Det. Chris Lassing Justin Chambers Viktor Neumann 1x01–1x02, 1x04
Det. Scotty Valens Danny Pino Norman Matt 1x06–7x22
Det. Kat Miller Tracie Thoms Heide Domanowski 3x13–7x03, 7x07–7x22 3x08–3x10, 3x12
Christina Rush Nicki Aycox Dascha Lehmann 2x09–2x21, 7x21–7x22
Jason Kite Josh Hopkins Nicolas Böll 1x06–1.23, 2x01
Det. Josie Sutton Sarah Brown Vera Teltz 3x01–3x05
Joseph Shaw Kenny Johnson Markus Pfeiffer 3x23, 4x01–4x05
Frankie Rafferty Tania Raymonde Julia Meynen 6x09–6x22
Eddie Saccardo Bobby Cannavale Matti Klemm 5x16, 5x18, 6x01, 6x03, 7x03, 7x07–7x08
Paul Cooper Raymond J. Barry Reinhard Kuhnert 6x11–6x23, 7x11
Tim Hudson ´78 Adam Powell Steffan Drotleff 7x18, 7x19

Es wird mit vielen Bildfiltern und Tönungen gearbeitet. So erscheint die Gegenwart meist in einer leicht hellblauen Tönung, die zusammen mit der seriösen Kleidung der Ermittler einen kühlen oder sogar sterilen Eindruck vermittelt. Dieses helle, bläuliche Licht erzeugt keine Action, sondern strahlt Ruhe aus. Die in der Vergangenheit spielenden Szenen (bzw. kurze Darstellungen damals Beteiligter als jüngeres Alter Ego in der Gegenwart) dagegen werden in zeitgenössischer Qualität gezeigt und/oder mit einer zur damaligen Szenerie passenden Farbtönung versehen.

Der Titel Nara des ersten Albums Unearthed der US-amerikanischen Musikgruppe E.S. Posthumus dient als Titellied der Fernsehserie.

DVD-Veröffentlichung und rechtliche Probleme

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Cold Case gehört zu den wenigen erfolgreichen TV-Serien, die bisher nicht auf DVD erhältlich sind. Die Gründe dafür sind rechtliche Probleme bezüglich der verwendeten Musik. Jede Episode enthält mehrere Titel verschiedener Interpreten. Für eine Ausstrahlung im Fernsehen müssen die Rechte der verwendeten Musikstücke nicht vollständig gekauft werden, beim Erscheinen auf DVD allerdings schon.

2016 wurde bekanntgegeben, dass eine japanische Adaption der Serie gedreht wird. Die Serie wird von der Pay-TV-Gruppe WOWOW und Warner Bros. International Television Production produziert und soll ab Oktober 2016 ausgestrahlt werden. Die Regie führt Takafumi Hatano, Kameramann ist Yamada Kosuke. Die Sendung wird in einer 4K-Auflösung gedreht und ausgestrahlt werden.[3]

Einzelnachweise

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  1. James Hibberd: "CBS cancels seven series". The Hollywood Reporter, 18. Mai 2010, abgerufen am 12. November 2010.
  2. a b Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 14. Juni 2013.
  3. Patrick Frater: Japan Version of ‘Cold Case’ to be Produced by Warner, WOWOW. In: Variety. 21. April 2016, abgerufen am 21. April 2016 (englisch).