Europäisches Forum Alpbach
Europäisches Forum Alpbach (EFA) | |
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Rechtsform | gemeinnützige Stiftung und Verein |
Gründung | 1945 in Alpbach |
Sitz | Wien |
Zweck | Interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Veranstaltungen über das Jahr der Auseinandersetzung mit den relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen unserer Zeit. |
Präsident | Othmar Karas |
Geschäftsführung | Feri Thierry |
Website | alpbach.org/de/ |
Als Europäische Forum Alpbach (EFA) oder European Forum Alpbach werden sowohl ein Verein als auch eine gemeinnützige Stiftung bezeichnet, die seit 1945 alljährlich im August im Tiroler Bergdorf Alpbach die gleichnamige Veranstaltung abhalten. Referenten und Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur kommen aus allen Teilen der Welt zusammen, um Fragen der Zeit zu diskutieren und interdisziplinäre Lösungsansätze zu finden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegründet wurde die Denkfabrik von Otto Molden und Simon Moser als Internationale Hochschulwochen des Österreichischen College in Alpbach im Jahr 1945. Seit 1949 findet das Forum unter dem Namen Europäisches Forum Alpbach statt. In den frühen Jahren bestand die Teilnehmerschaft zu großen Teilen aus jungen Leuten, die sich gegen das Gedankengut des Nationalsozialismus wandten und eine Erneuerung des intellektuellen Lebens im Zeichen der Aufklärung im Sinn hatten.[1]
Im Zuge der Internationalisierung und der Rückkehr zur Englisch als Konferenzsprache im Jahre 2022, wird auch nur mehr die englische Bezeichnung „European Forum Alpbach“ in der Außenkommunikation benutzt.[2]
Programm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vier Themenschwerpunkte bilden den inhaltlichen Rahmen des Programms:
Die Veranstaltung ist in mehrere Module aufgeteilt. Das Programm der Alpbach Seminars (vormals Seminarwochen) ist speziell auf Stipendiatinnen ausgerichtet.[5] Das internationale Stipendienprogramm ermöglicht jungen Menschen aus der ganzen Welt eine Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach. Alpbach in Motion (AIM) ist ein weiteres Programm des EFA. Im Rahmen dieses dreitägigen Summits werden junge Führungskräfte zwischen 30 und 40 Jahren gefördert und vernetzt. Darüber hinaus sind Kunst und Kultur Bestandteile des Europäischen Forums Alpbach.
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittlerweile folgen bis zu 5.000 Menschen aus über 70 Staaten der Einladung am Europäischen Forum Alpbach teilzunehmen. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen. Die Veranstaltungen werden in deutscher oder englischer Sprache durchgeführt.
Die Organisation des jährlichen Hauptevents obliegt dem gleichnamigen Verein, der vom EFA Präsidenten Andreas Treichl gemeinsam mit den Vizepräsidentinnen Antonella Mei-Pochtler und Marie Ringler geleitet wird.[6] Das Büro mit Sitz in Wien bereitet gemeinsam mit den Kooperationspartnern das alljährliche Forum vor und organisiert während des Jahres eine Reihe von Sonderveranstaltungen zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen, die an verschiedenen Orten in Österreich und dem benachbarten Ausland durchgeführt werden: darunter die Diskussionsreihe „Alpbach Talks“ oder das politische Innovationslabor „Re:think Austria“. Ab November 2020 war Andreas Treichl Präsident;[7] Generalsekretär ist seit Januar 2022 Feri Thierry, sein Vorgänger war zwischen Oktober 2020 und Dezember 2021 Werner Wutscher.
Im Oktober 2024 wurde Othmar Karas als Nachfolger von Andreas Treichl zum Präsidenten des Europäischen Forums Alpbach gewählt.[8]
Das EFA finanziert sich über Teilnahmegebühren und Sponsoringbeiträge sowie zu einem kleineren Anteil durch Zuwendungen der öffentlichen Hand. Die gemeinnützige Privatstiftung ist für das Stipendienprogramm verantwortlich, das jährlich – dank privater Unterstützer – jungen Menschen aus aller Welt die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach ermöglicht.
Präsidenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1945 bis 1960, 1970 bis 1992: Otto Molden,
- 1992 bis 2000: Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein
- 2012 bis 2020: Franz Fischler
- 2021 bis 2024: Andreas Treichl
- ab 2024: Othmar Karas
Initiativgruppen und Clubs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die von Teilnehmern gegründeten Alpbacher Initiativgruppen und Clubs[9] sind als assoziierte Mitglieder zentral für die inhaltliche Gestaltung und das Stipendienprogramm. Derzeit existieren 33 Initiativgruppen und Clubs. Jährlich stellt eine andere Initiativgruppe oder Club während des Forums den ständigen Ausschuss, der als Anlauf- und Koordinationsstelle für die am Forum teilnehmenden Stipendiaten dient.
Derzeit gibt es die Initiativgruppen Albania, Armenia, Brüssel (Team Europe), France, Graz, Kiev, Kosovo, Lemberg, Oberösterreich, Rumänien, Sarajevo, Senza Confini und Wien (IG Wien).
Folgende Clubs sind aktiv: Belgrad, Bulgarien, Burgenland, Germany, Kroatien, Liechtenstein, London, Macedonia, Middle East, Moscow, Niederösterreich, Österreich / Italien / Slowenien (Senza Confini), Polska, Russia, Salzburg, Slowenien, Steiermark, Südtirol / Alto Adige, Tirol, Trentino, Vorarlberg.
Das Europäische Forum Alpbach (EFA) 2015 stand unter dem Motto „UnGleichheit“ und fand von 19. August bis 4. September 2015 statt. Es wurde von rund 4500 Personen, davon 900 Redner, 750 Studierenden-Stipendiaten sowie 90 Künstler besucht.[10]
Das Forum 2015 bestand – zeitlich überlappend – aus einer Seminarwoche mit 16 Seminaren, etwa zu künstlerische Eroberung des urbanen Raums oder Gleichheit in Vielfalt?, und einer Reihe von 8 zwei- bis dreitägigen Gesprächen zu jeweils einem Themenbereich, etwa Technologie oder Gesundheit, die sich wiederum in Arbeitskreise gliedern. Die Veranstaltungen waren fast durchgängig in englischer Sprache.
- Generalthemen
- 2016: „Neue Aufklärung“. Schwerpunktthemen waren Digitalisierung und die EU-Außenpolitik[11]
- 2017: „Konflikt und Kooperation“[11]
- 2018: „Diversität und Resilienz“
- 2019: „Freiheit und Sicherheit“
- 2020: stand „Fundamentals“. Aufgrund der COVID-19-Pandemie erfolgte die Durchführung großteils digital.
- 2021: „The Great Transformation“ Aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie als Hybrid-Veranstaltung mit begrenzter Teilnehmerzahl
- 2022: „New Europe“
- 2023: „Bold Europe“[12][13]
- 2024: „Moment of Truth“[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ About. Abgerufen am 26. März 2023 (englisch).
- ↑ Das neue Konzept. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
- ↑ Theme & Tracks. Abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
- ↑ APA: Forum Alpbach plant heuer Video-Liveschaltung mit Papst Franziskus. Abgerufen am 22. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Overview. Abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Foundation & Association. Abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Forum Alpbach: Treichl soll Fischler folgen. In: ORF.at. 14. Mai 2020, abgerufen am 7. August 2020.
- ↑ Forum Alpbach: Ex-EU-Abgeordneter Karas zum Präsidenten gewählt. In: Kleine Zeitung. 29. Oktober 2024, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Unsere Netzwerke. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
- ↑ orf.at - Alpbach widmet sich 2016 der „Aufklärung 2.0“. Artikel vom 7. September 2015, abgerufen am 7. September 2015.
- ↑ a b Grundtenor der Alpacher Gespräche: Im Zweifel für Europa. Europäisches Forum Alpbach, abgerufen am 13. April 2017.
- ↑ Home. Abgerufen am 26. März 2023 (englisch).
- ↑ science ORF at/Agenturen red: „Klimakrise als Sicherheitsproblem verstehen“. 28. August 2023, abgerufen am 29. August 2023.
- ↑ APA: Forum Alpbach plant heuer Video-Liveschaltung mit Papst Franziskus. Abgerufen am 22. Mai 2024 (deutsch).