Ginsterkatzen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ginsterkatzen

Südliche Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta felina)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Schleichkatzen (Viverridae)
Unterfamilie: Genettinae
Gattung: Ginsterkatzen
Wissenschaftlicher Name
Genetta
G. Cuvier, 1816
Ginsterkatze in Maun, Botswana (2019)

Die Ginsterkatzen (Genetta), auch als Genetten bezeichnet, sind eine vorwiegend afrikanische Gattung der Schleichkatzen (Viverridae) mit 15 Arten. Die Kleinfleck-Ginsterkatze lebt als einzige Schleichkatze auch in Europa.

Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta genetta)

Ginsterkatzen haben einen langgestreckten Körper mit eher kurzen Gliedmaßen. Das Gesicht ist durch die spitze Schnauze und die großen, runden Ohren charakterisiert. Ihr Fell ist meist beige oder grau gefärbt mit einem auffälligen schwarzen Fleckenmuster. Der Schwanz ist geringelt. Wie bei vielen gefleckten Raubtieren gibt es offensichtlich bei jeder Art eine einfarbig schwarze Morphe (Melanismus). Ginsterkatzen erreichen eine Kopfrumpflänge von 42 bis 58 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 39 bis 53 Zentimeter und ein Gewicht von 1 bis 3 Kilogramm.

Verbreitungs- und Lebensraum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ginsterkatzen sind nahezu in ganz Afrika, dem südwestlichen Asien (Arabische Halbinsel) sowie dem südwestlichen Europa verbreitet. Ihr Lebensraum sind sowohl offene Habitate wie Grasländer, als auch dichte Wälder.

Ginsterkatze im Kruger-Nationalpark

Ginsterkatzen sind nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten, in hohlen Baumstämmen oder in Bauten, die sie von anderen Tieren übernommen haben. Sie können sehr gut klettern, suchen aber ihre Nahrung überwiegend am Boden.

Es sind territoriale Tiere, die ein Revier von bis zu acht Quadratkilometern bewohnen. Die Reviere können sich mit denen von Tieren des anderen Geschlechts überlappen, jedoch nie mit denen von gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Sie können mit ihren Analdrüsen ein moschusartiges Sekret absondern, aber auch verschiedene Laute dienen der Kommunikation.

Ginsterkatzen sind Allesfresser, die kleine Wirbeltiere, Insekten und manchmal Früchte zu sich nehmen. Manchmal klettern sie auf Bäume, um Vogeleier oder Jungvögel zu erbeuten, meist jagen sie aber am Boden, wobei sie sich aus einer Lauerstellung leise ihrer Beute nähern.

Bis zu zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 56- bis 77-tägiger Tragzeit ein bis vier (meist zwei oder drei) Jungtiere zur Welt. Das Weibchen versorgt die Tiere, trägt sie im Maul umher und reinigt sie; es verteidigt sie gegen alle Eindringlinge, selbst gegen ihren Partner, sollte der sich noch in der Nähe aufhalten. Ab dem 2. Lebensmonat nehmen die Jungen feste Nahrung zu sich. Mit rund 2 Jahren sind sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung ist nicht genau bekannt, Tiere in menschlicher Obhut können über 20 Jahre alt werden.

Großfleck-Ginsterkatze (Genetta maculata) mit Kamerafalle fotografiert, Limpopo, Südafrika
Angola-Ginsterkatze (Genetta angolensis)
Ginsterkatze in Maun (Botswana)

Die Gattung der Ginsterkatzen wird in vier Untergattungen mit insgesamt 15 Arten unterteilt:[1]

  1. Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Genetta (Memento des Originals vom 18. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vertebrates.si.edu in Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed).
  • Ronald M. Nowak: Walker’s mammals of the world. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9 (englisch).
  • Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009, ISBN 978-84-96553-49-1.
  • Don E. Wilson, DeAnn M. Reeder (Hrsg.): Species of the World: A Taxonomic and Geographic Reference (3. Auflage). Johns Hopkins University Press, 2005.
Commons: Genetta – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Ginsterkatze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen