Herrnberg (Sankt Wolfgang)
Herrnberg Gemeinde Sankt Wolfgang
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Koordinaten: | 48° 14′ N, 12° 6′ O |
Höhe: | 539 m ü. NHN |
Einwohner: | 16 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 84427 |
Vorwahl: | 08085 |
Herrnberg 2
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Der Weiler Herrnberg ist ein Gemeindeteil von St. Wolfgang im oberbayerischen Landkreis Erding.[2] Bis 1972 gehörte er zur damaligen Gemeinde Lappach.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herrnberg liegt im äußersten Nordwesten der Gemeinde Sankt Wolfgang, an einer rechtsseitigen Hangkante im mittleren Lappachtal, direkt an der Grenze zur ehemaligen Gemeinde Watzling die heute zu Dorfen gehört.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herrnberg ist Mitte des Hochmittelalters entstanden. Ein Inhaber des Herrnberger Wehrbauern-Gutes Obermaier ist namentlich in den persönlichen Akten des Grafen Ladislaus von Haag genannt: als Heiratsgut seiner Frau kam es in den Besitz des Haager Wehrbauern Jakob Lehenherr, der auch das Gut in Gumpenstätt besaß. Beim Bauernaufstand 1596 in der Grafschaft Haag, der entstanden ist, weil die neuen wittelsbachischen Inhaber vor allem die Rechte der Wehrbauern weit beschnitten hatten, war der Herrnberger Wolf Aichholzer einer der Bauernführer. Im Jahr 1600 bestand der Weiler aus vier Höfen: Waizenpeck, Obermayr, das Wehrbauerngut Obermaier (der wohl mehr einem Freisassengut glich) und Mittermaier.
Herrnberg kam am 1. April 1971 durch die Eingemeindung der Gemeinde Lappach zur Gemeinde St. Wolfgang im damaligen Landkreis Wasserburg am Inn.[3] Bei der Auflösung des Landkreises Wasserburg kam die Gemeinde Sankt Wolfgang am 1. Juli 1972 zum Landkreis Erding. Der Ausbau der Gemeindestraße von Kopfsburg über Herrnberg nach Lappach erfolgte in den 1970er Jahren, davor war Herrnberg nur über eine Schotterstraße erreichbar.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Legende zur Errichtung des Lindumer Kircherl bei Dorfen spielt das Herrnberger Wehrbauern-Geschlecht eine bedeutende Rolle:
Der Inhaber des Edelsitzes Lindum ein Edler von Pliemel ist Mitte des 15. Jahrhunderts während einer Jagd mit seinem Nachbarn „dem Grafen von Herrnberg“ in Streit geraten. Dabei lästerte Pliemel „Lieber will ich oder soll mein Kind eine Wildsau werden, als dass du mir eine Wildsau wegschießt in meinem Revier.“ Darauf brachte seine Frau tatsächlich einen missgebildeten Sohn zur Welt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Wolfgang – Ein Gang durch die Geschichte einer Landgemeinde im Goldachtal. Verlag: St. Wolfgang, Selbstverlag der Gemeinde, 1994.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Sankt Wolfgang, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.